Klavierspielen lernen mit Bach und Co.

  • Ersteller Pianoteq
  • Erstellt am
Ich habe Handball gespielt und Kampfkunst gemacht, ich laufe regelmäßig, schwimmen fahrradfahren, alles gut.
Was ich nicht verstehe ist, wieso die Leute ins Fitnessstudio gehen.
Was ist denn an Deiner Aufzählung "alles gut" und am Fitnessstudio nicht (disclaimer: Ich gehe nicht ins Fitnessstudio, ich mach anderen Sport)?
Prinzipiell kennst Du Dich ja offenbar mit "körperlicher Betätigung um der Betätigung willen" bestens aus.

Ciao
Jan
 
Fitnessstudio ist auch nicht so mein Ding, aber da ist doch jeder anders.
Manche verstehen auch nicht, wieso 22 Leute 90 Minuten lang EINEM Ball hinterherrennen, und dann gibts vielleicht noch nicht mal Tore. Und da haben sie nüchtern betrachtet auch recht.

Und beim Üben ist es ja auch so.

Was mich aber interessiert, ist weniger, was man mag und was nicht. Das ist immer individuell.
Sondern was effektiv ist. Sprich, was in der kürzesten Übezeit die gleichen oder besseren Ergebnisse bringt.

Und da denke ich durchaus, dass die in Czerny und Co. enthaltenen Elemente an sich ganz nützlich sein können. Aber ob es die effektivste Möglichkeit ist, diese Elemente zu erlernen? Das bezweifle ich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schwer zu sagen, mir fehlen allerdings zu Czerny die schlechten Erfahrungen in zartem Alter.
Bei seinen wie auch Gillocks kleinen Stücken für Anfänger empfinde ich die musikalische Schlichtheit als Vorteil und halte sie für "auf den Punkt" geschrieben. Dementsprechend habe ich zumindest an der Auswahl im Czerny/Gillock Etüdenband meinen Spaß am Spielen.
Audiomaterial des Heftes auf YT

Frisch entdeckt, weil mir die Auswahl der Stücke gut gefällt und weil es zum Thema "Bach & Co" passt ein vielleicht ein etwas früher Hinweis, da zum guten Teil nicht mehr Unterstufe: in der Playlist-Übersicht fielen mir die ebenfalls von Elisabeth Haas et al. erstellten Sammelbände Toll in Dur/Greater in Major und Toll in Moll/Finer in Minor auf, aus denen ich gerade beim Erstellen dieses Beitrags höre. Neben bekannten Namen aus der klassischen Musik findet man auch einige Stücke von bei mir gut in den Noten vertretener Autoren wie z.B. William Gillock, Christopher Norton, John Kember oder Mike Schoenmehl.
Von dem im Board von Anderen verschiedentlich genannten Daniel Hellbach habe ich dagegen noch nichts in der Sammlung.

Das bekannte Solfeggietto (u.a. auch in Finer in Minor) übe ich derzeit. Ich hatte es schon vor geraumer Zeit in Margret Feils, Einfach Klassik gesehen und gemocht. Damals erwies sich das Stück aber noch als zu mühsam für mich, jetzt geht es ohne Probleme. Bis auf eine "Kleinigkeit": bis zum vorgesehenen Tempo dauert es noch, erst muss das Solfeggietto langsam bis zur traumwandlerischen Sicherheit geübt werden.
Ich benutze zum Üben allerdings nicht die Ausgabe von Feils, sondern den Spielband der Russischen Klavierschule, dort fand ich die Notation in Bezug auf die linke Hand / rechte Hand besser sichtbar.

solfeggietto 1.jpgsolfeggietto 2.jpg
Der Spielband wäre für mein Gefühl eigentlich besser als Band 3 bezeichnet worden, denn er folgt weiter fortschreitend Band 2 und übernimmt auch dessen thematische Gliederung in Spielstücke, Sonatinen & Variationen sowie Etüden.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
OT, aber interessant:

Fitnessstudio ist der effizienteste Kraftaufbau.
Die Geräte sind verbesserte Hanteln bei weniger Verletzungsrisiko, muskuläre Dysbalancen werden abgebaut (genaue Einstellung des Widerstands).

End of OT.

Zum Fitnessstudio zu gehen, nicht weil man Lust hat, sondern weil es wieder dran ist, entspricht dem Klavierüben, weil es dran ist. Der Spaß stellt sich schon noch ein.

