Upgrading a Les Paul

  • Ersteller Dr. PAF
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Ich hab am Wochenende spontan eine Les Paul am Gebrauchtmarkt erstanden, eine sehr schoene Studio faded T 2016 in Satin Black. Neben den Mechaniken, die ich gegen Kluson Revolution tauschen werde, haben sich beim Saitenwechsel die Bruecke und das Tailpiece negativ bemerkbar gemacht, die sind naemlich von der Gitarre runtergefallen. Dies missfaellt mir, und ich haette auch hier gerne Locking Varianten, und zwar in schwarz. Dies scheint nicht die beliebteste Farbe zu sein, denn die meisten Bruecken die ich gefunden habe sind in Chrome, Messing oder Gold. Ausserdem finde ich diese Ersatzteile erstaunlich hochpreisig, zB: https://www.thomann.de/de/tonepros_lpbm02_b_tuneomatic_set_black.htm

Wuerde die ueberhaupt passen? Weiters wuerde ich gerne die Saitenreiter der jetzigen Bruecke weiterverwenden, weil ich denke, dass die Reiter durch das Pleken passend zum Sattel gekerbt wurden, bin aber nicht sicher, ob das geht?

Also kurz und knapp: kennt jemand eine zur Studio passende schwarze TOM mit Tailpiece in schwarz, die weniger kosten als 150 Euro? Und kann ich die alten Reiter mit der neuen Bruecke weiterverwenden?

Besten Dank.
 
Wuerde die ueberhaupt passen? Weiters wuerde ich gerne die Saitenreiter der jetzigen Bruecke weiterverwenden, weil ich denke, dass die Reiter durch das Pleken passend zum Sattel gekerbt wurden, bin aber nicht sicher, ob das geht?

Also kurz und knapp: kennt jemand eine zur Studio passende schwarze TOM mit Tailpiece in schwarz, die weniger kosten als 150 Euro? Und kann ich die alten Reiter mit der neuen Bruecke weiterverwenden?

Hi,

mit dem Preis bist Du für Bridge, Tailpiece und Befestigungsteile eigentlich schon ganz gut bedient. Billiger gibts eigentlich nicht viel, vor allem nichts in schwarz und mit Locking-Funktion.

Die Saitenreiter sind normalerweise nicht austauschbar, da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Allerdings gehe ich davon aus, dass in soweit beim Pleken auch nichts bearbeitet wurde, da die Tunomatic bereits einen Radius vorgibt. Beim Sattel mag das noch Sinn machen, aber die Bridge ist soweit vom letzten Bund entfernt, dass eine 1/10 mm-Feineinstellung da nichts bewirkt.

Wahrscheinlich ist bei Dir die Nashville-Bridge verbaut worden, die ist schon aufgrund der mMn viel zu hohen Maßtoleranzen eh für den Eimer. Und ganz bestimmt solltest Du keine hochwertigere Bridge auseinanderrupfen, um die Wackelreiter von Gibson zu verbauen. Die Passungen werden durchs Umbauen auch oft noch lockerer. Also ruhig die ganze Tunomatic tauschen.

Interessante Hardwareteile gibts auch hier, teils in etwas exotischer Form, aber bei einer modern aufgepeppten Les Paul vielleicht ganz passend:

https://www.guitarfetish.com/Gibson-Style-Bridges_c_36.html

Billiger ist es allerdings nicht unbedingt, aber dafür gibts eben auch Tunomatic mit Messingreitern und komplette Bridges aus gefrästem Messing, bei denen sogar die einzelnen Saitenreiter festgeschraubt werden.

Die ganze Locking-Geschichte ist allerdings auch eine Geschmacksfrage. Die Vintage-Hardware ist nicht unbedingt mechanisch perfekt, aber eine alte Les Paul klingt auch wegen ihr so, wie wir es kennen und lieben. Eine Gitarre insgesamt und auch die Hardware kann für manche Ohren auch zu stabil und perfekt gebaut sein - ich denke mal, dass ist das, was Gibson-Fans einer PRS mitunter als "steril" ankreiden...

Für mich haben sich beim (in meinem Fall Alu-) Stoptail die Faber-Locking Studs bewährt, nicht zuletzt beim Saitenwechsel, wie Du schon schreibst. Bei der Bridge verwende ich ABM, allerdings ohne Locking-Funktion. Auf meiner Gibson fällt sie aber auch ohne Saiten nicht ab, einfach weil die Maßtoleranzen gering sind und das Ding stramm auf den Bolzen sitzt.

