Klavierspielen lernen mit Bach und Co.

  • Ersteller Pianoteq
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Ich weiß nicht, ob ich das schon spielen kann.
Wenn Du den Stil magst, würdest Du auch bei Martha Mier, Romantic Impressions fündig, die vierbändige Reihe ist progressiv gestaffelt.
Ein Eindruck aus Band 4, wie Band 3 "late intermediate", ca. ABRSM 5-6, müsste dein Spielniveau sein, aus Spaß an der Freud könnte man natürlich auch die vorigen Bände heranziehen.
https://www.alfred.com/search/products/?query=Romantic+Impressions
romantic impressions 2.jpg
Quelle: At a Sidewalk Café; Martha Mier, Romantic Impressions 2

romantic impressions 4.jpg
Quelle: Twilight Musings; Martha Mier, Romantic Impressions 4

Für klassische romantische Musik in deinem bereits spielbaren Bereich liegt wäre auch auch Tschaikowsky, Kinderalbum op. 39 interessant und Schumann, Album für die Jugend sowieso, ideal in der Sammelausgabe mit den Kinderszenen op. 15.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderalbum
https://de.wikipedia.org/wiki/Album für die Jugend
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderszenen
tschaikowski op 39.jpg schumann.jpg

YT-Aufnahme Tschaikowsky, Kinderalbum mit Notendarstellung komplett
YT Aufnahme Schumann, Jugendalbum mit Notendarstellung komplett
YT Aufnahme Schumann, Kinderszenen mit Notendarstellung komplett

Gruß Claus
 
Also da tust Du mir zu viel Ehre an, Claus. 😃 ABRSM 5-6? Ich denke, ich bin höchstens ABRSM 3. Vor allem von meinen technischen Fähigkeiten her, die doch noch sehr begrenzt sind.

Es gibt so ungeheuer viel an Musik, die man spielen könnte. Beim Anschauen der ABRSM-Stücke für Grade 5 und 6 bin ich jetzt auch wieder auf George Nevada gestoßen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=Vx72Xu712zY

Und auch auf Manfred Schmitz.


View: https://www.youtube.com/watch?v=8ftawC4_iqM

Wobei einige ja behaupten, George Nevada wäre ein Pseudonym von Manfred Schmitz gewesen. Aber belegt ist das wohl nicht.

Ich finde, es ist wirklich schwierig, sich bei den vielen Sachen zu entscheiden. Was Du verlinkt hast, ist alles auch sehr reizvoll. Demnächst werfe ich mal alle Stücke in einen Hut und ziehe blind. 😉
 
Obwohl die Einstufung faktenbasiert ist, sagt ein Grad ABRSM 5-6 allein noch nicht aus, ob dir ein Stück liegt und erarbeitbar ist oder "noch zu schwer". Mehr sagen schon selbst kurze Notationszitate wie oben, man findet im Netz natürlich deutlich umfassendere. Außerdem spricht auch nichts dagegen, aus Band 2 oder gar Band 1 zu spielen.
Ich spiele auch immer weider eingestreut "sehr leichte" neue Stücke aus dem schon oft erwähnten "Accent on Gillock Complete", das ist schon etwas angenehm Anderes als über Wochen bis Monate an einem Stück zu üben.

Leicht bis Ende Unterstufe sind Stücke von Pam Wedgwood oder von Elise Milne, außerdem die sehr bis leichten Stücke bzw. ABRSM Grad 1 - 3 aus Nikki Iles & Friends Book 3. Die Stücke in Book 1 sind übrigens schwerer bzw. ABRSM 4-6 und in Book 2 ABRSM Grad 6-8.
Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, es lohnt sich ein Blick auf die Stücke von Pam Wedgwood oder von Elise Milne. Auch bei Mike Cornick, On the Cool Side (ABRSM 3-5), John Kember, Ragtime (leicht und schön, ABRSM 3-5), John Kember, Jazz Piano Studies 1 (ABRSM 3-4) und John Kember, Jazz Piano Studies 2 (ABRSM 4-5), Brian Chapple, Blue Piano (ABRSM 5-6) und Michel Kocour, Jazz Performer (ABRSM 5-6) wird man fündig.
Ausgesprochen und abhand der beiliegende Bildertafel belegt impressionistisch ist Pam Wedgwood, Piano Gallery, ebenfalls "nur" ABRSM 4-5.