Und: Wer nur von Musik etwas versteht*, versteht auch davon nichts. :)

* und "Off Topic" ruft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
muskuläre Dysbalancen werden abgebaut
Das hat mit Fitnessstudio nichts zu tun, sondern mit vernünftigem Training. Weniger Geräte, mehr freie Gewichte ist da besser.
Durch Geräte kann man sich Dysbalancen auch schnell antrainieren.
OT aus.
Bei seinen wie auch Gillocks kleinen Stücken für Anfänger empfinde ich die musikalische Schlichtheit als Vorteil und halte sie für "auf den Punkt" geschrieben. Dementsprechend habe ich zumindest an der Auswahl im Czerny/Gillock Etüdenband meinen Spaß am Spielen.
Dann ist alles super - wenn es Spaß macht, dann sind die Stücke richtig.
Wenn ich's recht bedenke, ist das ja das Entscheidende - wenn es Spaß macht, dann übt man ganz anders, und kommt auch voran.

Du hast schon recht, vielleicht verallgemeinere ich da meine eigenen Kindheits- und Jugend-Erfahrungen mit Czerny zu sehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was ist denn hier los? Fitnessstudio? Und das im Thema Klavierlernen mit Bach und Co.? 😀 Das ist ja extrem ins OT abgedriftet.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn man's mal genau betrachtet, ist das totaler Quatsch, sich zu ärgern. Wenn man's noch nicht kann, dann kann man es eben noch nicht. Ergo muss man sich überlegen, wie man es so übt, dass es besser wird.
Das ist absolut richtig. Der Kopf sagt mir das auch, aber etwas nicht zu können, macht diese ganze Vernunft dann wieder zunichte. Wobei ich mich gar nicht hätte ärgern müssen, denn ich hatte tatsächlich nicht viel geübt, weil ich gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Also kein Wunder, dass es nicht so geht, wie ich mir das vorstelle. Aber Kopf und Bauch ... Das ist einfach ein ständiger Kampf. Wenn alles nur über den Kopf ginge, wäre es so viel einfacher. 😀
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Tja, der Kopf weiß das alles. Aber die Umsetzung.
Dann ärgere ich mich noch drüber dass ich mich wieder ärgere :ROFLMAO:
Genau. So geht's mir auch. 😄
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Da würde ich gleich - siehe oben - eine schöne Fingerübung draus machen, die man jeden Tag beim Warmup üben kann ;)
Bedeutet "eine Fingerübung daraus machen" dann, dass man die Stelle sehr oft einzeln wiederholt? Oder wie ist das gemeint? Um diese Stelle herum etwas Neues komponieren, ein paar Töne, um diese Stelle zu umspielen beispielsweise, und dann die neuen Töne mit den Tönen, die aus dem Stück stammen, zusammen üben?

Was mich aber interessiert, ist weniger, was man mag und was nicht. Das ist immer individuell.
Sondern was effektiv ist. Sprich, was in der kürzesten Übezeit die gleichen oder besseren Ergebnisse bringt.
Ich finde, das ist die Königsklasse. 😊 Danach suche ich ständig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei seinen wie auch Gillocks kleinen Stücken für Anfänger empfinde ich die musikalische Schlichtheit als Vorteil und halte sie für "auf den Punkt" geschrieben.
Es ist ein Vorteil und ein Nachteil. Einerseits stimme ich Dir voll und ganz zu, aber andererseits neige ich persönlich sehr schnell dazu, mich dann zu langweilen. Es ist eine Gratwanderung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Fitnessstudio zu gehen, nicht weil man Lust hat, sondern weil es wieder dran ist, entspricht dem Klavierüben, weil es dran ist. Der Spaß stellt sich schon noch ein.
Oder auch nicht. Jedenfalls im Fitnessstudio. Beim Klavierüben ist das etwas anderes. Ich finde, man kann das nur schwer vergleichen. Fürs Fitnessstudio muss man Spaß und Interesse an Sport haben. Wenn man das nicht hat, ist es immer nur eine Pflichtübung, weil man beispielsweise etwas für seine Gesundheit tun will oder muss.

Niemand würde Klavier üben, weil einem der Arzt sagt: "Du musst jeden Tag einen halben Tag Klavier üben, um deine Gesundheit zu verbessern. Damit du nicht zu viele Muskeln abbaust." So eine Anweisung gibt es eigentlich nicht. Man übt Klavier, weil man Klavierspielen lernen möchte. Deshalb nimmt man auch in Kauf, dass es vielleicht nicht immer Spaß macht.

