Die Tücken autodidaktischen Lernens

ne milamber, du hast nicht viel geschrieben.. jedenfalls nicht gegen die frau im schreibwahn *zwinker*

:rock: :D

die große gefahr des autodidaktischen lernens seh ich darin, dass es relativ schwer ist sich selbst einzuschätzen. ich hab schon relativ viele leute die ohne lehrer gelernt haben getroffen, die meinten sie könnten gitarre spielen, und sich dann einen abgebrochen haben, oder keinerlei ausdruck hatten. mag aber auch sein, dass ich da etwas kritisch bin.

Nun, Selbsteinschätzung ist ja sowieso immer so eine Sache. Gabs ja auch gerade die Diskussion wieso sich soviele zu DSDS trauen wo sie doch wissen müssten, was ihnen blühen könnte. Aber es gibt auch genau den gegenteiligen Fall. Das jeder subjektiv empfundenen Fortschritt im Vergleich mit dem geschulten Spieler so gering und nichtig erscheint, dass man sein Projekt anzuzweifeln beginnt.

Ich finde den Vorschlag der Aufnahme sehr gut und eben auch der Kontakt zu anderen Musikern. Irgendein Gitarrenzaubermeister sitzt irgendwie in jeder Clique...der Boden der Tatsachen ist manchmal näher als man glaubt ;)


außerdem gibt einem regelmäßiger unterricht vor allem am anfang permanent den anreiz, gegen den inneren schweinehund anzukämpfen, während autodidaktik gerade nach der euphorischen anfangsphase ein deutlich höheres maß an selbstdisziplin erfordert
.

Hmmmm...auf mich trifft die Tatsache zu, dass aus den fehlenden Möglichkeiten heraus das autodidaktische Lernen began. Intrinsische Motivation ist ein Zaubermittel. Da man den eigenen Gesang mit einer Flöte so schlecht begleiten kann, brauchte ich ein Instrument, dass mir genau das bieten konnte. Ohne Übung hätte ich keine Begleitung gehabt. Das heißt, es handelte sich um einen tief sitzenden Wunsch, der für mich wie eine absolute Notwendigkeit erschien im Hinblick auf meine weiteren musikalischen Werdegang. Es kann kaum mehr Motivation geben...Aber ich glaube dabei spielt auch einfach eine Rolle, dass ich auf die Knie gefallen wäre, hätte man mir den Unterricht bezahlt. Ich wollte nicht aus Spaß autodidaktisch lernen, sondern weil es für mich keine Alternative gab.

Das höhere Maß an Selbstdisziplin ist beim Autodidakten absolut notwendig, das ist richtig. Und vor allem eine große Frustrationstoleranz. Aber im Regelfall weiß der Autodidakt auch, dass es besser ist ein Ziel später und mit vielen Umwegen zu erreichen als gar nicht.

Vielleicht ist hier wirklich die Unterscheidung wichtig, Autodidakt aus Überzeugung oder aufgrund mangelnder Alternativen. Da muss ich ganz klar sagen: Ich hätte Unterricht IMMER favorisiert!
 
Nun, da ich gegenüber einigen von euch fast eine Generation Erfahrungsvorsprung habe, wollte ich auch mal kurz "Laut" geben.

Ich habe seinerzeit (1975) mit Klassik/Volksweisen angefangen Gitarre zu lernen. Das war zwar was die Stücke anging nicht so unbedingt mein Ding, hatte aber den Vorteil, dass man wusste wie die Stücke zu klingen haben. Später ging es dann richtig rein in die Klassik: "Hier hast du einen Satz von Molino, das nächste Mal spielen wir den zusammen, du Gitarre, ich Geige!" - So war mein Lehrer.
Das war Einzelunterricht, volle Stunde. Da wurde schon auf Handhaltung etc. geachtet. Und natürlich auch Tipps gegeben. Western/Schrammelgitarre habe ich mir parallel azu selbst beigebracht bzw. mit anderen aus der Kopingjugend zusammen gespielt und so Information und Erfahrung ausgetauscht.

Meine Meinung ist:
So bald als möglich mit anderen zusammen musizieren! Musik hat m.E. nur Sinn in einer Gemeinschaft. Daheim im stillen Kämmerlein kann man üben - um es dann in der Gruppe vorzuspielen und Anregungen - oder auch konstruktive Kritik mitzunehmen.

