smurf schrieb:
aber inwiefern verstoßen sie gegen geltendes recht? das muss doch irgendwie eine grauzone sein. ich meine wenn ich ein lied nachsumme mache ich micht nicht strafbar. wenn ich aufschreibe, wie man es summt, doch auch nicht.
und tabs sind doch nichts anderes. ich finde da sollte mal nen strich gezogen werden - tabs als copyrightverletzung anzusehen ist absolut laecherlich.
Das wurde die letzten 15 Seiten ja schon umfassend erörtert
ich waere dafuer das sich zu einem die kuenstler das nicht alle gefallen lassen (ich kann mir nicht vorstellen das wirklich musikinteressieret kuenstler DIESEN schritt begruessen),
Wie Lenny schon sagte, im Grunde sind die Künstler daran "schuld" - denn die wollen ihr geistiges Eigentum (ich hoffe der Terminus ist korrekt in diesem Fall) eben nicht entsprechend verhökern. Oder, und das halte ich persönlich ja für den weitaus häufigeren Fall: sie haben keine Lust/Zeit, sich damit zu befassen. An den Verlagen/Druckereien etc. liegt es bestimmt nicht, die würden sich freuen.
Aber warum gibt es im Vergleich zur Anzahl der (einigermaßen erfolgreichen) Bands dieser Welt denn nur ein mikroskopisch kleines Songbook-Sortiment??
Es sind eben diese Bedenken, ob sich ein derartiger Schritt überhaupt rechnet.
Denn selbst wenn ich der Gitarrengott einer ProgMetal Band bin, ich muss mir überlegen: ich verkaufe 15000 Einheiten der aktuellen Platte - wieviele Leute davon legen eigentlich überhaupt wert auf den rein instrumentalen Aspekt? Wieviele davon sind überhaupt Gitarristen/Musiker allgemein? Und wer von diesem Rest zahlt dann noch den hohen Preis, den ich aufgrund der kleinen Auflage machen muss? Denn "Geiz ist geil!". Also lass ich es lieber bleiben.
Und ich könnte wetten, es würde sich weder bei Edguy noch bei Blind Guardian (da beide hier mehrmals erwähnt wurden) rechnen. Songbooks verkaufen sich dort, wo auch alles andere irgendwie einen Abnehmer findet (Metallica, GnR, RHCP, etc.). Und es ist eine Frage des Trends. Und, um beim Beispiel zu bleiben, deutscher Metal ist in diesem Sinne einfach kein Trend, nicht genug um sich zu rechnen. Man kann mit einem Klavier/Gesang-Songbook von PUR nun mal weit aus mehr einholen.
Das die meisten Musiker in dieser "wirtschaftlichen Zwickmühle" kein moralisches Problem mit dem Nachspielen ihrer Songs haben, darf man wohl
annehmen (!). Aber es bedarf eben etwas Engagement ihrerseits, um diesen
Sachverhalt zu
klären.
zum anderen sollte mal aus kundenseite irgendwas passieren, das wir uns nicht jeden scheiss gefallen lassen.
Ja, vollkommen richtig. Aber so lange die Hallen bei jeder aktuellen Casting Combo schier auseinanderbrechen, der 08/15-Einheitsbrei jeden Monat problemlos wieder unters Volk gebracht werden kann und man mit "duu bist mein Sooonnenlischt"-Klingeltönen Millionen macht, seh ich da schwarz.
Der Mythos "Musikindustrie" mag vielleicht nicht unbedingt mit Weitblick und überragender Pfiffigkeit gesegnet sein, aber eines wird so gut verstanden wie in kaum einer anderen Branche: das grenzenlose "Schluckverhalten" und den Mangel an Qualitätsbewusstsein der stupiden Massen gewinnbringend zu erschließen. Mit einfachen, harten Worten: die Dummheit der Menschen ausznutzen.
Da werden die Schnäbel aufgerissen, die Hälse gereckt. Und egal, was man reinwirt, alles wird gierig geschluckt. Und wer sollte einen Vorwurf daraus machen??
Dafür muss man ansich fast schon gratulieren!
Ich habe ja die (naive?) Hoffnung, das da irgendwann mal wieder eine Trendwende einsetzt, und der vom Leben achso gestrafte Europa-Bürger (oder im "Westen" allgemein, wie auch immer) sich wieder etwas mehr auf das besinnt, was ihm eigentlich Freude machen soll (auf die Mucke nämlich, und ob er da eigentlich mit dem zufrieden ist, was er bekommt) neben all seinen Gartenzaunproblemen und nicht auch noch gegen das fiese Musikbiz wettert, dass ihn ja die ganze Zeit auch noch verarscht.
Um abschließend noch zum eigentlichen Thema zu kommen...abwarten, Tee kochen. "Widerstand" ist pinzipiell in Ordnung, aber bitte in sinnvoller Form und an der richtigen Adresse. Und wer politisch kritisiert, sollte das auch fundiert in die richtige Richtung tun. Hier in Foren die Marschrichtung des Kommunismus zu propagieren, na ich weiß nicht...
Die Entwicklung hin zum gebührenpflichtigen "Tablature-Load" wäre sicher eine denkbare Möglichkeit und sicher eine gute Alternative zum recht spärlichen Songbookangebot.
Saubere Tabs, von den Künstlern abgesegnet für faires Geld - was will man denn mehr? Wäre doch ne Überlegung wert.
Und ansonsten gilt: Lauscher auf, Klampfe in die Hand und rausgehört. Dauert länger, bleibt aber auch besser im Hirn kleben. Vielleicht werden wir dann alle die besseren Musiker, die wir ja immer sein wollen
und können, während wir zu den Hymnen unser Helden mitjammen mit Hornbach'schen Worten sagen: "hab ich selbst gehört!"
In diesem Sinne, gute Nacht.
PS: Respekt für Lenny, der muss hier ja einiges an Nerven und/oder Kaffee verbraten haben