Ich bin wirklich nur nach der Suche der optimalen Bespielbarkeit (Bünde) und eines authentischen Vintagesounds in erster Linier für die LP-Custom (den Rest machen Spieler, AMP und Bodentreter).
Meine Frage, lohnt es sich die Bünde zu wechseln? Ändert das was am Sound? Ich verspreche mir davon im Grunde genommen nur eine bessere Spielqualität, da das Bending doch durch den geringen Abstand Bund zur Halsoberfläche (siehe Bilder) sehr erschwert wird - da kann das Fret noch so gut poliert sein.
Ich habe an meiner LP Studio (mit Ebenholzgriffbrett) die etwa 12 Jahre alten Medium Bünde gegen Jumbos austauschen lassen und hab mich geärgert - aber nur darüber, dass ich das nicht viel früher getan habe
! Tatsächlich hat sich nicht nur die Bespielbarkeit enorm verbessert, sondern der Ton wurde auch deutlich stabiler und bekam etwas mehr Fundament. Kann ich also nur empfehlen, soweit es von einem Fachmann gemacht wird.
Von einem Austausch der Pickups möchte ich absehen, da die BP wirklich einen super Sound haben und ich damit voll zufrieden bin. Ist der Gewinn an Soundtransparenz durch den Einsatz einer neuen Bridge und/oder Stopbar so ausschlaggebend, dass sich das lohnt? Leider habe ich keine Soundbeispiele - vorher - nachher hier im Forum gefunden.
Ich denke mal, dass Soundbeispiele in diesen Fällen nur eingeschränkte Aussagekraft haben. Was man in einer Aufnahme am Computer vielleicht
gerade so hört, kann für den Spieler vor dem Amp schon einen Riesenunterschied bedeuten. Der Austausch meiner Nashville gegen eine aus dem vollen Messing gefräste von ABM hat sich für mich jedenfalls 100 % gelohnt.
Mir ging es ja ganz ähnlich wie Dir, mein Eindruck war immer, dass bei meiner Paula gerade im Tieftonbereich ein gewisses Manko herrschte, und zwar von der Basis, nicht von den Pickups her. Mit einem Duncan Custom 5 bin ich deshalb z.B. nicht glücklich geworden, weil er die Bässe so aufplusterte, sie aber für mich nicht natürlich klangen. Gerade die Nashville-Bridge ist mMn von der Übertragung nicht wirklich toll. Das Material ist nicht besonders steif, die Saitenreiter sind aus Guss statt aus Messing und im Übergang zwischen den billigen Gusseinschlaghülsen und den darin schlackernden Posts scheint auch gern so einiges zu versacken. Letzteres kann man aber schon mal etwas verbessern, indem man eine passende Sechskantmutter unterhalb der Rändelschrauben anbringt, die man nach der Höheneinstellung als Kontermutter gegen die Hülsen anzieht.
Über die ABM gibt es hier schon Threads und Posts, da hilft Dir die SuFu. Neben den geringeren Toleranzen und besseren Materialien der Brücke sind auch die Stahleinstellschrauben und die Messingeinschlaghülsen am Ergebnis beteiligt (ich hatte zuerst aus Faulheit nur die Bridge umgesteckt, aber die Neugier siegte später und der Rest brachte auch noch mal eine Verbesserung). Bei mir brachte die ABM jedenfalls mehr Sustain, Stabilität im Ton und eine gewisse Erweiterung des Frequenzbereichs nach unten und oben. Irgendwie gleichzeitig fetter und doch transparenter. Der Pearly Gates, der vorher schon gut klang, aber etwas wenig Bass hatte, klang jetzt gerade in den Tiefen deutlich besser. Trotzdem ist er letztlich an den Hals gewandert, weil ihn ein Dimarzio 36th Anniversary PAF Bridge abgelöst hat (der mMn schwer unterbewertet ist, vielleicht weil er vom "falschen" Hersteller stammt). Nur falls Du vielleicht doch nochmal über einen PU-Wechsel nachdenken solltest...
Auch gut gefallen hat mir das Resultat des Saitenhalter-Austauschs. Ein Alu-Stoptail brachte bei mir bessere Saitentrennung und einen insgesamt etwas "holzigeren" Ton. Keine Welten, aber ich habe keinen Gedanken mehr an das alte Teil verschwendet. Im Ersten Moment klang es etwas weniger "dicht", aber ich habe schnell gemerkt, dass da kein Druck verloren ging, sondern eher etwas Kompression und Matsch. Klingt einfach differenzierter. Irgendwann soll es dann noch mit einem Faber-Kit festgeklemmt werden, damit haben hier auch einige gute Erfahrungen gemacht:
http://www.tokaiguitar.de/produktdetail.php?id=15
Die bieten übrigens auch verbesserte TOM-Bridges an, die auch mit einem Locking System auf den Stehbolzen gesichert werden und z.B. mit Messing-Saitenreitern versehen sind wie die alte ABR-1. Selber hab ich sie noch nicht probiert, aber auch die Faber-Modelle dürften gegenüber der alten Nashville-Bridge besser klingen. Ich denke, zu denen wirst Du hier auch mit der SuFu fündig.
Gruß, bagotrix