View: https://www.youtube.com/watch?v=mvT1ByKtwKU

Letztlich steht ABRSM 5 für Stücke wie nicht mehr ganz leichte von Bach, also z.B. Fughetten oder zweistimmige Inventionen, was Du schon gespielt hast. ABRSM 6 entspricht z.B. dem C.P.E. Bach Solfegietto, das u.a. im Spielband der Russ. Klavierschule steht. Ich übe es gerade und es finde es eigentlich einfach, aber fingertechnische Präzisions- und ordentlich Fleißarbeit.
Denis Zhdanov erläutert seine Heransgehensweise in einem interessanten Tutorium:

View: https://www.youtube.com/watch?v=N96h05LU6jI

Wobei einige ja behaupten, George Nevada wäre ein Pseudonym von Manfred Schmitz gewesen. Aber belegt ist das wohl nicht.
Es ist eine naheliegende Erklärung für die gemeinsamen Daten, den gemeinsamen Stil und den fehlenden Nachweis für einen physischen "George Nevada".
Den Spielband von Manfred Schmitz habe ich selbst, es sind insgesamt 121 Stücke von sehr leicht bis Ende Unterstufe oder einen Tick darüber hinaus.
https://www.ama-verlag.com/de/jugend-album-klavier
Die Angaben auf der Verlagsseite enthalten auch ein Stückeverzeichnis.

Die YT-Playlist entält zwar nicht unbedingt idealtypische Einspielungen, aber für einen Eindruck reicht es vielleicht. Sie fängt tatsächlich mit den leichtesten Stücken vom Anfang des Bandes an, gegen Ende der Liste kommen die Rock-Toccata (Nr. 106) und Fantasie a-Moll (Nr. 119):

View: https://www.youtube.com/watch?v=sPgVQd6s3xU&list=PLbADbIcYvNfOcWGBljqbANbChY5c4XPJH

Ich finde, es ist wirklich schwierig, sich bei den vielen Sachen zu entscheiden.😉
Auswahl im heimischen Regal finde ich sehr nützlich, wenn ich eine Motivationsspritze oder schlichte Abwechslung brauche. Im Ergebnis habe ich schon seit Jahren mehr Notern, als ich jemals spielen kann. Ist immerhin eine eher unbedenkliche Leidenschaft, verglichen mit einigen aus meinem früheren Leben. :D

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch noch mal zur Erinnerung: Es gibt nicht nur Stücke. Dankenswerterweise hat Julian Lambert da auch einiges an Übungen und Tonleitern eingespielt. Hier als Beispiel die Anforderungen von Trinity (mal nicht ABRSM zur Abwechslung) für Grade 3:


View: https://youtu.be/G8v-nHdBY8U?si=NG6CTDmsoMKVRwAp

Bei Trinity sind momentan jeweils 56 Stücke (!) pro Grade von „Initial“ bis Grade 8 im Syllabus, also eine extrem große Auswahl auch für Leute, die noch Stücke suchen, die sie spielen können:

https://www.trinitycollege.com/qualifications/music/grade-exams/piano

Gleichzeitig bin ich in einem Video von Julian Lambert auch noch über dieses Improvisations-Lehrbuch für klassische Pianisten von Elena Cobb gestolpert:

https://www.evcmusic.com/product/improv-exercises-for-piano-by-elena-cobb/

Das werde ich mir mal ansehen.
 
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Improvisations-Lehrbuch für klassische Pianisten von Elena Cobb gestolpert
Das Inhaltsverzeichnis hast Du gesehen?
1. Twelve-bar blues chart and formula; 2. Chord Names and Symbols; 3. Creating Spatial Awareness; 4. Rhythm exercises; 5. Noodling; 6. Noodling Exercises; 7. Blues scale; 7-19. Exercises on all twelve keys; 20. Basslines; 21. Simple Ideas for Improvisation
Für Blues und zum Einstieg in Improvisation würde ich einen Blick auf den YT Kanal von Christian Fuchs empfehlen.

