Projekt: Des Dude's VIERTER Eigenbau (Icebass)

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Des Dude's VIERTER Eigenbau
Icebass​



Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich so langsam ein Platzproblem kriege?
Ja richtig, da war doch was im letzten Baubericht, vielleicht erinnert ihr euch ja. Doch was soll man machen, wenn es einen wie von einer unsichtbaren Kraft angezogen, immer wieder in die Werkstatt zieht um dort den nächsten Bass zu bauen?!
Ein ernstzunehmendes Problem, dessen sich glücklicherweise jemand angenommen hat. IcePrincess heißt die Dame, die ein Erbarmen mit mir hatte und es mir ermöglicht, beide Dinge unter einen Hut zu bekommen.
Somit schlägt Der Dude ein neues Kapitel auf und baut einen Bass, den er später mal nicht selbst spielen wird und IcePrincess ist diejenige, die es tatsächlich gewagt hat, dieses Experiment einzugehen.

Ein weiteres Novum ist die Saitenanzahl, denn anders als ich, gibt sie sich nicht mit nur vier Saiten zufrieden und möchte ganze fünf davon haben.
Diese sollen über einen recht schmalen Hals aus Ahorn und Nuss hinunter zur Brücke laufen, die auf einem Korpus aus Kirsche mit einer Decke aus amerikanischer Walnuss sitzen soll.
Für hörbare Verstärkung sollen zwei Humbucker im Soapbarformat von Delano sorgen und diese sollen wiederum eine Noll 2-Band-Elektronik mit Stoff versorgen.

Ein paar Besonderheiten werden im Laufe des Bauberichts noch folgen. Einiges ist noch nicht endgültig entschieden, anderes soll die Spannung aufrecht erhalten.

Ich wünsche euch und insbesondere IcePrincess viel Spaß bei der Verfolgung der Entstehung eines weiteren Basses aus dem Hause Dude und würde mich selbstverständlich über jegliche Anregung, Kritik, generelles Feedback oder was auch immer sehr freuen.

Zusammenfassend gibt's die gröbsten Eckdaten hier noch mal auf einen Blick:

Design: Icon Bass, 5-saitig
Korpus: Kirsche einteilig
Decke: Amerikanische Walnuss einteilig
Trennfurnier: Ahorn
Hals: 5-teilig Ahorn/Walnuss, geschraubt
Griffbrett: Zitronenholz, 24 Bünde
Tonabnehmer: Delano Soapbars
Elektronik: Noll 2-Band + Humbuckersplit
Mechaniken: Gekapselt 2+3, gold
Brücke: Einzelbrücken, gold
Finish: Hartöl



Baubericht Teil 1



Es hat schon beinahe Tradition, dass die ersten Schritte eines neuen Basses nicht in meiner sondern in der Werkstatt eines guten Freundes stattfinden. Dort habe ich so ziemlich alles zur Verfügung, was einem Bassbauer das Herz aufgehen lässt.
Eine zwar alte, aber gut funktionierende Abricht- und Dickenhobelmaschine, eine Formatkreissäge und jede Menge großer und kleiner Schraubzwingen.

Zunächst wurden alle Einzelteile ausgesägt, abgerichtet und gehobelt. Konkret spreche ich dabei von den einzelnen Streifen für den Hals, der Decke und dem Kirschholz für den Korpus.
Gerade Letzteres hatte so seine Tücken. Es handelt sich dabei um ein Brett, das sowohl liegende als auch stehende Ringe aufweist und dabei noch einer gewissen Drehwüchsigkeit ausgesetzt war. Das führte beim Aushobeln zu einigen Problemen in Form von Ausrissen, die anschließend herausgeschliffen werden mussten.

Nachdem schließlich alle Teile so aussahen, wie ich mir das in etwa vorgestellt habe ging es am die Leimflasche, von der wir uns einen kräftigen Schluck genehmigten und die einzelnen Korpus- sowie Halsteile verleimten.

Mit Schlucken ging es dann auch weiter, allerdings nicht mehr aus der Leimflasche, sondern wir wechselten zum Bierkasten und genossen unser verdientes Feierabendbier.



