Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

..als headliner auf einem größeren stadtfest wird deutlich mehr als 3000€ fällig..
 
kommt auf die Größe der Stadt an ;-)
 
Gerhard Eichberger


Also, über dieses Thema habe ich schon mal im Usenet massiv diskutiert. Siehe hier:
Wieviel Gage nehmen verschiedene Bands?
https://groups.google.com/group/de.rec.musik.machen/browse_frm/thread/94a11b1874e818cc/

Immerhin gibt es dort 139 Postings zu diesem Thema. Ich selber habe mich dort (ganz entgegen meiner üblichen Gewohnheit) zurückgehalten und außer dem Erstposting nur die Postings Nr. 117 und 119 geschrieben.

Allgemein muß ich sagen, daß in meiner Gegend die Veranstalter den Bands überhaupt nichts mehr zahlen. Die Bands bekommen Anteile vom Eintritt oder spielen auf Hut. So ist es auch bei einer relativ neuen Location in Tulln - da müssen die Bands außerdem noch die Musikanlage selber mitbringen.

Eine andere Location hier macht es so:
- Die Band zahlt für die Benützung der Musikanlage 360 Euro inkl. Tonmischer.
- Die Band zahlt ihr Catering selber (selber Preis wie die Gäste für Speis' und Trank zahlen), Mitnahme von Speisen und Getränken durch die Band ist verboten.
- Die Band macht selber die Werbung (Plakate, Flyer) auf eigene Kosten (Herstellung, Verteilung).
- Die Band ist offizielle Veranstalter.
- Die Band zahlt alle Steuern und Abgaben (AKM, Lustbarkeitsabgabe).
- Die Band kriegt den ganzen Eintritt.
- Empfohlen wird den Bands, nicht mehr als 2 Euro zu nehmen, wenn eine Band spielt, und nicht mehr als 4 Euro, wenn zwei Bands spielen.
- Bands, die auf diese Konditionen nicht einsteigen, dürfen dort nicht spielen.
Zitat des Locationbesitzers: "Die Konditionen sind für alle gleich, und wenn der Alice Cooper kommt." (Mit diesem Spruch wimmelt er Bands ab, die die Konditionen verhandeln wollen.)

Eine befreundete Coverband aus Wien hatte früher auf ihrer Webseite "Verhandlungsbasis: 3.000 Euro" stehen. Dazu sagte mir ein Tullner Veranstalter, daß diese Band wohl nicht will, daß ein Veranstalter anruft, weil sicher keiner auf so einen Preis einsteigen will. ("Warum soll ich einer Band was zahlen, wenn es genug Bands gibt, die mir was dafür zahlen, daß sie bei mir spielen dürfen?") Mit diesem Argument habe ich den Chef dieser Coverband konfrontiert. Der sagte mir, daß er den Preis absichtlich auf seine Webseite geschrieben hat, weil es oft vorgekommen ist, daß Veranstalter bei ihm angerufen haben und man schon bei den Detailbesprechungen war und dann der Veranstalter sagte, daß man nur auf Hut spielen könne. Und da hat sich der Bandchef geärgert, weil ihm solche Veranstalter seine Zeit stehlen - nie würde er solche Konditionen akzeptieren.

Die Bands aus meiner Gegend jedoch sagten mir, daß sie diese Konditionen annehmen, weil sie anders gar keine Auftritte bekommen. Das habe ich dann der befreundeten Wiener Coverband erzählt. Die dortigen Musiker meinten, daß solche Bands, die gratis spielen oder gar noch was dafür zahlen, daß sie spielen dürfen, den anderen Bands das Geschäft wegnehmen. Sie sind der Meinung, wenn die Musiker aufhören würden, gratis zu spielen, dann würden sich auch die Konditionen ändern. Leider haben sie damit unrecht: Fast alle Veranstalter hier am Land sind mittlerweile dazu übergegangen, selber nur mehr Clubbings zu veranstalten, weil sie dabei viel mehr verdienen - Konzerte gibt es nur mehr, wenn sie von Bands angebettelt werden, und dann sind die Konditionen für die Bands eben schlecht.

Achja, hier mal zwei Videos einer Tullner Coverband:

FLUCHTACHTERL: Old Time Rock 'n' Roll
http://www.youtube.com/watch?v=uy4-6L7ZTZ0


FLUCHTACHTERL: I Love Rock 'n' Roll
http://www.youtube.com/watch?v=XUUUsUoTEmc

Soweit mal meine Feststellungen zu diesem Thema.
Meinungen zu meinen Ausführungen?


