Der TE hat gedacht, dass nur die Saiten und die Tonabnehmer den Ton beeinflussen.
Hätte im nächsten Beitrag jemand die Kopfplatte erwähnt, gebe es eine Kopfplattendiskussion, oder Nitro versus Polyester, oder Widerstand der Potis etc.
Der TE hat aber auch kurz darauf eindeutig Interesse daran, wie das Holz Auswirkung auf den Klang haben soll, geäußert.
Zitat:
Erstmals Danke für deine Antworten, aber es ist ist für mich schwer zu verstehen, wie der Körper und das Holz auf den Klang Auswirkungen haben sollen.
Das scheint für den TE eine notwendige Information zu sein um seine Kaufentscheidung treffen zu können. Warum ist die USA Tele aus Erle und die Squier Bullet aus Linde, macht es einen Unterschied, macht es Sinn mehr Geld für verschiedene Hölzer auszugeben, etc. Das klingt hier erstmal nach "noch so ein lästiger Tonewood Thread" aber es ist für eine kompetente Kaufentscheidung wichtig.
Ich finde, nur weil das Thema von vielen als lästig empfunden wird, sollte es nicht gleich abgewürgt werden.
Der springende Punkt ist doch: es sind nicht nur die Saiten und PUs, sondern mehr Parameter.
Diese Faktoren sind zahlreich, und deswegen sollte man mindestens einmal vergleichen, bevor man etwas kauft.
Jup.
Konsequent zu Ende gedacht hieß es ja umgekehrt, dass alle Gitarren gleich klingen würden, wenn man die gleichen Saiten und PUs montiert.
Wenn wir Faktoren wie den Spieler, unterschiedliche Mensuren und das Setup rausnehmen könnte man das so sagen, ja.
Warum gibt es dann überhaupt so viele Formen?
Nun ja, mit Formen meinst du wahrscheinlich die unterschiedlichen Baukonzepte und nicht nur die reine Form an sich. Diese Baukonzepte sind entstanden weil sie erhebliche bauliche unterschiede mit sich brachten die den Klang und das Feeling des Instrumentes beeinflussen sollten. Ganz vorne standen dabei auch immer ganz banale wirtschaftliche Interessen, ohne große Gitarrenliebhaber-Toneromantik. Gibson hat die Paulas mit dickem runden Body und 24.5" Mensur gebaut. Dann kam Fender mit seinen günstig fabrikproduzierten Teles und Strats die einen flachen Body und 25.5" Mensur haben. Jetzt gab es, in dieser jungen Industrie, zum ersten mal Konkurenz am Markt und damit einem die nicht den Rang abläuft musste Gibson nun seinerseits nachziehn um die Kundschaft dieser Nische auch beliefern zu können. Also haben sie SGs produziert, die dann auch einen flachen Body hatten und manche sogar eine 25.5" Mensur. Das ist neben vielen anderen Beispielen wie Griffbrettradius, Pickupbestückung, Elektronik, etc, nur eins von vielen baulichen Beispielen warum sich im Laufe der Gitarrengeschichte so viele "Formen" entwickelt haben. Das Holz und dessen vermeintliche Klangeigenschaften hat dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle und wenn dann nur aus Marketingsicht und nicht aus solider, empirischer Forschung. Was ja nichtmal so verwerflich ist, denn die Hersteller sind sich schon darüber im Klaren dass sie nicht nur ein Instrument sondern, ganz vorne mit dabei, auch ein großes Stück Emotionen verkaufen. So lange man sich dessen bewusst ist, ist das kein Problem. Mahagoni ist ein spezielles Holz, das fair gehandelt einen entsprechenden Preis hat, den soll man als Kunde dann auch bitte als Aufpreis zahlen aber wenn es dann los geht den Hölzern sonst welche eigenschaften zuzusprechen sollte man mal in die Geschichte gucken und verstehen wo das alles herkommt.
Deshalb danke für den Beitrag von
@stoffl.s
Was das Sperrholz aus dem Baumarkt anbelangt: hätte Leo Fender einen Baumarkt in seiner Gegend gehabt, hätte er das Material für die original Tele dort besorgt. Denn merke: Leo war darauf aus ein günstiges Instrument möglichst industriell bauen zu können. Unter anderem daher kommt der Schraubhals bei Fender - der durchaus auch als Verschleiss gedacht war, denn wenn er nix mehr taugt sollte er rasch und einfach getauscht werden können.
Nochmal: Der Tonabnehmer ist auf dem Body verschraubt. Der Body schwingt. Der Tonabnehmer schwingt ebenfalls, er ist ja mit dem Body verschraubt. Der Tonabnehmer wandelt die Abstände von der Saite zum Tonabnehmer in Strom um. Dabei ist es egal ob sich die Saite bewegt oder der Body.
Da sind wir wieder an dem Punkt den ich schonmal beschrieben hatte. Das würde bedeuten dass die Schwingung von der Saite, durch die Brücke in den Body, in den Pickup wandern müsste. Auf diesem Weg verliert die Schwingung aber schon so viel Energie dass nicht davon auszugehen ist dass sie einen Nenneswerten Einfluss auf den Pickup haben könnte. Ganz zu schweigen von Fender Modellen, wo die Pickups nichtmal am Body sondern "frei hängend" an der Schlagplatte befestigt sind oder Humbucker die nicht selten ebenfalls "frei hängend" an einem Rahmen montiert sind.
Ich finde diese These nicht haltbar.