In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern wie Amerika viel, viel stärker auf Qualifikationen geachtet, ..
Steile These: die teuersten Hochschulen und die elitärsten UNIs gibt es in Amerika und UK, auch Frankreich, Schweiz - die Leute verschulden sich auf Jahrzehnte hinaus, nur um zu studieren und um eine Qualifikation zu erhalten, darauf wird extrem geachtet.
Zu behaupten in D würde stärker auf Qualifikation gesetzt ist falsch - in allen Ländern wird gleich stark auf Qualifikation gesetzt, z.B. in China gibt es eine ganze Industrie rund um die Ausbildung der Einzelkinder, um die möglichst beste Ausbildung und Quali zu erhalten. In Korea und Japan wird praktisch im Militärstil gelernt, Qualifikation ist ALLES.
Was in Deutschland bemerkenswert ist, dass wir durch unser duales System der Berufsausbildung auch in den Berufen ohne akademischen Hintergrund ein Qualifikationssystem aufgebaut haben - das uns zu Recht ein hohes Ansehen bringt. In D wird nicht stärker auf Qualifikation geachtet, sondern es gibt sie durch unser duales System. Aber die Achtung darauf kannst du weltweit beobachten. Hier setzt nur das subjektive Gefühl ein dass das nur in D so wäre.
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...Zurück zum Thema: ich wollte sagen, dass viele großartige Musiker niemals Unterricht hatten, ....
Ist das wirklich so, belegbar? Ich halte das immer wieder für einen urban myth, eher glaube ich, dass jeder (großartige) Musiker auch Lehrer hatte, die immer wieder neue Tricks und Techniken und Wege gezeigt hatten. Ich stimme zu, wenn man sagt "viele großartige Musiker hatten keinen systematischen Unterricht", so wie man ihn heute vielerorts in Musikschulen erhalten kann, aber es gab für jeden Helden an der Gitarre immer einen Onkel oder Elternteil, Kirchenmitglied, Nachbarn, im Chor usw. einen Lehrer, der Grundlagen und später weitere Möglichkeiten aufzeigte. Und wenn es andere Musiker waren. Ohne Unterricht geht es nicht.
zum eigentlichen Thema: ich würde einen Lehrer bevorzugen, der nach einem Aufnahmegespräch und meinen Wünschen einen deutlichen Fahrplan aufstellt (mit mir) und diesen dann in der Folgezeit durchzieht. inkl. Erfolgskontrolle und eine Art Prüfung.
Was mich immer (im nachhinein, währenddessen kann man das kaum feststellen) genervt hatte war, wenn zu viel auf freundschaftlicher Basis ablief - das lenkt vom Lernerfolg ab. Wenn es darum geht ein Ziel zu verfolgen, dann brauche ich dafür einen Coach und keinen Freund, da braucht es für mich einen Trainer und keinen Kumpel. Ich persönlich würde einem echten Könner und Meister seines Fachs viele menschliche Fehler verzeihen, wenn er mir dafür Technik, Rhythmus und Gitarre spielen beibringt, ich will mit meinem Gitarrenlehrer nicht zusammen leben, sondern einen Lehrer haben, der mich voranbringt. Allzu viele Lehrer waren mir sympathisch, ...
Korrektur: am Ende haben mich diejenigen Lehrer vorangebracht, die trotz menschlicher Schwächen Top in ihrem Fach waren. Die Fixierung auf "es sollte menschlich passen" ist so ähnlich wie "ein Job soll in erster Linie Spaß machen" einfach nicht richtig.