Sein umfassener Stoff und seine ebenso umfassenden Erläuterungen passen in kein Heft. Außerdem zeigt er auch, wie man mit dem beim Blues erworbenen Know-How noch viel mehr spielen kann, ob Norah Jones oder Cocktail Piano.
https://www.youtube.com/@ChristianFuchsBlues/playlists
Einstieg Improvisation, kein Blues

Gruß Claus
 
Als "leichtes Solfeggio" gibt es

"Das große Ameisenrennen" von Manfred Schmitz in:

14 Klavierstücke für Florian
 
Dann bist du auf einem ebenen Lernplateau, das ist normal. Der nächste Erfolg kommt dann sprunghaft und du bist auf dem höheren Plateau.

Übrigens wird sich auch im Hirn was neu verdrahtet, wenn du mal ne Woche pausierst.
 
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Schon wieder etwas,
Bitte berücksichtige, dass Kollegin Pianoteq in der Ausbildung schon viel weiter ist.

Übst Du denn außer dem Üben am Instrument auch ein paar Minuten reines Notenlesen in beiden Systemen und möglichst auch ein bisschen Rhythmik?
Das kann leicht irgendwann am Tag passieren und gäbe dir eine wesentliche Unterstützung für's Weiterkommen.

Gruß Claus
 
Schon wieder etwas, worauf ich warten und wahrscheinlich noch lange hinarbeiten muss.
Man verliert sich leicht in der Fülle der Stücke, die man gern mal spielen möchte.

Zum Vorwärtskommen bringt es mehr, sich auf drei ... vier Stücke zu konzentrieren und dort die Schwierigkeiten anzugehen. Parallel noch Tonleitern und Akkorde am Anfang.
Sonst verzettelt man sich. Mehr ist bei einem nicht professionellen Übepensum nicht zu schaffen, dann bliebe man an der Oberfläche und lernt nicht wirklich dazu.

Am besten machst Du Dir eine Liste, auf die alles kommt, was Du gern mal machen möchtest. Davon kannst Du dann immer neue Stücke auswählen und hast nicht das Gefühl, dass was verloren geht.

Die Auswahl der Stücke nach Gefallen und technischem Anspruch ist etwas, was ein Klavierlehrer normalerweise besser kann als man selbst. Das geht auch mir noch so ;)
 
Die Auswahl der Stücke nach Gefallen und technischem Anspruch ist etwas, was ein Klavierlehrer normalerweise besser kann als man selbst.
Auch wenn es nach vielen Jahren im Beruf verständlich ist, sich an Stücke zu halten, die sich in der Ausbildung bereits bewährt haben, brauchen auch Klavierlehrer/innen ab und an Infos zu neuen Stücken, die interessant sein könnten.
So könnten für Kollegin Nie zu spät z.B. Ausgaben von Sandra Labsch oder Valenthin Engel interessant sein, @stuckl weist im Board immer wieder auf beide Komponisten hin.

Von Elissa Milne lassen sich die Spielbände (ggf. vom Lehrer) gut auf den Stand oder die beabsichtigten Unterrichtsthemen abstimmen. Die Qualität finde ich jedenfalls ansprechender als z.B. diverse Faber & Faber-Ausgaben. Jene hatte ich früher auch schon empfohlen, sie haben sich aber letztlich doch etwas "steif" und musikalisch nicht so ansprechend gespielt.
Von Milne gibt es unter anderem "Very Easy Little Peppers", "Easy Little Peppers", "Little Peppers" und (bei Interesse sicher später) die Hefte zur "Pepperbox Jazz"
YT-Playlist "Little Peppers"

Gruß Claus
 
Auch wenn es nach vielen Jahren im Beruf verständlich ist, sich an Stücke zu halten, die sich in der Ausbildung bereits bewährt haben, brauchen auch Klavierlehrer/innen ab und an Infos zu neuen Stücken, die interessant sein könnten.
Selbstverständlich! Guter Punkt.

