Fractal Audio Axe-FX Std./Ultra Userthread

RedWirez ist ein Anbieter von sehr guten IRs (impulse response - Impulsantwort). Er geht mit der Velocity in eine Gitarrenbox (wo man natürlich keine Boxensim braucht), interessiert sich wohl aber auch für FRFR (ohne Gitarrenbox und ohne Velocity Endstufe) und hat deswegen die Sache mit Redwirez angesprochen

Für alle die es interessiert mal ein paar Worte zu IR:

Eine Impulsantwort ist nichts anderes als die Sprungantwort einer Box. Man schickt ein Signal zur Box und nimmt dieses dann mit einem Mikrofon wieder auf. Dabei werden Frequenzgang bzw. Übertragungsfunktion bestimmt (oder auf gut deutsch: Der PC, der das Eingangssignal geschickt hat, stellt fest, wie die Box auf das Eingangssignal reagiert).
Hierzu wird entweder ein Dirac-Impuls oder ein Sinus-Sweep verwendet. Bei Ersterem sind alle Signale auf einen Zeitpunkt konzentriert (Dirac-Impuls enthält alle Frequenzen  Fourier-Transformation). Beim Sinus-Sweep sind die Frequenzen zeitlich verteilt und man erhält einen größerer Signal-Rausch-Abstand (weil man eine höhere Amplitude hat) was letztlich zu einer höheren Dynamik führt.
Letztendlich erhält man ein gefaltetes Signal, bestehend aus Eingangs- und Ausgangssignal. Da die Mathematik dahinter vermutlich niemanden interessiert bleibt zu sagen, dass man diese Signale wieder voneinander trennen muss. Diesen Vorgang nennt man Dekonvulation (dafür gibt's unzählige Plugins - auch sehr gute Freeware). Damit enthält man quasi die Eigenschaften (in Bezug auf den Frequenzgang) von der "untersuchten" Box für Signale, die kein Sinus-Sweep bzw. Dirac-Impuls sind, sondern zum Beispiel das Signal was aus dem Gitarrenpreamp kommt.

Relevant für den Gitarristen ist übrigens der Sinus-Sweep… eigentlich müsste es also statt IR SSR heißen (sinus sweep response) :D :p Das klingt aber scheinbar doof :ugly:
Der größte Vorteil von IR gegenüber herkömmlichen Boxensimulationen ist die quasi perfekte Nachbildung des untersuchten Systems - und zwar nicht nur von der Box, sondern von der Box, dem Mikrofon und vor allem auch dem Raum!!! Viele unterschätzen oft die Einwirkung des Eigenklangs eines Raumes auf den Sound.
Als Nachteil könnte man Anmerken, dass man (bzw. der Gitarrist) den Sound, den so eine IR erzeugt, eigentlich nicht gewohnt ist. Man hört ja sonst schließlich das was direkt aus dem Cab kommt. Der IR-Sound ist jedoch vergleichbar mit folgender Situation:

Amp, Box und Mikrofon steht in Raum A mit einem bestimmten Raumeigenklang. Dieser Raum ist schallisoliert von Raum B in dem der Gitarrist sitzt und Gitarre spielt. Er hört über geeignete Nahfeldmonitore in Raum B (oder eine andere geeignete Abhöre) den Sound der in Raum A vom Mikrofon aufgenommen wird. Und genau SO klingen IRs!!

Im Übrigens kann man Impulsantworten nicht nur für (Gitarren)boxen verwenden. Man kann so auch ganze Räume/Halle ausmessen und simulieren etc.


LG
Daniel

P.S.: Ich übernehme keine Gewähr für die gegeben Informationen :D
 
...Du sehr schön erklärt. (Kekse sind unterwegs)

Ich möchte allerdings ergänzend darauf hinweisen, dass je nach IR/SSR bei close Miking der Raumanteil eine meist untergeordnete bis keine Rolle spielt. Die meisten Hersteller von IRs werden sowiso versuchen im schalltoten Raum zu arbeiten und somit keine oder fast keine Rauminformation zu erzeugen.

LG Jörg
 
Danke ;)
Die Redwirez die ich habe, sind extra in verschiedenen Abständen von der Box (ich glaube alles zwischen 0 und 12 inch) gemessen und es gibt auch ein paar Raummikro-IRs. Aber dass man dort am besten nen schalltoten Raum verwender wusste ich nicht, danke für die Info :great:
 
Ich möchte allerdings ergänzend darauf hinweisen, dass je nach IR/SSR bei close Miking der Raumanteil eine meist untergeordnete bis keine Rolle spielt.

Die Redwirez IRs haben wohl alle einen Raumanteil, die Versionen für das AXE haben allerdings keinen. Irgendwo im Fractal Audio Forum war dafür mal eine Erklärung. Es ist wohl so, dass die IRs im AXE kürzer sind, und sie damit keinen Raumanteil haben. Die AXE-Versionen sind also Box/Mikro pur, die etwas längeren 'nicht-AXE-'IRs haben noch eine kleine Portion Raum. Will man den Raumanteil der IRs verwenden, muss man mit dem AXE direkt ohne Cabsim aufnehmen, und die IR mit einem Plugin in der DAW verwenden.

Hier wird u.a. darüber gefachsimpelt:
http://www.fractalaudio.com/forum/viewtopic.php?f=15&t=17155&start=10
 
Die IR für das Axe sind zwar kürzer, aber ich finde, dass sie alle einen sehr schönen Raumanteil haben.
 
Die IR für das Axe sind zwar kürzer, aber ich finde, dass sie alle einen sehr schönen Raumanteil haben.

Ich habe die Redwirez selbst (noch) nicht probiert, aber hier ist es nochmal besser erklärt:
http://www.fractalaudio.com/forum/viewtopic.php?f=15&t=11020&start=0

The cab sim block in the Axe-Fx is designed to do just that: simulate the response of a guitar cab. The technique used to accomplish this - convolution - can also be used to simulate the response of a reflective and/or reverberant environment. The length of the cab sim IRs are 1024 points - about 21 milliseconds - and this is more than enough to recreate the behavior of a guitar speaker. In an optimally-done cabinet simulation impulse response, there should be no environmental reflections, regardless of the length of the IR.

The redwirez IRs are much longer than 21ms and contain room reflections. They cannot be used at their full length in the Axe-Fx. The conversion process truncates them at 1024 points, which does not affect the sound of the cab. Whether there are audible room reflections in these shortened IRs an open question. I have not tried them.

The convolver you are using cannot be doing dynamic convolution. Even if the software could do that (it cannot), it would take a collection of IRs at a variety of different levels for each cab/mic position.
 
Ja, danke an alle für Die Aufklärung, muss leider erst an wen anders Kekse verteilen... sind doch schon immer die gleichen hilfreichen User :D

Also eigentlich wollte ich es vermeiden, mit 2 "Boxen" zu arbeiten. von den Axe-eigenen nutze ich quasi immer die Mesa1 (oder so) mit ein wenig "Air". Deswegen kaufte ich mir auch die Mesa412er.

Bei den Redwirez IRs hatte ich sogar sehr "räumliche", die hatten quasi keine Höhen :cool: Aber es sind soooo viele pro Paket, dass ich sicher bin, das Optimum noch zu finden. Auffällig ist, dass die IRs mit den typischen Gitarrenmikros (bei mir) am übelsten klingen. Also für FR brauche ich viel mehr Bastelei, als mit meiner 212er Eminence V12. FR heißt bei mir übrigens riesige Canton Hifi-Box, konnte mich noch nicht für irgendwelche Monitore in meinem Budget entscheiden.

Und noch was: seit 10.1 muss ich soviel schrauben und rumstellen, wie bei keinem anderen Update. Sonst klang es einfach mal besser, ohne Presetänderungen, aber jetzt ist es wieder Feinabstimmung. Presence ist ein sehr heikler Parameter............. :rolleyes:

Ach ja: Es gibt einen Unterschied zwischen Klangformung durch Raum und dem Hallanteil. bei den kurzen IRs im Axe kommt die Klangformung (Dämpfung /Resonanz der jeweiligen Frequenzen) mit, aber es ist keine Zeit für Hall.

btw, unerträglich heiß hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hoschi:
schon mal ausprobieren können?

@Felix
das habe ich ausprobiert - leider mit nicht so guten Ergebnissen. Ich habe jetzt erstmal einen EQ in die Kette gebaut, der im Bassbereich deutlich verstärkt und bekomme damit gute Ergebnisse.

@all: AXE FX und Behringer FCB1010 - Stromversorgung:
Wie macht ihr das genau? Das FCB1010 kann man so umbauen, dass es auch mit 12V läuft. Das traue ich mir zu.
Im Axe kann ich 12V mit auf das Midikabel einspeisen - auch kein Problem.

Was mir aber nicht klar ist, ist der Weg der 12V ins Behringer. Ich sehe drei Möglichkeiten, die mir alle nicht besonders sinnvoll vorkommen.
1. Ich bastel ein Kabel, dass die 12V vor dem Behringer wieder auswirft und gehe damit in die 230V Buchse.
2. Ich suche irgendwo eine 7-Pin Buchse für das Behringer. Die zu finden dürfte fast unmöglich sein.
3. Ich bohre ein Loch in die Fussleiste um dort eine neue 7-Pin Buchse einzusetzen und trenne dort Midi-Signal und Stromversorgung. Möchte ich verhindern um den originalen Zustand des Gehäuses beibehalten zu können.

@all: Warwick Rock-Bag fürs Axe?

Ich suche ein möglichst leichtes Rack für mein Axe. Ich trage es (leider) ausschließlich selber und könnte deshalb auf Stabilität verzichten. Ein Holz-Rack mit 2-3 HE wiegt schnell mal 5-6 Kilo. Was nutzt ihr? Je leichter, desto besser. Hat jemand Erfahrung mit diesen Rock-Bags von Warwick?

Vielen Dank
Hoschi
 
...mir mal für eine Yamaha MFC05 eine "Phantomspeisung" gelegt.

Dabei fand ich raus, dass MIDI nur 3 von 5 Leitern belegt. Somit reicht vermutlich immer die 5-Pol-Buchse, um die DC Spannung mit zu übertragen.

Schau mal auf der Behringer-Platine, ob die äusseren Pins der Midi Out/Through Buchse ggf nur aus Stäbilitätsgründen festgelötet sind, und die elektrischen Anschlüsse ins Nirwana gehen.

Dann kann man diese mit den Eingängen für die Stromversorgung der FC1010 verbinden.

LG Jörg
 
Genau, so wie Jörg es gesagt hat stimmt's. Hab meine FCB auch umgebaut auf Phantom und 2 Pins der 5 poligen DIN Buchse sind frei, musst halt einfach das Kabel entsprechend löten :)

LG
Daniel
 
@Felix
@all: Warwick Rock-Bag fürs Axe?[/B]
Ich suche ein möglichst leichtes Rack für mein Axe. Ich trage es (leider) ausschließlich selber und könnte deshalb auf Stabilität verzichten. Ein Holz-Rack mit 2-3 HE wiegt schnell mal 5-6 Kilo. Was nutzt ihr? Je leichter, desto besser. Hat jemand Erfahrung mit diesen Rock-Bags von Warwick?

Ich hab das und bin zufrieden.

https://www.thomann.de/de/rockbag_rockbag_rackbag_24210_b.htm

Die Tiefe ist für das Axe quasi maßgeschneidert. Das Einzige was fehlt sind Taschen. Dafür kann man es sich gut über die Schulter hängen.
Geil wäre natürlich ein AxeFx das in die FCB1010 integriert ist. Denn beides zusammen ist schon nicht mehr sooo transportabel.
 
...mir mal für eine Yamaha MFC05 eine "Phantomspeisung" gelegt.

Dabei fand ich raus, dass MIDI nur 3 von 5 Leitern belegt. Somit reicht vermutlich immer die 5-Pol-Buchse, um die DC Spannung mit zu übertragen.

Schau mal auf der Behringer-Platine, ob die äusseren Pins der Midi Out/Through Buchse ggf nur aus Stäbilitätsgründen festgelötet sind, und die elektrischen Anschlüsse ins Nirwana gehen.

Dann kann man diese mit den Eingängen für die Stromversorgung der FC1010 verbinden.

LG Jörg


Genau, so wie Jörg es gesagt hat stimmt's. Hab meine FCB auch umgebaut auf Phantom und 2 Pins der 5 poligen DIN Buchse sind frei, musst halt einfach das Kabel entsprechend löten :)

LG
Daniel

Danke!

Die Idee hatte ich auch schon mal verfolgt. Es scheiterte daran, dass ich kein 7-Pin-Din-Kabel finden konnte. Habt ihr dazu einen Tipp für mich? Finde immer nur diese Rocktron Kabel für 35€ + -> finde ich etwas heftig für ein Midi Kabel.