Ich hatte auch mal Phasen in denen ich "nur für mich" spielte. Aber richtig Spaß macht das nicht - und bringt im Ende zwar ein Mehr an Übung mit sich, aber man hat kein "Feedback", keine neuen Einflüsse, man bleibt "In der Box". Wem das reicht, ok, mir nicht.

Um zurück zum Thema zu kommen:
Unterricht am Anfang ist m.E. auf jeden Fall sinnvoll - der Unterricht könnte aber vielleicht auch einfach nur durch einen Bekannten oder Freund bestehen, der ab und zu mal schaut was man so treibt und ein paar Tipps und Hilfestellungen gibt.

Gruß
Armin
 
Meine Meinung ist:
So bald als möglich mit anderen zusammen musizieren! Musik hat m.E. nur Sinn in einer Gemeinschaft. Daheim im stillen Kämmerlein kann man üben - um es dann in der Gruppe vorzuspielen und Anregungen - oder auch konstruktive Kritik mitzunehmen.

oh ja, das kann ich sofort unterschreiben!
DAS ist ein Punkt, den ich z.Bsp. oft vernachlässigt habe, da ich in meinem direkten Umfeld keine Musiker habe. (der Freund, der Gitarre spielt, wohnt seit ein paar Jahren zu weit weg um jede Woche Musik zu machen, aber immer wenn wir uns treffen und den ganzen Tag Musik machen ist das für mich ein wertvolle Erfahrung und ich habe dann ne Weile daran zu knabbern :D ).

Um das zu kompensieren, habe ich angefangen andere Instrumente zu üben (hilft übrigens gewaltig beim Gitarrespielen, denn es erweitert den Horizont) und sie dann aufzunehmen und dazu zu spielen. Aus dem Grund habe ich inzwischen 8 GB an eigenen Stücken, die eigentlich nur auf Gesang warten :D.
Eine andere Idee ist auch, in YouTube einen Schlagzeuger&Bassisten zu finden, wie z.Bsp. diese hier: http://www.youtube.com/watch?v=iGEU9N8kAwI und einfach mitjammen :).

Aber all das ersetzt nicht die direkte Interaktion mit Musikern, die verdammt wichtig ist! Deswegen werde ich bald ne neue Band suchen.

mist, warum schreibe ich immer so viel??!
 
warum schreibe ich immer so viel??!

wo ist dein problem? :)

mir sind umfangreiche posts in diesem forum 1000 mal lieber, als halbfertige 2-zeiler, bei deren lektüre ich rätseln muss, was der author wohl genommen hat - und vor allem: wieviel.

mach gern weiter so milamber.

und: auch dir ein herzliches willkommen hier.

groetjes
 
Ich selber habe seit etwa 4 Jahren (E-) Gitarren Unterricht, und konnte daraus eigentlich nur Positives ziehen. Es ist zwar nur eine dreiviertel Stunde pro Woche, denoch kann man daraus viele Anregungen für neue Übungen etc. ziehen und ich hab auch irgendwie immer das Gefühl schneller voranzukommen, weil man ja dann spätestens nächste Woche sieht, ob man sich gebessert hat, oder nicht.:D

Ich sehe den Unterricht also eher als "Bereicherung" und definitiv NICHT als komplette Basis für mein ganzes Lernen. Denn wenn man sich nur den Leher konzentriert, wird man, wie vorher schon gesagt wurde, tatsächlich nur eine Kopie desselbigen, und ich denke das wollen beide nicht.

Außerhalb dieser 3/4 Stunde spiele ich eigentlich sehr viel (auch in Bands und oft auch einfach mit Kollegen, also vielen verschiedenen Leuten) weil es dort natürlich am meisten Spaß macht mit anderen zu "grooven".

Wenn ich alleine für mich selbst spiele mache ich oft Übungen,, die ich eben nicht vom Gitarrenunterricht her kenne und von denen ich glaube, dass sie mich weiterbringen, technisch z.B..

Da kann man dann schon ab und zu den Lehrer überraschen und zur Not gibt er einem halt noch Tips für den "Feinschliff" :great:

Ich hoffe ich habe nicht zu sehr am Thema vorbeigequaselt.

Schönen Abend noch!
 