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Bild 01: Der Korpus wird verleimt.



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Bild 02: Nochmal der Korpus, zusammengepresst mit unzähligen Schraubzwingen.



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Bild 03: Die einzelnen Halsstreifen kurz vor dem Verleimen.



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Bild 04: Die Einzelteile des Halses finden zusammen.



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Bild 05: Noch ein Bild vom Griffbrett aus Zitronenholz.



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Baubericht Teil 2



Ein paar Tage später klemmte ich mir dann den Korpusrohling unter den Arm und bin damit in die eigene Werkstatt umgezogen, welche das gute Stück auch erst wieder entweder in Form von Rauch oder als fertiger Basses verlassen wird.

Eine Schablone musste ich dieses Mal nicht anfertigen, denn die des ersten Icons tut’s auch für den zweiten, auch wenn die Halstasche bei diesem Bass aufgrund der 5. Saite etwas breiter werden muss. Diesen Bereich werde ich nicht mit der Schablone und der Oberfräse anfertigen, sondern vorsichtig nach Zeichnung und mit Handwerkzeugen bearbeiten.
Ansonsten verlief alles wie gewohnt. Die Außenkonturen wurden angerissen und anschließend der Brocken auf die Bandsäge verfrachtet, wo ich zunächst einmal großzügig alles weggesägt habe, was man später ohnehin nicht mehr braucht.
Eingesaut war die Werkstatt danach sowieso und deswegen bot es sich an, auch gleich die Fräse auszupacken und den Korpus bündig zu fräsen.
Wie schon bei den Bässen zuvor erfolgte das in zwei Schritten. Zuerst von oben mit aufgelegter Schablone und Fräser mit schaftseitigem Anlauflager, anschließend von der Rückseite und mit untenliegendem Lager.
Auch wenn das Ergebnis dieser Arbeitsschritte immer recht offensichtlich ist und nach „viel“ aussieht...so wahnsinnig lange dauert das alles nicht, abgesehen davon, dass man in jeder Ecke Fräsabfälle und Sägemehl findet und das Ganze auch irgendwann mal wieder sauber machen muss....




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Bild 06: Der verleimte Korpus von vorn. Beim Deckenholz handelt es sich um amerikanische Walnuss, welche im Gegensatz zur europäischen Nuss eine etwas dunklere, intensivere Farbe hat.



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Bild 07: Dasselbe auch noch mal von hinten.



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Bild 08: Hier ist der Korpus schon ausgesägt. Die Holzer sind härter als ich dachte, die Säge hatte ganz schön zu schaffen.



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Bild 09: Noch einmal die Rückseite, die Maserung kommt schön zur Geltung wie ich finde.



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Bild 10: Der Body wurde zur Hälfte gefräst, danach wird er umgedreht und von der anderen Seite der Rest des Überstandes abgenommen.




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Bild 11: Hier ist schon wieder alles vorbei. Der Korpus ist ringsum bündig gefräst. Ab hier heißt es dann schleifen, schleifen, schleifen.



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Bild 12:
Das Ergebnis des heutigen Tages in seiner vollen Pracht. Mehr gibt’s erst mal nicht aber demnächst geht’s weiter.




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Er tut's schon wieder... Du lässt unsere Speicheldrüsen aber auch nicht zur Ruhe kommen, mönsch! :)

Iceprincess: Mein Neid ist Dir gewiss. Guck mal, bin schon ganz gelb! -> :)
 
Das sieht ja sehr vielversprechend aus Dude;)
Freu mich auf die weiteren Bauberichte.
 
Auftragsarbeit? Sehr schön :great: Ich dachte schon, du bist so süchtig geworden, dass du nur noch baust und nicht mehr spielst ... :D

Da wird sich Ice aber freuen können! Ich habe abonniert ...

Gutes Gelingen!
 
YAH! YAAAAH! noch einer! geil!!! hab ich ja wieder was zu lesen die nächsten tage/wochen... GEILE SCHEISSE! MUHAHAHAHAHAAH


Edit:
Sorry, mit mir ist es grad ein bisschen durchgegangen. Passiert... ;)
 
Super! Man hat ja schon quasi Sehnsüchtig gewartet.
Freue mich schon auf die folgenden Berichte. Schade nur, dass es keine neue Form wird.
Aber man kann ja auch nicht alles haben. :)

Von mir jetzt schon zwei Daumen hoch!
 
Sollte dein nächster Auftrag nicht ein Shortscale 6-Saiter Bass für deine Freundin werden? :D
 
Ja er sprach von einem 6-Saiter-Shortscale-oktav(nach oben)-Bass...

Ice ich bin neidisch (und schau sehnsüchtig auf mein Konto ;))


*womit ich den Thread aboniert hätte*
 
Sollte dein nächster Auftrag nicht ein Shortscale 6-Saiter Bass für deine Freundin werden? :D

Ja und wo hätte ich's dann hinposten sollen?!:rolleyes::D
Und überhaupt....Jetzt hat mich die 5. dicke Saite schon Überwindung gekostet, 6 Dünne hätte so ein sensibles Bübchen wie ich nicht verkraftet...:D
 
Ich denke da wir uns hier alle sicher sind, dass dein 5-Saiter ebenfalls so ein Prachtstück wie die ersten drei sein wird , wollen wir auch demnächst unbedingt den Bau des 6-Saiters für deine Freundin sehen !

Aber vorher wünsche ich dir natürlich viel Spaß und vorallem gutes Gelingen beim Bau des "Icebasses"


Grüße,
Flo
 
Plöter Boardcrash... Also gut, dann noch mal ;) Vorteil daran so was zum zweiten Mal zu schreiben ist, dass man die Gedanken noch mal anders ordnen kann, weil man ja weiß, was man schreiben will.

Also erst mal: Danke für den Thread (ein tolles Vorweihnachtsgeschenk!), Danke für's Bauen und... Danke für den Neid ;) (und um den noch etwas mehr zu schüren: Ich hatte den Icon schon in der Hand. Live isser noch schöner!)

Ich bin extrem begeistert von dem, was ich bis jetzt sehe... die ersten paar Bilder kannte ich zwar schon, die Hölzer auch, aber der Rohzuschnitt des Korpus lässt erahnen, dass der Bass noch viel phantastischer wird, als ursprünglich geahnt. Die Nuss hatte ich mir schon so vorgestellt, die Kirsche übertrifft sämtliche Erwartungen.

Dann ist es also jetzt an mir, ein bißchen auf die Geschichte hinter diesem Bass einzugehen und zu erzählen was wir wieso wie machen. Oder so ähnlich. Nachfragen auch in meine Richtung sind natürlich gerne gesehen.

Angefangen hatte alles damit, dass der Dude im Icon-Bauthread ja angedeutet hatte, dass er durchaus bereit wäre, eine Auftragsarbeit anzufertigen, so jemand "ernsthaftes Interesse" anmeldet.

Ich meldete (und Cello, an mein Konto habe ich da nicht gedacht...). Zu dem Zeitpunkt schwirrte mir zwar viel durch den Kopf, aber so richtig konkret war's noch nicht.

Was ich wußte:
Diese Bass sollte - wenn möglich - die optimale Synthese zwischen den beiden Bässen werden, die ich bereits besitze (Yamaha RBX 374, meine Rock-Sau und Fernandes Tremor LX5, die Funkmachine). Bitte aber noch mit ein paar persönlichen Gimmicks und ein paar Anlehnungen an meine Bass-Idole.

Design? - War so was von klar. Die Form des Icon gefällt mir so gut, dass sie das Hauptargument war, wieso es DIESER Bass sein sollte.

Holz? - Versteh' ich ja nich viel von, aber Walnuss sollte mit rein, weil Michael Porcaros Bass ist auch ein Nuss-Bass und der gefällt mir klanglich sehr gut.

Saitenzahl? - Na klar doch, ein Fünfsaiter. Ich brauche die fünfte Saite, also das tiefe H (glaube ich zumindst). Ich spiele unglaublich gerne 80er-Rock und da wurde sie einfach heftig benutzt.