Sport macht nie Spaß, ist immer nur Quälerei. Man hat kein richtiges Ziel außer das allgemeine "Ich will meine Arthrose in den Griff kriegen, damit ich nicht mehr solche Knieschmerzen beim Gehen habe". Das hat bei mir tatsächlich viel geholfen, und davon bin ich auch sehr begeistert, aber wenn ich keinen Sport machen MÜSSTE, würde ich es nicht tun.

Ich würde mich aber jederzeit ans Klavier setzen, ohne dass man mich dazu zwingen muss. Das ist schon ein großer Unterschied.
 
Sport macht nie Spaß, ist immer nur Quälerei
Ist bei Dir vielleicht so, in dieser Absolutheit ist das natürlich Käse. Und es tut mir leid, dass Du diese Welt nicht für Dich entdeckt hast (Du würdest das vielleicht umgekehrt für Nicht-Musiker sagen). Du hast ja wenn ich mich recht erinnere recht spät mit Klavier angefangen - was hast Du denn vorher primär für Dich und aus Freude gemacht?
Ich würde mich aber jederzeit ans Klavier setzen, ohne dass man mich dazu zwingen muss.
Und? Es gibt genügend Leute, die jederzeit lieber 100 km Rad fahren würden als sich ans Klavier zu setzen.
Das ist schon ein großer Unterschied.
Nein.
Ich komm gerade von einem Volleyballturnier und es war wieder einfach großartig mit dem Team, nein meinen Freunden und Freundinnen den Abend zu verbringen und zusammen zu spielen. Nächste Woche ist Montag Training, Mittwoch Training, Donnerstag Training, Freitag Training, Samstag Spieltag (das ist im Winter nicht jede Woche). Und da geht man ich hin, weil es Spaß macht. Und nicht weil mir ein Arzt das gesagt hat (WTF?).

Ciao
Jan
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sport macht nie Spaß, ist immer nur Quälerei. Man hat kein richtiges Ziel außer das allgemeine "Ich will meine Arthrose in den Griff kriegen, damit ich nicht mehr solche Knieschmerzen beim Gehen habe". Das hat bei mir tatsächlich viel geholfen, und davon bin ich auch sehr begeistert, aber wenn ich keinen Sport machen MÜSSTE, würde ich es nicht tun.
Naja manchen Leuten macht Gruppensport z.B. Spaß (auch wenns nicht immer an dem Sport liegt, sondern eher an der gemeinschaftlichen Beschäftigung, und an der Spannung wenn man gegeneinander antritt oder so), anderen macht das Zufriedenheitsgefühl nach ausgelassener Betätigung Freude. Auch an Körperoptimierung kann man ähnlichen Spaß haben. Klavierspielen und besonders üben ist da ja gar nicht so unähnlich.

Was mich allerdings auch öfter sehr nervt, sind sportliche Leute, die einem immer einreden müssen, dass man unbedingt Sport versuchen sollte, damit es einem besser geht. Und wenn man es mal versucht und nicht für gut befunden hat, hört man dann oft sowas wie "Du hast es halt nur noch nicht hart genug versucht". Musik ist ja auch nicht für Jeden gemacht, also sollte es Sport auch nicht sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was ist denn hier los? Fitnessstudio? Und das im Thema Klavierlernen mit Bach und Co.? 😀 Das ist ja extrem ins OT abgedriftet.
Das ist richtig, es braucht die ebenso beliebten wie windschiefen Vergleiche auch gar nicht, um durch Erfahrungen, Wissen, Hinweise oder vertiefende Fragestellungen Lesenswertes zum Thema beizutragen.

Ich würde das Löschen von Beträgen gerne vermeiden. Daher bitte ich, denkbare "Metakommentare" und "Vergleiche" in der Plauderecke oder in PN auszuführen.

Hier geht es bitte schnurstracks wieder back to topic, der Ausflug sonstwohin ist zu Ende.

lucy-football-peanuts.gif

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Richtig, Bach hat schließlich auch keinen Sport gemacht. Volleyball schon gar nicht, jedenfalls existieren keine Gemälde davon.