Meine Meinung ist:
So bald als möglich mit anderen zusammen musizieren! Musik hat m.E. nur Sinn in einer Gemeinschaft. Daheim im stillen Kämmerlein kann man üben - um es dann in der Gruppe vorzuspielen und Anregungen - oder auch konstruktive Kritik mitzunehmen.

Es gibt nichts Schöneres als gemeinsam mit anderen zu musizieren, da gebe ich dir absolut recht. Aber das Musik nur in der Gemeinschaft Sinn macht, nein, das sehe ich anders. Sie bekommt im Idealfall je Mitmusikermehr Gehalt, wird interessanter, vielseitiger, ganz klar... Aber ist mein Musik machen sinnlos, wenn ich plötzlich nicht mehr die Möglichkeiten habe mit anderen zu musizieren :screwy:

Musik ist für mich in erster Linie Leidenschaft, Lebensgefühl und Ausdrucksmöglichkeit. Die ersten Jahre des selbsttätigen Lernens ist man aber eigentlich eher der Part, der während einer Jam-Session das Bier an den Tanke holen darf :redface: Kann man nicht mal jemandem übel nehmen, wenn der Rest der Truppe einfach schon ein deutlich höheres Niveau erreicht hat.

Nun, was macht man dann? Entweder Hilfe einfordern, eigenständig einen Weg suchen, hilfsbereite Mitmusiker finden, eine Pfadfindergruppe gründen :D oder...

Ich sag dir was ich getan hab...Ich hab meine Gitarre, wo immer ich auch hin bin, mitgenommen. Ich habe ohne Rücksicht auf Verluste eine halbwegs annehmbare Begleitung gespielt und im Rahmen meiner Möglichkeiten neue Lieder komponiert. Im Park einmal volles Rohr losgeträllert hat es immer schnell Leute gefunden, die begeistert ihre Instrumente zuhause holten oder um der Stimmung Willen Platz nahmen und improvisierten. Irgendwann kamen Bandprojekte, eine feste Band, Auftritte, und und und...

Heute lebe ich nicht mehr in der Stadt, sondern in einem kleinen Kaff. Ich bin auch nicht mehr 16,17,18,....und ohne Verpflichtungen. Die Band trennte sich 2000. Ich habe einfach nicht mehr dieselben Möglichkeiten wie früher, ein anderes Umfeld...

Gerne würde ich mir konstruktive Kritik abholen, Anregungen, mit anderen Musik machen. Aber wenn man genau das nicht mehr findet, bleibt einem nur die Möglichkeit das stille Kämmerlein zu nutzen. Lieber so, als gar nicht.

Ich hatte auch mal Phasen in denen ich "nur für mich" spielte. Aber richtig Spaß macht das nicht - und bringt im Ende zwar ein Mehr an Übung mit sich, aber man hat kein "Feedback", keine neuen Einflüsse, man bleibt "In der Box". Wem das reicht, ok, mir nicht.

Es ist eher eine Herausforderung und Mittel des Ausdrucks, das ist richtig. Aber es ist immerhin nicht resignieren ;)

Es gibt immer optimalere Bedingungen. Manchmal darf man sich aber auch einfach nicht von den weniger guten entmutigen lassen.

Ich war gestern in der Stadt und hatte die Gitarre im Auto. Als ich auf einen Bekannten warten mußte entdeckte ich eine Unterführung und war superhappy. Früher hatte ich oft Stunden in solchen Unterführungen Singen geübt, weil die Akkustik so herrlich ist. Ich bin mit der Gitarre runter, hab einfach nur diese Stimmung, diese Fülle der Akkustik in mich aufgesogen und mir die Seele aus dem Leib gesungen. Als ich wieder nach oben kam applaudierte eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen und streichelte mein Ego mit bewundernden Ausrufen und Komplimenten.

Das sind Erlebnisse die mir wieder Auftrieb geben. Die mir das Gefühl geben, dass vielleicht jetzt im Moment nicht meine Zeit ist, aber das sie kommen kann, dass ich wieder auf dem richtigen Weg bin, dass es ja alles doch nicht soooooooo schlimm ist... Es sind die Rückmeldungen die einen weiterbringen, aber es ist schwierig wenn diese nur von Menschen die einem nahestehen und deshalb lieber ein "echt passabel" als ein "mittelmäßig beschissen" Urteil verkünden. Deshalb greife ich hin- und wieder auf einige eher unkonventionelle Mittel zurück um eine möglichst ehrliche Rückmeldung zu bekommen.