Ich habe allerdings letztes Jahr eine Lehrerin erlebt, die einen neuen Schüler bekam, der ein Heumann-Heft mitbrachte, ich glaube PianoKids 2. Sie meinte, das kenne sie nicht und dann wurde mit der Holzweißig-Schule weitergemacht.
Motivation des Schülers war dann leider im Sinkflug.
 
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Vermutlich konntest Du schon nachvollziehen, dass Ms. Cobb da nur eine allererste Einführung ins Spielen des Blues veröffentlicht hat. Generell würde ich Julian Lambert ausweislich seines YT-Kanals nicht gerade für eine Referenz für informierte Aufführungspraxis ins Sachen Improvisation halten. :D
Aber dafür gibt es auf YT vielfach bessere Hilfen im Sinn von unterhaltsamer Vermittlung sowie genauerer Anleitung, denn in dieser Hinsicht sind Noten zwangsläufig deutlich zu abstrakt.

Ich halte mich hier erst einmal weiter an den bereits erwähnten Christian Fuchs, denn mir gefallen die von im behandelten Stücke, die Erläuterungen mit vielen kleinen Tips für die Praxis sowie nicht zuletzt sein Humor.

Die folgende Einstiegslektion über den von Percy Mayfield komponierten Klassiker Hit The Road Jack finde ich beispielhaft aufschlussreich und mit relativ wenig Üben umsetzbar.
Es gibt einige Vorschläge in der Lektion, die zum unverzichtbaren Werkzeugkasten der Improvisation gehören. Es ist eben "Easy Blues"-Lektion 1, die folgende Lektionen 2 usw. stoßen weitere Türen auf.


View: https://www.youtube.com/watch?v=LSDXXjCpPSA

Gruß Claus
 
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Ich möchte nicht wieder pianoteqas Thread sprengen, daher nur kurze Rückmeldung:

Mir ist schon klar, dass Pianoteq wesentlich weiter in der Ausbildung ist. Ich lese dennoch Beiträge, mit denen ich noch nicht mithalten kann, da ich schon gute Informationen durch das Lesen von Beiträgen bekommen habe.

Das Notenlesen fällt mir verhältnismäßig leicht (zumindest die Noten, die ich aktuell benötige) - mein Klavierlehrer wundert sich, dass ein Anfänger das so gut hinbekommt. Vorab übe ich aber bereits das Lesen der Noten mit einer bzw. mehreren Hilfslinien, das kommt ja sicher irgendwann. Rhythmus übe ich nicht täglich - wurde aber bereits wesentlich besser.

Es ist, wie ich bereits geschrieben habe: Aktuell bin ich einfach zu ungeduldig, was meinen Lernfortschritt anbelangt. Da gibt es so vieles, was mir gefällt und ich gerne lernen möchte - im Gegenzug merke ich aber gerade kein Vorankommen und dadurch wirkt das alles so endlos weit entfernt, solche Stücke einmal zu spielen.
 
Aktuell bin ich einfach zu ungeduldig, was meinen Lernfortschritt anbelangt.
Da (spät-)jugendliche und erwachsene Anfänger oft genug die gleiche Erfahrung gemacht haben, könnte es hier auch Tips zur Bewältigung geben. Diese "Motivations-Cocktails" anzurühren wäre sicher eine eigenes Thema.

cocktail-tom.gif

Gruß Claus
 
Oh Mann, verflixtes d-moll! Noch schlimmer als F-Dur. Gib mir dafür jederzeit ein Des-Dur oder fis-moll. 😀 Sowohl der Pyramid Dance als auch die Tomato Salsa sind in d-moll, und so muss ich mich jetzt wohl oder übel damit rumschlagen. Aber es macht wegen der schönen, lebendigen Stücke auf der anderen Seite auch viel Spaß. Was auch immer dieses eine B oder diese zwei Vorzeichen bei der harmonischen d-Molltonleiter so schwierig macht …

Heute habe ich jedenfalls ganz massiv d-moll geübt inkl. meiner Transponierungsübung, die ich auch nach d-moll transponiert habe. Das geht natürlich ganz einfach, wenn man von C-Dur ausgeht, der ursprünglichen Tonart. Schließlich ist d-moll nichts anderes als C-Dur von D aus, solange man das B nicht spielen muss. Und das ist in meiner Übung nicht drin. Jedenfalls war das eine ganz erfolgreiche Übungsstunde heute, auch wenn ich ein bisschen müde war. Gestern war ein sehr anstrengender Tag, und da bin ich überhaupt nicht zum Üben gekommen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Sein umfassener Stoff und seine ebenso umfassenden Erläuterungen passen in kein Heft.
Das ist genau das Problem. Es ist zu viel des Guten. Ich habe seinen Kanal abonniert und ich habe auch sehr gern einige seiner Videos angeschaut und damit herumgespielt, aber das ist einfach zu anspruchsvoll für Anfänger. Da füllt Elena Cobb die Lücke. Sie hat übrigens auch ein paar ganz schöne "Tableaus" geschrieben, die mich durchaus ansprechen. Hier ist eins davon:


View: https://youtu.be/TzgzG5icMTU?si=NNTV2lf7_57wT6cM

Und hier gibt es auch ein praktisches Beispiel eines Workshops, in dem sie ihr Buch erklärt:


View: https://youtu.be/ztBsuTnXVGA?si=T85VI3nGsexHHmdx

Das schwarze Mädel ist in mehreren Videos zu sehen. Sehr begabt. Heute komponiert sie schon selbst:


View: https://youtu.be/ov_SkK3EX8M?si=aey50y7z_u8Nxmpn
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Vorwärtskommen bringt es mehr, sich auf drei ... vier Stücke zu konzentrieren und dort die Schwierigkeiten anzugehen.
Ich konzentriere mich im Moment immer nur auf ein einziges Stück. Jedes zweite gleichzeitig ist mir innerhalb einer Woche bis zur nächsten Klavierstunde schon zu viel. Zeitweise hatte ich mehrere Stücke parallel von meiner Klavierlehrerin, und das war für mich nicht gut. Deshalb übe ich nur ein einziges Stück in einer Woche. Und natürlich Akkorde und Tonleitern. Das halte ich mittlerweile sogar noch für wichtiger als die Stücke.

Auch wenn es nach vielen Jahren im Beruf verständlich ist, sich an Stücke zu halten, die sich in der Ausbildung bereits bewährt haben, brauchen auch Klavierlehrer/innen ab und an Infos zu neuen Stücken, die interessant sein könnten.
Das gilt für meine Klavierlehrerin auch. Sie kennt alle klassischen Stücke rauf und runter, aber was moderne Stücke betrifft, da ist sie für jede Anregung dankbar. Wenn es passt. Sie würde nichts machen, was viel zu schwer für mich ist und woran ich dann verzweifle. Da würde sie dann sagen, dass wir damit vielleicht noch ein bisschen warten sollten.

Ich habe allerdings letztes Jahr eine Lehrerin erlebt, die einen neuen Schüler bekam, der ein Heumann-Heft mitbrachte, ich glaube PianoKids 2. Sie meinte, das kenne sie nicht und dann wurde mit der Holzweißig-Schule weitergemacht.
Motivation des Schülers war dann leider im Sinkflug.
Das ist ja unglaublich. Die Lehrerin würde ich sofort in den Wind schießen. Da gibt es bestimmt bessere.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

:cry:
Schon wieder etwas, worauf ich warten und wahrscheinlich noch lange hinarbeiten muss.

