aaaaalso...
capsob war da, und ich konnte mich ein paar stunden mit der gitarre auseinandersetzen. der erste eindruck war *wow*. haptik super, spielgefühl sehr gut, obwohl ich der meinung bin, daß die bünde noch etwas sorgfältiger polliert werden könnten, werkseinstellung eher "konservativ", immer noch sehr gut spielbar. läßt sich aber sicherlich noch etwas machen. das hier beschriebene brummen ist mir nicht aufgefallen. allerdings hatte ich nur einen kleinen Marshall MG combo zum testen. aber immerhin eine ESP Horizon NT und eine ESP MII im direkten vergleich. keine nennenswerte brummunterschiede (die Horizon mit SD SH4/1, die M mit EMG 81/60). auch nicht voll aufgedreht (15 Watt können soooo laut sein...
).
am amp fand ich die soundfülle, die sounddichte und das sustain beeindruckend. hätte ich in dieser qualität nicht erwartet. schon trocken gespielt hat sie einen sehr guten, ausgewogenen eindruck auf mich gemacht. am 22. bund der hohen e saite hat sie einen dead spot. der ton schwingt kurz sehr "zittrig", um dann wegzubrechen. nicht schön, aber ertragbar. sonst keine probleme diesbezüglich. beim benden kratzen die bünde ein wenig (s.o. das mit den bünden pollieren). die saitenlage läßt sich sicherlich noch das einoder andere zehntel mm optimieren, aber das ist eine frage des geschmacks. sie ist auf alle fälle sehr gut und flüßig spielbar, und sie fördert zumindest meinen spielfluß und spielspaß. einmal hat capsob ein paar minuten irgendwas erzählt, und ich hab kein wort mitbekommen. ein gutes zeichen (sorry capsob
).
im direkten vergleich zu den beiden ESPs klingt sie deutlich "dünner". die ESPs betonen die bässe mehr, was ihnen einen wärmeren charakter beschert. nicht unbedingt als kritik zu verstehen, erwartet man aufgrund der bauform aber vielleicht nicht unbedingt. auch in sachen bespielbarkeit kann sie nicht mithalten. de ESPs flutschen einfach noch besser. die HB ist wie schon gesagt alles andere als schlecht, aber irgendwo bin ich dann doch froh, daß man den unterschied im preis merkt
.
verarbeitungstechnisch gab es ein paar kleine mängel, die aber den spielfluß in keinster weise stören. da wären z.b. zwei lacknasen. eine auf der decke, eine auf der halsrückseite. klein, sehr klein, der oft zitierte stecknadelkopf wäre noch zu groß. ein viertel davon vielleicht - pfff...
unschön fand ich eine seite des halsfußes, da wo er am korpus angeleimt ist. der war etwas, sagen wir mal "grob" gearbeitet. da ist eine art ecke/absatz drinne, wo das eigentlich nicht hingehört. ist aber ein rein optischer mangel.
eine kleine stelle der kopfplatte wurde nicht lackiert. am übergang zum binding.
die bindings selber sind teilweise etwas "fleckig", "unscharf". der übergang griffbrett/korpus kann sicherlich auch besser lackiert werden - ohne flecken und weiße stellen.
alles in allem unterm strich: für 169 ein sehr, sehr gutes angebot. die gitarre macht einfach spaß und darauf kommt es an. eigentlich könnte man sie fast als referenz für alle "suche möglichst günstige einsteiger les paul" fragen nehmen. allerdings traue ich der qualitätskontrolle noch nicht so ganz über den weg. ist die von capsob jetzt eher der standard, oder ein positiver ausrutscher ?
gruß