Ich würde mal auf diese Frage zurückkommen
Nicht nur wiederholen, sondern erstmal so weit wie möglich auf die Schwierigkeit reduzieren - also alle Töne davor und danach weglassen, um es möglichst auf das eigentliche Problem zu reduzieren. Das kann ein ungewöhnlicher Fingersatz, ein Doppelgriff, ein Sprung, ein Triller sein, oder eine Stelle wo man sich fragt, warum zum T.... verspiele ich mich hier immer wieder.
Dann nehme ich mir diese vielleicht 4, 5 Töne und spiele sie wie erstmal ganz langsam und locker. Dann in allen möglichen Varianten: Punktiert, Achtel-Sechzehntel, Staccato. Dreier-Betonungen auf Vierer-Gruppen, lauter so Zeugs.
Arpeggien kann man hoch und runter spielen, Sprünge natürlich auch hin und her. Auch mal mit Augen zu.
Manchmal merkt man erst hier, wo das eigentliche Problem liegt.
Wenn es immer noch schwierig ist, wäre mein nächster Schritt wäre die Versetzung dieser kleinen Stelle in einen Halbton nach oben oder unten - aber mit dem gleichen Fingersatz, auch wenn es mit den schwarzen Tasten eigentlich nicht richtig hinhaut. Oder auch diatonisch (also in der gleichen Tonart) versetzt.
Entscheidend für mich ist hier, dass man nicht nur die Stelle an sich übt, sondern in Varianten, die manchmal schwerer sein können als die eigentliche Stelle (da sind wir wieder beim Sport, Entschuldigung! wo zum Beispiel Kletterer mit Gewichten um den Bauch trainieren, sprich schwerer üben, als es dann eigentlich ist).
Nachdem das isolierte Problem geklärt ist, nehme ich Töne davor und danach hinzu.
Wichtig einige Tage gaaanz langsam und locker spielen, aber sehr exakt.
Wenn ich das eine Weile mache, klärt sich die Stelle meistens relativ schnell.
Allerdings ist es geistig anstrengender als nur die Noten hundertmal zu spielen
deshalb bin ich auch manchmal zu faul dazu.