Um den geistigen Faden zurückzuspulen, wir waren über Etüden von Czerny und Co. / Hanon / oder eben Bach hierhin geraten.

Ich würde mal auf diese Frage zurückkommen
Bedeutet "eine Fingerübung daraus machen" dann, dass man die Stelle sehr oft einzeln wiederholt? Oder wie ist das gemeint?
Nicht nur wiederholen, sondern erstmal so weit wie möglich auf die Schwierigkeit reduzieren - also alle Töne davor und danach weglassen, um es möglichst auf das eigentliche Problem zu reduzieren. Das kann ein ungewöhnlicher Fingersatz, ein Doppelgriff, ein Sprung, ein Triller sein, oder eine Stelle wo man sich fragt, warum zum T.... verspiele ich mich hier immer wieder.

Dann nehme ich mir diese vielleicht 4, 5 Töne und spiele sie wie erstmal ganz langsam und locker. Dann in allen möglichen Varianten: Punktiert, Achtel-Sechzehntel, Staccato. Dreier-Betonungen auf Vierer-Gruppen, lauter so Zeugs.
Arpeggien kann man hoch und runter spielen, Sprünge natürlich auch hin und her. Auch mal mit Augen zu.
Manchmal merkt man erst hier, wo das eigentliche Problem liegt.

Wenn es immer noch schwierig ist, wäre mein nächster Schritt wäre die Versetzung dieser kleinen Stelle in einen Halbton nach oben oder unten - aber mit dem gleichen Fingersatz, auch wenn es mit den schwarzen Tasten eigentlich nicht richtig hinhaut. Oder auch diatonisch (also in der gleichen Tonart) versetzt.

Entscheidend für mich ist hier, dass man nicht nur die Stelle an sich übt, sondern in Varianten, die manchmal schwerer sein können als die eigentliche Stelle (da sind wir wieder beim Sport, Entschuldigung! wo zum Beispiel Kletterer mit Gewichten um den Bauch trainieren, sprich schwerer üben, als es dann eigentlich ist).

Nachdem das isolierte Problem geklärt ist, nehme ich Töne davor und danach hinzu.
Wichtig einige Tage gaaanz langsam und locker spielen, aber sehr exakt.

Wenn ich das eine Weile mache, klärt sich die Stelle meistens relativ schnell.
Allerdings ist es geistig anstrengender als nur die Noten hundertmal zu spielen ;) deshalb bin ich auch manchmal zu faul dazu. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um diese Stelle herum etwas Neues komponieren, ein paar Töne, um diese Stelle zu umspielen beispielsweise, und dann die neuen Töne mit den Tönen, die aus dem Stück stammen, zusammen üben?
Könntest Du alles machen, zum Lernen eines Stück hätte ich bei dieser Strategie Bedenken.
Anstatt Erinnerungsspuren zu vertiefen und das Muskelgedächtnis durch konzentrierte Wiederholungen zu stärken, würde ein zügiger Lernerfolg mit sicherer Ausführung durch die Variationen erschwert.
Beispiel Muskelgedächtnis beim Klavierspiel

Gruß Claus
 
Ich würde mal auf diese Frage zurückkommen

Nicht nur wiederholen, sondern erstmal so weit wie möglich auf die Schwierigkeit reduzieren - also alle Töne davor und danach weglassen, um es möglichst auf das eigentliche Problem zu reduzieren. Das kann ein ungewöhnlicher Fingersatz, ein Doppelgriff, ein Sprung, ein Triller sein, oder eine Stelle wo man sich fragt, warum zum T.... verspiele ich mich hier immer wieder.

Dann nehme ich mir diese vielleicht 4, 5 Töne und spiele sie wie erstmal ganz langsam und locker. Dann in allen möglichen Varianten: Punktiert, Achtel-Sechzehntel, Staccato. Dreier-Betonungen auf Vierer-Gruppen, lauter so Zeugs.
Arpeggien kann man hoch und runter spielen, Sprünge natürlich auch hin und her. Auch mal mit Augen zu.
Manchmal merkt man erst hier, wo das eigentliche Problem liegt.

Wenn es immer noch schwierig ist, wäre mein nächster Schritt wäre die Versetzung dieser kleinen Stelle in einen Halbton nach oben oder unten - aber mit dem gleichen Fingersatz, auch wenn es mit den schwarzen Tasten eigentlich nicht richtig hinhaut. Oder auch diatonisch (also in der gleichen Tonart) versetzt.

Entscheidend für mich ist hier, dass man nicht nur die Stelle an sich übt, sondern in Varianten, die manchmal schwerer sein können als die eigentliche Stelle (da sind wir wieder beim Sport, Entschuldigung! wo zum Beispiel Kletterer mit Gewichten um den Bauch trainieren, sprich schwerer üben, als es dann eigentlich ist).

Nachdem das isolierte Problem geklärt ist, nehme ich Töne davor und danach hinzu.
Wichtig einige Tage gaaanz langsam und locker spielen, aber sehr exakt.

Wenn ich das eine Weile mache, klärt sich die Stelle meistens relativ schnell.
Allerdings ist es geistig anstrengender als nur die Noten hundertmal zu spielen ;) deshalb bin ich auch manchmal zu faul dazu. ;)
Das war jetzt eine sehr interessante Ausführung. Eigentlich habe ich ja noch gar nicht so schwierige Stücke, aber die Vorgehensweise werde ich mir merken. Danke! 🙏
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Könntest Du alles machen, zum Lernen eines Stück hätte ich bei dieser Strategie Bedenken.
Anstatt Erinnerungsspuren zu vertiefen und das Muskelgedächtnis durch konzentrierte Wiederholungen zu stärken, würde ein zügiger Lernerfolg mit sicherer Ausführung durch die Variationen erschwert.
Das ist das, was ich meinte. Bei schwierigen Stücken, die man schon gelernt hat, und wenn man schon gut spielen kann, ist das meines Erachtens eine hervorragende Vorgehensweise. Kommt mir sehr logisch und zielführend vor. Um meine vergleichsweise einfachen Stücke zu lernen ist das vermutlich gar nicht nötig. Obwohl es bestimmt auch etwas bringt. Wie alles, womit man sich intensiv beschäftigt. Ich würde mir diese Anleitung aber jetzt abspeichern, weil ich die ganz bestimmt mal brauchen kann in absehbarer Zukunft. 🙂
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich hatte gestern Klavierstunde, und da hat mir meine Klavierlehrerin etwas ganz Schreckliches erzählt. Sie unterrichtet zwei Kinder, Geschwister, bei denen zu Hause. Normalerweise scheint das kein Problem zu sein, aber manchmal kommt die Oma der Kinder bei den Klavierstunden dazu. Das Klavier steht wahrscheinlich im Wohnzimmer oder so was. Und die muss furchtbar sein. Einmal, als der Junge Klavierstunde hatte und sich verspielte, hat die Oma dann gesagt: "Jetzt hole ich ein Messer und schneide dir die Hände ab. Die sind ja sowieso völlig nutzlos, weil du immer falsch spielst." Und dann hat sie anscheinend auch noch in das Haus hinein gerufen: "Mama" - also vermutlich ihre Tochter, die Mutter der Geschwister - "bring mal das Messer her!"

Der Junge hat anscheinend vor Angst angefangen zu zittern (kein Wunder!), und meine Klavierlehrerin war so entsetzt, dass sie gar nicht wusste, was sie tun sollte. Sie hat dann nach der Stunde mit der Oma gesprochen und ihr gesagt, dass sie das nicht machen soll, aber ob es etwas nützt?

Das ist ein Akademikerhaushalt, die Mutter ist wohl Ärztin und die Oma war oder ist Universitätsprofessorin. Ist denn so was nicht furchtbar? Wobei man dabei wieder sieht, dass Intelligenz oder ein hoher sozialer Status überhaupt nichts bedeutet. Die armen Kinder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ich mit sowieso verbitten, Anwesenheit / Einmischung beim Unterricht.

Ich sage immer, ich muss einen eigenen Gesprächszugang zu den Kindern finden, Erwachsene sprechen oft für ihre Kinder / Enkel: "Wir konnten nicht üben." und ähnliches.
 
Das würde ich mit sowieso verbitten, Anwesenheit / Einmischung beim Unterricht.

Kommt drauf an.
Mit einem Sieben- oder Achtjährigen Kind muss ich normalerweise üben, da wird von alleine nicht viel.
Und da hilft es sehr, wenn ich weiß, was in der Klavierstunde dran war, worauf der Lehrer den Fokus legt.

Natürlich muss klar sein, dass es keine Einmischung im Unterricht gibt, aber darum ging es ja auch gar nicht.

