Eine weitere Erfahrung möchte ich Euch nicht vorenthalten:
Denn seit kurzem bin ich stolzer Besitzer einer wunderschönen Gibson Historic Collection R7 Goldtop Les Paul, die an sich tatsächlich rein vom primären Ton her deutlich über den Standard Modellen anzusiedeln ist. Das hat mich wirklich beeindruckt, da ist Custom Shop tatsächlich HÖR-bar. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht versuchen würde, auch dieses Teil noch besser zu machen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Euch an den Artikel ganz am Anfang dieses Threads, in dem ich gesagt habe, dass hochklassige Gitarren teilweise sogar noch besser auf Upgrades reagieren, als einfachere.
Und hier ist der Beweis. Zum einen habe ich die Burstbucker Humbucker ausgetauscht und dafür ein Satz Wolfetone Marshallheads eingebaut. Dabei habe ich dann auch gleich das Wiring auf das originale 57er Wiring umgeändert. Es ist schon fast ironisch, dass Gibson in einer R7 das falsche (moderne) Wiring verwendet, aber sonst bei jeder noch so kleine Äußerlichkeit achtet, möglichst nah am Original zu bleiben. Thema verfehlt, 6, setzen. Ergebnis? Der Ton verliert beim Herunterregeln des Volumens kaum noch Höhen. Wunderbar. Bei der Gelegenheit wurden auch die linearen Potis gegen 500 kO RS Guitarworks Special Taper Log. Potis getauscht. Ergebnis: Ein sehr musikalischer Volumen-Cut über fast den gesamten Regelweg. Dabei habe ich auch die Fake-Bumble Bees gegen zwei NOS Cornel Dublier .022 mF Paper-In-Oil Caps ausgetauscht. Ergebnis: Ein runder, durchweg musikalischer Sound der Pickups, der mit der etwas blutleeren Performance der Bumble Bees nicht zu vergleichen ist.
Dann habe ich dies mal als Locking Studs die Variante von TonePros verwendet und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings muss ich sagen, dass mir das System etwas zerbrechlicher als das Faber System vorkommt. Der Kopf der Studs wird von oben - sozusagen als Schraubklemme - auf die Studs aufgeschraubt und klemmt das Tailpiece so großflächig ein. Ich bin mir sicher, dass wenn man da zu fest anzieht, die Schraube auch gerne mal abbrechen kann. Also - hier ist Vorsicht geboten.
Weitere Upgrades wären sicherlich noch ein Tausch der unsäglichen Gibson Tuner gegen Gotoh SD510 und der Gibson ABR Brücke gegen eine Faber, Callaham, etc. Brücke mit Messing-Reitern und mit ohne Drahtbügel. Kommt Zeit, kommt Upgrade. Der Sound ist jetzt schon schwer zu toppen.
Natürlich kann man jetzt sagen: Wenn ich fast 3000 Euro für eine Gitarre ausgebe, dann sollte die eigentlich perfekt sein. Andererseits hat jeder sein eigenes "Perfekt". Sicherlich werden viele Historic Les Paul Besitzer mit ihren Schätzchen zufrieden sein, so wie sie sind. Aber aus eigener Erfahrung und mehreren Berichten staunen die, die ein Upgrade gewagt haben, ohne Ausnahme nicht schlecht.
Und die paar Euros für diese Upgrades fallen bei so einer Großinvestition wie einer Historic Gibson sowieso kaum ins Gewicht ...