Gerhard
 
Meinung zu Deinen Ausführungen:
Wer sich nicht auskennt oder keine geile Coverband hat, muss sich mit kleinen Gagen begnügen.
Für eine gute Coverband werden ordentliche Gagen bezahlt.
Mann muss sich selbstverständlich bei den größeren Veranstaltungen bewerben oder für Firmen spielen.

Nur weil Dein Wirt Willi um die Ecke nichts zahlt, muss das nicht überall gelten ;-)
 
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Gerhard Eichberger


Das ist schon richtig. Ich bezog mich ja auch auf die diesbezügliche Situation in meiner Gegend (Tullnerfeld). Nur bei der Donaubühne und bei der Kunstwerkstatt ist es noch anders, allerdings wird die Donaubühne kaum Coverbands auftreten lassen. Bei der Kunstwerkstatt gibt es 70/30-Deals. Das Problem in Tulln ist, daß die Tullner recht eintrittszahlungsunwillig sind und fernbleiben, wenn's ihnen zu teuer wird. Und dabei ist es relativ egal, ob es bekannte oder unbekannte Bands sind.

Hier ein Zitat aus dem Gästebuch der Stadt Tulln, das irgendjemand dort geschrieben hat:

EDIT: Bitte keine Diffamierung im Board! Den Link lass ich mal für die, die's interessiert... (gelöscht von dr_rollo)
Quelle:
http://www.tulln.at/?tpl=101&kat_name=G%E4stebuch

In Wien schaut es anders aus. Dort gibt es Jazzkeller und andere kleine Lokale, wo man auf Hut spielen kann. Das Problem bei diesen Lokalen ist, daß die oft kein Stammpublikum haben (siehe Tunnel), man sich als Band also seine Gäste selber mitbringen muß und man dann schon mal auch vor nur zwei Leuten spielt (HELMI'S NIGHTMARE in der Kunsthalle Karlsplatz im Jahr 2011).

Wenn man in Wien Support zu einem bekannten Act (z. B. zu URIAH HEEP) spielen will, muß man dem Veranstalter eine große Anzahl Eintrittskarten abkaufen. Und das geht dann schon richtig ins Geld. (Man darf dann natürlich diese Eintrittskarten weiterverkaufen. Aber ob man soviele Bekannte hat, die einem dann z. B. 250 Eintrittskarten um 29 Euro abkaufen, ist nicht so sicher.) Dafür kann man dann sicher sein, vor ein paar hundert Gästen gespielt zu haben.

Bei größeren Veranstaltungen kommt man hier nur mit Beziehungen rein oder wenn man bei einem Bandwettbewerb gewinnt.

Bei Firmenfeiern und Hochzeiten kommt es natürlich aufs Repertoire an. Eine Hardrock-Coverband wird da eher nicht genommen. Und dann gibt es noch die Frage, wieviel da gezahlt wird. Ein Freund von mir ist Alleinunterhalter und spielt mit einem Keyboard mit Begleitautomatik, singen tut er nicht. Der verlangt normalerweise 500 Euro für einen Abend (20 Uhr bis 4 Uhr), läßt sich aber auch etwas herunterhandeln. Er spielt zuweilen auch in privaten Wohnhäusern vor wenig Gästen. (Oft kann es sich das Brautpaar nicht leisten, die Hochzeitsfeier in einem Gasthaus abzuhalten, da findet sie dann im Elternhaus statt. Ist im Arbeiterbereich, also der finanziellen Unterschicht häufig der Fall. Die können sich ja keine Profiband leisten.)

Man muß das halt auch ein bißchen diffiziler sehen. Sicher gibt es auch Veranstalter, die die Bands ausnutzen. Es gibt aber auch andere, die zwar guten Willens sind, aber nicht anders agieren können, weil die Konkurrenz und das Risiko groß sind und sie einfach nicht das Geld haben, den Bands was zahlen zu können. Außerdem kommen noch diverse Streitereien von Veranstaltern, die sich gegenseitig das Leben schwer machen, dazu. Siehe hier:
http://www.noen.at/lokales/noe-uebe...r-Westen-in-der-Clubbing-Szene;art2433,460247

Gleichartiges gibt es auch bei Konzertveranstaltungen. Diese sind in Tulln zwar nur unregelmäßig und immer seltener, aber wenn in einem Lokal mal eine Band auftritt, läßt natürlich ein benachbarter Wirt ebenfalls eine Band auftreten, nur um dem Konkurrenten das Geld wegzuschnappen. Kürzlich wieder erfolgt: In beiden Fällen Eintritt frei, die Bands spielten auf Hut.

Aber mir ist schon klar, daß es nicht überall und immer gleich ist. Meine ganzen Ausführungen hier und auch in den anderen Foren hier über Bands und Veranstaltungen beziehen sich auf Erfahrungen, die ich als Special Guest oder als Zaungast gemacht habe bzw. auf Dinge, die mir von Bands, Veranstaltern und Anlagenverleihern erzählt worden sind und bedeuten natürlich nicht, daß es immer und überall so ablaufen muß.


Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, da, wo ich herkomme, werden meines Erachtens zumindest die großen Top40-Acts nicht von Amateuren verdrängt. Wenn irgendwo eine Großveranstaltung ist, hinreichend großes Stadtfest, am besten sogar überregional bekannt, Hauptbühne, 6×8 m oder größer, auf der Bühne ist am hochlukrativen Sonnabend der letzte Timeslot, der Headliner-Timeslot, immer für eine professionelle Top40-Band reserviert. Gerade im Top40-Bereich kommst du als Amateurband höchstens auf ein Dorffest, auf Großveranstaltungen vielleicht auf eine Nebenbühne und auch nicht am Sonnabend, um nicht zwei Top40-Bands an einem Tag zu haben. Die Großen (Kieler Woche, Hamburger Hafengeburtstag, Altonale etc.) buchen die Großen, da spielt Geld keine Rolex. Folglich kommt man da auch nicht rein, wenn man nicht Boerney ist oder in dessen Klasse spielt und eine entsprechende Reputation hat. Da verzichtet niemand auf den ganz großen Knaller für größere vierstellige Summen, der sogar seine eigene durchchoreographierte Lightshow hat und auf Studioniveau spielt, zugunsten einer 200-€-Klapperkapelle.

Ein paar Headliner-Jobs hatten wir auch mal, zugegeben, aber das waren Jobs, die eine Profiband nie angenommen hätte. Einer war ein Zweistundengig an einem Sonnabend im Headliner-Slot auf einem Hamburger Stadtteilfest. Der Haken: Die Masse wurde gleichzeitig ein paar 100 m weiter von einem Party-DJ bespaßt. Ein anderer war als letzter Act auf einer riesigen NDR-Bühne. Der Haken: 75-Minuten-Gig am Sonntag, bevor die Veranstaltung um 20.00 Uhr schloß. Für so etwas rollt keine Vollprofiband in Nightliner und Sattelzug an. (Daß es den Tag Bindfäden regnen sollte, wußte noch keiner.)

Das trifft noch viel mehr auf Tribute-Acts zu. Vielleicht nicht so sehr bei einfacheren Vorbildern, aber wenn es um, sagen wir, Pink-Floyd-Tribute geht, dann wird nicht gespart. Amateurband werden vielleicht für kleinere Veranstaltungen gebucht, aber wenn's um Standalone-Konzerte für entsprechend solvente VAs geht, haben Amateur-Tributebands gegen die schweineteuren Superlativ-Profis TAPFS und Brit Floyd, die mit tonnenweise Equipment anrollen und den ganzen Tag zum Aufbauen brauchen, wenn nicht mehrere Tage, keine Chance.

Im Cover-Rock- oder -Metal-Bereich ist der Markt schlicht und ergreifend übersättigt. Im Tributebereich trifft das ausgerechnet auf ABBA zu, so aufwendig die auch zu kopieren sind. Aber die wenigsten trauen sich zu, mal ein eher weniger bedientes Coverfeld zu bedienen, denn wenn man originell ist, entgeht man auch dem Preisdumping im Amateurbereich und hat trotzdem Gigs. Vielleicht spielt man dann keine 100-150 Gigs à 4000-8000 € pro Jahr und fährt sich selbst und die ein bis zwei Dutzend starke Crew im dreiachsigen Hochdecker-Nightliner und sein Equipment in ein, zwei Sattelzügen mit Zugmaschine und Auflieger in Banddekor herum. Aber man geht auch nicht unter in den Massen von Altherren-Rockbands, die ihre Powerchords runterschrammeln und weder textfest noch hinreichend des Englischen kundig sind, und die ohne Probleme zwei Stunden für 200 € spielen.

Ich meine, wo sind sie, die Massen an NDW-spezialisierten Bands, die nicht nur die Partykracher spielen, sondern auch mal Dreiklangsdimensionen von Rheingold oder Rosemarie von Hubert Kah oder gar den Mussolini von DAF, und zwar in authentischem, nicht glattgebügeltem, nicht nachträglich aufgeblasenem Sound? Wo sind sie, die Soul-/Funk-Bands mit (statt talentfreien 08/15-Dudlern) einem Clyde Stubblefield (James Brown) am Schlagzeug, einem Nile Rodgers (Chic, Sister Sledge) an der Gitarre, einem Mark King (Level 42) am Baß und Maurice White (Earth, Wind & Fire) und Chaka Khan (Rufus) an den Gesangsmikrofonen - wahlweise jeweils alles von Prince besetzt? Wenn man so etwas macht und dann auch noch gut ist, muß man sich nicht in der eigenen Region gegen ein Dutzend gleicher Bands behaupten, sondern wird eher sogar überregional gebucht.

