Lisa2
Helpful & Friendly User
Das liest sich für mich nach einer Verknüpfung von Klangerinnerung und Spielbewegung und hat meines Erachtens mit Notenlesen nichts zu tun.wenn ich aus dem Kopf spiele, wissen die Finger, auf welchen Tasten die zu spielenden "Buchstaben" liegen, ohne daß sie überlegen müssen
Könntest Du den aufschreiben, was Du aus dem Kopf heraus spielst?
Ich habe da eine Vermutung und eine Frage. Kannst Du nach Noten singen? Also ohne Unterstützung durch ein Instrument? Ich vermute, dass Du Dir unter den Noten, die Du da siehst, klanglich nichts vorstellen kannst. Du hast jetzt geübt, sagen zu können, wie die Note heißt und kannst auch die dazu passende Taste finden, doch dann scheinst Du Mühe zu haben, das Gelesene "innerlich" zu hören. Denn wenn Du "innerlich" hört, was Du liest, müsste das eigentlich dazu führen das Gelesene zu spielen, als würdest Du es erinnern. Du schreibst ja, dass Du nach Gehör spielen kannst. Solange die Verbindung zwischen dem Lesen und dem inneren Ohr fehlt, musst Du erst am Instrument ausprobieren, wie das klingt, was Du siehst/liest. Dann wiederholst Du eine Passage so lange, bis Du (auch ohne Noten) erinnern kannst, was Du spielst; lernst es also auswendig, um es flüssig spielen zu können.Der Flaschenhals bei mir ist die Ermittlung der Note (als Buchstabe) aus dem Notenblatt, es dauert halt seine Zeit, und selten läuft dieser Prozeß so schnell wie der Takt.
Wenn Du nun üben willst, zunehmend flüssiger nach Noten zu spielen, benötigst Du Übungsstoff, der immer wieder Bekanntes auf unverhoffte Weise variiert. Mit der Zeit erkennst Du dann immer häufiger sich wiederholende musikalische Floskeln und spielst diese dann irgendwann immer leichter von den Noten ab, ohne das ganze Stück zu kennen. Das ist, als würdest Du musikalische Puzzlestücke im Gedächtnis sammeln, die mit Hilfe von Bildern (Noten) aus dem Gedächtnis abgefragt werden.
Gruß
Lisa