Klavierspielen (wieder) lernen, Fortschritte und Frust...

...sind die Sprünge aber zum Beispiel vom eingestrichenen c zum D in der großen Oktave zu weit, erlaube ich mir einfach den blitzschnellen Blick zur Orientierung.
Das ist für Tim m.E. derzeit kein Thema.
Außerdem wird Sprungtechnik nach und nach aufgebaut, wenn man sich an Ausbildungsplänen orientiert.
Tim würde ich empfehlen auf absehbare Zeit ausschließlich Noten mit fachkundig eingerichteten Fingersätzen zu beachten.

Gruß Claus
 
Ich war und bin selbst überrascht davon, wie zielsicher das Springen mit geschlossenen Augen klappt, wenn man es ausgiebig geübt hat, ich haue dabei so gut wie gar nicht mehr daneben, es kann aber manchmal noch passieren, daß ich eine Taste nicht ganz sauber erwische und die daneben liegende Taste leicht mit drücke, aber auch das ist relativ selten und ich bin ja noch ganz am Anfang, also kann ich mir nun durchaus vorstellen, daß erfahrene Spieler auch größere Sprünge blind und trotzdem zuverlässig hinbekommen.
 
An welchen Etüden und Stücken übst Du denn deine Sprungtechnik?

Gruß Claus
 
Bisher nur an dem vereinfachten "Morning Has Broken" meiner Heumann-Klavierschule Band 1, Seite 67.
Da sind zwar keine weiten Sprünge drinn, aber immerhin einmal um etwa eine dreiviertel Oktave. Das ist zumindest ein Anfang und meine anfänglichen Zweifel, daß sowas blind nicht zielsicher klappen könne, wurden somit schonmal widerlegt.
 
Ok - und spielst Du seit Wochen das eine Stück oder gibt es ein umfassenderes Übungsprogramm?

Gruß Claus
 
Ja, ich übe und spiele dieses Stück schon bestimmt 1-2 Monate fast täglich paar mal. Daneben spiele ich aber aus der gleichen Klavierschule auch immer die älteren Stücken noch einmal durch, damit ich diese nicht verlerne und um es etwas abwechslungsreicher zu gestalten.
Das "Morning Has Broken" spiele ich pro Übung bestimmt etwa 6-8 mal durch, eigentlich immer mit geschlossenen Augen und von den 6-8 mal Durchspielen sind an guten Tagen 4-6 mal fehlerfrei, an schlechten Tagen vielleicht auch nur 2-3.
Ich dachte mir halt, ich übe das solange bis es auch mit geschlossenen Augen zu gut 90% fehlerfrei klappt und gehe erst dann zum nächsten Stück über, aber langsam glaube ich, wird es mal Zeit für was neues...

Wenn ich (vielleicht auch durch Corona) nicht momentan so fleckmatisch wäre, hätte ich mir wohl schon eine zweite Klavierschule gekauft um mehr Abwechslung zu haben.
Ideal wäre wirklich eine Klavierschule oder Songbook, was die bekanntesten Pop-Songs erstmal in vereinfachter Version und dann in Originalversion beinhaltet.
 
Ideal wäre wirklich eine Klavierschule oder Songbook, was die bekanntesten Pop-Songs erstmal in vereinfachter Version und dann in Originalversion beinhaltet.
Originalversionen haben oft eine Anforderung wie im Beispiel (selbst notiert), das ist im Anforderungsgrad noch eine Ecke entfernt von einfachen Versionen wie in Fabers ChordTime (danach FunTime und BigTime), also AdvanceTime(+).
Das erreicht man durch mehrjährigen Unterricht und als Autodidaktik nur durch wirklich systematisches und langfristig konstantes Üben.
Piano Intro.jpg



Der Stand von S.67 im Heumann Band I ist eigentlich der erste Punkt, ab dem das Lernen spannend wird, das letzte Drittel der Klavierschule enthält den wesentlichen Stoff der Elementarstufe.

Wenn man damit gut zurecht kommt und nicht klassisch spielen will, dann kann danach z.B. mit Jürgen Moser, Beginning Rock Piano lernen.
Mir gefällt dieses Heft sehr gut, um sich Grundlagen zum Spielen von Pop/Rock und nach (einfachen) Akkordsymbolen anzueignen.
Das ist durchaus ein Grundstock, auf dem man mit dann ca 2 Jahren praktischer Erfahrung weiter aufbauen kann.

Ich würde auf jeden Fall zusätzlich noch eine Tonleiter nach der anderen lernen, auch die Molltonarten, Pentatonik/Blues Scale und Akkordbrechnungen.

Gruß Claus
 

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Songbook, was die bekanntesten Pop-Songs erstmal in vereinfachter Version
Faber ChordTime, Band „Popular“. Die sind ziemlich genau auf dem Niveau von Morning has broken im Heumann. Schöne, motivierende Songs
  • Lean on me
  • Can you feel the love tonight
  • Circle of live
  • Angel of Music (Phantom of the opera)
  • Star Wars Main Theme (!)
  • ...

Ich bin im Heumann ebenfalls bei dieser Stelle (S. 67) und spiele zusätzlich o.g. Songs. Macht riesigen Spaß!
 
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Ja. :)
Bei einigen der Stücke in den leichtesten Bänden der Faber-Reihe klingen die Arrangements zwar ein wenig steril, aber ich halte mich in solchen Fällen dann ganz an das, was es am Stück zu lernen gibt. Unter anderem "Lean on me" usw. finde ich neben anderen Arrangements jedoch gut gelungen, das macht die Faber-Reihe letztlich interessant.

Bisweilen kommen Stücke in verschiedenen Ausgaben vor, daran erkennt man leicht die Mittel zur Vereinfachung in ChordTime im Vergleich zu beispielsweise BigTime.
Im folgenden Beispieltakt werden zur Vereinfachung eine Tonartänderung (Transposition), die Verdoppelung der Notenwerte (Augmentation), ein fehlender Auftakt und der Verzicht auf Pedaleinsatz verwendet.
In der BigTime-Fassung gibt es außerdem noch ein viertaktiges Vorspiel, was einen Unterschied im Anschlag der Lautstärke (Dynamik) zum Beginn der Strophe zur Folge hat.
can you feel.jpg

Gruß Claus
 
Bei einigen der Stücke in den leichtesten Bänden der Faber-Reihe klingen die Arrangements zwar ein wenig steril
Stimmt, aber wenn man halt noch nicht besser spielen kann :nix:

Speziell bei "Can you feel the love tonight" weiche ich dann aber doch "kreative" von der Notation ab. Wo in der LH nur eine Note stehen bleibt habe ich mir ein paar simple Verzierungen mit Stichnoten eingezeichnet und ich spiele es viel stärker synkopiert, angelehnt an die Gesangsmelodie von Elton John.
 
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Hey,
ich habe früher als Jugendliche viel Klavier gespielt, dann jedoch aufgehört. Nun habe ich mich dazu entschlossen, wieder damit anzufangen. Ich bin gespannt, wie viel und wie gut ich noch spielen kann. Aber erstmal muss mein altes Klavier wieder gestimmt werden.
 
Hey,
ich habe früher als Jugendliche viel Klavier gespielt, dann jedoch aufgehört. Nun habe ich mich dazu entschlossen, wieder damit anzufangen. Ich bin gespannt, wie viel und wie gut ich noch spielen kann. Aber erstmal muss mein altes Klavier wieder gestimmt werden.

Na dann viel Spaß, lasse dich nicht entmutigen wenn es am Anfang etwas zäh wird.

Wegen dem Klavier stimmen wäre es natürlich ideal wenn du jemanden hast der das kann und du mit seiner Hilfe das Klavier selber stimmen würdest. Natürlich kannst du das auch einen Fachmann machen lassen, aber es wäre natürlich optimal wenn du später in der Lage bist das ganze selber zu machen.
 
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Hey,
ich habe früher als Jugendliche viel Klavier gespielt, dann jedoch aufgehört. Nun habe ich mich dazu entschlossen, wieder damit anzufangen. Ich bin gespannt, wie viel und wie gut ich noch spielen kann.

Dann gehts dir wie mir. Ich hab als Kind (weiß gar nicht mal mehr genau in welchem Alter, glaube so zwischen ca. 9-12 Jahren) klassischen Unterricht gehabt, dann hörte ich damit auf, habe dann noch ca. paar Wochen/Monate alleine weiter geübt, dann auch mit dem Üben ganz aufgehört. Damals konnte ich auch fließend Noten vom Blatt ab lesen und bei nicht so schweren Stücken fast in Echtzeit vom Blatt ab spielen (wenn mich da meine Erinnerung nicht trübt).
Nach etwa 30 Jahren Pause habe ich beschlossen wieder anzufangen, um mich beim Singen begleiten zu können oder eigene Playbacks zu erstellen, leider wie ich merkte sind das gleich viel zu hoch gegriffene Ziele gewesen. :(
Wie ich schnell merkte, konnte ich nichts mehr, selbst das Notenlesen vom Blatt war nicht mehr drinn.
Ich bin nun in diesem Jahr, seit Jahresbeginn das zweite mal dabei zu versuchen wieder einzusteigen. Nun kann ich zumindest schon wieder Stücken in der Mitte/Ende meiner Anfängerklavierschule spielen lernen, wenn auch nicht von Blatt, beide Hände können parallel eingesetzt werden und unterschiedliches spielen, aber eben nur ganz einfache Sachen, Sprünge über etwa 1/2 bis eine Oktave gehen auch mit geschlossenen Augen oft fehlerfrei.
Aber das Notenlesen ist immer noch eine große Baustelle, erstrecht wenn noch mehrere Hilfslinien hinzu kommen oder Vorzeichen vorhanden sind.
Außerdem tut mir nach etwa 3-5 Minuten flüssigen und schnellen spielen immer das eine Handgelenk weh, das wird schlimmer, bis es dann mit dem Spielen gar nicht mehr geht, außer ich mache eine Pause und schüttel es etwas aus. :ugly:

Allgemein bin ich jetzt wieder an einem Punkt, wo ich sehr sehr wenig Motivation verspüre und mich zwingen muß täglich, oder alle paar Tage das geübte nochmals zu üben um es nicht wieder zu verlernen, den nächsten Schritt forwärts zu machen scheint mir sehr schwer, weil mich die einfachen Stücken momentan wieder mal extrem anöden und nerven, Spaß ist da so gut wie keinerlei mehr vorhanden momentan.
 
Wenn Du gesprochenes Englisch verstehst finde ich zwei Videos der kanadischen Klavierlehrerin Allysia Van Betuw in deiner Situation sehenswert.
youtube.com/watch?v=ZMigiT-WrCs
youtube.com/watch?v=liP-Kxl8SdM

Ohne Noten lernen geht zumindest bei unkompliziert arrangierter Pop/Rockmusik auch ganz gut - Du kannst ja für eine fortgeschrittenere Zukunft trotzdem täglich ein Stück lesen üben.
Der Berliner Klavierlehrer Christian Fuchs hat z.B. ein riesiges Angebot an Videos, die m.E. sehr gut gemacht sind, seine Unterichtssprache ist allerdings (einfaches) Englisch. Er lässt gelegentlich auch guten Humor aufblitzen, ohne allzu albern zu werden.

Zur Einstimmung sein Clip zu Let It Be, zu dem kannst Du dich sicher bald beim Singen begleiten.
youtube.com/watch?v=yUZJV4OhW-s

Gruß Claus
 
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Ich spiele gerade ein schönes Stück, dass für den Wiedereinstieg mitunter bestimmt gut geeignet ist. Die Noten lassen sich im Internet auch finden:great:



...auch wunderschön, wie ich finde:


Noten sind schon kopiert:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Yann Tiersen, Le Moulin liegt die Latte aber etwas höher als bei Let it Be...

Die erste Voraussetzung für das Stück wäre, dass Tim die Tonleitern von b-Moll (Bb-Minor) bzw. Des-Dur (Db Major) spielen kann bzw. erarbeiten will.
Tonleiter-PDF: https://www.musiker-board.de/attachments/db-major-pdf.759939

Eine gute Vorübung in den Tonraum wäre Denes Agay, Moonlit Pagoda, das u.a als erstes Stück bei Margret Feils, Einfach Klassik steht. Es ist auch fast unmittelbar nachspielbar, wenn man es auf Youtube hört.
Ich würde es aber es aber etwas flotter und leicht agogischer spielen als in diversen YT-Videos. Das soll dann das nicht ganz gleichmäßige Rascheln der Palmwedel andeuten, wenn sie vom Wind bewegt werden.
Schließlich ist ein klangmalerisches Stück im impressionistischen Stil keine Tonleiterübung.

Weil die Moonlit Pagoda Gb Pentatonisch ist, hat man es dort nur mit den schwarzen Tasten zu tun und kann das einfache Stück ruckzuck spielen.
Danach Des-Dur/b-Moll zu üben verliert auf diese Weise direkt seinen Schrecken, es kommen nur c und f dazu.
Db_Major.jpg


Gruß Claus
 

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  • Db-Major.pdf
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Finde ich toll, wenn man gleich mit Fachwissen rangeht. Ich versuche die Stücke immer einfach zu spielen und wenn ich dran bleibe, klappen sie auch früher oder später.
Trotzdem, habe mir ein paar Bücher zum Thema Musiklehre gekauft, der Wille mir mehr Wissen darüber anzueignen ist definitv da:redface:
 
Das Hauptproblem bei mir ist und bleibt die Motivation, auch wenn ich mich damit jetzt wiederhole, ich bin in einem echten Motivationsloch, seit einigen Monaten sogar.
Vor paar Jahren hab ich dann aufgehört, aber diesen Fehler will ich diesmal nicht machen, also über ich etwa jeden zweiten Tag alles was ich mir beigebracht habe stoisch immer wieder durch.
Was schwierigere Stücken angeht hapert es immer noch am Notenlesen, weil die Pop-Arrangements die mir bekannt sind meist mit 2-3 Hilfslinien unter oder über den jeweiligen 5 Notenlinien arbeiten, da dauert das Notenlesen bei mir gefühlt etwa 5-10 Sekunden pro Note und was noch schlimmer ist, ebenso schnell hab ich diese oft dann auch oft schon wieder vergessen und muß paar Minuten später erneut durchzählen. Trotz des Aufwands stimmen die Noten manchmal einfach nicht, die ich ermittelt habe, das setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. :ugly:

Als zweites fehlt die Beweglichkeit in den Fingern, das ist also noch eine weitere Baustelle.
Es geht immer noch um "Morning Has Broken" und nein, ich meine nicht diese abartig schwierige Version:


Denn mal ehrlich, da komme ich nie hin, selbst wenn ich mehr Talent haben sollte als ich glaube, dafür bräuchte ich mehr Talent als ich mir nur im Traume vorstellen kann und gefühlt noch 100 Jahre tägliches intensives Üben. :redface:
 
Also wenn du dich nicht motiviert bekommst, hast du auch keinen Spaß am Klavierspielen, ist halt echt so sorry. Wenn man Spaß hat, muss man sich nicht motivieren, sondern man hat einfach Bock und übt.
 

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