Absint
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Ugh... Ja, wirklich. Immer wenn ich das Konzert für zwei Violinen etc in d-moll BWV 10 höre, denke ich mir auch: Gott, kann diese Violine nicht mal zurücktreten und endlich songdienlich spielen? Das ist doch nur Gedudel. Durch Nachfolgendes bitte nicht sich auf den Schlips getreten fühlen, das kommt mit einer Prise Überspitzung.
Ich bin tatsächlich ein bisschen erstaunt über dieses Sentiment "Nie darf das Solo Hauptsache sein, es muss dem Song dienlich sein, nicht andersherum!"
Davon abgesehen, dass ich das für Quatsch halte, werden an solchen Äußerungen immer Beschränkungen unserer Vorstellung von Musik sichtbar. Wenn hier von "Solo" gesprochen wird, meint das ja doch meist nicht nur das hervorgehobene Spiel eines einzelnen Instrumentalisten, sondern eher den Teil des Schemas Intro-Verse-Verse-Chorus-Verse-Chorus-Solo-Chorus-Chorus-Outro, der sich eben "Solo" nennt. Und darin dann auch ganz explizit auch nur die Stelle, an der der Gitarrist mal "frickeln" darf, sprich Einzeltöne von sich gibt, die mehr oder weniger dem Muster entsprechen, das der Part "Solo" eben verlangt, auch um spielerisch die "Solo-Gitarre" von der "Rhythmus-Gitarre" zu unterscheiden, denn wo kämen wir dahin, wenn wir diese Unterscheidung nicht vornähmen.
Nun gibt es einige, die behaupten, dass "Intro-Verse-Chorus-Outro" scheinbar 'wichtiger' sind, als "Solo", also wenn "Solo", dann aber bitteschön nur zur Unterstützung von "Intro-Verse-Chorus-Outro". Und das mag auch für wenige spezifische und sehr eingeschränkte Fälle des Schemas richtig sein. Reduzieren wir Musik damit aber nicht auf ihre spezifisch verbalen Ausformungen und vor allem darauf, nicht schemabrechend zu sein?
Da plädiere ich jetzt mal gegen und sage: Brich' das Schema auf. Schreibe einen Song, der ganz "Solo" ist. Schreibe einen Song, der dem "Solo" dient und nicht andersherum. Warum überhaupt ein "Solo" haben - wenn es melodisch vom Hocker haut, spiel einfach die ganze Zeit Lead-Lines.
Wichtig ist nicht die Frage, ob ein "Solo", tatsächlich verstanden ausschließlich als das hervorgehobene Spiel eines einzelnen Instrumentalisten, vom Hocker haut oder nicht. Die Idee, dass ein Instrumentalpart "einem Song dienlich" sein kann, kommt m.E. daher, dass wir die beiden Konzepte "Song" und "Solo" voneinander getrennt betrachten, eben weil wir gewohnt sind, sie so zu betrachten.
Ich bin tatsächlich ein bisschen erstaunt über dieses Sentiment "Nie darf das Solo Hauptsache sein, es muss dem Song dienlich sein, nicht andersherum!"
Davon abgesehen, dass ich das für Quatsch halte, werden an solchen Äußerungen immer Beschränkungen unserer Vorstellung von Musik sichtbar. Wenn hier von "Solo" gesprochen wird, meint das ja doch meist nicht nur das hervorgehobene Spiel eines einzelnen Instrumentalisten, sondern eher den Teil des Schemas Intro-Verse-Verse-Chorus-Verse-Chorus-Solo-Chorus-Chorus-Outro, der sich eben "Solo" nennt. Und darin dann auch ganz explizit auch nur die Stelle, an der der Gitarrist mal "frickeln" darf, sprich Einzeltöne von sich gibt, die mehr oder weniger dem Muster entsprechen, das der Part "Solo" eben verlangt, auch um spielerisch die "Solo-Gitarre" von der "Rhythmus-Gitarre" zu unterscheiden, denn wo kämen wir dahin, wenn wir diese Unterscheidung nicht vornähmen.
Nun gibt es einige, die behaupten, dass "Intro-Verse-Chorus-Outro" scheinbar 'wichtiger' sind, als "Solo", also wenn "Solo", dann aber bitteschön nur zur Unterstützung von "Intro-Verse-Chorus-Outro". Und das mag auch für wenige spezifische und sehr eingeschränkte Fälle des Schemas richtig sein. Reduzieren wir Musik damit aber nicht auf ihre spezifisch verbalen Ausformungen und vor allem darauf, nicht schemabrechend zu sein?
Da plädiere ich jetzt mal gegen und sage: Brich' das Schema auf. Schreibe einen Song, der ganz "Solo" ist. Schreibe einen Song, der dem "Solo" dient und nicht andersherum. Warum überhaupt ein "Solo" haben - wenn es melodisch vom Hocker haut, spiel einfach die ganze Zeit Lead-Lines.
Wichtig ist nicht die Frage, ob ein "Solo", tatsächlich verstanden ausschließlich als das hervorgehobene Spiel eines einzelnen Instrumentalisten, vom Hocker haut oder nicht. Die Idee, dass ein Instrumentalpart "einem Song dienlich" sein kann, kommt m.E. daher, dass wir die beiden Konzepte "Song" und "Solo" voneinander getrennt betrachten, eben weil wir gewohnt sind, sie so zu betrachten.