Altes Zitat ist alt, aber:
Halten wir mal fest, dass ich der Meinung bin ein Musiker sollte gut bezahlt werden und darf auch arrogant einen Auftrag ablehnen.
Das hat nicht mal unbedingt was mit Arroganz zu tun.

Zum einen hat man als Band ja Unkosten. Also, nicht nur Probenraummiete, Geräteanschaffung, Gerätewartung, solche Sachen, sondern das, was man ausgibt, um einen konkreten Gig möglich zu machen. Das fängt an mit Transportermiete und Spritgeld für die Anfahrt. Gut, wenn das ein Gig ist, der wenig bis gar kein Geld bringen wird, aber von vornherein verspricht, abzugehen wie Zäpfchen, in einer genialen Location in genialem Umfeld stattfindet, vielleicht auch Benefiz ist und womöglich eine große Chance auf Folgegigs mit sich bringt, kann man den mitnehmen. Aber generell sollte man das natürlich nicht machen. Wenn man dann auch noch Equipment anmieten muß, etwa eine PA, weil der, der einen bucht, keine hinreichend große stellt und die Band auch keine hat, dann muß der Kunde/der VA auch das bezahlen, schon alleine, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, die Band übernimmt das schon - geschweige denn, daß Amateurbands, um überhaupt mal zu spielen, zu symbolischen Mini-Preisen auftreten und bei überregionalen Gigs sogar die Anfahrt aus eigener Tasche löhnen.

Womit ich zum anderen Punkt komme: Wenn man sich nicht ständig unterm Preis verkauft, beugt man damit Preisdumping vor. Die Bands, die man nicht unterbietet, werden es einem (indirekt) danken. Und wenn mehr und mehr gute Hobbybands aufhören, zu unsittlichen Niedrigstpreisen zu spielen, haben die VAs die Wahl zwischen Bands, die drei Stunden lang für 150 € Schrott spielen, und anständigen Bands, für die er dann aber auch mal das Portemonnaie aufmachen muß. Klar, man will raus auf die Bühnen und spielen, aber doch bitte nicht zu jedem Preis, wenn man mehr wert ist. Und gerade eine Hobbyband, die nicht davon leben muß, sollte auch mal den Stolz und den Schneid haben, einen Dumping-Gig abzulehnen.


Martman
 
Hallo Martmann,

man kann auch als Amateur-Musiker-Band eine schöne Bühne auf einem Stadtfest am Samstagabend bekommen mit vielen Zuschauern!
Es sollte halt eine gute Amateur-Band sein, die relativ professionell klingt und auftritt. Dies geht auch ohne Nightliner und Dickes Equipment!
Wir bekommen auch relativ gute Bühnen und Zeiten und reisen mit normalen Autos bzw. Kombis an. Gerade auf Stadtfesten ist an Licht und Ton alles vorhanden, so dass wir nur noch unsere Instrumente aufbauen müssen. Ich kenne ja Euren Technical-Rider. Ihr stellt vermutlich nicht weniger auf die Bühne als wir! Aufgrund Eurer-Keyboardburgen eher mehr ;-) Wir sind übrigens 9 Personen auf der Bühne.

Also keine Angst vor großen Bühnen - gute Amateurbands können auch was Ordentliches auf die Beine stellen und PrimeTime-Slots ergattern.
Dafür sollten sie vielleicht Folgendes beherzigen:
- Gute Musiker in die Band holen (gibt es reihenweise auch in Amateurkreisen)
- Für gute Sänger sorgen. Das ist in Amateurkreisen schon schwieriger - aber hier kann ich immer nur empfehlen in guten Gesang zu investieren. DAS bringt die Band weiter. Mit mittelmäßigem Gesang wird man meistens nur dahindümpeln.
- Verschwendet keine Zeit der Bandmitglieder! Gute Leute motiviert man nicht, wenn sie 2x die Woche im Proberaum antanzen müssen und dann nur 1 Songs je Monat fertig wird. Lieber weniger gut vorbereitete Proben, als viele ineffiziente Proben. Das heißt zum Beispiel, dass jeder Musiker eine CD (oder einen Zipordner auf einem Server) mit den Songs in der richtigen Version hat, damit er sich effizient vorbereiten kann. Und einen Probeplan erstellen in dem steht, wann welche Songs vorbereitet sein müssen. Mit solch effizienten Proben ist es auch leichter gute Sänger zu finden.
-Selbstverständlich nur Musiker in die Band holen, mit denen man vereinbaren kann, dass so und so viele Songs je Monat vollständig(!) rausgehört werden können. Am besten sollte zu diesem Zeitpunkt die erste Setlist schon feststehen - dann wissen die neuen Musiker auch gleich, worauf sie sich einlassen.
- Sehr hilfreich ist es auch, neue Musiker gleich mit einer Hammernummer zu "casten". Ich musste bei einer Band zum Beispiel "Home of the Brave" und "Rosanna" vorbereiten. Denen war einfach klar, dass ein Musiker, der das sauber hinbekommt, mit dem Rest auch keine Schwierigkeiten haben wird.
- KEINE NOTENSTÄNDER IN DER FRONT!!!!!

