Wenn Soli zur Nebensache werden

  • Ersteller blue element
  • Erstellt am
Sprich, erst mal Lieder spielen können (dafür braucht es Rhythmus, und keine Ladgitarre) und wenn man das kann, dann geht es an die Solo.
nun ja, wäre ich Lehrer, würde ich immer empfehlen, Singlenotes und Akkordspiel parallel zu lernen. Beides gehört zur Gitarre dazu, (es sei denn, man will wirklich nur z.B. Lieder in der Kirche begleiten). Solospiel bezieht sich ja immer auf Harmonien, also ist das wechselseitig.
War jetzt "OT", ich weiss.
 

Man darf nicht vergessen, dass es eine Liveaufnahme ist und vermutlich als letzte Nummer vom Gig gespielt wurde und sozusagen den Höhepunkt darstellt.
Offensichtlich kommt das Solo auch gut beim Publikum an und dadurch alleine schon hat es seine volle Berechtigung.

Für mich gehört dieses Solo zum Song und ich mag es, da es das Lebensgefühl und positive Energie transportiert.
 
Ausblenden, langweiliges, nerviges und sich wiederholendes Gedudel (...) würde auf einem Konzert an dieser Stelle aufs Klo gehen oder ein Getränk holen ...

Das ist ein Mindset, das sich mir nicht erschließt. "Ich gehe gerne auf Konzerte, aber wenn die Musik losgeht, dann gehe ich meistens nach Hause, wer will das schon" ist in meinen Ohren die selbe Aussage.

Das Problematische daran ist, dass auf die Weise, da man es an einem einzelnen Faktor festmachen kann, Geschmacksurteile mit Werturteilen plötzlich als vermischbar angenommen werden, was sie nicht sind.

Es ist ja legitim, wenn man Gitarre ausschließlich als Begleitinstrument versteht, aber traurig nichtsdestotrotz.
 
z.B. Lieder in der Kirche begleiten

Lustig.
Mein erster "gig" war (1971) mit 14 in einer Kirche.

Mangels Wissens und als absoluter autonomer Autodidakt hatte ich keine Ahnung was ein Akkord ist und auch niemanden der es mir erklärt hätte das es sowas gibt. Was ein Ton ist war mir hingegen klar.

Daher habe ich die komplette "Jazzmesse" (so hiess das damals in meiner Gemeinde) mit Singlenotes begleitet. Die Melodien konnte ich einfach nach Gehör spielen. Ich wusste also nicht mal was ich da genau spielte sondern nur das das die Melodie des Liedes war.

Das hat im übrigen die gesamte Band so gemacht. Auch der Keyboardspieler der damas einen italienischen Synth (Monophon) benutzte, in Ermangelung besserens Equipment.
Später hab ich dann selbstverständlich Akkorde erlernt.
Interessanterweise würde ich mich als Atheisten bezeichnen. :embarrassed::govampire::facepalm1:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mir ging es irgendwie immer schon so, wie es dir jetzt geht.

Ich finde gute Songs spannend. Dazu kann ein Solo gehören. Es darf auch mal ausufern, wenn es musikalisch interessant bleibt.

Reine Gitarrenmusik finde ich oftmals schnell ermüdend - wobei es natürlich Ausnahmen gibt. Oft technisch beeindruckend, zu selten aber musikalisch fesselnd.

Das ist auch meine Meinung, eine Band ist eine Band und nicht eine Gruppe von Selbstdarstellern.
Alle sollten immer das spielen, was dem Song dienlich ist und nicht ihre Fähigkeiten darstellen.

Ich weiss noch in den 80ern, wo jeder Bassist klingen wollte wie der Typ von Level 42 und zu jedem Song auf einmal geslappt hat.
Oder die Gitarristen, die bei jedem Song mindestens ein 5-Minuten-Solo und 2 Floyd-Rose-Diveboms zum besten gaben.
 
nun ja, wäre ich Lehrer, würde ich immer empfehlen, Singlenotes und Akkordspiel parallel zu lernen. Beides gehört zur Gitarre dazu, (es sei denn, man will wirklich nur z.B. Lieder in der Kirche begleiten). Solospiel bezieht sich ja immer auf Harmonien, also ist das wechselseitig.
War jetzt "OT", ich weiss.

Ich verstehe unter Solo spielen nicht ein paar Singlenotes zu spielen, sondern ein Solo zu spielen, mit allem drum und dran (Bending, Slide, Vibrato, und und und) das sind gravierende Unterschiede ;)

Und NUR Rhythmus zu spielen ist NICHT ein bisschen Kirche zu begleiten.

