Wir können ja einmal ganz klugscheißerisch die wörtliche Bedeutung zerpflücken. Dann ist Schärfen
tiefe der Entfernungs-Bereich, innerhalb dessen abhängig von Blende und Fokus etwas in der Regel noch als scharf wahrgenommen wird (also die räumliche Tiefe des Schärfebereichs), Tiefen
schärfe dagegen, wie scharf Dinge in der Tiefe bzw. im Hintergrund abhängig von der gewählten Blende noch wahrgenommen werden (wie lässt sich das messen?). Ist zugegebenermaßen ein wenig Wortklauberei, wird im Zusammenhang mit dem von
@AchimK genannten Link aber vielleicht deutlicher.
Bei vielen manuellen Objektiven kann für Ersteres die für Unbedarfte vielleicht nicht ganz offensichtliche zusätzliche Skala neben dem Fokusring hilfreich sein. Das sieht auf meinem kürzlich gekauften Objektiv (Foto des Herstellers auf
dessen Website) dann so aus:
Mit dem oberen Ring wird die Blende ausgewählt, mit dem unteren (näher an der Kamera befindlichen) großen Ring, auf dem sich die Angaben zur Fokussierung in Metern und Feet befinden, der Fokus. Der Fokusring wird folglich so eingestellt, dass sich die fokussierte Entfernung oberhalb des Punktes (bzw. vor diesem) auf der unteren Skala befindet. Dann lässt sich anhand der gewählten Blende sehr grob der Schärfebereich ab und bis wieviel Meter an der unteren Skala ablesen. Das ist natürlich sehr grob und irgendwann braucht man diese Orientierungshilfe nicht mehr.
Landschaftsfotografen benutzen zum Erreichen einer gewissen Tiefenschärfe (also Schärfe bis in den unendlichen Bereich) mitunter auch die sogenannte
Hyperfokale Distanz (mache ich manchmal auch). Das ist dann aber eher kein Fall für "Knipser".