Problem bei Moser allenfalls: Keine bekannten Stücke. Die fehlen mir auch bei Jens Rupp (einige wenige gibt es)
Das ist ja ein generelles Problem bei "nicht-klassischen" Instrumentalschulen.
"Klassisch" hier nicht auf die Epoche bezogen, sondern auf Komponisten, die hinreichend lange tot sind.
Ich denke mal, dass die moderne juristische Welt verhindert, bekannte aktuelle Stücke in Lehrwerken zu behandeln, weil der bürokratische und finanzielle Aufwand in keiner Relation zum Ergebnis steht und man Gefahr läuft, dass die gesamte Auflage eingestampft werden muss.
"Klassisch" orientierte Lehrbücher benutzen ja sehr ausgiebig bekannte Kompositionen und Volks- oder Kinderlieder in einfacher Bearbeitung.
Bei "modernen" (Rock/Pop/Jazz) Lehrwerken wird man aus eher juristischen als didaktischen Gründen fast nur Werke der Autoren finden, die selbstverständlich niemand kennt und eigentlich auch niemand dringend spielen möchte.
Das halte ich für ein großes Problem im Unterricht, weil die Leute natürlich ihre Lieblingsstücke spielen möchten und keinen Kram, den niemand kennt. Und da wird's dann haarig bzw. es gilt der Grundsatz: "Wo kein Kläger, da kein Richter."
Aber gefährlich ist das schon und kann auch sehr unangenehm und teuer werden, wenn's dumm läuft.
Wiedemann (Klavier, Klang, Improvisation) hat beim Kapitel Rock / Pop auch Beiträge von Moser dabei und bedankt sich ausdrücklich bei ihm.
Das ist auch recht und billig. Und möglich ist so etwas, wenn man sich persönlich kennt.
Wenn man allerdings erst eventuelle Erben von eventuellen Rechteinhabern (Künstler, Verlage, ...) ausfindig machen muss, Genehmigungen einholen und mit vielen multinationalen Verwertungsgesellschaften über Bearbeitungsrechte verhandeln und alle formalen Auflagen erfüllen muss usw.
... dann lässt man's lieber bleiben und komponiert seine eigenen Übungsstücke.
Außerdem würden die Lehrwerke dann wohl deutlich teurer.
Vielleicht sehe ich das zu eng, aber Tatsache ist: man findet praktisch keine bekannten modernen Stücke in Lehrwerken. Das muss ja einen Grund haben, denn im klassischen Bereich ist das nicht so.
Im Heumann kommt beispielsweise schon sehr früh eine Einfachst-Bearbeitung der Symphonie "mit dem Paukenschlag" von Haydn.
PS
Ob man doch wieder b statt h sagen würde, wenn nicht der große große Mozart Minuette in H verfasst hätte, oder was war der Grund?
Wieso "wieder"? Das ist doch seit Jahrhunderten so?
Und schwerwiegender als Mozart ist wohl B-A-C-H.
Eigentlich unschön, aber unmissverständlich ist die Schreibweise H für H und Bb für B, die sich immer mehr einzubürgern scheint. Dadurch wird das mehrdeutige B vermieden.
In deutschsprachiger Literatur stören mich jedoch Tonbezeichnungen wie C# statt cis: wie soll das dann ausgesprochen werden? "ßie-scharp" oder "cis". Dann müsste man Bb aber auch als b bezeichnen oder B als h - und dann wird's wieder blöd.
Die Töne heißen im Deutschen nun mal so. In den mehrsprachigen Ausgaben werden für die Italiener und Franzosen die Töne auch jeweils in ihrer Sprache bezeichnet.
Viele Grüße
Torsten