Soll heißen: Wenn man ein Hobby-Projekt mit guten Leuten und ordentlich organisiert auf die Beihne stellt, sind auch gute Slots drin. Insbesondere auf den Stadtfestbühnen mit vielen Zuschauern und mittelhohen Gagen.
 
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Das sind im groben die Punkte, die ich in meiner Band auch immer wieder predige...(Notenständer, Gesang verbessern, konzentrierte/effiziente Proben)

Seit einige Sachen "eingerissen" sind, gibt es in Konsequenz auch kaum noch Auftritte. Besser wird es wohl nicht mehr.
Bin im Moment über meine Konsequenzen am grübeln...:gruebel: (Ihr wisst, was ich meine)

Das als Warnung für alle, die hier reinlesen. Also, Ratschläge von gmaj7 ernst nehmen!
 
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man kann auch als Amateur-Musiker-Band eine schöne Bühne auf einem Stadtfest am Samstagabend bekommen mit vielen Zuschauern!
Es sollte halt eine gute Amateur-Band sein, die relativ professionell klingt und auftritt. Dies geht auch ohne Nightliner und Dickes Equipment!
Wir bekommen auch relativ gute Bühnen und Zeiten und reisen mit normalen Autos bzw. Kombis an. Gerade auf Stadtfesten ist an Licht und Ton alles vorhanden, so dass wir nur noch unsere Instrumente aufbauen müssen. Ich kenne ja Euren Technical-Rider. Ihr stellt vermutlich nicht weniger auf die Bühne als wir! Aufgrund Eurer-Keyboardburgen eher mehr ;-) Wir sind übrigens 9 Personen auf der Bühne.
Allerdings spielt ihr Musik, mit der man einen Veranstalter eher "rumkriegt", und die sich ein Veranstalter eher im Timeslot auf der Hauptbühne nach 22.00 Uhr noch vorstellen kann. Wir sind dafür streckenweise schon wieder zu unmainstream, fast schon zu esoterisch.

Grundsätzlich aber gebe ich dir Recht, sofern der Veranstalter nicht zu sehr auf eine oder wenige bestimmte Bands eingeschossen ist, die er immer wieder bucht, oder nur bestimmte Musikrichtungen/Songs erwartet.

- Gute Musiker in die Band holen (gibt es reihenweise auch in Amateurkreisen)
Versteht sich von selbst. Vor allem passende Musiker. Als wir unsere Sängerin gecastet haben, haben wir sogar eine semiprofessionelle Möchtegern-Yvonne Catterfeld bzw. -Whitney Houston ausgeschlossen, weil die eben nur das konnte, also stilistisch nichts prä-I Will Always Love You. Bringt einem gar nichts, wenn man sie auch mal als Chaka Khan, Diana Ross, Linda Fields oder Philip Bailey braucht.

Für gute Sänger sorgen. Das ist in Amateurkreisen schon schwieriger - aber hier kann ich immer nur empfehlen in guten Gesang zu investieren. DAS bringt die Band weiter. Mit mittelmäßigem Gesang wird man meistens nur dahindümpeln.
Die haben wir zum Glück.

- Verschwendet keine Zeit der Bandmitglieder! Gute Leute motiviert man nicht, wenn sie 2x die Woche im Proberaum antanzen müssen und dann nur 1 Songs je Monat fertig wird. Lieber weniger gut vorbereitete Proben, als viele ineffiziente Proben. Das heißt zum Beispiel, dass jeder Musiker eine CD (oder einen Zipordner auf einem Server) mit den Songs in der richtigen Version hat, damit er sich effizient vorbereiten kann. Und einen Probeplan erstellen in dem steht, wann welche Songs vorbereitet sein müssen. Mit solch effizienten Proben ist es auch leichter gute Sänger zu finden.
Das ist schon schwieriger, wenn in der Band 6 von 6 Leuten mit Arbeit (einige sogar selbständig und/oder mit Kundenterminen und Seminaren) und 3 Leute mit Familie ausgelastet sind und regulär nur einmal die Woche 2½ Stunden proben können. Wir setzen uns auch nicht unter Druck. Das ist kein performanceoptimiertes Unternehmen. Ein Song ist fertig, wenn er fertig ist. Und das Publikum honoriert es, wenn man einen Song mit Herzblut darbietet und nicht einfach nur abliefert. Dazu kommt dann auch noch, daß wir zu wahrhaften Songmonstern neigen.

-Selbstverständlich nur Musiker in die Band holen, mit denen man vereinbaren kann, dass so und so viele Songs je Monat vollständig(!) rausgehört werden können. Am besten sollte zu diesem Zeitpunkt die erste Setlist schon feststehen - dann wissen die neuen Musiker auch gleich, worauf sie sich einlassen.
Auch das ist schwierig. Wie gesagt, wir haben wahrhaftige Arrangement-Monster, die extrem viel Arbeit und Hirnschmalz und Zuwendung und Raushören auf einer sehr hochwertigen Abhöre (die wir so im Probenraum nicht haben) und Programmierung und Testen erfordern, zumindest von meiner Seite aus. Und ich bin der einzige in der Band, der weiß, a) was für ein monströser Aufwand das ist, und b), was ich da überhaupt alles mache. Folglich wären meine Bandkollegen außerstande, realistisch einhaltbare Deadlines zu setzen.

- Sehr hilfreich ist es auch, neue Musiker gleich mit einer Hammernummer zu "casten". Ich musste bei einer Band zum Beispiel "Home of the Brave" und "Rosanna" vorbereiten. Denen war einfach klar, dass ein Musiker, der das sauber hinbekommt, mit dem Rest auch keine Schwierigkeiten haben wird.
Das würde bedeuten, daß, wenn ich einen Nachfolger für mich selbst in der Band suchen würde, ich von ihm drei EW&F-Nummern erwarten werde: In The Stone, Fantasy, Boogie Wonderland. Dazu vielleicht noch Kiss (Prince & The Revolution). Wenn wir Lessons In Love (Level 42) noch spielen würden, käme das auch mit auf die Liste (und ich erwarte samplelose FM/VPM-Sounds). Jeweils mindestens so nah und so vollständig am originalen Studio-Arrangement, wie ich es spiele. Wer das nicht schafft, braucht gar nicht erst wiederzukommen.

Wenn du sagst, du bist mit Rosanna gecastet worden, wie nah am Studio-Original wurde von dir das Solo erwartet, mußtest du nebenher auch noch David Paichs Pianobegleitung spielen, wie nah bist du rangekommen, und hast du damit den Job gekriegt?

- KEINE NOTENSTÄNDER IN DER FRONT!!!!!
Sieht zwar nicht professionell aus, ist aber bei hochkompliziert arrangierten Nummern, die von beruflich und teilweise familiär eingespannten Amateuren statt von Vollzeitprofimusikern gespielt werden, manchmal sicherer. Wenn jetzt alle in unserer Band von jetzt auf gleich keine Leadsheets mehr mitnehmen dürften, würde das Chaos ausbrechen.


Martman
 
Martmann Du hast Recht. Ihr macht es so perfekt, wie es nur geht ;-)
 
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Zum Them Notenständer auf der Bühne ein Wort von einem ebenfalls beruflich sehr eingespannten Amateur, der auch nicht alles im Kopf behalten kann:

Sieht zwar nicht professionell aus, ist aber bei hochkompliziert arrangierten Nummern, die von beruflich und teilweise familiär eingespannten Amateuren statt von Vollzeitprofimusikern gespielt werden, manchmal sicherer. Wenn jetzt alle in unserer Band von jetzt auf gleich keine Leadsheets mehr mitnehmen dürften, würde das Chaos ausbrechen.

Das wird zwar jetzt hier etwas OT, aber da gibt es ja mittlerweile Mittel und Wege, wie man die Dinger dezent platzieren kann. In der Front bspw. einen kleinen Aufsteller mit Bandlogo nach Vorne und hinten einem Notenständer drauf. Steht an der Bühnenkante, sieht nach vorne wie Deko aus, und für vergesseliche Sänger gibtes in Schriftgröße 20 Texte...

Und das Tablet beim Gitarristen / Keyboarder / Drummer kann ja für gottweißwie eingesetzt werden - aber eben auch zum Noten lesbar machen...

Abgesehen davon ein Wort zum Abliefern / Herzblut: Das hängt mE auch seh stark von der Performance ab. Du kannst ein Stück mit noch so viel Herzblut geprobt, arrangiert und einstudiert haben - wenn dann die Darstellung auf der Bühne nach einem Hamsterbegräbnis aussieht, dann hilft die beste musikalische Ausarbeitung nix.

Umgekehrt: wenn Du ein Stück überzeugend bringst, dann ist die musikalische Qualität zwar noch lange nicht egal, aber die Chance dein publikum mit einerm mittelguten Nummer zu begeistern ist deutlich höher, wenn man dir den Spaß ansieht: und das bedeutet nicht, dass Du dabei auch einen riesen Spaß haben musst ;) Hier zählt mE die Einstellung, die nichts damit zu tun hat ob Du Profi oder Amateur bist. Wenn Du Leute begeistern willst, muss Du Ihnen die Musik verkaufen - egal ob Sie dir nun gefällt (Stichwort Herzblut) oder nicht.

Wenn du sagst, du bist mit Rosanna gecastet worden, wie nah am Studio-Original wurde von dir das Solo erwartet, mußtest du nebenher auch noch David Paichs Pianobegleitung spielen, wie nah bist du rangekommen, und hast du damit den Job gekriegt?

Ich würde mal die Herangehensweise einen normalstreblichen Keyboarders skizzieren:
-Solo raushören, aufschreiben, merken, je nach dem, was einem liegt
-Spieltips und Soundhinweise aus dem MB sammeln :)
-Set-Up durchforsten, und das was mit den vorhandenen Möglichkeiten (Sounds/Können) machbar ist und umsetzen
-Zeit zum Üben nehmen
-ggf. nochmal das Solo auf den MP3 Player, als CD fürs Auto oder wo sonst man noch Musik hört um sich "zu Hause" zu fühlen...

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Der Aufwand hat sich gelohnt: offenbar konntest Du mit Deiner Leistung überzeugen
2. Der Aufwand hat sich nicht gelohnt: wahrscheinlich sucht die Band einfach jemanden mit einer anderen (höhen) Qualifikation - nix fü ungut, weitermachen...

@gmaj7: Du darfst gerne korriergieren, falls es anders war :)

Viele Grüße

Edit [das ist dann doch alles sehr OT geworden, daher sag ich noch was zum Thema]:

Ich erlebe gerade, wie man sich als neue Coverband langsam aber sicher bessere Slots und auch höhere Gagen erarbeiten kann. Das ganze hat schon ein paar Jahre gedauert, aber wir schaffen es jedes Jahr etwas höhere Presie anzusetzen und gleichzeitig durch die richtige Auswahl bei der Technik Kosten zu senken, ohne das merklich Qulität verlor ginge.

Dazu kommen jedes Jahre lukrativere Anfragen (steigende Bekanntheit) und entsprechend auch mal die Möglichkeit einen schlecht bezahlten Gig abzusagen. Wenn man sich einmal eine etwas komfortablere Buchungssituation gesichert hat, ist natürlich auch eine Verhandlungsbasis da. Man darf halt nicht zu viel auf einmal wollen und braucht auch eine klare Strategie und etwas Geduld.

Weil das Thema ja auch hier schon mal andiskutiert wurde: Wenn man Musik machen als Geschäftsmodell (Gewinnerzielung) betreibt, ist das natürlich so keine Option, da viel zu wenig Ertrag übrig bleibt. Aber für ein sich selbst tragendes Hobby funktioniert das so ganz gut...
 
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Auch wenn das Thema Notenständer auf der Bühne leicht OT sind, fällt - zumindest mir - auf, dass je höher die Gage, umso weniger die Notenpulte.
 
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Gerhard Eichberger


Auch wenn das Thema Notenständer auf der Bühne leicht OT sind, fällt - zumindest mir - auf, dass je höher die Gage, umso weniger die Notenpulte.
Das wird nicht an den Gagen liegen, sondern an den Bands.

Ich habe das Problem, mir die Texte (selbst die eigenen) oft nur teilweise zu merken. Daher habe ich sicherheitshalber grundsätzklich ein Notenpult auf der Bühne. (Außer, es ist ein Lied, bei dem ich wirklich textfest bin.) Es ist mir nämlich schon auf der Bühne passiert, daß ich bei einem Auftritt geglaubt habe, das war jetzt schon der ganze Text dieser Strophe, dabei haben zwei wichtige Zeilen gefehlt, weil ich nicht auf den Text am Notenpult geschaut habe (mir war wichtiger, das Publikum anzuschauen). Ups! Na, dann habe ich die zweite Strophe nach dem Lied eben vorgelesen, weil der Text so wichtig war. (Ich war damals Special Guest, und es wurde mir nachher gesagt, es war gut, den Text vorzulesen, so hat ihn wenigstens jeder verstanden.)