Tonabnehmer? Humbucker, splitbar, mit Aktivelektronik. Damit hätte ich die Humbucker und die Elektronik vom RBX, die SCs vom Fernandes und sicherlich noch mehr Möglichkeiten. Vor allem, da Jason Scheff bei seinem letzten Tourbass die Kombi H-S gespielt hat und mir da auch der Klang sehr, sehr gefallen hat.

Hals und Saitenabstände? - Bitte Mädchentauglich. :D Um das zu erklären: Ich mag meinen Fernandes bis ungefähr in den fünften Bund, ab da laufen mir die Saiten zu weit auseinander, im zehnten oder elften zu spielen ist echt mühsam. Und so kam ich auf die Schnapsidee, fünf Saiten virtuell über den Hals meines RBX zu spannen. Der Dude ist bereit sich auf dieses Experiment einzulassen, schaumermal wie's wird ;)

Natürlich war mit meinem ersten halbgaren Konzept noch nicht genug Stoff vorhanden, um tatsächlich einen Bass zu bauen. Der Dude und ich haben etliche Mails getauscht und sozusagen Ideenpingpong gespielt.
Der Vorschlag mit der Kirsche kam von ihm nachdem ich angedeutet hatte, dass ich rote Hölzer sehr mag. Wir gehen davon aus, dass die Kirsche mit der Nuss-Decke "meinen" Klang besser zeichnet als reine Nuss. ...nicht dass das Korpusholz so extrem viel Einfluß auf den Klang hätte.

Was Hals und Griffbrett anbelangt haben wir die Pläne im Lauf des Entwerfens immer wieder umgeschmissen. Ganz am Anfang war die Idee von Nuss und Elsbeere mit Zwetschgengriffbrett (zu dem Zeitpunkt trug der Bass den Codenamen "Obstsalat"), wie ihr seht ist davon nicht viel übrig geblieben.
Die Elsbeere wurde aus Stabilitätsgründen gegen den Ahorn getauscht, die Zwetschge aus optischen Gründen gegen Zitronenholz.

Die Klangbeschreibung der Delanos klingt auch so, wie ich mir das vorstelle - durchaus die Eier für Rock, aber eben auch die Klarheit für Funk. Soapbars schon deshalb, dass wir keine Probleme mit den doch sehr... custom... Saitenabständen haben werden.

Abschließend von meiner Seite: Man hört ja gerade bei den Gitarrenleuten immer wieder "Wenn Du nicht genau weißt, was Du willst, bist Du nocht nicht weit genug für 'ne Custom". Nach meinen Erfahrungen mit dem Dude kann ich dem nicht zustimmen. Mit einem engagierten Bauer kann man durchaus aus einigen Vorstellunge ein wirklich gutes Konzept für einen Bass entwickeln. Gerade im Gespräch mit jemand anderem kommen Ideen auf, die man selbst so nie gehabt hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dude, du wirst beobachtet.
Und zwar von mir. Ich freu mich das wenigstens du deine Projekte voran bringst.
Wird sicher wieder ein klasse Teil.
 
Es ist einfach der helle Wahnsinn. Ernsthaft. Bin richtig neidisch auf IcePrincess und auf den Dude, weil ich sowas auch gerne mal machen würde.
Wäre doch nur mein Konto lockerer mit mir.... :-/ :) Werde das auf jeden fall mit Spannung verfolgen und bin so richtig aufs Resultat und auf die Hörproben gespannt...
 
Uuuuh, wieder ein Baubericht zum mitlesen! :great:
Da wird in meinen kleinen ja kaum noch einer reinschauen. :redface:

Jedenfalls sieht der Bass jetzt schon total Hammer aus und ich freu mich schon riesig aufs Ergebnis und beneide IcePrincess zutiefst drum. :D

Viel Erfolg beim Bau! :great:
 
Schnell weiterbauen, wir brauchen dringend neue Bilder :p
 
HÄ? Das versteh ich nicht... erklären, bitte! :)

Ich denke, damit meint Ice, dass sie auf der Griffbrettbreite ihres Yamaha 4-Saiters eben 5 Saiten bei entsprechend geringerem Stringspacing unterbringen wollte.
 

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