Was macht einen Musiker aus? Ab wann ist man einer?

  • Ersteller ninanna
  • Erstellt am
Hmm...ich finde diese Trennung Handwerk und Kunst etwas problematisch. Ich würde eher zwischen Musik machen und Musik schaffen unterscheiden.

wie man es nennt ist doch letztendlich egal. damit kann ich aber sehr gut leben... :)

Was ich immer schlimm finde, ist es, wenn Musiker weniger ernst genommen werden, weil sie nicht selbst komponieren oder - wie du sagst - nicht ohne Noten spielen können. Für mich sind das zwei völlig verschiedene Kunstformen (mit jeweils eigenem Handwerk) - sie auf Teufel komm raus miteinander verbinden zu wollen, führt nur dazu, dass viele sich einbilden sie müssten als Musiker auch komponieren und dabei kommt dann auch viel Mist raus, den eigentlich keiner hören will :redface:

das fällt bei mir dann unter "jeder wie er es mag". deshalb jemanden schlecht zu machen ist blödsinn. da hat doch alles seine daseinsberechtigung. wie oft wünsch ich mit z.b. jemanden, der mir den bass oder die drums oder auch mal ein solo einspielen würde. da wäre ein "handwerker" nach meinem sinne absolut praktisch, und ich wäre diesem jemand sehr dankbar, wenn er mir so weiterhelfen könnte. oder man nehme all die wunderbaren klassischen stücke mit einem ganzen orchester z.b.. wäre doch schade, wenn es da niemanden geben würde, der sich damit auseinandersetzt und dem geneigten zuhörer präsentiert. und auch derjenige, der "keine noten kann" kann auf die wunderbarsten ideen kommen, die zumindest den spieler selbst erfreuen und u.U. dann eben auch noch andere leute glücklich machen. dieses "glück empfinden" in welcher form auch immer beim musizieren oder beim hören ist doch der eigentliche sinn, der dahinter steckt. in welcher form das letztendlich geschiet ist eigentlich nebensächlich.

gruß
 
Ich kann eigentlich alles nachvollziehen was du schreibst, falls du in meinem Beitrag etwas anderes oder gar gegenteiliges verstanden haben solltest, hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich will auch niemanden schlecht machen, weil mir seine Musik nicht gefällt - ich hab mehr die Illusion, komponieren zu müssen, um Musiker/Künstler zu sein, kritisiert.
 
Ich kann eigentlich alles nachvollziehen was du schreibst, falls du in meinem Beitrag etwas anderes oder gar gegenteiliges verstanden haben solltest, hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt....

keineswegs :)

find unser kleines zwiegespräch sogar sehr angenehm und konstruktiv. man "labert" halt miteinander. kann voll und ganz nachvollziehen, was Du meinst. mir scheint es eher, daß wir einfach ein klein wenig in unseren ansichten abweichen, aber im kern, in dem, was wichtig ist doch sehr nahe beieinander liegen. wie man das jetzt nennen mag ist eigentlich egal.

ich wünsche allen leuten, die sich ,in welcher form auch immer, intensiv mit musik beschäftigen (also z.b. spielen, schreiben, hören...) viel spaß dabei. denn darum geht es doch... :)

gruß
 
So, ich leg dann nochmal einen Scheit Holz nach;)

Also ich denke, wenn sogennante "höhere" Musiker sich dazu berufen fühlen, andere (aufgrund von mangelder Spieltechnik, Langsamkeit, Nicht-Noten-lesen-Können, Wasauchimmer) sogenannte "niedriger gestellte" einfach als schlechte Musiker/ Nicht-Musiker abzutun, dann hat das wenig mit dem Musikerdasein zu tun. Das ist auch eine charakterliche Frage für jeden einzelnen Menschen und hat letztendlich auch etwas mit Respekt vor den Anderen zu tun. Insofern finde ich, dass der großartige Konzertpianist, der den Hobby-Tastendrücker mit dem 300Euro Keyboard vor dem heimeligen Kamin wegen seiner musikalischen Fähigkeiten ohne den genannten Respekt behandelt auch ein schlechterer Musiker ist.

Was man sich nun auch fragen könnte ist, was denn einen Musiker ausmacht, woran man denn den Musiker erkennen kann, was ihm von den "Normalos" unterscheidet, abgesehen davon, dass er im MB reihenweise Threads über die optimale Plektron-Dicke oder Seitenlage auf der Aggustigg Mahakony-Gitarre (das war Absicht;)) erstellt. Das finde ich ist wichtiger als eine Abgrenzung aufgrund von Fähigkeiten hinsichtlich Komposition, Technik oder Kreativität zu schaffen.

Einem Musiker geht einfach das Herz auf bei Liedern, die er vielleicht schon 50mal live performt hat oder das erste Lied, das er auf seinem Instrument gespielt oder gesungen hat. Er kennt bestimmte Passagen einfach in und auswendig und geht in seinem Kopf die Melodie oder den Rythmus automatisch ohne groß darüber nachzudenken mit, wenn man gerne improvisiert denkt das Gehirn automatisch über mögliche Fills oder längere Passagen nach. Es hat mMn viel mit Leidenschaft zu tun, mit Sucht und dem Antrieb, jeden Tag irgendwie weiterzukommen abseits vom Alltag und dem oft so gewöhnlich Oberflächlichen.

Soviel von mir, wurde etwas pathetisch am Ende wenn das jemand als subjektiv und unsachlich auffasst so ist das völlig in Ordnung:great::D

LG
Esp-hansi
 
Ab wann bin ich ein Musiker ?

Diese Frage läßt sich im grunde genommen genauso schwer beantworten, wie die Frage: Wann bin ich ein Künstler.

Kunst kommt bekanntlich von Können, nur sind die Richtungen ebenso breit gefächert wie die, der Musik selbst.

Wer's Beruflich macht und sein Geld damit verdient, damit meine ich jetzt wieder die Musik, sollte sich schon Musiker nenen dürfen, wenn soviel Können

dahinter steckt um zu überleben, der hat es verdient . Oder ?

Alle anderen die Musik machen können, oder sich mit ihrer Stilrichtung der Musik auseinandersetzen sind auf demnach auf dem Weg zum Musiker.
Wer es schafft, Hut ab!

Ich nenne mich Musiker und Entertainer, andere sagen Alleinunterhalter, der Unterschied liegt meiner Meinung nach darin, daß ich mich zwar alleine unterhalten kann, aber als Entertainer und Musiker stelle ich 2 besondere Qualitäten heraus. Was letzlich mehr davon an mir ist, darüber entscheidet das Publikum.

Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, daß es den Musiker nur solange gibt wie nach Ihm gefragt wird. Danach verliert er sein Dasein.

Gruß an alle

Reimund
 
Wunderbar! ;) Nach dieser Definition ist also ein DJ, der nur Platten auflegt und "remixt" kein Musiker ... :D

Interessanter Ansatz! Mich würde interessieren, ob es wirklich Leute gibt, die DJs ernsthaft als Musiker bezeichnen? Das ist doch ein wenig so, als würde man einen Galeristen als Maler bezeichnen :gruebel:

grühs
Sick
 
Was macht einen Musiker aus?

Weniger begabte Musiker auch als Musiker zu akzeptieren.
Die "Anderen" sind die Muckerpolizei.
Da sind die, die auf Gigs von Kollegen mit verschränkten Armen hinter'm Mischpult stehen, enorm wichtig gucken, sich über jeden Fehler totlachen und selbst nix auf die Reihe bekommen, weil sie in ihren eigenen Ansprüchen - gerechtfertigt oder nicht - gefangen sind.

Ab wann sollte ein Musiker denn mit anderen (besseren) mitspielen dürfen?

Sobald die das zulassen.

Ist man denn schon Musiker wenn man einfach Musik macht aber es eigentlich mehr oder weniger nicht kann, oder gilt nur Können?

Na ja...wenn "Können" der Tiebreak wäre, wären Rock- und Popolymp bedeutend leerer. Je nach Talent und Übungsaufkommen dürfte die Bezeichnung Musiker im ersten Jahr schon etwas grenzwertig sein.
Aber...eine offizielle Grenze gibt's da nicht. Ab wann ist man Sportler?


Ich hab z.B. auch schon oft Leute getroffen, die Autodidakten total verachten, weil sie ja "nicht richtg" ein Instrument lernen, sondern sich es nach Gefallen zusammenschustern....

Schwachköpfe...ganz einfach.
Mir hat Unterricht sehr geholfen...das macht mich aber sicher nicht pauschal besser, als alle Autodidakten.
Im Gegenteil...mein Spiel ist von erfrischender Mittelmäßigkeit.
 
Bitte hier nicht drüber diskutieren, ob DJs Musiker sind...dazu gibts bereits einen ellenlangen Thread:
https://www.musiker-board.de/andere-musikrichtungen/57771-djs-musiker.html

Den Begriff "Musiker" an das beherrschen eines mechanischen Instruments zu knüpfen find ich nicht mehr wirklich zeitgemäß. Ich würd ihn sogar ganz von technischem Können unabhängig machen.
Die wichtigen Organe eines Musikers sind meiner Meinung nach nicht Mund/Hände/Füße sondern die Ohren.
 
Also wenn ich an Musiker, also wirklich Musiker denke, dann sehe ich Typen die mit einem funkeln in den Augen vor ihrer Gitarre stehen. Typen, die jeden Ton zelebrieren. Typen, die die Musik einfach lieben und sich hingeben.

Das sind für mich richtige Musiker. Ich finde halt, ab und an mal lustlos Em zu spielen, das macht keinen Musiker aus. Aber es gibt halt Typen( das besten Beispiel ist ja wohl Jack Black -> school of rock), denen merkt man das einfach an.
 
Also wenn ich an Musiker, also wirklich Musiker denke, dann sehe ich Typen die mit einem funkeln in den Augen vor ihrer Gitarre stehen. Typen, die jeden Ton zelebrieren. Typen, die die Musik einfach lieben und sich hingeben.

Das sind für mich richtige Musiker. Ich finde halt, ab und an mal lustlos Em zu spielen, das macht keinen Musiker aus. Aber es gibt halt Typen( das besten Beispiel ist ja wohl Jack Black -> school of rock), denen merkt man das einfach an.


da stimme ich dir zu.

Ich halte mich immer noch an Richard Strauss, damit kann ich immerhin einige meiner musikalischen "Schwächen" kompensieren:
"Ein richtiger Musiker muss auch eine Speisekarte komponieren können"

genau mein Credo :D
 
Wo wären wir nur ohne Ein und Abgrenzungen :rolleyes:
 
Jaja ... und die Steigerung davon ist "Volksmusikant" ... :rolleyes:

Dabei beherrschen diese ihre Instrumente manchmal besser als so mancher Rock"musiker" ... und wenn es ganz schlimm kommt, können die sogar nach Noten spielen :eek:

Toll nenn mir mal eine "Musikergattung" die ihr Instrument nicht besser beherrscht als Rockmusiker. :D;)


Mal ernsthaft:

1. Meine Erfahrung die ich bisher gemacht habe ist, dass Leute die andere wegen ihres Könnens runterknüppeln dies meistens deswegen tun, weil sie selber ein Selbstvertrauensproblem haben - sprich selber scheiße spielen.

2. Musiker sind für mich Leute die einen bestimmten Anteil ihres Lebens der Musik widmen. Wie groß der Anteil nun ist, kann/will ich nicht genau festlegen. Es spielt dazu auch noch ne Rolle wie seine Einstellung zu der Sache ist.

3. Lieber ein einfaches Stück gut spielen als ein schweres Stück schlecht.

und in dem sinne: http://www.youtube.com/watch?v=VpgE8CpxZFI&feature=related
 
@wiesenforce: Klassische Musiker beherrschen ihre Instrumente oft besser als Rockmusiker ;)

und zu 1.) Du hast größtenteils recht, denn wenn man gut spielen kann, dann verkneift man sich meistens Kommentare gegenüber schlechten Musikern
 
@wiesenforce: Klassische Musiker beherrschen ihre Instrumente oft besser als Rockmusiker ;)

eigentlich war es nur ein scherz gewesen, weil ich kein fan von pauschalisierungen bin, aber im schnitt ist rockmusik doch schon eine sehr simple musik. ^^
 
aber im schnitt ist rockmusik doch schon eine sehr simple musik. ^^

... die recht oft auch noch weiter simplifiziert wird, um den mangelhaften Fähigkeiten der Ausführenden entgegenzukommen :cool:

grühs
Sick
 
... was aber generell kein indikator für die qualität sein muss (das simple sein der rockmusik). der zusammenhang zwischen qualität und aufwendigkeit ist reine geschmackssache. :)
 
Für mein Empfinden mehr Entertainer. Aber dazu kenne ich persönlich nicht so gut. Vielleicht beschäftigt sie sich viel mit Musik - ich weiß es nicht. Dann wäre sie wohl einer.
 

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