Ich hab das und bin zufrieden.

https://www.thomann.de/de/rockbag_rockbag_rackbag_24210_b.htm

Die Tiefe ist für das Axe quasi maßgeschneidert. Das Einzige was fehlt sind Taschen. Dafür kann man es sich gut über die Schulter hängen.
Geil wäre natürlich ein AxeFx das in die FCB1010 integriert ist. Denn beides zusammen ist schon nicht mehr sooo transportabel.

Das sieht gut aus - ich denke das könnte es werden. Die fehlenden Taschen find ich nicht schlimm, da ich noch ein richtiges Rack behalten werde, in dem die Endstufe integriert ist. Ich hätte gerne ein Axe FX im Pod-XT Format - das fänd ich genial...

VG Hoschi
 
Die Idee hatte ich auch schon mal verfolgt. Es scheiterte daran, dass ich kein 7-Pin-Din-Kabel finden konnte. Habt ihr dazu einen Tipp für mich? Finde immer nur diese Rocktron Kabel für 35€ + -> finde ich etwas heftig für ein Midi Kabel.

...dem kann abgeholfen werden:

http://www.conrad.de/ce/de/product/736703/DIN-STECKER-MAS-7100-S-GRAU/0223110

Diesen 7-Pol Stecker im Axe, auf der anderen Seite 5 Pol-Stecker ins FC1010, die äusseren Pole 1 und 3 mit den Gleichspannung führenden (vermutlich auch die äusseren) Polen des Axe-Steckers verbinden (es reicht 5-Pol Diodenkabel). Dabei unbedingt auf die richtige Polung achten.

Dann die "toten" Anschlüsse im FC 1010 mit der dem Ausgang des internen Netzteils verbinden. Hier ebenfalls genau auf die Polung achten.

Ein passendes externes Netzteil an den entsprechenden Phantom-Power Anschluss im Axe. Fertig ist der Lack...

Hier wir die MIDI-Belegung nochmal genau gezeigt:

http://info.electronicwerkstatt.de/bereiche/stecker/midi.html


LG Jörg
 
Hallo Axe-User!
Ich habe mal eine technische Frage. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, mein Axe mit einer Art Sla2-Endstufe zu verstärken. Ich würde gerne über eine 2x12-Box mit V30 spielen. Die Box hat aber meines Wissens im stereo-Betrieb jeweils 16 Ohm, der Art-Sla aber wohl nur 4-8 Ohm Ausgänge. Da ich keine Erfahrung mit Transistoramps habe nun meine Frage: Kann ich bei dem Teil auch einen 16 Ohm Widerstand an die 8 Ohm Ausgänge hängen (bzw. funktioniert der Betrieb mit EINER 2x12er oder wird der Art Sla dann beschädigt).

Viele Grüße M.
 
Die V30 gibt es auch mit 8 Ohm. Des weiteren macht Sterobetrieb mit einer Box eigentlich keinen Sinn ;)

LG
Daniel
 
Die V30 gibt es auch mit 8 Ohm. Des weiteren macht Sterobetrieb mit einer Box eigentlich keinen Sinn ;)

LG
Daniel

eigentlich macht diese aussage keinen sinn.
man kann ohne weiteres eine box verwenden und diese stereo betreiben und so zu guten ergebnissen kommen.
macht ein gitarriste für den ich arbeite auch und live hat er immer einen super stereosound.
wenn er die box als monitor nur für sich verwenden will ist es egal und wenn er die box abnehmen will, wird das eh durch close miking gemacht.
es kann zu leichten übersprechnungen kommen die man durch zwei boxen nicht hat, aber wenn der grundsound stimmt, wird auch der sound aus der PA stimmen.
 
Kann ich bei dem Teil auch einen 16 Ohm Widerstand an die 8 Ohm Ausgänge hängen (bzw. funktioniert der Betrieb mit EINER 2x12er oder wird der Art Sla dann beschädigt).

...unbesorgt sein. Eine Transistor-Endstufe wird durch größere Lastwiderstände nicht beschädigt (im Gegensatz zur fehlangepassten Röhrenendstufe, die Gott sei Dank aber auch nur in seltenen Fällen -ausser erhöhtem Verschleiss- Schäden davonträgt).

Lediglich die Leistungsanpassung ist dann nicht optimal, so dass die SLA nicht die maximale Leistung abgibt.

LG Jörg
 

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