Das Wort Rhythmuspyramide ist deutlich schwerer auszusprechen als den Sachverhalt bei binären Notenwerten zu begreifen.
Die binären Notenwerte (bisher von der Ganzen Note bis zur Achtel) beschreiben, wie man in einer festgelegten Zeiteinheit den größeren Notenwerts in 2 gleichlange Teile unterteilt und dadurch zum nächstkleineren Notenwert gelangt.
Deshalb kann man z.B. bei einem 4/4-Takt den Notenwert einer Ganzen = einmal klatschen, für die Halbe doppelt so oft und damit 2x klatschen, für Viertelnotenwerte wieder doppelt so schnell und daher 4x sowie für Achtelnotenwerte noch einmal doppelt so schnell, also 8x in der immer gleichen Zeiteinheit klatschen.
Man stelle also das Metronom als Zeitgeber der Viertel auf 80 und klatsche einmal mit dem Metronomklick, die folgenden 3 Klicks bitte nicht und dann noch einmal auf die neue 1 des nun folgenden Taktes, die anderen drei Klicks verfolgt man im Geiste.
Wenn das funktioniert zählt man zu den Metronomschlägen 1, 2, 3, 4 und nachdem das klappt, klatscht man nur einmal und zwar mit dem Zählen genau auf die 1 (Metronomklick, Klatschen und "1" aussprechen gleichzeitig).
Sobald das klappt fehlt noch die binäre Unterteilung und die Sache ist (theoretisch) geritzt, der Rest ist nur ein kleines bisschen Üben.
Das Wunder der binären Unterteilung stellt sich so dar: man klatscht wieder zum Metronom auf die gesprochene Eins, lauscht dem nächsten Klick und spricht dann zum dritten Klick die Zahl 3 und schon werden aus dem Notenwert der Ganzen zwei Halbe.
Dafür optimal ist eine zwaitaktige Übungsfigur Takt 1 mit dem Notenwert einer Ganzen und Takt 2 mit 2 Halben, möglichst ein paar Mal wiederholen.
Wenn man das kann ist die Rhythmuspyramide für binäre Werte de facto entschlüsselt.
Natürlich sollte man noch etwas weiterklatschen und dazu mit den Klicks 1, 2, 3, 4 zählen. Damit hat man jede der vorigen beiden Halben wieder durch zwei geteilt und einen Takt mit 4 Viertelnotenwerten geschaffen.
Die (binären) Achtelnoten und danach Sechzehntel sind wieder nur weitere Teilungen des jeweils nächstgrößeren Notenwerts in 2 gleiche Teile.
Quelle: Buddy Rich's Modern Interpretation of Snare Drum Rudiments