Momentan habe ich das Gefühl, gar nichts dazuzulernen, obwohl ich regelmäßig übe. :(
Das Gefühl hatte ich auch lange. Aber wir sind erwachsen, da müssen wir durch. 😃 Sich die Basis zu schaffen, das dauert einfach einige Zeit. Und damit will ich nicht sagen, dass ich diese Basis schon hätte. Bei weitem nicht. Ich bin Anfängerin, und das werde ich auch noch lange bleiben. Aber ich habe tatsächlich seit August einen gewissen Sprung gemacht. Auch wegen des intensiven Übens an der Invention und vielleicht sogar noch viel mehr wegen des intensiven Übens der Tonleitern und Akkorde. Ich bin sehr dankbar für das Alfred-Buch, in dem das so schön und systematisch aufgelistet ist. So was hat mir wirklich lange Zeit gefehlt.
Mir ist schon klar, dass Pianoteq wesentlich weiter in der Ausbildung ist.
Nicht sehr viel weiter. Lass Dich da nicht irritieren. Das sieht nur so aus. Du müsstest mal sehen, wie lange ich jetzt an dem Pyramid Dance übe. Und der ist wirklich nicht schwer.
Ich lese dennoch Beiträge, mit denen ich noch nicht mithalten kann, da ich schon gute Informationen durch das Lesen von Beiträgen bekommen habe.
So habe ich es auch gemacht und mache das immer noch. So bekommt man ein umfassenderes Bild. Auch vom eigenen Leistungsstand. Man kann diese Dinge eben nicht übers Knie brechen.
Es ist, wie ich bereits geschrieben habe: Aktuell bin ich einfach zu ungeduldig, was meinen Lernfortschritt anbelangt.
Und da bist Du in guter Gesellschaft mit ganz, ganz vielen insbesondere von uns Spätanfängern. 😊 Ich muss sagen, durch das Üben der Tonleitern und Akkorde bin ich tatsächlich etwas geduldiger geworden. Ich habe manchmal eine ganze Stunde lang nur das gemacht, gar kein Stück gespielt. Dann weiß man, man hat nur die Tonleiter, die Akkorde, die Arpeggios gespielt, und mehr war das nicht. Man kann nicht sagen, ich kann das Stück jetzt besser, wie man das erwartet, wenn man ein Stück übt. Aber die Tonleitern, Akkorde und Arpeggios bringen für das entsprechende Stück eben doch viel, ohne dass man es merkt. Und für die gesamte Basis des Klavierspielens.
Da gibt es so vieles, was mir gefällt und ich gerne lernen möchte - im Gegenzug merke ich aber gerade kein Vorankommen und dadurch wirkt das alles so endlos weit entfernt, solche Stücke einmal zu spielen.
Denk wirklich nicht nur an die Stücke. Das tun viele, und oftmals nehmen sie sich viel zu schwere Stücke vor, die sie mal spielen wollen. Und sind frustriert, wenn sie es dann versuchen. Spiel mal eine Stunde lang nur Akkordfolgen, und Du wirst sehen, Du kommst ein großes Stück voran.
 
Zuletzt bearbeitet:
... aber das ist einfach zu anspruchsvoll für Anfänger.
Anfänger ist relativ - bezogen auf das von mir verlinkte Video verstehe ich allerdings nicht, an was Du diese Einschätzung festmachst.
Gemessen an den von dir sonst erwähnten Stücken ist es nicht "zu anspruchsvoll" und schon gar nicht, wenn Du etwaige Unklarheiten im Board anprechen würdest.

Der Stoff ist geschätzt zweites Unterichtsjahr. In Heumann, Klavierspielen Band 1 kommt das einfache Blues-Schema in der Mitte des Hefts, die punktierte Achtel mit nachgeschlagener Sechzehntel und die Achteltriole werden im letzten Kapitel behandelt, gehören da also locker noch zum Stoff des ersten Unterrichtsjahres. Lediglich Swing-Achtel-Auffassung und Vierklänge als Shell Chords sind im Video bei Fuchs möglicherweise und da vor allem stilistisch etwas Neues.
swingachtel.jpg


Bei dieser Gelegenheit entdeckt, Elena Cobb bietet erfreulicherweise eine YT-Begleitung zu ihrem Heft.
Elena Cobb YT Videos Improv Exercises

Ich kann aber nicht anders als es bei dieser Gelegenheit erneut zu erwähnen: um Blues (und dessen Verwandschaft) in Noten gefasst kennenzulernen sind die ersten beiden Hefte der Reihe von Martha Mier, Jazz, Rags & Blues ein idealer Einstieg. Die enthaltenden Stücke sind sehr einfach und klingen trotzdem musikalisch.
Ein kompletter Eindruck in nur 10 Minuten: YT Playlist Martha Mier - Jazz, Rags & Blues Heft 1