Eigentlich könnte ich ja sagen, dass ich genau das tue, was du (im ersten Zitat oben) vorschlägst, nur dass meine Proben eben nicht nur 6 Tage sondern u.U. auch mal wieder 3 Monate dauern. Die essisentielle Frage für mich, bei der ganzen autodidaktischen Lernerei ist letztendlich, wie man es schafft die Motivation auf Dauer zu erhalten wenn die Umstände eben nicht ideal sind. Wie gesagt sind es oftmals genau diese nicht optimalen Bedingungen die diese Art des Lernens überhaupt erst notwendig macht...

Die hier genannten Vorschläge finde ich wunderbar und das Musizieren mit anderen steht auch für mich ganz oben auf der Liste. Aber wenn ich diese Möglichkeiten (temporär, selbst wenn wir hier von mehreren Jahren sprechen) nicht habe, heißt das nicht, dass mein Musik machen egal wäre. Nö *Streik* :D

Labertasche-Ende :p
 
ich habe es eigentlich eher so verstanden, dass es wichtig ist Musik mit andern zu machen um das Zusammenspiel der Instrumente zu erlernen. Es bringt nämlich nicht so viel, wenn man tolle Licks spielen kann, aber sobald ein Schlagzeuger im Raum ist, versagt.
 
Hm...ist nun die Frage was schwieriger ist. Ein exzellenter Gitarrist der erst lernen muss sich innerhalb einer Gruppe zurecht zu finden oder ein schlechter Gitarrist, mit gut entwickeltem Gespür für das gemeinsame Musizieren. Ich möchte jetzt mal behaupten, dass jemand der noch nicht gut Gitarre spielt mehr zu lernen hat, als der Gitarrist ohne z.B. Banderfahrung. Allerdings gehe ich auch bei jedem Musiker von einem Mindestmaß an musikalischem Verständnis aus, du nicht?!

Also nur um es nochmal zu verdeutlichen: Sicherlich ist es immer wünschenswert mit anderen zu musizieren. Aber das fehlende Musizieren mit anderen als Anlass zu nehmen dem (ggf. temporären) Solisten den Sinn seiner Musik abzusprechen halte ich für gewagt ;)

Wobei ich an dieser Stelle ja nun doch mal anmerken muss, dass ich mich da etwas zu sehr an einer Stelle von armints Posting aufgehängt hatte. Er erwähnt ja später extra nochmal, dass es eben nichts für ihn selbst wäre. Ich vermute die vorangegangene Formulierung war einfach etwas unglücklich gewählt....und ich habe mich zu sehr auf eine einzige Stelle, als auf die Gesamtaussage des Postings bezogen...Mein Fehler.
 
Hallo!
Vielen Dank für die sehr interessanten und lesenswerten Beiträge!

Ob mit oder ohne Lehrer -

Tücken hält das Erlernen des Gitarrenspiels in jedem Fall bereit, ich beteilige mich sehr gerne an dieser Diskussion.
Zunächst möchte ich mich an dieser Stelle kurz vorstellen und ein paar Infos zu meinem verschlungenen Werdegang geben:

Ich habe selbst in den 70er Jahren angefangen Gitarre zu spielen, in dem ich mir von meinen Kumpels ein paar Griffe und und Rhythmen abgeschaut habe. Meine Eltern glaubten damals ein gutes Werk zu tun, in dem sie mich daraufhin zum Gitarrenunterricht an einer Musikschule schickten. Das angebotene Lehrmaterial empfand ich aber damals als so langweilig und angestaubt, dass ich den Unterricht nach wenigen Monaten abbrach.
Ich spielte weiter, da ich über meine Kumpels, die schon etwas weiter waren, genügend Input hatte. Bald ergaben sich kleine Bandformationen und erste Konzertchen in kleinem Rahmen. Wir spielten Songs aus dem Folk-Rock Bereich und fingen an zu improvisieren. Wir waren musikbegeistert und spielten munter drauflos. Technik, Noten, Theorie und Übestrategien waren die letzten Themen über die wir uns den Kopf zerbrochen hätten. Nach ein paar Jahren hatte ich allerdings das Gefühl auf der Stelle zu treten, es taten sich Hürden auf, die ich nicht überwinden konnte. Mein Fazit damals war:
"Ich bin wohl nicht begabt genug um wirklich gut zu werden" - es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte die Gitarre wieder weg gelegt.

Als ich 19 Lenze zählte, traf ich aus purem Zufall einen Gitarrenlehrer, der sich für mich interessierte. Ich war völlig platt als er mich für begabt erklärte und nach einer Weile fragte, ob ich mir vorstellen könnte ernsthaft zu arbeiten und ein Hochschulstudium anzustreben. Obwohl ich damals von klassischer Gitarre keine recht Vorstellung hatte, lies ich mich von ihm so begeistern, dass ich wie besessen übte und nach drei Jahren harter Arbeit tatsächlich die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule schaffte. Es folgten 10 Semester Hochschulstudium in denen ich mich fast ausschliesslich mit klassischer Musik beschäftigt habe, (die Popmusik der 80er Jahre interessierte mich ohnehin nicht sonderlich)

Seit 1985 arbeite ich als Gitarrenlehrer. Zunächst glaubte ich, da ich ja als "klassischer Gitarrenlehrer" engagiert war und bezahlt wurde, meinen Schülern auch klassische Gitarre nach Noten beibringen zu müssen. Meine Schüler protestierten auch nicht dagegen, manche machten auch gute Fortschritte - viele übten aber überhaupt nicht und ich empfand meinen Lehrauftrag zunehmend als sinnlos. Nach einer Weile begann ich andere Wege auszuprobieren. Alles wurde besser, als ich begann die Lieblingsmusik meiner Schüler in den Mittelpunkt zu stellen und ich im Unterricht ihre Lieblingssongs rausgehört habe. (dabei habe ich ne Menge gelernt!)

Inzwischen habe ich mich musikalisch von der klassischen Musik ziemlich weit entfernt und bin ein Bandspieler geworden. (http://www.youtube.com/vallesantacorde)

Ich habe vor 4 Jahren Deutschland verlassen und veranstalte Workshops für Einsteiger und Fortgeschrittene in Italien.

Darüber hinaus bin ich gerade dabei die Möglichkeiten von online Gitarrenunterricht auszuloten und würde mich darüber freuen, wenn ihr mal in das im Anhang befindliche pdf hineinschauen würdet. Es handelt sich um einen Auszug einer Diskussion die ich in einem anderen Forum geführt habe mit dem Titel: "Intelligent und sinnvoll Üben"

Ich reihe mich ein in den Reigen: "entschuldigt meinen langen Wortschwall" und würde mich über ein Feedback sehr freuen.

viele Grüße aus der Toskana
 

Anhänge

  • übestrategien1.pdf
    125,6 KB · Aufrufe: 548
habe gerade das Dokument kurz überflogen und muss schon einmal anmerken, dass die Beschreibung des "Ultrakurzzeitgedächtnisses" oder besser "sensorisches Gedächtnis" (dieser Name trifft die Funktion besser) falsch ist :).

edit:
habe mir den Text grad angeschaut und muss mich korrigieren: der gesamte Teil über das Gedächtnis ist total falsch!
 
Hallo,

konnte leider jetzt erst antowrten...
Darf ich gerade mal Fragen was genau diese Grenzen waren? Was hat gut geklappt? Was eher nicht?
So genau kann ich das garnicht definieren, zumal ich einige dieser Grenzen sicher durch intensiveres Üben auch irgendwann überwunden hätte. Mit Unterricht klappt das halt schneller und sicherer.
Ich denke mal, man kann das meiste im Selbststudium packen, es dauert einfach nur viel länger und man gibt manches auch wegen Frustration einfach auf.
Ich wäre auf jemanden angewiesen, der sich abends die Zeit für mich nehmen kann.
Das sollte kein Problem sein, bei meiner Gitarrenschule gibt es auch um 22 Uhr noch Unterricht. Ich bin sicher, dass sich auch in deiner Nähe etwas vergleichbares finden würde.
Andererseits merke ich auch gerade wieder, wie wesentlich doch die intrinsische Motivation ist. Ich bin aktuell auf mein Gitarrenspiel angewiesen und die Fortschritte sind erstaunlich schnell erzielt. Ich bin recht angetan davon, wieviel Material das Internet inzwischen bietet :)
Klar, man kann wie gesagt auch durch Eigeninitiative sehr viel erreichen. Die Möglichkeiten sind dank Internet und sehr guter Lern-DVDs heute besser denn je.
Mal abgesehen von Ausnahmesituationen (alle krank z.B.) habe ich ein festes Trainingsprogramm, alles zusammengerechnet etwa ein bis anderthalb Stunden täglich.
Das ist gut, ich hate dafür nicht die nötige Disziplin :D
Dennoch denke ich, dass der Unterricht in vielerlei Hinsicht sinnvoll wäre...in jedem Fall. Der schlägt wahrscheinlich die Hände überm Kopf zusammen wenn ich ihm was vorspiele
Ich würde es auf jeden Fall mal probieren. Es gibt auch Schulen/Lehrer die Einzelstunden nach Bedarf anbieten. So könnte ich z.B. wenn ich mal terminlich eingeschränkt bin oder auch einfach nur ein spezielles Problem behandeln möchte, spontan ein paar Stunden nehmen und einzeln bezahlen. Leider sind nur wenige so flexibel. Und natürlich ist sowas auch etwas teurer als normaler, wöchentlicher Unterricht.

