Baubericht Teil 5
Mit den ersten sonnigen Tagen und langen Nächten in diesem Jahr schwindet auch die Zeit, die ich dem Bass widmen kann, schließlich müssen ja wichtige Dinge wie Grillen und Biertrinken erledigt werden und wer steht schon gerne in der Werkstatt, wenn einem der Duft von Holzkohle und Grillfleisch in die Nase steigt!?
Insofern gibt es nur kleine Fortschritte zu vermelden, aber vorenthalten will ich euch diese trotzdem nicht.
Die meiste Zeit habe ich damit verbracht den Korpus zu schleifen. Diese Bürstenstruktur ist ziemlich fies in der Hinsicht, bzw. liegt es wahrscheinlich auch an meiner Vorgehensweise mit der Bohrmaschine und Rundbürste. Jedenfalls ist das alles kein Problem, solange man gerade Flächen vor sich hat, sobald aber eine Schräge, Rundung o.ä. auftaucht, wird die Nacharbeit zur Zerreißprobe. Will man die Oberfläche glätten, schwindet automatisch die Tiefe und will man diese nacharbeiten, so entstehen neue Bürstspuren, die es zu entfernen gilt und so kann man das Spiel Tage und Nächte lang weiterspielen.
Irgendwann habe ich mich dazu durchgerungen, es gut sein zu lassen und habe mich mit einer etwas ungleichmäßigen Strukturtiefe abgefunden. Dem Ziel, einen einigermaßen rustikal wirkenden Bass zu bauen tut dies ja keinen Abbruch und dennoch muss ich zugeben, dass ich mir die Geschichte etwas einfacher vorgestellt habe.
Vermutlich erreicht man mit Sandstahlen ein besseres, gleichmäßigeres Ergebnis, für die mir zur Verfügung stehenden Mittel glaube ich aber, so ziemlich das Beste herausgeholt, oder wenigstens gegeben zu haben.
Nachdem ich die Schleiforgie für beendet erklärt habe, habe ich die Ausfräsung für den Tonabnehmer angefertigt. Die Vorgehensweise kennt man bereits von den vorherigen Bauberichten. Schablone aus Sperrholz anfertigen, die Umrisse auf dem Korpus anreißen, mit dem Forstnerbohrer erst man großzügig Material abtragen und schließlich mit Frässchablone und Kopierfräser Konturen und Tiefe in mehreren Durchgängen auf die gewünschten Maße bringen.
Anschließend habe ich noch Gewindemuffen zur Tonabnehmerbefestigung eingeschraubt. Das ist sicherlich kein Muss, aber wenn man das Material sowieso schon zur Hand hat, spricht natürlich auch nix dagegen.
Weiter ging es mit dem E-Fach. Diesem fehlte noch die Befestigung, die ich auch bei diesem Bass wieder mit kleinen Magneten realisiert habe. Um das Fach später besser öffnen zu können wurden am Korpus und am Deckel jeweils eine kleine Kuhle ins Holz geschliffen, die es erleichtern den Deckel anzuheben.
Nachdem ich mir endlich ein paar LEDs besorgt hatte, konnte ich auch ausprobieren, ob die Beleuchtung der Sidedots so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe also eine LED provisorisch abgeschlossen und siehe da, es funktioniert tadellos.
Mit diesem Erfolgserlebnis soll dieser Teil des Bauberichts dann auch enden und wenn alles so klappt wie geplant, geht es das nächste Mal mit ein paar Zeilen zum Halsbau weiter.
Bild 33: Der erste Schritt bei der Tonabnehmerausfräsung: Platz machen mit dem Forstnerbohrer.
Bild 34: So sah die Fräsung aus, nachdem ich mit der Oberfräse fertig war.
Bild 35: Eine der eingesetzten Gewindemuffen, Innendurchmesser M3.
Bild 36: Die Schrauben, die später den Tonabnehmer halten sollen. Nicht ganz 100%ig gerade
Bild 37:
aber es funktioniert.
Bild 38: Hier sieht man die Magnete im E-Fach und dessen Deckel, sowie die beiden Kuhlen, die das Öffnen des Deckels erleichtern.
Bild 39: Leuchtende Sidedots im Dunkeln. Die unterschiedlichen Farben resultieren aus der Nachbearbeitung des Fotos, das Schwarz der Umgebung musste noch schwarz gemacht werden
Bild 40: Das Ganze auch nochmal bei normaler Raumbelauchtung.
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