relact
Helpful & Friendly User
Die Frage von Oliver hat schon viel Sinn gemacht. Soweit ich den Thread überblicke, ist aber niemand auf deine Antwort eingegangen. Also:Welche Songs ich kann. (...) "Bad Penny" von Rory Gallagher (Solo vereinfacht), Claptons "Nobody knows you, when you're down and out" (etwas vereinfacht, Fingerstyle)
Das sind für mein Verständnis schöne Melodieführungen im Sinne eines sich wiederholenden Themas, aber nicht das, was ich unter einem "freien Solo" verstehen würde.
Da du diese kurzen Passagen auch vereinfachen musst, weil sie dir spieltechnisch noch zu schwierig sind, würde ich sagen: gib dir Zeit! Still a long way...
Wenn Du in kurzer Zeit viel weiter bringen willst, ist meine Empfehlung, dass du dir einige Soli, die in einer überschaubaren Länge sind und auf einem Konzept basieren, her nimmst, dir erarbeitest und auswendig lernst.
Tutorials gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle. Da kommst du viel schneller voran als früher, als man sich die Sachen akribisch heraus hören musste.
Da du Blues magst: Ein strukturiertes und auf Lernschritte ausgerichtetes Vorgehen bekommst du beispielsweise im Buch von John Ganapes "Blues You Can Use". Es gibt im MB auch einen Workshop dazu. Das Durcharbeiten macht dir vielleicht mehr Spaß, wenn du dich austauschen kannst, und Rückmeldung zu deinen Fortschritten bekommst.
Hier ein paar Beispiele zu den Lessons, die ich im Zuge von Gitarren-Reviews vor langer Zeit verwendet habe, darum hab ich mir die Mühe von Videos gemacht:
Lesson 13: More Minor Blues
View: https://youtu.be/0_9NrwnfMKU?si=eouMUixvgRZysh1r
Lesson 15: Hard Edge Blues
View: https://youtu.be/RcRLCM9P-Ac?si=tcmwWsaI8qTwIYp5
Lesson 19: Rockin' 'n' Rollin'
View: https://youtu.be/FSPrQ-5WqnM?si=GxCzHCGeo80k9vU1
Es ist nicht zwingend notwendig, jede Lesson durchzuackern, du kannst dir auch heraus picken, was dir gefällt. In jedem Fall lernst du die wichtigsten Legato- und Blues-Techniken und bekommst ein Gefühl, wie du typische Blues-Licks anwenden kannst.
Je mehr du dann andere Soli, die dir gefallen, ausarbeitest, desto mehr Ideen wirst du bekommen, wie man Licks abwandeln und sich zu eigen machen kann.
Ein häufiges Missverständnis ist meiner Beobachtung nach, sich zu sehr auf eine tonale Veränderung zu konzentrieren. Primär geht es aber um rhythmische Veränderungen und Veränderung der Tonzusammensetzung bzw. Tonabfolge in einem Lick, weniger um eine tonale Erweiterung. Da der Tonumfang in einer Tonleiter limitiert ist.
Eine andere oder auch den Workshop ergänzende Herangehensweise wäre, dass du dir ein Solo erarbeitest, dass dir richtig gut gefällt und es auswendig lernst. Dann verlängert du den Backing Track und improvisiert im Stil des Solos, das du verinnerlicht hast. Mit Augenmerk auf Abwandlungen der Licks, Verwendung anderer Techniken, Variationen der Melodieführung, etc.
Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung:
View: https://youtu.be/dh-ELAOJ3ss?si=9QDwrMwPP2UFg9c3
Ich hoffe, es ist etwas für dich dabei, mit dem du weiter kommst!
Viel Spaß und Erfolg!
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