Aber wenn ich beim Üben nicht weiß, was der Lehrer/in will, dann kann es ja grade eine Einmischung sein.

Kommunikation ist hier wie immer hilfreich.
Die Lehrerin muss aufschreiben, was der Schüler üben soll, so dass er und die Eltern es verstehen.
Am besten auch mal mit den Eltern sprechen, wie am besten geübt werden soll (was zusammen, wieviel alleine usw.)
 
Ich merke gerade, Gehörbildung ist ein ganz großer Punkt, der oft vernachlässigt wird. Levi Clay beschreibt das ganz gut. Am besten trainiert man sein Gehör, wenn man Stücke transkribiert, also Töne herauszuhören versucht, von denen man nicht die Noten hat. Wird im Jazzbereich sehr oft gemacht, weil man dort Solos von bekannten Profis heraushören und nachspielen will, um selbst zu lernen, gute Solos zu spielen. Im klassischen Bereich ist das nicht so üblich, denn da hat man ja für alles fertige Noten und spielt keine improvisierten Solos.

Wobei man die Noten noch nicht einmal unbedingt aufschreiben muss – obwohl das sinnvoll ist, weil man ja nicht alles im Kopf behalten kann über Jahre –, sondern sie einfach so lange nachspielt, bis man sie von selbst spielen kann. Das habe ich bisher sehr selten gemacht, und ich merke, dass das eine sehr nützliche Fähigkeit ist. Dadurch kann man dann viel besser nach Gehör spielen. Es reicht aber allein nicht aus, wenn man die Theorie nicht beherrscht. Denn ohne die Theorie kann man schlecht eigene Solos spielen. Außer man ist ein musikalisches Genie.

Viele der schwarzen Musiker haben als Kinder in ihren Kirchen die Orgel, Hammond-Orgel oder auch den Orgelsound auf einem Digitalpiano spielen gelernt, indem sie die Gemeinde beim Singen von Kirchenliedern begleiten. Rein nach Gehör. Wenn man das kann, ist man schon ziemlich gut. Und die haben das als Kinder und Jugendliche oft jahrelang praktisch jeden Tag gemacht. Deshalb sind sie dann schon in einem sehr frühen Alter sehr sicher, was das Spielen nach Gehör angeht, und Gehörbildung ist für sie wahrscheinlich gar kein großes Thema mehr.

Wir in Europa lernen Musik meist anders, und das beschränkt uns dann sehr, wenn wir später vielleicht auch mal nach Gehör spielen wollen. Wir behelfen uns dann mit der Funktionstheorie oder so etwas als Krücke, aber das ist immer ein Umweg. Direkt hören und das dann auf dem Instrument spielen, ohne darüber nachdenken zu müssen, das wäre himmlisch.

Einige Leute machen das auch, indem sie sich YouTube-Videos ihrer Lieblingsbands anhören und das dann nachspielen. Ich habe letztens mitbekommen, dass eine Bekannte, die eigentlich schlechter Klavier spielt als ich, noch nicht sehr lange, das sehr viel macht und da sehr gut ist. Sie kann vieles von dem nicht, was ich kann, aber das Nachspielen nach Gehör kann sie sehr gut. Vielleicht werde ich auch mal damit anfangen, mir irgendeinen Song zu nehmen und den nachzuspielen. Mir fällt das noch sehr schwer, aber es ist ja alles nur eine Frage der Übung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich merke gerade, Gehörbildung ist ein ganz großer Punkt, der oft vernachlässigt wird
Was bringt Dich denn zu dieser Annahme?

Am besten trainiert man sein Gehör
durch Singen.

Viele der schwarzen Musiker haben als Kinder in ihren Kirchen die Orgel, Hammond-Orgel oder auch den Orgelsound auf einem Digitalpiano spielen gelernt, indem sie die Gemeinde beim Singen von Kirchenliedern begleiten. Rein nach Gehör. Wenn man das kann, ist man schon ziemlich gut. Und die haben das als Kinder und Jugendliche oft jahrelang praktisch jeden Tag gemacht. Deshalb sind sie dann schon in einem sehr frühen Alter sehr sicher, was das Spielen nach Gehör angeht, und Gehörbildung ist für sie wahrscheinlich gar kein großes Thema mehr.
Ich weiß nicht, welche Vorstellung Du von Gehörbildung hast, oder welche der Erklär-Bär auf Youtube vermittelt, aber die Beschreibung oben, zu deren Wahrheitsgehalt ich mangels Kenntnis nicht sagen kann, wäre ein ganz gutes Beispiel für die gängige Gehörbildungspraxis bei Kindern, mit und ohne Instrument, wie ich sie kenne.

