Falls sich Korg leisten würde, überzogene Preise in Europa zu fordern, würde ihnen das nicht gut bekommen. Einzelne würden das Gerät trotzdem kaufen, aber für viele andere, die für die hervorragende Ausstattung ohnehin schon an ihre persönliche Schmerzgrenze gehen, würde es sofort aufhören, ein mit bisherigen Workstations vergleichbares Gerät für breite Musikerkreise zu sein.
Ich selbst würde ab einer bestimmten Größenordnung von Wucherpreis (im Vergleich zu USA-Preisen) zu denen gehören, die trotz Kronos-Vorliebe schon allein aus Prinzip aussteigen würden, obwohl ich das Gerät problemlos kaufen könnte.
Ich belohne prinzipiell keine Firmen-Frechheiten mehr mit einem Kauf, völlig egal wie gut mir die entsprechenden Geräte gefallen.
Sobald eine Firma eine unterirdische Kundenbeziehung hat (Roland aus meiner Sicht beim Fantom G) oder von Europäern Preise nimmt, die sie US-Kunden nicht entfernt zumuten würde (FALLS Korg das täte), ist sie bei mir unten durch und sieht keinen müden Cent mehr von mir. Und ich tue das in diesem Fall dann nicht mal mit großem Bedauern: der Nord Stage 2 hat mir beim ausführlichen Antesten im Laden ausgesprochen gut gefallen, auch wenn er keine Workstation ist.
Also, falls Korg nicht sehr bald mit vernünftigen Preisen und konkreten europäischen Lieferdaten rüberkommt, habe ich im Sommer nach einer kleinen Konzeptänderung dann einfach plötzlich einen Nord Stage 2 hier stehen und mache mit Korg dasselbe wie schon jetzt mit Roland:
ich kaufe dann einfach jahrelang nicht mehr das Geringste von ihnen.
Das Schöne ist: ich bin als potentieller Kunde auf überhaupt niemanden von den großen Herstellern angewiesen. Ich denke aber, dass umgekehrt die Synth-Firmen sich in Zeiten voller Hardware- und Software-Alternativen gut überlegen sollten, ob und wo sie ihre Zukunft bei den Kunden sehen.
Auch für Musiker kann das Leben erfrischend unkompliziert sein.