Das Üben der (zunächst mollpentatonischen) Bluestonleiter über Akkorde der Form wird bei Fuchs im folgenden Videokurs für (Blues-)Anfänger buchstäblich vermittelt. Diese Arbeit kann ansonsten nur persönlicher Unterricht leisten, aber kein Heft und kein Buch.
Für alle Pfadfinder-Dienste stehen wir im Board sowieso jederzeit gerne bereit.
Blues Piano for Beginners Course

Gruß Claus
 
Ich wollte noch etwas zu Julian Lambert anfügen, das ich vorhin vergessen habe. Dass Julian Lambert keine Quelle ist, um improvisieren zu lernen, ist glaube ich klar. 🙂 Aber ich finde ihn sehr sympathisch, und sein britischer Akzent ist einfach so viel angenehmer anzuhören als die ganzen amerikanischen „Kaugummikauer“. Und gerade, dass er eben nicht unbedingt Jazz als Schwerpunkt hat – außer wenn er die entsprechenden Stücke aus ABRSM oder Trinity vorspielt – ist ein Pluspunkt.

Wer Jazz lernen will und auch in dem Stil improvisieren lernen will, der ist bei vielen hier schon genannten Kanälen, die sich mit Jazz beschäftigen, gut aufgehoben. Aber andere Musik wird dort glaube ich nicht vermittelt (wenn es nicht stimmt, bitte ich mich zu korrigieren). Julian Lambert stellt Musik vor, die aus den vergangenen Jahrhunderten stammt, weil das eben Teil der ABRSM- und sonstiger Examina ist, und er stellt Musik vor wie die von Cécile Chaminade, Angeline Bell oder Ailbhe McDonagh. So etwas würde man bei den meisten von Amerikanern betriebenen Kanälen, die sich mit Klavier beschäftigen, wohl vergeblich suchen. Die sind sehr auf Amerika fixiert.

Mich persönlich interessiert aber Amerika nicht besonders, und ich möchte einfach Leute als Vorbilder haben und von Leuten lernen, die keine Amerikaner sind, wenn das geht. Als ich jünger war, war das anders, aber je älter ich werde, desto mehr merke ich doch, wie europäisch ich bin. Und sogar wie deutsch. Im positiven Sinne, hoffe ich. Amerika hat mich noch nie gereizt, und Leute, die da immer hinwollten, habe ich nie verstanden. Es war mir immer sehr fremd und ist es mein Leben lang geblieben. Ich war noch nie dort und wollte da auch nie hin.

Da Julian Lambert selbst nicht improvisiert (sieht jedenfalls nicht so aus), empfiehlt er dann auch einmal so etwas wie dieses „Improvisieren für klassische Anfänger“-Buch von Elena Cobb. Weil er wie viele von uns klassisch Klavier gelernt hat. Das ist das Blues-Schema, aber das finde ich jetzt nicht schlimm, denn es ist nun mal das Einfachste, was es gibt. Für den Anfang ist das okay. Man muss es ja nicht lieben und kann dann andere Sachen spielen. Hier geht es ja nur darum, das Prinzip zu lernen. Aus der Sicht eines Anfängers, der ganz klassisch lernt. Für den es nicht normal ist, Akkordfolgen zu spielen, sondern ein Stück von Bach beispielsweise nach Noten zu spielen.

Deshalb bin ich Julian Lambert für diese Empfehlung dankbar, die es so auf einem amerikanischen Jazz-Kanal wahrscheinlich nicht gegeben hätte. Das ist eigentlich alles.
 
Deshalb bin ich Julian Lambert für diese Empfehlung dankbar, die es so auf einem amerikanischen Jazz-Kanal wahrscheinlich nicht gegeben hätte. Das ist eigentlich alles.
Meinen Hinweis auf die Videos von Elena Cobb hast Du gesehen?
Ich denke, da wird der Unterschied in Didaktik und Performance anhand des Lehrhefts im Vergleich zu einem Video von C. Fuchs ausreichend deutlich, aber "chacun à son goût".

Angesichts anti-amerikanischer Ressentiments bist Du mit Blues und auch bei mir zwangsläufig an der falschen Adresse, ich erspare dir auch weitere Kommentare.

Claus
 

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