Gehörbildung durch Singen, Probieren, Improvisieren, allein und in der Gruppe.
 
Ich habe vor kurzer Zeit etwas entdeckt, was mich neugierig gemacht hat. Hansmartin Kleine-Horst, ein Klavierlehrer aus Nümbrecht, der ein „Workbook“ zur Liedbegleitung herausgegeben hat. Er ist ein klassischer (im Sinne von „nicht online“) Klavierlehrer, der zu Hause unterrichtet, aber durchaus einige „Klavierimpulse“, wie er es nennt, auch auf YouTube einstellt.


View: https://youtu.be/DAgq45C1FVg?si=OcdqF8yB47v6VQMp

Da mich das neugierig gemacht hat, habe ich ihn mal angeschrieben und habe heute auch mal so eine Art „Schnupperstunde“ über Zoom mit ihm gemacht. Nicht weil ich einen neuen Klavierlehrer suche – ich bin ja mit meiner Lehrerin sehr zufrieden – sondern weil ich Klavier-Liedbegleitungen von ihm gehört habe (er hat ein paar CDs gemacht mit anderen Solisten, Sängerin, Saxophon …), die mir sehr gefallen haben.

Hansmartin ist sehr nett, und wenn ich da wohnen würde, wo er wohnt, würde ich gern Klavierunterricht bei ihm nehmen. Die Schnupperstunde war jedenfalls sehr interessant, und wir haben vereinbart, dass ich mir weitere Tipps oder auch Stunden von ihm holen kann, wenn ich sie brauche.

Jetzt werde ich erst einmal an dem „Klavierimpuls“ arbeiten, den ich hier oben verlinkt habe. Das wird mich vermutlich eine Weile beschäftigen, denn so einfach das auch klingt, für mich ist es absolut nicht einfach, so zu spielen. 😊
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was bringt Dich denn zu dieser Annahme?
Viele Aussagen von vielen Leuten. 😊
Dann müsste ich ja perfekt sein. Ich kann hervorragend singen. 😁 Ja, das stimmt schon. Singen ist immer gut. Aber ich kann Dir versichern, dass es trotzdem nicht ausreicht, wenn man nach Gehör spielen will, denn darin habe ich wirklich Erfahrung. Wenn das mit dem Singen das so vereinfachen würde, müsste ich ohne jedes Problem nach Gehör spielen können. Kann ich aber nicht. Ja, es wird besser, aber wenn ich etwas singe, kann ich es nicht einfach so nachspielen. Auch nicht irgendeinen Song. Singen hilft bestimmt, aber es ist nicht der Stein der Weisen. Obwohl jemand, der nicht singen kann, möglicherweise benachteiligt ist. Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe immer gesungen. Schon als Kind konnte man mich nicht davon abhalten.
Ich weiß nicht, welche Vorstellung Du von Gehörbildung hast, oder welche der Erklär-Bär auf Youtube vermittelt, aber die Beschreibung oben, zu deren Wahrheitsgehalt ich mangels Kenntnis nicht sagen kann, wäre ein ganz gutes Beispiel für die gängige Gehörbildungspraxis bei Kindern, mit und ohne Instrument, wie ich sie kenne.
Und wenn man kein Kind ist? Hier geht es um Spätanfänger. Was interessiert es mich, wie das bei Kindern gemacht wird? Bin ich ein Kind? Habe ich Kinder-Unterricht? Gehe ich zur Schule? Wie das bei Kindern gemacht wird, ist hier in diesem Thread absolut nicht relevant.
Gehörbildung durch Singen, Probieren, Improvisieren, allein und in der Gruppe.
Okay, dann gehe ich mal ins Altersheim und frage da nach, ob die 80-Jährigen da mitmachen und wir eine Gruppe bilden können. 🤣 Also wirklich. Hast Du den Thread hier überhaupt gelesen? Weißt Du überhaupt, worum es hier geht? Einfach so reingrätschen, ohne zu wissen, was eigentlich das Thema ist, und dann mal schnell eine Meinung abgeben. Erst lesen, dann schreiben ist immer ein guter Ratschlag. 😎
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben