Es ist schön zu lesen, wenn Du einen Erfolg beim systematischen Notenlesen üben feststellen kannst.
Vielleicht dauert es noch ein wenig, bis die Noten in beiden Systemen total sicher ohne jede Verwechslungsgefahr gelesen werden, aber der Erfolg ist bei sturem Procedere unvermeidlich, daher: "bei jeder Übung zuerst die Notennamen in beiden Systemen vorlesen, dann zu spielen anfangen".
Was das praktische Spielen üben betrifft, deine Beschreibung ist ein Klassiker bei Autodidakten, denke ich.
Vermeintlich einfache oder als langweilig bis sinnlos empfundene Übungen und Stücke werden übersprungen.
Leider wird damit auch die Lektion nicht gelernt und man pfuscht sich so durch, bis das Übens und Spielen nur noch frustriert.
Ich brauche sicher nicht betonen, dass man bei solider Erarbeitung der Klavierschule von Anfang an mit allen Übungen und Testaufgaben auf Seite 60 keine Probleme mit dem Stück hat, die es eine harte Nuss werden lassen.
Es bleibt bei meiner Empfehlung, noch einmal ab Lektion 1 zu üben und diesmal so, das jede Übung und jedes Stück leicht fallen und sich nach Musik anhören, bevor es abgehakt wird.
Noch besser plus einer zweiten Quelle, damit Abwechslung und mehr Trainingsmaterial auf gleichem Niveau zur Verfügung steht.
Durchbeißen funktioniert nicht, wenn bisherige Grundtechniken nicht verfügbar sind, weil der Stoff unzureichend geübt oder gar übersprungen wurde.
Nach dem, was Du weiter oben beschrieben hast stimmen auch die Haltung und Führung der Hände beim Anschlag nicht.
Das wäre für dich viel leichter korrigierbar, wenn die Noten und die Fingermechanik der Übung keine Anforderung darstellen, so dass Du auf die Körperhaltung (Kopf, Hals, Nacken, Schultern, Rumpf, Beine, Arme, Hände, Finger).
Die Haltung würde ich nach dem Notenlesen jeder Übung Punkt für Punkt durchchecken, bevor es losgeht. Der Ausgangsprunkt sollte ein gutes Körpergefühl sein, frei von Verspannungen.
Das wird dir vom Singen bekannt vorkommen und von daher kennst Du wahrscheinlich auch ein 3 Minuten Lockerungsprogramm, das Du machen kannst, bevor Du dich ans Instrument setzt.
Wenn Du diesen Empfehlungen folgst und Heumann plus Heft X gründlich und ganz gemütlich von vorne durcharbeitest wärst Du im Sommer wieder beim "Morning".
Aber dann könntest Du dieses und weitere Stücke locker einüben und darüber schmunzeln, dass so ein Stück jemals schwer gefallen ist.
Gruß Claus