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broeschies
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Wie gesagt, dieses Ideal von wegen "eigener Stil" kommt meiner Meinung nach nach der Technik. Bis dahin ist es mMn sinnvoller sich erstmal an Künstlern zu orientieren, die man tatsächlich einigermaßen nachahmen kann, um sich deren technische Kniffe abzugucken. Ich erwische mich auch heute noch dabei, dass ich bei Bruno Mars Songs die Klangfarbe zu hell mache, einfach weil mir das Original so sehr im Kopf rumschwirrt. Für die Stimme von Bruno Mars ist diese Klangfarbe genau richtig. Aus Sicht meiner Stimme ist sie ein technischer Fehler und führt sehr leicht zu einem gepressten Gesang.Man soll ja auch nicht nur nachmachen, sondern was eigenes drauß machen!
Ich höre eigentlich keine Pop-Musik, habe das auch früher nur selten gehört, aber die Sachen von Bruno Mars gefallen mir echt so gut, daß ich mich wieder mehr mit der Musikrichtung beschäftigen will, vorallem "Treasure", "Grenade" und "When I was your man", aber auch noch andere seiner Titel.
Ich muß halt über die Jahre versuchen meinen eigenen Stil zu entwickeln und Songs auf meine weise interpretieren und nicht immer nur versuchen möglichst gut nachzumachen. Das ist eben dann wohl der Unterschied zwischen Karaoke und Kunst.
Vielleicht ist das nur bei mir so, aber meiner Erfahrung nach haben auch andere das Problem, dass gerade bei sehr bekannten Songs, die Original-Gesangslinie einfach mental zu präsent ist und wenn es dann vom Stimmtyp her nicht passt, schleichen sich schnell technischer Fehler ein.
Eine Empfehlung, die ich immer wieder mache ist für Männer, die noch überhaupt keinen Ansatz zu ihrer Stimmlage haben, dass man sich Songs zum Üben aussucht, die im Original von Frauen gesungen werden und diese eine ganze Oktave tiefer singt. Vor allem für tiefe Männerstimmen eignet sich das sehr gut, denn der Abstand zu den meisten Frauen (die meisten Frauen sind Soprane) ist bei tiefen Männerstimmen fast genau eine Oktave. Aber auch für höhere Männerstimmen eignet sich das häufig ganz gut, denn die High Notes ihres Stimmfachs können auch dort sowieso nur die wenigsten direkt ansingen. Bei Frauen hat man zudem eine wesentlich geringere Tendenz, das Timbre zu imitieren (was eine Oktave tiefer auch praktisch unmöglich ist).
Die meisten Songs von weiblichen Künstlern bewegen sich meiner Erfahrung nach im Bereich von G3 bis D5. Daraus wird beim transponieren G2 bis D4, was für die meisten Männer in einer sehr angenehmen Lage liegt und nur für die höchsten Stimmen vielleicht etwas zu tief ist.