Malcolm Young, James Hetfield, und zig andere, spielen in ihren Bands 98% Rhythmus Gitarre ..... bezeichnen sich auch selbst als Rhythmus Gitarristen ...... und die spielen rhythemn wo sich hier 90% wohl die Hand brechen :D

Also ich würde eine Rhythmusgitarristen nicht unbedingt degradieren ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wobei Malcolm Young jetzt Harfe spielt, aber Rhythmusharfe :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich weiss noch in den 80ern, wo jeder Bassist klingen wollte wie der Typ von Level 42 und zu jedem Song auf einmal geslappt hat.
Oder die Gitarristen, die bei jedem Song mindestens ein 5-Minuten-Solo und 2 Floyd-Rose-Diveboms zum besten gaben.

Und weder gegen das Slappen noch gegen Divebombs ist irgendetwas einzuwenden. Solange sie musikalisch gewinnbringend und nicht nur, weil es halt dazu gehört, eingesetzt werden.

Derartige Threads gleiten ja gelegentlich gerne in Richtung "Technik-Bashing" ab. Klar ist doch, mehr Technik am Instrument ist immer besser als wenig Technik. Aber am wichtigsten ist es eben, die vorhandene Technik sinnvoll einzusetzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
unter Solo spielen
NUR Rhythmus zu spielen
ich denke, wir sind uns ja weitgehenst einig,
Also ich würde eine Rhythmusgitarristen nicht unbedingt degradieren ;)
aber als Anfänger fängt man eben "klein" an, da das hier OT ist, will ich das an dieser Stelle auch nicht weiter vertiefen.
bei dem Video und manchen Reaktionen kommt mir in den Sinn, das manche Bands dieser Zeit nicht nur gegen ihre Eltern, sondern in weiser Voraussicht auch gegen ihre Kinder und Enkel rebelliert haben:D. Aber in der Tat sind solche Soloorgien dem Zeitgeist geschuldet und wirken heute, gerade auf jüngere Leute eher befremdlich. Ich mag es da auch lieber kurz und knackig, halt Solo als eine schöne Nebensache, wenn es der Musik dient.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich mag es da auch lieber kurz und knackig, halt Solo als eine schöne Nebensache, wenn es der Musik dient.

Ich finde der Faktor "Dauer" ist für ein Solo genauso wenig von Bedeutung wie für einen Song.

Solange der Interpret noch etwas Interessantes zu sagen hat, kann er gerne weiterspielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Und weder gegen das Slappen noch gegen Divebombs ist irgendetwas einzuwenden. Solange sie musikalisch gewinnbringend und nicht nur, weil es halt dazu gehört, eingesetzt werden.

Derartige Threads gleiten ja gelegentlich gerne in Richtung "Technik-Bashing" ab. Klar ist doch, mehr Technik am Instrument ist immer besser als wenig Technik. Aber am wichtigsten ist es eben, die vorhandene Technik sinnvoll einzusetzen.

Habe nichts anderes behauptet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das hat im übrigen die gesamte Band so gemacht.
Gamelan-Musik funktioniert im Prinzip auch so, also ein geradezu archaischer Ansatz :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wir sind einer Meinung!
... geht sowas in einem Forum? :) Bei FB und ähnlichen social media Plattformen jedenfalls eher nicht ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
*schauder* :D Dicksaitengitarristen ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
etwas Interessantes
...ist aber vermutlich für eine vollgekiffte Hippiemeute (nix gegen peace & love, aber ....) etwas anderes als etwa für mich derzeit :) (coffein ...)
 
Und deswegen ist Musik am Ende eben reine Geschmacksache.
 
bei dem Video und manchen Reaktionen kommt mir in den Sinn, das manche Bands dieser Zeit nicht nur gegen ihre Eltern, sondern in weiser Voraussicht auch gegen ihre Kinder und Enkel rebelliert haben:D.

Von der Warte aus habe ich's noch gar nicht betrachtet. :D Aber im Ernst: Ich bin ja nun bekennender alter Punk-Rocker und mit kurzen Soli bestens vertraut. Liebe ich auch. Kann auch ganz ohne. Aber diese alten Solo-Orgien, als die Jungs noch so richtig abgedreht sind ... immer noch Gänsehaut pur und nostalgische Glücksgefühle.
 
Wenn es um Pop/Rock geht konnte ich bei mir auch einen Gesinnungswandel feststellen. Zunächst habe ich fast nur Musik gehört, die von Soli geprägt ist (Bonamassa, GunsnRoses...)

Mit der Zeit habe ich das Begleiten für mich entdeckt (vor allem inspiriert durch Dominic Miller oder Stephan Bormann).
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben