Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

Ich bin jetzt mal ein wenig provokant :) Dem Publikum zu unterstellen, dass es nicht in der Lage ist handwerklich gute von schlechter Musik zu unterscheiden finde ich persönlich ein bißchen zu einfach. Es mag vielleicht sein, dass es auf "Hinterwäldlerdorffesten" hauptsächlich eher um den Konsum von Flüssignahrung als um gute Live Musik geht, aber es wurde auch schon geschrieben, dass solche Feste dann über ein oder zwei Jahre dann eingestellt wurden, weil eben keine gute Musik mehr vorhanden war, die die Leute gezogen hat.

Bei uns ist das definitiv nicht so... sicher, in den umliegenden Dörfern gibt es diese Hinterwäldler-Bierzeltfeste (und große Skigebiete mit dem entsprechenden Après-Ski-Rambazamba) , aber ich lebe immerhin in einer Stadt mit 150.000 Einwohnern... und habe hier auch schon viele schlechte Coverbands gehört. Dem Publikum scheint das nicht aufzufallen, glaube mir. Wie auch, bei der Musik, die sie ansonsten konsumieren ??
Ich habe ganz früher ab und zu in einer Coverband ausgeholfen, die auch in der Provinz beheimatet war ... und ich muss ehrlich sagen, die waren furchtbar. Es groovte nicht, der Drummer spielte wie ein Holzhacker, der Keyboarder tat nur so als ob, der Sänger konnte kaum Englisch, die Bläser waren total schief.... (aber die Gage stimmte ;) ). Das ist damals auch keinem aufgefallen. Jedenfalls herrschte immer eine Bombenstimmung.
Als ich Jahre später "Fleisch ist mein Gemüse" las, bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen... so war es, genau so !

Vielleicht kannst Du das oben geschriebene noch mal präzisieren, weil so wie ich das jetzt gerade lese sagst Du, dass es qualitativ schlechte Bands gibt, die zu hohe Gagen bekommen. Da müsste es doch aber eigentlich für den Pro ein Leichtes sein diese Bands auszustechen, wenn die Gagen annähernd gleich sind. Oder hab ich was falsch gelesen?

Sagen wir es mal so: ich mag sie nicht ausstechen, weil ich keinen musikalischen Bauchladen betreibe und nicht mehr alles machen mag. Nein, ich mag nicht mehr bis zwei Uhr früh "Bring me some water" und "Rolling in the deep" singen, für lau schon gar nicht - ja, diese Bands kriegen schon Gagen, aber für sechs, sieben Stunden Spielzeit verlangen sie mittlerweile viel zuwenig bzw. betreiben Preisdumping. Dafür stellt sich ein Profi nur hin, wenn er sonst die Miete nicht mehr zahlen kann.
Und das Publikum bemerkt keinen Unterschied.
 
Sagen wir es mal so: ich mag sie nicht ausstechen, weil ich keinen musikalischen Bauchladen betreibe und nicht mehr alles machen mag. Nein, ich mag nicht mehr bis zwei Uhr früh "Bring me some water" und "Rolling in the deep" singen, für lau schon gar nicht - ja, diese Bands kriegen schon Gagen, aber für sechs, sieben Stunden Spielzeit verlangen sie mittlerweile viel zuwenig bzw. betreiben Preisdumping. Dafür stellt sich ein Profi nur hin, wenn er sonst die Miete nicht mehr zahlen kann.
Und das Publikum bemerkt keinen Unterschied.

Nochmal provokant nachgefragt, weil ich das schon ne interessante und spannende Diskussion finde :)

Wenn die Band keine qualitativ gute Musik abliefert, warum soll sie dann mehr Gage verlangen als sie eigentlich "wert" ist? Oder verkaufen sich die schlechten Bands trotzdem noch "unter Wert"? Reden wir hier noch über die reine Hobbytruppe, die es aus reiner Freude an der Sache macht, oder schon die mindestens mal Semi-Pro Bands, die eigentlich schon ihr Brot mit der Musik verdienen (wollen)? Da sehe ich persönlich auch noch nen großen Unterschied. Der reinen Hobbytruppe möchte ich kein "Preisdumping" unterstellen, da die Motivation zu spielen eine ganz andere ist.

So, weiterhin Feuer frei :)
 
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ganz einfach
ein teil der musiker einer band, die eigentlich zu schlecht für die bretter, die die welt bedeuten ist
- sich dessen nicht bewusst, dass sie scheiße sind
- sich bewusst, dass sie scheiße sind aber pfeifft drauf, weil man gemerkt hat, dass man auch mit blenderei kohle machen kann
- gerade darauf angewiesen und verdrängt die tatsache scheiße zu sein

tja und zum thema publikum etc (mein lieblingsthema)
ich denke, dass eigentlich jeder in der lage ist zu lernen gut gemachte von schlecht gemachter musik zu unterscheiden
problematisch ist in meinen augen, dass heute menschen diese fähigkeit immer mehr "aberzogen" wird
und das sogar oder ausgerechnet auch von den leuten, die man von außen so gerne "die musikindustrie" nennt.

ich führe das mal nicht weiter aus an dieser stelle
nur eines ist mir klar geworden
immer wenn ich auf die bühne gehe mache ich es zu meiner pflicht das beste aus mir rauszuholen und den leuten wirklich qualität zu bieten
denn ich habe eines gemerkt:
wir erziehen uns unser publikum selbst"
 
tja und zum thema publikum etc (mein lieblingsthema)
ich denke, dass eigentlich jeder in der lage ist zu lernen gut gemachte von schlecht gemachter musik zu unterscheiden
problematisch ist in meinen augen, dass heute menschen diese fähigkeit immer mehr "aberzogen" wird
und das sogar oder ausgerechnet auch von den leuten, die man von außen so gerne "die musikindustrie" nennt.

Das Statement würde ich mit unterschreiben.


nur eines ist mir klar geworden
immer wenn ich auf die bühne gehe mache ich es zu meiner pflicht das beste aus mir rauszuholen und den leuten wirklich qualität zu bieten
denn ich habe eines gemerkt:
wir erziehen uns unser publikum selbst"
:great:

Daran sollte sich eigentlich jede Band, egal ob aus dem Hobby- oder Profilager, halten! :)
 
Nochmal provokant nachgefragt, weil ich das schon ne interessante und spannende Diskussion finde :)

Wenn die Band keine qualitativ gute Musik abliefert, warum soll sie dann mehr Gage verlangen als sie eigentlich "wert" ist? Oder verkaufen sich die schlechten Bands trotzdem noch "unter Wert"? Reden wir hier noch über die reine Hobbytruppe, die es aus reiner Freude an der Sache macht, oder schon die mindestens mal Semi-Pro Bands, die eigentlich schon ihr Brot mit der Musik verdienen (wollen)? Da sehe ich persönlich auch noch nen großen Unterschied. Der reinen Hobbytruppe möchte ich kein "Preisdumping" unterstellen, da die Motivation zu spielen eine ganz andere ist.

So, weiterhin Feuer frei :)

Es geht ja letztlich nur darum, daß man als Profi mit Amateuren konkurrieren muß, die sich auch für einen oder zwei Hunderter den ganzen Abend bis in die frühen Morgenstunden auf die Bühne stellen. Für mich ist das nicht mehr relevant, ich singe schon lang nicht mehr in herkömmlichen Coverbands, aber ich habe Gesangsschülerinnen, die das tun, daher weiß ich über die Preise (zumindest hier bei uns) ganz gut Bescheid.
Und ich kenne auch einige Demos und Youtube-Mitschnitte dieser Bands.....
Wie dem auch sei, ich bin nicht bereit, den Preisverfall und die musikalische Geschmacksverirrung länger mitzumachen.... würde ich Musik als Hobby betreiben, dann wäre es natürlich etwas anderes, aber da ich davon lebe, bin ich froh, eine Alternative gefunden zu haben.
 
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Hallo Ihr Lieben,

auf etlichen Threads verfolge ich hier nun bereits die Gagendiskussionen.

Ich spiele in zwei m. E. vernünftigen Amateur d.h. hobby Coverbands im Umland von Berlin.
Alle Gagen für die g e s a m t e Band liegen selten über 300-400€ incl. PA und Techniker, sowie sämtlicher Unkosten für 3 Sets a 45 Min. über 4 h verteilt.
Bei den Diskussionen hier denke ich machmal, ich bin von einer anderen Welt.

Ich gebe zu, hier, im Umland von Berlin herrscht eine absolutes Überangebot an Bands.
Mehr kriegt man für unsere Darbietung hier für die gesamte Band kaum. Erwarte ich zuviel?

Wenn es unüblich ist, als Beispiel youtube-Linlks beizufügen, dann sollen die Mods diesen Beitrag löschen. Aber ohne Beispiele finde ich die Diskussion unvollendet. (Bin über 60 - man möge mir verzeihen)

(ist z. T. leider seeeehr leise) Wer nicht will, soll - und muss - ja nicht reinhören.....
Links:

http://www.youtube.com/watch?v=3Sm8hJSg--E

http://www.youtube.com/watch?v=iSIfrgOWq_A
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja,

Ich spiele normalerweise auch in Coverbands, und bei uns im Raum
kann man froh sein überhaupt was zu bekommen o_O

Hatte das auch schon das wir für lau aufgetreten sind, ( da waren wir ganz neu in dem Bereich ;) )
Aber, was soll man machen, wenn der Alleinunterhalter mit Keyboard anrückt, oder Bands aus dem Öst.Raum ??

Würde mich mal interresieren, wie ihr das seht, d.h. Strategien gegen den Preisverfall ?
 
@goepli
..um nicht "drumherum" zu reden:
ich habe auf die schnelle nichts gehört, was mir nicht gefällt
aber ich habe auch nichts gehört was mir gefällt.
der preis, den eine band erzielen kann richtet sich letztendlich immer danach, welchen wert sie für den veranstalter haben kann.
ein einfacher selbsttest in dieser frage wäre zb wenn man sich nen ort sucht, wo man ohne kosten spielen darf und dann auf eintritt spielt.
wenn man 400 leute für je 10 euro oder bspw 200 für je 15 euro in die location zieht dann hat man salopp gesagt 4000 bzw 3000 euro an wert... (klar ist das erstmal ne milchmädchenrechnung aber macht dennoch deutlich was ich meine und meiner erfahrung nach gibt es wirte, die sich genau darauf einlassen, weil sie sich um die getränke kümmern..)

@strategien gegen den preisverfall
die erfolgreichste strategie ist ebenso einfach wie schwierig:
man muss einfach besser sein-fertsch
 
Meiner Meinung nach liegt das Problem hier nicht beim VA, sondern beim Publikum - es bemerkt keinen Qualitätsunterschied.

Leider wahr.

Das liegt wahrscheinlich auch daran das Musik immer mehr in den Hintergrund gerät. So wird auf den meisten Veranstaltungen auch nicht mehr richtig getanzt außer zu Musik von einem DJ.

Deshalb wird wohl auf Galaveranstaltungen auch mehr bezahlt. Da man dort noch wert auf Musik legt und es vielleicht sein kann das Gäste dazu tanzen und da fällt eine schlecht groovenden Band halt sehr schnell auf.

... aber so der Durchschnitts Jugendliche merkt keinen Qualitätunterschied zwischen Steel Panther oder irgendeiner Hobbycoverbande.
 
Also normalerweise stehe ich ja nicht so auf Coverbands trotzdem habe ich mir mal vor 2 Jahren die AC/DC Coverband "Barock" im Hirschen in Nürnberg angesehen. Ich muss sagen mit geschlossenen Augen hätte man fast nicht bemerkt das hier nicht das Original auf der Bühne steht. Wirklich professionel und toll gemachter Auftritt. Die Läutstärke war allerding Düsenjetmäßig so daß mir 3 Tage lang die Ohren gepfiffen haben. Und das mir als Nicht-Gerade-Leise-Hörer......Aberseis drum es war ein schöner Abend mit toller Musik. Die Jungs betreiben ihr Geschäft wohl als GmbH. Ich meine der Eintritt damals kostete um die 10 EUR. M. E. war das Koncert jeden Cent wert. Wenn da 1.000 bis 1.500 Leute drin waren kommt da schon ein bischen was zusammen....ist allerdings die Frage wieviel die Band davon bekommt..
 
Hallo, im Bereich von 2000€ - 3000€ liegen bei uns die Gagen für eine durchschnittliche Coverband mit ca. 30 Gigs pro Jahr im Durchschnitt 800 Besucher.

Welche Möglichkeiten kennt ihr denn noch? Also wenn man auf die Tür spielt, oder eine Beteiligung am Umsatz? Es gibt da ja ganz ausgetüftelte Vorgehensweise mit Grundgage bis x Zuschauer + Betrag X und so weiter. Habt ihr da ein paar Beispiele?
 
Hallo, im Bereich von 2000€ - 3000€ liegen bei uns die Gagen für eine durchschnittliche Coverband mit ca. 30 Gigs pro Jahr im Durchschnitt 800 Besucher.

Hmmm, naja - als Durchschnitt würde ich das gerade nicht bezeichnen. Wer 30 Gigs und mehr im Jahr spielt, ist sicherlich nicht mehr Durchschnitt und sehr häufig auch schon min. Semi-Pro.

Welche Möglichkeiten kennt ihr denn noch? Also wenn man auf die Tür spielt, oder eine Beteiligung am Umsatz? Es gibt da ja ganz ausgetüftelte Vorgehensweise mit Grundgage bis x Zuschauer + Betrag X und so weiter. Habt ihr da ein paar Beispiele?

Umsatzbeteiligung habe ich bisher noch nicht erlebt. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein Wirt das riskiert, denn hier liegt doch sein Verdienst. Doordeals gibt es in unterschiedlichsten Konstellationen. Sehr verbreitet ist ein prozentualer Anteil an der Einnahme für den VA, aber aufpassen: Alles jenseits der 20%--Marke ist schamloses Ausnutzen!
 
Umsatzbeteiligung hatte ich bisher mal in einer kleinen Bar auf DER Kneipenmeile in Hamburg-St. Pauli. Da gab's null Euro Gage und 20 Prozent von den Getränkeeinnahmen. Am Ende ist das natürlich nichts mehr als eine Aufwandsentschädigung - aber als Amateurband mit eigenen Songs war das für uns eher eine Promo-Angelegenehit, sich an einem Hotspot mit viel Laufkundschaft präsentieren zu können.

(hab gerade vergessen, in welchem Unterforum ich gerade bin. Also das war nicht mit meiner Coverband, sondern mit der anderen Kombo)
 
In einer Location in Hannover bietet der Besitzer der Band anstelle Gage für jedes umgesetzte Getränk 10ct. Auf so was würde ich mich nicht einlassen, andere offensichtlich schon, denn der Laden hat kontinuierlich Bands. Wir sind mittlerweile froh, für Gigs 600EUR zu bekommen, manchmal gibt's auch 1000-1200EUR. Aber die Zeiten, wo man für einen Gig 2000 bekommt, sind vorbei, es sei denn, man bietet was wirklich besonderes.
Ansonsten spielen auch Kontakte und Beziehungen eine große Rolle, und die Fähigkeit, sich selbst zu verkaufen. Auch hier fragen sich einige - wenn ich das richtig rauslese - "warum spielen dort so grottige Bands, wo meine Band doch viel besser ist". Vermutlich, weil sie die besseren Beziehungen haben. Nicht zu unterschätzen ist auch oft die Bühnenpräsenz, die (leider?) oft viel wichtiger angesehen ist als musikalische Fähigkeit. Ich hab oft schon begnadete Musiker auf der Bühne gesehen, die sehr konzentriert und unbeweglich ihr Ding gemacht haben, aber null Ausstrahlung hatten. Das Publikum will unterhalten werden, und da ist ein charismatischer Sänger/in, der/die auch mal n paar falsche Töne hat, sich dafür aber präsentiert, und dazu vielleicht auch noch gut aussieht gegenüber dem besseren "Musiker" im Vorteil.
 
man muss sich einfach nur fragen wie es "ne nummer größer" läuft
und die regeln die dort gelten, haben auch in der gering bezahlten szene gültigkeit.

immer wieder liest man, dass fast schon mit einer art "entrüstung" festgestellt wird, dass der "sehsinn" des publikums auch bedient werden möchte.
ich finde das nur all zu verständlich.
der mensch ist nunmal ein mit 5 sinnen ausgestattetes lebewesen und das hirn reagiert positiv auf stimulation.
vor allem unser sehsinn ist extrem ausgeprägt was zb die wahrnehmung von farben angeht.

allen möglichen situationen, die vordergründig nichts mit musik zu tun wird heute musik zugefügt (es gibt menschen die sprechen gar von musikalischer verschmutzung)
um bestimmte reize auszulösen..in aller regel solche, die dem eigentlich vordergründigen reiz zugute kommen - ihn unterstützen.

ausgerechnet umgekehrt erwartet man etwas anderes? (als musiker)
die zuSCHAUER sollen auf ein konzert gehen und dabei die visuellen reize am besten außer acht lassen?

völliger unfug sich das zu wünschen.
wer nicht für die "show" geboren ist muss in seinem zimmer bleiben
aber gehört nicht auf die bühne
sondern ins studio ODER vielleicht gerade noch so in einen orchestergraben.

jedenfalls habe ICH persönlich keine lust irgendeiner wurst zuzugucken - die keine bühnenpräsenz hat.
und die geschichte belegt, dass anhaltender erfolg in aller regel durch können UND präsenz bedient wird.
 
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In einer Location in Hannover bietet der Besitzer der Band anstelle Gage für jedes umgesetzte Getränk 10ct. Auf so was würde ich mich nicht einlassen, andere offensichtlich schon, denn der Laden hat kontinuierlich Bands. Wir sind mittlerweile froh, für Gigs 600EUR zu bekommen, manchmal gibt's auch 1000-1200EUR. Aber die Zeiten, wo man für einen Gig 2000 bekommt, sind vorbei, es sei denn, man bietet was wirklich besonderes.

meinst du eine Coverband?600euro für die gesamte band oder pro kopf?sind denn 180,-euro für ca.5stunden spielzeit in einer coverband angemessen oder zu wenig?

vg,freddiequeen
 
Nun ja es ist an sich relativ einfach:

Ich habe in den Beispilen bewusst Gewinn geschrieben, da Umsatz nicht gleich Gewinn ist und der Wirth ja nur was von Gewinn hat.

Wenn ein Gastwirth im Kirchweihzelt ohne Musik am Abend 5000 Euro Gewinn fährt und mit einer Band 10.000 Euro, dann hat die Band einen Gewissen Marktwert, den darf sie auch gerne Abschöpfen, das halte ich für legitim. Angemessen wären hier meiner Meinung nach 2500 bis 3500 Euro, Wenn die Band mehr möchte, dann müsste man halt Eintritt verlangen, oder eine Andere Band nehmen.

Wenn der Wirth ohne Band 5000 Euro Gewinn fährt und aufgrund Gema und PA Kosten ebenfalls 5000 Euro, dann ist eine Gage von 0 Euro meiner Meinung nach angemessen, da der Wirth kein Wohltäter ist, sondern auch ein Geschäft mit laufenden kosten.

wenn also eine Band entsprechend leute Zieht, kann sie eine Festgage fordern und wenn erfahrungsgemäß die Leute kommen wird sie ein Veranstalter auch buchen.

An sich ist das Relativ einfach. leider sehen das Viele Bands immer nur aus ihrer eigenen Sicht, dass sie ja so und so viele Stunden Aufbringen um den Auftritt zu ermöglichen, dass sie sich auch mühe geben usw. ... dass ein Veranstalter auch viele Stunden Zeit investiert und viel Geld riskiert etc. wollen die Bands dann immer nicht hören.

oder würdet ihr euren gebrauchtwagen an einen Händler für 3000 Euro verkaufen, damit ihn ein anderer für 5000 Euro kauft, nur damit es dem Händler gut geht, wenn ihr gleichzeitig die Möglichkeit hättet den Wagen ohne Mehraufwand selber dirket auch für 5000 Euro zu verkaufen ... ich glaube kaum.
 
Vielleicht sollten wir bei dieser Diskussion noch mal unterscheiden zwischen Dienstleister, also Tanzmusik und Coverband im Sinne von Konzert- und weniger Tancharakter. Als Dienstleister hat man einen ganz anderen stand, weil die Geschichte für den Veranstalter nicht unbedingt Gewinn einfahren muss, z.B. Musik für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, aber auch für Vereinsfeiern etc. Hier gibt's auch kaum Verhandlungsspielraum. Unser Satz ist 220EUR/h für 4 Musiker, Sängerin kostet extra pauschal 250EUR. Entweder er zahlt das oder nicht, wir machen da i.d.R. keine Zugeständnisse. Der eine oder andere kommt dann, und lässt uns anstatt um 20Uhr erst um 21r anfangen, um so noch mal ein paar Euro weniger zahlen zu müssen. Sicherlich gönnt sich der eine oder ander auch den Luxus, eine Rockcoverband für seinen Geburtstag zu buchen.
Bei der Coverband ist das ein wenig anders. Es ist zwar auch eine Art Dienstleistung, aber wir bestimmen selbst was gespielt wird, lassen uns die Songs nicht mehr oder weniger vorschreiben. Dafür nimmt man halt auch weniger Gage in Kauf, macht gerne auch mal Zugeständnisse, um überhaupt an Gigs zu kommen.
 
....Wir sind mittlerweile froh, für Gigs 600EUR zu bekommen, manchmal gibt's auch 1000-1200EUR. Aber die Zeiten, wo man für einen Gig 2000 bekommt, sind vorbei, es sei denn, man bietet was wirklich besonderes.
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Ich halte es immer noch realistisch solche Gagen zu bekommen. Für eine "Headliner-Coverband" sind auf Stadtfesten und auf einer Kirmes" immer noch zwischen 2.000 und 3.000 € drin.
Für Dienstleistungsauftritte (Firmenfeiern, wohlhabende Hochzeiten)auch deutlich mehr.
 
@ dr_rollo:

das ist nicht ganz klar rübergekommen wie ich das meinte ;-)
ich habe das eher so gemeint, wie man sich als Band selber einschätzen kann. wenn man mit einem Veranstalter einen Preis ausmacht, dann steht der natürlich, und daran ist i.d.R. nix mehr zu rütteln.

ich meine nur, dass eine Coverband, wegen der auch nciht mehr leute erscheinen als sonst, keine 600 Euro oder 1000 Euro Gage verlangen können.

bzw. können schon, nur wird kein Veranstalter diese Band buchen, bzw. nur einmal ;-)
 

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