Gruß, bagotrix
 
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Ich würde auf die Lockingfunktion verzichten und eine schwarze ABM Bridge und Tailpiece montieren. Die gibt’s in schwarz und aus verschiedenen Materialien (Messing, Edelstahl und Alu). Ist nicht billig, kann aber aus einer guten Paula eine sehr gute machen. Da gibt’s die ABR auch für Nashville Bolzenabmessungen
 
Danke fuer den Input.

Die Saitenreiter sind normalerweise nicht austauschbar, da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Allerdings gehe ich davon aus, dass in soweit beim Pleken auch nichts bearbeitet wurde, da die Tunomatic bereits einen Radius vorgibt. Beim Sattel mag das noch Sinn machen, aber die Bridge ist soweit vom letzten Bund entfernt, dass eine 1/10 mm-Feineinstellung da nichts bewirkt.

Ich bin nicht sicher. Der Reiter fuer die tiefe E Saite ist deutlich eingekerbt, ich hatte bis jetzt nur eine einzige andere Gitarre die geplekt wurde in der Hand, da waren die Reiter ebenfalls tiefer, ich kann am Abend Fotos nachreichen.

Nein, das ist das Set für asiatische Modelle. Das wäre das "Nashville Set": https://m.thomann.de/de/tonepros_lpbm04_b_tuneomatic_set_black.htm


Danke fuer den Link, ich werde wohl in den sauren Apfel beissen, kauft man ja aber auch nicht alle Tage zum Glueck.


Ich würde auf die Lockingfunktion verzichten und eine schwarze ABM Bridge und Tailpiece montieren.


Die Locking Funktion ist mir schon eher wichtig, bin nicht gerade der Beste darin, die Gitarre einzustellen, das lass ich immer beim Gitarrenbauer machen, was auch nicht gerade wenig kostet. Daher gefaellt mir der Gedanke ueberhaupt nicht, dass beim naechsten Saitenwechsel alles wieder verstellt ist.


Interessante Hardwareteile gibts auch hier, teils in etwas exotischer Form, aber bei einer modern aufgepeppten Les Paul vielleicht ganz passend:


Die Bridges haben, obwohl preislich interessant, soweit ich gesehen habe, alle diesen Draht, den will ich nicht drauf haben.
 
Wenn es um Einstellbarkeit und die Lockingfunktion geht, kann ich die Babicz Bridge empfehlen. Ist teuer, hält aber bombenfest und ist super einstellbar. Tailpieces gibt es 2 von denen, eines ist Locking, ich finde die aber nicht so schön mit der Aufschrift.
http://www.fullcontacthardware.com/fch-tune-o-matic-bridge

Locking Tuner hingegen halte ich bei einer Non-Tremolo Gitarre für unnötig, da kann man mit gutem Saitenaufziehen gleiche Stimmstabilität erreichen und spart Gewicht an der Kopfplatte.

Was IMO bei wirklich jeder Gibson unter Customshop erforderlich ist, ist ein gut gemachter Sattel. Das muss aber jemand machen, der das kann. Es erhöht die Spielbarkeit und die Stimmbarkeit und Stimmstabilität enorm.
 
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ich hatte bis jetzt nur eine einzige andere Gitarre die geplekt wurde in der Hand, da waren die Reiter ebenfalls tiefer

Meine Paula ist auch geplekt, ich habe die Faber Bridge montiert, ohne nachzukerben, kein Problem.

dass beim naechsten Saitenwechsel alles wieder verstellt ist

Die Locking Funktion ist mir schon eher wichtig

Kann man ja beim Saitenwechsel mit Klebeband fixieren.

Die ABM-Bridgen bringen die Gitarre, verglichen mit der Original-_Gibsonhardware, deutlich nach vorne. Ich habe eine aus Glockenmessing auf meiner LP-Special, bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.
 
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Meine Paula ist auch geplekt, ich habe die Faber Bridge montiert, ohne nachzukerben, kein Problem.

Ich bin wie gesagt unsicher, da die Kerben einer Ersatz TOM Bruecke wesentlich flacher aussehen. Aber wenn du sagst es ist kein Problem, dann will ich dir mal glauben.


IMG_20201013_193614.jpg




Locking Tuner hingegen halte ich bei einer Non-Tremolo Gitarre für unnötig, da kann man mit gutem Saitenaufziehen gleiche Stimmstabilität erreichen und spart Gewicht an der Kopfplatte.

Kann sein, dass es nicht noetig ist, aber ich bin es gewoehnt und finde es einfach praktischer (und die Revolution wiegen nur 1 Gramm pro Tuner mehr)
 
Kann sein, dass es nicht noetig ist, aber ich bin es gewoehnt und finde es einfach praktischer (und die Revolution wiegen nur 1 Gramm pro Tuner mehr)

Praktisch sind die allemal. Wenn aber das Geld knapp ist, würde ich lieber auf die Locking Tuner verzichten und statt dessen einen Steh machen lassen und die Babicz Bridge nehmen, das war mein Gedanke.
Der Vorteil ist, dass bei der Babicz die Saitenhöhe einzeln reguliert werden kann.
 
derfriese
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Unnötig
Ich habe auf meiner Les Paul Faber Inserts und eine ABM Brücke. Das passt. Jetzt wollte ich Thumbwheels von Area59 draufschrauben, aber das Gewinde der Thumbwheels ist zu klein. Kann man das Gewinde passend aufbohren?
 
Hi,

grundsätzlich geht das. Nachdem schon ein Loch drin ist, sollte es nicht mal besonders aufwendig sein. Man braucht halt einen Gewindeschneider und muss natürlich wissen, welches Gewinde die Inserts haben. Es sollte aber kein Problem ein, dass bei Faber in Erfahrung zu bringen.

Selber habe ich mich auch noch nicht rangetraut (bzw. war noch nicht in der not, es zu brauchen), der Gewindeschneider liegt bisher ungenutzt rum. Aber das sollte wirklich jeder Schlosser in ein paar Minuten machen können.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo zusammen,

ich habe hier viel über 50s Wiring gelesen. Hatte das ganze gar nicht auf dem Schirm, aber das klingt genau nach dem, was ich suche!
Ich spiele eher klassische Sounds (Clean bzw. leichter Boost/Drive), kein Hard Rock und der Sound ist mir manchmal zu wabbelig. Volume hab ich meistens auf 5-7, gerne in der Mittelstellung, wo ich dann den Hals PU nach belieben dazumische.

Wenn ich's richtig verstehe, bleibt der Sound beim runterregeln des Volume (50s Wiring) konstant ohne Höhenverlust, im Gegensatz zum modern wiring, wo er auch die Höhen klaut? Wenn das so ist, brauche ich das 50s Wiring! Den Tone Regler nutze ich nur selten, wenn ich zb. voll auf 10 am Steck PU spiele, ansonsten ist er eig. immer aufgedreht, weil mir der Sound eh schon zu dumpf ist.

Meine LP (Gibson Studio Worn Brown) habe ich gestern direkt mal aufgeschraubt und leider gesehen, dass hier so ne Platine verbaut ist. Ich müsste also alles neu verlöten, ist das richtig? Oder gibt es eine einfache Möglichkeit hier was zu überbrücken (macht das Sinn)?
Falls alles neu verlötet wird, kann ich die alten Kabel vom Toggleswitch und den PU's aber weiterhin benutzen, müsste diese also nur vom Stecken abschneiden und an die neuen Potis löten? Gesehen habe ich auch, dass lange und kurze Potis gibt, für meine Studio worn brown brauche ich dann die normalen, kürzeren, am besten 500k (für einen offeneren Sound)?

Ich bin handwerklich nicht ungeschickt, habe so Arbeiten an einer Gitarre noch nie gemacht. Kann man das selber machen oder ist das eher ein Fall für den Gitarrenbauer?
Klingt auf jeden Fall total interessant!

Danke schonmal!
 

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Hey @Berty_92

Wenn ich das auf Bilder nach Google Suche richtig sehe, hat auch die Studio Worn eine gewölbte Decke.
Aus diesem Grund würde ich sagen, Du brauchst die lange Version der Potis.
Aber ich kenne die Studio Worn nicht wirklich gut, bevor Du Dich auf mich verlässt, warte mal, ob noch andere Kommentare kommen. :)

Ich müsste also alles neu verlöten, ist das richtig? Oder gibt es eine einfache Möglichkeit hier was zu überbrücken (macht das Sinn)?

Neu verlöten macht da sicher mehr Sinn.

Ich bin handwerklich nicht ungeschickt, habe so Arbeiten an einer Gitarre noch nie gemacht. Kann man das selber machen oder ist das eher ein Fall für den Gitarrenbauer?

Also ich selber kann überhaupt nicht löten, aber wenn man da Kenntnisse hat, ist ein 50ies Wiring sicher machbar.
Hier ein Diagramm dazu, falls Dir das was bringt:



Modern-vs-Vintage-Les-Paul-Wiring.jpg


Nur aus Interesse: Hat die Worn Brown die Möglichkeit, Pickups zu splitten?
Sind in Deiner Platine Push-Pull Potis verbaut? Wenn ja, zwei für die Pickups, oder alle vier für weitere Schaltungsmöglichkeiten?
 
Ich würde mir VIP Potis und vernünftige Caps besorgen und alles neu verlöten. Die Kabel kannst du beibehalten. Ob kurze oder lange Potis musst du ausmessen. Bei meiner Paula habe ich Lange Vol- und kurze Tonepotis. Kann bei dir anders sein. Wenn du löten kannst ist das keine grosse Sache. Einfach aufpassen, dass du die Potis nicht zu lange heizt, sonst können die Schaden nehmen.
 
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Ich würde so fertig verdrahtete Verdrahtungen nicht empfehlen weil sie extrem überteuert sind.

Für das Geld kriegt man das vom Gitarrenbauer fertig eingelötet.

Ich würde die Platine entfernen und ein konventionelles 50´s wiring mit Bourns-Potis einbauen.
 
Meine LP (Gibson Studio Worn Brown) habe ich gestern direkt mal aufgeschraubt und leider gesehen, dass hier so ne Platine verbaut ist. Ich müsste also alles neu verlöten, ist das richtig? Oder gibt es eine einfache Möglichkeit hier was zu überbrücken (macht das Sinn)?

Hi,

die gusseisernen Vintage-Fans werden jetzt natürlich sagen: nee, hat keinen Sinn, alles rauswerfen!! Tatsächlich kannst Du aber auch einfach den Kondensator an einem Bein abknipsen oder rauslöten und einen neuen von oben an die Anschlüsse der Potis löten - sozusagen die Sparversion eines 50s wiring.

Entscheidend fürs 50s wiring ist, dass der Kondensator auf Seiten des Volumepotis nicht am Ausgang hängt, sondern an dessen Eingang, also dort, wo auch der jeweilige PU an sein Volumepoti angeschlossen ist. Wenn Du nun das Tonpoti genau so wie auf den meisten Grafiken (auch der oben geposteten) anschließen willst, müsstest Du tatsächlich die Potis rausschmeißen, weil dann auch die Masseverbindung des Tonpotis von außen in die Mitte verlegt werden müsste. Wenn Du Dir das schenken willst, löte einfach einen passenden Kondensator zwischen die mittleren Anschlüsse von Volume- und zugehörigem Tonpoti, und die Platine kann bleiben, wie sie ist. Durch das Entfernen des alten Keramik-Caps ist die bisherige Verbindung bereits unterbrochen, da muss also nichts mehr gemacht werden.

Falls Du zum Modern Wiring zurückkehren wolltest, wäre das also mit etwas Geschick auch wieder zu machen, die ganze OP wäre also noch reversibel, soweit Du beim Löten nix kaputtmachst.

Die Potis sollten bei diesem Modell schon alle 500 KOhm haben und sind damit grundsätzlich okay, der Kondensator geht natürlich, aber wie viele andere nehme ich schon auch einen Unterschied wahr, wenn man ihn durch einen Folienkondensator (wie zB ein Orange Drop) oder - wenn mans noch authentischer haben will - Paper in Oil (PIO) ersetzt. Solche Kondensatoren sind dann auch groß genug, damit die Beinchen die Potis verbinden können, der alte muss also eh raus, wenn man nicht noch die Beinchen verlängern will. Zusätzliche Lötverbindungen also, das muss nicht sein.

Wenn Du die Potis ausmessen kannst, wäre es aber sinnvoll. Dafür brauchst Du ein simples Multimeter (schon ab 10 € im Baumarkt, sollte man als Gitarrenbastler unbedingt habem und taugt zB auch zum Testen von Gitarre und Mikrophon auf böse Spannungen aus fehlerhaften Hausverkabelungen, Prüfen der Kabel auf Defekte, Masseverbindungen...). Vor dem Messen müsstest Du aber die Stecker der PUs von der Platine lösen, damit Du nicht deren Widerstand misst. Sollten es noch 300 KOhm sein (glaube ich bei Platinen aber nicht), raus mit allem und frisch verkabelt. bEi 500 KOhm kannst Du es erstmal mit der bequemeren Methode probieren.

Wenn ich's richtig verstehe, bleibt der Sound beim runterregeln des Volume (50s Wiring) konstant ohne Höhenverlust, im Gegensatz zum modern wiring, wo er auch die Höhen klaut? Wenn das so ist, brauche ich das 50s Wiring! Den Tone Regler nutze ich nur selten, wenn ich zb. voll auf 10 am Steck PU spiele, ansonsten ist er eig. immer aufgedreht, weil mir der Sound eh schon zu dumpf ist.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Es ist schon so, dass deutlich weniger Höhen beim Zurückregeln verloren gehen, aber so deutlich wie bei einem gut gewählten Treble Bleed ist der Effekt auch nicht. Vor allem solltest Du auch den Tonregler einbeziehen. Ist erstmal gegen die Intuition, aber die interessantesten cleaneren Sounds bekommt man beim 50s wiring, indem man den Tonregler in der Basiseinstellung immer leicht zurückdreht (so zwischen 7 und 9, ist auch von den Potis abhängig). Wenn man dann das Volume zurücknimmt, werden die tiefen Mitten stärker als die anderen Frequenzen rausgedreht, was den Sound insgesamt aufklaren lässt. Die Wechselwirkung zwischen Volume und Tone ist nicht einfach linear. Da muss man ein bisschen experimentieren, bis man die beste Einstellung gefunden hat, aber es lohnt sich. Ich empfinde das Resultat als variabler und wohlklingender als bei einem Treble Bleed, der einfach Höhen ab einer gewissen Frequenz am Volumepoti vorbei leitet.

Allerdings muss ich doch noch ein bisschen was loswerden:

Obwohl ich ein großer Fan des 50s Wiring in HB-Gitarren bin, fürchte ich in Deinem Fall, dass das alleine noch nicht zum Ziel führen wird. Das schlimmste Hindernis für einen guten Ton ist nach meiner Erfahrung die Nashville-Bridge, weil sie in Material und Ausführung einfach Müll ist. Zinkdruckguss, sogar die Reiter, dazu miserable Passungen und Toleranzen, sowohl der Gewinde in den Einschlaghülsen, also auch der Einschlaghülsen im Korpus, der Bridge auf den Stehbolzen, der Saitenreiter im Brückenkörper... Wackelt alles wie ein Kuhschwanz und zerstört Attack und Brillanz.

Von daher würde ich dringend anraten, die Bridge samt Einschlaghülsen durch was besseres zu ersetzen (Faber iNserts und -Bridge, ABM Messing-Bridge), evtl. auch das Tailpiece durch eines aus Alu. Wenn Brillanzen gefragt sind, muss die Gitarre die erstmal liefern. Ich hatte schon ein paar Les Pauls in der Kur (einschließlich meiner eigenen Studio und meiner Love Rock), und meine persönliche Erfahrung ist die, dass der Tausch der Hardware am ehesten eine echte qualitative Verbesserung bringt - mehr noch als die PUs, die ich vorwiegend als geschmackliche Anpassung sehe.

Natürlich können die PUs schon ein Faktor sein, aber dazu müsste man wissen, aus welcher Zeit Deine LP stammt. Die Worn kenne ich sowohl mit Burstbucker Pro aus neueren Jahrgängen also auch früher mit 498T und 490R. Die letzteren klingen deutlich weicher und mittiger, vor allem der BridgeHB hat auch einiges mehr an Output. Für angezerrte und Cleansounds sind die nicht unbedingt die besten Kandidaten. Aber wie gesagt, mit anderer Hardware und 50s wiring können auch die durchaus gut passen.

Ich hätts Dir gerne einfacher gemacht, aber leider gibt es da kein Patentrezept, das immer funktioniert.

Gruß, bagotrix
 
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Es gibt bei den Faber Insert 2 Modelle mit unterschiedlichen Größen. Auf welches sollte ein Gibson Thumbwheel passen?
 

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