Viele Grüße,
Matthias
 
Tücken des autodidaktischen Lernens gegenüber gutem Unterricht:

# Man eignet sich Fehler an

# Man verplempert u.U. Jahre, bestimmte Basics eher zufällig zu entdecken, die eigentlich Standdart sind und an den Anfang des Lernes gehören.

Vorteile des autodidaktischen Lernens gegenüber schlechtem Unterricht:

# Man muss sich selbstständig durchbeißen

# Man geht eigene Wege


Am besten ist eine Kombination aus beidem:

1. Eigeninitiative ohne Ende

2. Vom Lehrer mitnehmen, worauf man selber nicht gekommen wäre. Jeder Lehrer kann und weiß etwas, was man selbst nicht kennt.
 
Hi -

ich spiel nun schon 30 Jahre autodidaktisch. Im Konservatorium hab ich mit 17 mal vorgespielt, aber ich hatte letztlich keine Lust, geformt zu werden oder was langweiliges zu machen. (das Fach hieß damals schon so angestaubt - "Plektrumgitarre")

Man muß halt wissen, in welche Richtung man will. Will man professionell Jazz machen oder gar Klassik, braucht man ne Ausbildung.

Will man Rock, Pop, Blues, Folk usw. machen, kann man die Zeit auch sinnvoller mit der Pflege des eigenen Stils verbringen. Learning by Doing. Mag vielleicht auch nicht jeder.

Also was mich betrifft sehe ich für meine Vorlieben (und ich bin nur Hobbymusiker) überhaupt kein Manko, im Gegenteil. Verplempert hab ich überhaupt keine Zeit. Wenn ich mir Stücke mühsam rausgehört hab, dann war das wertvolles Training. Dann bin ich vielleicht musikalischer Analphabet, hab aber dafür ein sehr gutes Gehör und Feeling.

Kommt also drauf an, auch welches Genre.

Verplempern kann man seine Zeit auch mit Fremdbestimmung.

Michael Koeppen
 
Wobei vielen wohl garnicht auffällt, wie stark sie durch das Einholen von Tips Anderer hier im Forum geformt werden. ;)
 
Hallo gitwork!

Sorry, dass ich so spät dran bin :redface: Sehr interessant deine Schilderungen!

Inzwischen habe ich mich musikalisch von der klassischen Musik ziemlich weit entfernt und bin ein Bandspieler geworden. (http://www.youtube.com/vallesantacorde)

Klingt hoch interessant! Ich genieße es immer besdonders Musik zu hören die eigentlich sogar nicht meinen musikalischen Vorlieben entspricht, aber durch einen besonderen Charme besticht. Auf mich wirkt es sehr experimentell angehaucht (ich hab aber auch von Balkanmusik keine Ahnung :p und das "experimentell" ist im positiven Sinne gemeint ), ein Faktor der eure Musik wirklich zu etwas Besonderem macht :great:

Darüber hinaus bin ich gerade dabei die Möglichkeiten von online Gitarrenunterricht auszuloten und würde mich darüber freuen, wenn ihr mal in das im Anhang befindliche pdf hineinschauen würdet. Es handelt sich um einen Auszug einer Diskussion die ich in einem anderen Forum geführt habe mit dem Titel: "Intelligent und sinnvoll Üben"

Seir mir nicht böse, ich habe mehrfach angefangen das PDF zu lesen, aber es ist mir einfach zu unstrukturiert und langwierig. Ich möchte dir aber dennoch ein Statement bzw. eine ehrliche Kritik zum Thema Online-Gitarrenunterricht und auch zum Thema Lernstrategien geben.

