So, nun sind auch die PUs und die Caps getauscht. Vorher waren Gibson MHS Humbucker und Fake Bumblebees drin. Nun werkeln Throbak SLE 101 und Bumblebee Repros von Luxe in der Gitarre. Zunächst mal was zu den PUs: Die Unterschiede sind nicht gewaltig, aber schon sehr hörbar. Das beweist mir vor allen Dingen, dass die MHS echt gut und nah am PAF Vorbild sind. Die Throbaks haben aber von allem etwas mehr. Mehr Obertöne, mehr Dicke und noch etwas weicher. Die MHS klingen im Direktvergleich etwas aggressiver und sperriger. Die Throbaks kommen im positiven Sinne glatter und eleganter. Dazu kommt dieser spezielle Vintage Faktor. U. Pipper nennt das rauchig und musikalisch. Ich höre, was er meint! Für den Preis der Throbaks kaufen Leute ganze Gitarren und sind zufrieden. Also ist das Ganze eine sehr subjektive Angelegenheit und man kann entscheiden, ob es das wert ist. Obwohl der Tausch der Brücken einen größeren Sprung nach vorne gebracht hat, hat der Tausch der PU in dieser Gitarre Sinn für mich gemacht und ich würde es wieder tun. Allerdings würde ich diesen Tausch nicht bei jeder Gitarre machen. Diese Gitarre hat eine sehr gute Basis und ich war überhaupt nicht unzufrieden. Diese ganze Tauscherei war eher Neugier, Interesse und Spaß. Ich hätte nicht gezögert, wieder was rückgängig zu machen. Im Gegenteil. Das war schon einkalkuliert. Aber so hat es sich gelohnt und in der Summe ist diese Gitarre nun absolut überragend. In jeder Einstellung klingt es für mich perfekt. Resonant, holzig, mittig-weich und trotzdem transparent und klar. So wie ich das auf alten Aufnahmen mag.
Noch kurz was zu den Caps: Die Wirkungsweise der Potis hat sich sehr deutlich verändert. Es sind nun viel mehr praxistaugliche Nuancen einstellbar. Beispiel: Wenn ich Tone auf 8 stelle, wird es weicher, aber nicht in dem Sinne dass Höhen verloren gehen. Der Sound wird eher etwas glatter und verliert an Knall. Erst wenn ich weiter zurück regel, werden die Höhen allmählich bedämpft. Sehr praxistauglich! Die Stock Potis haben übrigens 550kohm. Kann ich durchaus empfehlen, wenn die Gitarre nicht zu schrille Höhen hat.
Zum Sound (uiuiui) kann ich leider nichts sagen, weil die Caps ja zeitgleich mit den PUs getauscht wurden. Aber ich möchte erwähnen, dass ich diesbezüglich ein Gespräch mit Andreas Kloppmann hatte. Der sagt, dass ein Kondensator auch bei aufgedrehten Potis hörbar ist. Im Fall der originalen Bumblebees spricht er von mehr schmatzigen Mitten. Die Dipl. Ings werden mir bestimmt das Gegenteil beweisen. Egal! Folgendes habe ICH festgestellt: Ich habe bei meiner Strat den Wax/Paper Cap gegen einen Ceramic getauscht und der Unterschied ist mehr als deutlich. Die Gitarre hat in den Mitten Mulm verloren und klingt dort nun wesentlich klarer und aufgeräumter (alles voll aufgedreht). Wax/Paper war eigentlich nur in den 50ies Fender. Meine hat allerdings 60ies Pus. Vielleicht macht das den Unterschied.
Mein Fazit: viel Geld ausgegeben! Viel gelernt! Viel Spaß gehabt! Bessere Sounds bekommen! Alles cool!!!