Obwohl die Einstufung faktenbasiert ist, sagt ein Grad ABRSM 5-6 allein noch nicht aus, ob dir ein Stück liegt und erarbeitbar ist oder "noch zu schwer". Mehr sagen schon selbst kurze Notationszitate wie oben, man findet im Netz natürlich deutlich umfassendere. Außerdem spricht auch nichts dagegen, aus Band 2 oder gar Band 1 zu spielen.
Ich spiele auch immer weider eingestreut "sehr leichte" neue Stücke aus dem schon oft erwähnten "Accent on Gillock Complete", das ist schon etwas angenehm Anderes als über Wochen bis Monate an einem Stück zu üben.
Leicht bis Ende Unterstufe sind Stücke von Pam Wedgwood oder von Elise Milne, außerdem die sehr bis leichten Stücke bzw. ABRSM Grad 1 - 3 aus Nikki Iles & Friends Book 3. Die Stücke in Book 1 sind übrigens schwerer bzw. ABRSM 4-6 und in Book 2 ABRSM Grad 6-8.
Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, es lohnt sich ein Blick auf die Stücke von Pam Wedgwood oder von Elise Milne. Auch bei Mike Cornick, On the Cool Side (ABRSM 3-5), John Kember, Ragtime (leicht und schön, ABRSM 3-5), John Kember, Jazz Piano Studies 1 (ABRSM 3-4) und John Kember, Jazz Piano Studies 2 (ABRSM 4-5), Brian Chapple, Blue Piano (ABRSM 5-6) und Michel Kocour, Jazz Performer (ABRSM 5-6) wird man fündig.
Ausgesprochen und abhand der beiliegende Bildertafel belegt impressionistisch ist Pam Wedgwood, Piano Gallery, ebenfalls "nur" ABRSM 4-5.
View: https://www.youtube.com/watch?v=mvT1ByKtwKU
Letztlich steht ABRSM 5 für Stücke wie nicht mehr ganz leichte von Bach, also z.B. Fughetten oder zweistimmige Inventionen, was Du schon gespielt hast. ABRSM 6 entspricht z.B. dem C.P.E. Bach Solfegietto, das u.a. im Spielband der Russ. Klavierschule steht. Ich übe es gerade und es finde es eigentlich einfach, aber fingertechnische Präzisions- und ordentlich Fleißarbeit.
Denis Zhdanov erläutert seine Heransgehensweise in einem interessanten Tutorium:
View: https://www.youtube.com/watch?v=N96h05LU6jI
Wobei einige ja behaupten, George Nevada wäre ein Pseudonym von Manfred Schmitz gewesen. Aber belegt ist das wohl nicht.
Es ist eine naheliegende Erklärung für die gemeinsamen Daten, den gemeinsamen Stil und den fehlenden Nachweis für einen physischen "George Nevada".
Den Spielband von Manfred Schmitz habe ich selbst, es sind insgesamt 121 Stücke von sehr leicht bis Ende Unterstufe oder einen Tick darüber hinaus.
https://www.ama-verlag.com/de/jugend-album-klavier
Die Angaben auf der Verlagsseite enthalten auch ein Stückeverzeichnis.
Die YT-Playlist entält zwar nicht unbedingt idealtypische Einspielungen, aber für einen Eindruck reicht es vielleicht. Sie fängt tatsächlich mit den leichtesten Stücken vom Anfang des Bandes an, gegen Ende der Liste kommen die
Rock-Toccata (Nr. 106) und
Fantasie a-Moll (Nr. 119):
View: https://www.youtube.com/watch?v=sPgVQd6s3xU&list=PLbADbIcYvNfOcWGBljqbANbChY5c4XPJH
Ich finde, es ist wirklich schwierig, sich bei den vielen Sachen zu entscheiden.
Auswahl im heimischen Regal finde ich sehr nützlich, wenn ich eine Motivationsspritze oder schlichte Abwechslung brauche. Im Ergebnis habe ich schon seit Jahren mehr Notern, als ich jemals spielen kann. Ist immerhin eine eher unbedenkliche Leidenschaft, verglichen mit einigen aus meinem früheren Leben.
Gruß Claus