Allgemein gilt es ja als schlecht, wenn der Sänger alle Texte herunterlesen muß.

Bei den Instrumentalisten hingegen sehe ich Notenpulte eher selten, außer bei Keyboards (die haben ja oft eh eingebaute Notenpulte). (Manche Musiker behelfen sich allerdings dergestalt, daß sie Blätter mit schwierigen Stellen auf den Boden legen.) Bei Jazzbands hingegen sind Notenpulte allgemein üblich und dort auch nicht verpönt.

Jetzt mal meine Frage an Euch:
Findet Ihr es richtig, Notenpulte auf der Bühne zu haben und dadurch alles korrekt zu spielen? Oder spielt Ihr auch schwierigere Sachen (wo man sich leicht vertun kann) nur um der Optik willen ohne Notenpult auf der Bühne, um dann grobe Fehler zu riskieren?

Übrigens finde ich den Notenpult-Punkt hier nicht offtopic.


Gerhard
 
Headliner haben keine Notenständer in der Front!!!
 
Wenn man seine Songs kennt und ausreichend probt, braucht man keine Noten. Zumindest in der Rock- und Pop-Musik, wo eine Bühnenshow Pflicht ist, steht ein Notenpult nur im Weg, zwingt den Musiker an eine feste Position. Ein Profi kennt seine Texte, braucht keine Noten zum Spielen.
Du willst Geld mit deiner Musik verdienen? Dann investiere Deine Zeit in Proben und lerne Deine Texte auswendig.

Und jetzt genug mit der Notenpult-Diskussion, die wird ausreichend in anderen Threads diskutiert und hat nur am Rande was mit diesem Thema zu tun.
 
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Benimm dich wie ein Profi,
zieh dich an wie ein Profi,
beherrsch dein Instrument/Stimme wie ein Profi,
kenne deine Songs und Texte wie ein Profi
und wisse, was deine Veranstalter und Zuschauer von dir erwarten.
Dann wirst du es auch nach einer gewissen Zeit mit Profis bei den Veranstaltern zu tun haben, die eine angemessene Gage bezahlen.

Und pfeif auf alle Veranstalter und Amateurmanager, die dich abzocken wollen. Formiere andere Bands, dass dort keiner mehr spielt, dann wird sich sowas auch ändern. Wenn dir jemand suspekt ist und sich respektlos benimmt, brich den Kontakt zu ihm ab.

Und vor allem, bring eine Leistung, die es wert ist so bezahlt zu werden, weil sie entweder einzigartig oder schlicht hervorragend ist. Das ist so bei Coverbands, wie bei allen anderen Dingen auch im Leben.
 
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Wir haben es in unserer Band so aufgebaut, dass wir unser Angebot gut skalieren können. Dadurch dass sich unsere Band nach und nach zusammen gesetzt hat ( anfangs 3 mitlerweile 6 ) Musiker haben wir die möglichkeit den Bassisten zu Hause zu lassen, oder bei noch weniger auch den drummer. Deren Platz übernimmt dann Mr Midi.auch besitzen wir an Technik einiges sodass wir zwischen Kneipenbeschallung mit etwas bling bling bis hin zum 1000 Mann Zelt inkl bewegtlicht und truss alles stellen können. Es läuft also so, dass wir einen Preisvorschlag bekommen und wir erklären was der Veranstalter dafür bekommen kann. Mehr kostet halt mehr. Wir sind zur Zeit alle noch hobby Musiker und die gagen liegen zwischen 800 (Kneipe, 4 Musiker, kein Techniker, winzige Technik) bis 3000 (6 Musiker, volle Technik + zumietung und crew)
 
Was sagen denn Bassist und Drummer, wenn sie nicht benötigt werden? Ist das ok für sie? Wenn meine Band diverse Gigs ohne mich machen würde, weil manche Veranstalter weniger Gage zahlen würden, die nicht für mich reicht, ich dadurch weniger Gigs hätte, als der Rest meiner Band, dann würde ich mich wie das 5. Rad am Wagen fühlen, würde mir zumindest eine andere Band suchen, evtl. nur parallel, was dann aber auch dazu führen würde, dass ich dann für Termine, wo ich dann mal wieder dabei sein dürfte, nicht verfügbar wäre (boah, wat für ein satz...). Kurzum, das würde letztendlich zu Problemen führen, oder?
 
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