Baubericht Teil 3
Ich habe euch ja ziemlich lange warten lassen mit weiteren Fortschritten des Basses. Der Grund dafür ist eigentlich so simpel wie traurig...keine Zeit!
Keine Ahnung wer den Begriff der steten Adventszeit geprägt hat, er oder sie hatte definitiv keine Ahnung von den Irrungen und Wirrungen des jungen 21. Jahrhunderts.
Aber das soll hier nicht in eine gesellschaftspolitische Diskussion ausarten, sondern ich will euch ja eigentlich berichten, was an der Baustelle Icebass zwischenzeitlich passiert ist.
Zunächst musste ich einen Rückschlag hinnehmen, denn irgendetwas hat bei der Verleimung der Korpus-Einzelteile nicht so richtig hingehauen.
Ich hatte es anfänglich gar nicht bemerkt aber nachdem ich den Korpus neulich nochmals in den Händen hatte, ist mir aufgefallen, dass das Trennfurnier an 2 Stellen leicht wellig geworden ist. Es handelt sich dabei nicht um Tsunami-Monsterwellen, sondern ist eher mir leichter Seegang zu beschreiben, dennoch ist es ärgerlich.
Viele Möglichkeiten gab es nicht. Entweder wegschmeißen und von vorn anfangen oder damit leben und die eventuell noch sichtbaren Fehlstellen gegen Ende des Projekts versuchen zu kaschieren.
Ich habe IcePrincess die Entscheidung überlassen und sie hat sich für letztere Alternative entschieden, mit der Begründung, dass ich wohl weitermachen würde, wenn der Bass für mich selbst bestimmt wäre, womit sie auch vollkommen richtig lag.
Man muss dazu sagen, dass diese Fehler nach meiner Einschätzung rein optischer Natur sind und einige Probeschnitte an den Sägeabschnitten zeigten auch, dass diese Wellen nur punktuell vorhanden sind und sich nicht durch das gesamte Furnier hindurch ziehen. Ärgerlich ist nur, dass die ausgerechnet da sein müssen, wo die Korpuskante entlang läuft.
Sei es drum. Ich denke, das Problem ist nicht tragisch und später im Falle eines Falles noch einigermaßen gut zu kaschieren...es wird weiter gebaut.
Der eigentlich Baufortschritt ist das E-Fach und der dazugehörige Deckel, welche ich gestern und heute Abend in Angriff genommen habe.
Um den Fehler mit dem Trennfurnier wieder ein bisschen gut zu machen, habe ich mir gedacht, ich mache Ice einen Deckel aus dem Kirschholz des Bodies. Ich hatte noch einen ausreichend großen Sägeabschnitt übrig, aus welchem ich zunächst die grobe Form des Deckels ausgesägt habe.
Als Schablone hierfür diente mir der Deckel meines Icons. Daraufhin habe ich den Rohling mit Hilfe der Bandsäge und später der Fräse auf die richtige Stärke gebracht, dann die Außenmaße exakt ausgeschnitten und gefräst und anschließend wurden die Konturen auf die richtige Stelle des Korpus übertragen. Dananch kam die Schablone fürs Innenleben ins Spiel, welche ebenfalls noch vom Icon Bass vorhanden war.
Auch deren Konturen wurden auf den Korpus übertragen und anschließend mit dem Forstnerbohrer jede Menge Material herausgearbeitet.
Anschließend habe ich die Innenschablone aufgeklebt und die Kanten bündig zu dieser gefräst.
Fehlte noch der Falz für den Deckel. Hierzu wurden kleine Holzleisten um den aufgelegten Deckel fixiert, der Deckel wieder abgenommen und mit den Leisten als Anschlag für den Fräser der Falz angefertigt.
Die Ecken des Deckel mussten zum Schluss noch an die des Falzes angepasst werden, was ich mit einer in die Ständerbohrmaschine eingespannten Schleifwalze erledigt habe.
Das wars dann auch schon wieder für den Moment. Mal sehen mit was ich weitermache. Entweder fange ich mit dem Hals an oder ich mache erst noch die Tonabnehmer-Fräsungen, mal sehen auf was ich Lust habe, viel spannender dürfte aber die Frage sein, wann es die Zeit zulässt überhaupt was zu machen...
Bild 13: Die auffälligste Fehlstelle des Trennfurniers am unteren Cutaway. Leider nicht besonders scharf aufgenommen, aber ich glaube man sieht, wos klemmt.
Bild 14: Das Abfallstück aus dem später der E-Fachdeckel entstehen wird.
Bild 15: Hier der ausgesägte Brocken bevor ich ihn verschlankt habe.
Bild 16: Der beinahe fertige Deckel in etwa dort wo er später auch mal hin soll.
Bild 17: Mitten im Groben. Man wundert sich immer, was bei einem doch relativ kleinen E-Fach an Spänen anfällt.
Bild 18: Die Schablone für das Innenleben. Ihre Aufgabe hat sie zum Zeitpunkt der Aufnahme schon erfüllt.
Bild 19: Hier die andere Schablonentechnik für den Falz. Die Leisten sind mit doppelseitigem Klebeband fixiert.
Bild 20: Das Ergebnis dieses Arbeitsabschnitts. Der Deckel muss in der Stärke noch ganz leicht reduziert werden. Nichts Tragisches...genau das Richtige für meinen neunen Exzenterschleifer...
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