Ich bin sehr angetan von den Möglichkeiten die einem heute geboten werden, insbesondere durch die Onlineangebote. Das absolut Beste daran ist, dass es derweilen eine so große Auswahl gibt, dass jeder Lerntyp das Passende findet. Die Frage die sich stellt ist, welchen Lerntyp man konkret ansprechen will und auch kann. Alles Weitere ergibt sich prinzipiell daraus, weil das Lernkonzept davon getragen wird.

Ich habe bei solchen Videos jene bevorzugt, die sich kurz und knackig auf eine besondere Thematik beschränken oder bsw. ein Lied bzw. einen Liedteil. Der größte Fehler bei diversen Lessons ist, dass viel drumherum geredet wird (bei manch einem charmant und unverzichtbar, beim andere nervtötend), aber beim Spiel selbst an den wesentlichen Punkten keinen Wert mehr auf die Genauigkeit gelegt wird. Knackpunkt ist hierbei glaube ich einfach, das etwas ganz Wichtiges vergessen wird: Gewisse Basics wurden den Leuten vorm PC nicht eingehämmert. Somit ergeben sich Schwierigkeiten die für einen geschulten Gitarristen gar nicht erst zur Debatte stehen :p

Ausnahmslos, bei jedem Video das ich mir angesehen hatte, wurde an den wesentlichen Stellen mit Erklärungen gespart, zu schnell zum nächsten Punkt gesprungen. Ohne diese Erklärung war es für einen Anfänger schlichtweg nicht möglich, das Lied so zu erlernen.
Beispiel hierfür wäre z.B. "More than words" bei dem es als Anfänger sehr schwierig ist die Rythmik und die Techniken richtig umzusetzen, wenn gerade eine wesentliche Technik nur kurz angerissen wird. Mein Rat darum: Großen Wert auf die wesentlichen Kleinigkeiten legen.

Ein weiterer Punkt ist die Ausrichtung der Kamera. Ohne Kopf, Griffbrett nur schwer zu erkennen, Finger aus ungünstigem Winkel gefilmt etc. Ich finde dass das Potential wirklich groß ist, an der Umsetzung hapert es meist aber noch etwas. Wenn du ähnliches vor hast, mach es besser ;)

Online-Gitarrenuntericht muss ganz anderen Feinheiten Rechnung tragen und braucht deshalb auch ein abweichendes Konzept. Ich glaube wirklich, dass der Hauptfehler ist einen konventionellen Unterricht übers Netz zu bringen und das kann nach m.E. nicht funktionieren. Der Selbstlerner hat andere Voraussetzungen, andere Umstände und auch weniger Druck.

Nochmals danke für deinen Beitrag :)

LG second
 
Hi rancid!

So genau kann ich das garnicht definieren, zumal ich einige dieser Grenzen sicher durch intensiveres Üben auch irgendwann überwunden hätte. Mit Unterricht klappt das halt schneller und sicherer.

Ich denke mal, man kann das meiste im Selbststudium packen, es dauert einfach nur viel länger und man gibt manches auch wegen Frustration einfach auf.

Das ist richtig.


Das sollte kein Problem sein, bei meiner Gitarrenschule gibt es auch um 22 Uhr noch Unterricht. Ich bin sicher, dass sich auch in deiner Nähe etwas vergleichbares finden würde.

Also bisweilen tatsächlich nicht...andererseits komme ich auch gerade jetzt so wunderbar voran, dass ich Unterricht sowieso erst für weniger effektive Zeiten anstrebe :D


Das ist gut, ich hate dafür nicht die nötige Disziplin :D

:D Die einen nennen es Disziplin, die anderen Sturheit :p


Ich würde es auf jeden Fall mal probieren. Es gibt auch Schulen/Lehrer die Einzelstunden nach Bedarf anbieten. So könnte ich z.B. wenn ich mal terminlich eingeschränkt bin oder auch einfach nur ein spezielles Problem behandeln möchte, spontan ein paar Stunden nehmen und einzeln bezahlen. Leider sind nur wenige so flexibel. Und natürlich ist sowas auch etwas teurer als normaler, wöchentlicher Unterricht.

