Vielen Dank, Jörg. Ich dachte aber eigentlich, dass Röhrenendstufen da tolerant sind, wenn man einen höheren Lastwiderstand verwendet. Habe das zmindest bei meiner Mesa 2:90 länger praktiziert und die schien damit gut umgehen zu können.
...ist genau anders herum:
Bei Röhrenendstufen muss ein Ausgangsübertrager die Hochspannung im hochohmigen Endstufensignal in ein niederohmiges Signal verwandeln, dass auch den entsprechenden Strom für die Lautsprecher (niederohmige Last) liefern kann.
Die Speaker sehen also einen Trafo als Quelle. Ein Trafo reagiert verhältnismäßig gutmütig auf zu niederohmige Belastung. Er kann sogar eine gewisse Zeit einen Kurzschluss am Ausgang vertragen. Seine Ausgangs-Wicklungen stellen dann den Innenwiderstand dar, der die primäre Leistung verbrät.
Richtung Leerlauf (also zu hochohmige Belastung) kann der Trafo seine Energie nicht zu 100% an die Last abgeben und reflektiert einen Teil (deshalb ggf. erhöhter Röhrenverschleiss) bzw. bei
Leerlauf (z.B. kein Lautspecher(kabel) angeschlossen) die
gesamte Energie per Gegeninduktion in die primäre Wicklung und in die End-Röhren.
Der Endstufen-Tod droht!!
Auch den Leerlauffall kann eine Röhrenendstufe (kurz) überleben: Voraussetzung ist, dass man nicht voll aufreisst, weil man denkt: "Na, da muss ja was kommen..." und immer schön weiter Signal reingibt.
Optimal ist natürlich immer die Leistungsanpassung!!
In Deinem Fall war die Endstufe nur ungünstig belastet. Sowas ist normalerweise nicht tragisch. Wenn Du nicht dauernd extrem viel Stoff gibst, merkst Du zumeist gar nichts davon.
Bei Transistorendstufen ist es ganz einfach:
Eine zu niedrige Last zieht zu viel Strom. Eine gute Endstufe hat dann eine Sicherung, die fliegt, eine schlechte geht kaputt.
LG Jörg