Einzelstunden nach Bedarf wäre sicherlich etwas für mich, habe bisweilen aber noch nicht erlebt, dass jemand dazu bereit gewesen wäre :(

LG second
 
Wobei vielen wohl garnicht auffällt, wie stark sie durch das Einholen von Tips Anderer hier im Forum geformt werden. ;)

Ein sehr schöner Einwand!

Ich finde das Wort "formen" hier auch einfach sehr negativ besetzt. Ich möchte behaupten, dass ich mich von nahezu allem in irgendeiner Art und Weise beeinflussen lasse. Das Gesamtpaket das sich daraus ergibt präge ich selbst durch meine Art der Interpretation, die unterschiedlichen Spielweisen, durch meine Wertschätzungen und Anlehnung an für mich bedeutende Künstler, meine eigene Werteskala auf der ich, was auch immer, wo auch immer, ansetze. Durch meine Vielfalt die sich aus sovielen Facetten entwickelt hat und auch weiterhin entwickelt.

Wie hieß es doch am Anfang so schön- Unterricht befreit eben nicht vom selbständigen Denken und kritischen Hinterfragen ;)

LG second
 
Unterricht befreit eben nicht vom selbständigen Denken und kritischen Hinterfragen
Absolut, aber das sollte ein guter Lehrer auch fördern.
Ich mache natürlich auch neben den "Hausaufgaben" noch Sachen, die ich halt lernen möchte, die aber mit dem Unterricht nix zu tun haben. Das erhöht den Spaßfaktor nochmal und man bekommt mal wieder andere Anregungen.
 
Ausnahmslos, bei jedem Video das ich mir angesehen hatte, wurde an den wesentlichen Stellen mit Erklärungen gespart, zu schnell zum nächsten Punkt gesprungen. Ohne diese Erklärung war es für einen Anfänger schlichtweg nicht möglich, das Lied so zu erlernen.
Beispiel hierfür wäre z.B. "More than words" bei dem es als Anfänger sehr schwierig ist die Rythmik und die Techniken richtig umzusetzen, wenn gerade eine wesentliche Technik nur kurz angerissen wird. Mein Rat darum: Großen Wert auf die wesentlichen Kleinigkeiten legen.

Ein weiterer Punkt ist die Ausrichtung der Kamera. Ohne Kopf, Griffbrett nur schwer zu erkennen, Finger aus ungünstigem Winkel gefilmt etc. Ich finde dass das Potential wirklich groß ist, an der Umsetzung hapert es meist aber noch etwas.

Auch wenn das jetzt schon langsam wie Schleichwerbung klingt: diesen Online-Unterricht gibt es schon! Ich hatte es in meinem anderen Beitrag in diesem Thread schon erwähnt, dass ich seit Februar die Videos von www.gitarrenlinks.de gebucht habe. Nach den ersten 12 Lektionen war ich so angefixt, dass ich jetzt auch Kurs 2 mit wiederum 12 Einheiten belegt habe.

Es ist wirklich so, dass von der Sitzhaltung angefangen über Fingerstellung, Fingernägel bis hin zum ausführlichen Behandeln der einzelnen Stücke incl. Kursmaterial mit diversen aussagekräftigen Kamerablickwinkeln eingegangen wird. Also, gitwork - für mich wäre das momentan das Maß der Dinge, wenn ich wie du was ähnliches planen würde.

LG,
Babs
 
Also, Ich spiel jetzt auch schon seit 1.5 jahren gitarre, auch eher autodidaktisch, jedoch schau ich mir halt sehr oft youtube tutorials an, die einem techniken vermitteln, gut ist natürlich, wenn ein guter Kumpel der schon länger spielt einem was beibringen kann, wenn der dann noch technisch richtig gut spielen kann, ist das meiner Meinung nach sogar besser als bei nem Gitarrenlehrer, ich denke man traut sich da einfach mehr zu hinterfragen als bei nem Lehrer, den man respektieren muss :D
und sich heutzutage sich gitarre spielen selbst beizubringen ist schon was anderes, als vor 10 jahren, man hat vieel mehr hilfsmittel durch das internet oder Youtube!;)

mich würde mal interessieren wie mattrach von youtube das gitarre spielen gelernt hat!
http://www.youtube.com/watch?v=h-wdwpeK4ug
 

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