Hohe Töne und Kopfstimme trainieren?

Gestern habe ich (vorallem weil hier auch immer die Rede davon ist:), in meinen Lieblingssongs kommt gar kein C5 vor) mal versucht ein Glissando auf "o" von C4 bis C5 zu machen, ohne dabei ins Falsett zu rutschen - also Stimmbandschluss beibehalten. Was mir aufgefallen ist. Bei C5 ist irgendwie nochmal eine Steigerung der Intensität. Ich habe regelrecht gefühlt, wie ich die Stimmbänder "zusammendrücken" musste (also vielleicht das was mit Kompression gemeint ist?)

Ich hab das auch mit Glissandos begonnen zu üben, allerdings mache ich das immer auf LA bzw. A, manchmal vielleicht auch unwillkürlich auf O.
Es kostete mich auch viel Überwindung und Courage bei den Glissandos voll in der Bruststimme zu bleiben, hab mich das erst gar nicht getraut, wegen der Lautstärke und der Nachbarn... :redface:
Aber es ging letztlich ganz gut, ich hab dann auch das Glissando von D4 auf D5 geübt, das war nochmal ein Stück schwerer, beim d'' (D5) rutsche ich nach ca. 1-2 Sekunden meist von selbst in die Kopfstimme, da stimmt wohl mit der Stütze was noch nicht, oder es ist ein psychologisches Problem.

Nun übe ich das C5 aber auch meist ohne Glissandos, ich singe es einfach mit der Kopfstimme an und weite diese dann aus und mache letztendlich den Ruck in die Bruststimme, das klappt schon gut und zuverlässig. Nur der Klang bei meinem C5 begeistert mich noch nicht, es fehlt immer jegliches Vibrato und es hört sich sehr geschrien und angestrengt an, beim D5 ist das aber noch viel krasser.
Allerdings singe ich das C5 auch oft schon direkt vollstimmig an, muß ich ja meist, wenn es in irgendwelchen Songs vor kommt.

Mein Gesangslehrer hat mir aber geraten, vornehmlich erstmal bis a' (A4) zu üben, weil er bis da den Klang schon ganz gut zu finden scheint, ab dem b' wird es nochmal spürbar anstrengender für mich und das hört man wohl auch.
Der einzige Grund warum ich das C5 fast täglich einige male in der Vollstimme singen übe ist, weil ich den übermäßigen Respekt vor diesem Ton verlieren und erreichen möchte, daß es aus psychologischer Sicht gesehen ein "normaler Ton" für mich wird, damit ich diesen dann künftig lockerer und ohne Spannungen angehen kann.
Allerdings kommt das C5 und höher auch in sehr vielen meiner Übungslieder (nicht Klassik) vor und auch dort wird es oft vollstimmig gesungen, meist wohl aber Mixed-Voice und ich singe es meist bruststimmig als Belt, das paßt natürlich meist nicht so gut.

Gruß
Tim
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(ausgenommen das Falsett als Gestaltungsmittel und für sehr hohe Töne)

Wie hoch kommst Du denn maximal falsett (ohne Pfeifregister)?
Und wenn wir schon dabei sind, was ist der tiefste Ton den Du noch ohne dolles knarren singen leise kannst?

Ich schaffe jetzt in den ersten Stunden des Tages nach dem Aufstehen oft ein E2, und sogar ein recht kräftiges F2.
 
Nun übe ich das C5 aber auch meist ohne Glissandos, ich singe es einfach mit der Kopfstimme an und weite diese dann aus und mache letztendlich den Ruck in die Bruststimme, das klappt schon gut und zuverlässig.

Ich glaube, wenn du es richtig machst dürfte dort kein "Ruck" sein, sondern ein nahtloser Übergang. Sonst singst du es bestimmt im Falsett an. Das lässt sich nicht nahtlos mit der Vollstimme verbinden. Ich würde an deiner Stelle bei den Glissandos bleiben - macht für mich mehr Sinn.

Der einzige Grund warum ich das C5 fast täglich einige male in der Vollstimme singen übe ist, weil ich den übermäßigen Respekt vor diesem Ton verlieren und erreichen möchte, daß es aus psychologischer Sicht gesehen ein "normaler Ton" für mich wird, damit ich diesen dann künftig lockerer und ohne Spannungen angehen kann.

Ich denke dort liegt dein Denkfehler. Das C5 ist kein normaler Ton, sondern einer, der auch Profis einiges abverlangt. Es gibt sogar Tenöre, die haben nie ein C5 live gesungen (Ich glaube Domingo). Auch wenn es bei den Profis "locker" klingt, müssen die dort Schwerstarbeit leisten. Und im Contemporary (im leichteren Modus) schmeißen die meisten Sänger auch nicht mit hohen C's um sich (Außnahmen bestätigen die Regel:)).
Soll heißen: Setz dich nicht unter Druck.
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Mein Gesangslehrer hat mir aber geraten, vornehmlich erstmal bis a' (A4) zu üben

Das wäre auch mein Rat an dich. Wenn das noch nicht immer gut klingt (unangestrengt), brauchst du doch drüber gar nicht weitermachen.
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Wie hoch kommst Du denn maximal falsett (ohne Pfeifregister)?
Und wenn wir schon dabei sind, was ist der tiefste Ton den Du noch ohne dolles knarren singen leise kannst?

Bei meinem höchsten Ton habe ich noch nie verglichen - aber ich werd mal schauen, wenn es dich interessiert. Der tiefste Ton ist bei mir auch so um E2.
Darunter ist zu instabil.
 
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Ich glaube, wenn du es richtig machst dürfte dort kein "Ruck" sein, sondern ein nahtloser Übergang. Sonst singst du es bestimmt im Falsett an. Das lässt sich nicht nahtlos mit der Vollstimme verbinden.

Manchmal ist auch kein Ruck da, ich singe es also vermutlich manchmal Falsett an und manchmal mit der Kopfstimme oder Mischstimme.
Mein Gesangslehrer meint ja, ich soll das hohe C mit der Mischstimme singen, so würden es angeblich auch die Klassik-Tenöre singen, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Er meint aber, ich singe es in der Bruststimme und das wäre zu brachial, auch wenn das manche Tenöre auch so machen. Ich glaube die Begrifflichkeiten und das Unterscheiden zwischen einer gut ausgebauten Mischstimme und Bruststimme ist da ziemlich schwierig.
So wie ich das C5 aber singe, strengt es mich von der Stimme her eigentlich nicht doll an, ich hab danach nie Halsschmerzen oder sowas in der Art bekommen, auch wenn ich es oft hintereinander geübt habe, einzig meine Ohren leiden unter der Lautstärke. :redface:

Das C5 ist kein normaler Ton, sondern einer, der auch Profis einiges abverlangt. Es gibt sogar Tenöre, die haben nie ein C5 live gesungen (Ich glaube Domingo). Auch wenn es bei den Profis "locker" klingt, müssen die dort Schwerstarbeit leisten.

Das stimmt, aber es wirkt oftmals bei den Profis recht locker und macht einen dann echt neidisch... :eek:

Soll heißen: Setz dich nicht unter Druck.

Druck mach ich mir da nicht mehr, ich weiß ja ich kann den Ton vollstimmig singen, das C#5 auch noch, beim D5 wirds problematisch, aber wenn ich richtig und gut übe, wird das sicherlich irgendwann auch noch länger vollstimmig gehen.

Das wäre auch mein Rat an dich. Wenn das noch nicht immer gut klingt (unangestrengt), brauchst du doch drüber gar nicht weitermachen.

Das A4 klingt eigentlich schon ganz gut, meinte mein Gesangslehrer, das B4 bekomm ich auch noch einigermaßen hin, auch wenns schon merklich angestrengter als das A4 klingt.

Bei meinem höchsten Ton habe ich noch nie verglichen - aber ich werd mal schauen, wenn es dich interessiert. Der tiefste Ton ist bei mir auch so um E2.
Darunter ist zu instabil.

Du bist auch Tenor, oder?

Ja, das E2 ist schon echt schwer, das schaffe ich meist überhaupt nicht ohne knattern, außer vielleicht morgens wenn die Stimmbänder noch dehydriert und verschleimt sind. Wenn ich richtig aufgewärmt und eingesungen bin, würde ich sogar das F2 nicht in einem Lied wagen, weil es mir Probleme macht, allermindestens klanglich.
Generell hab ich bei meinen Aufnahmen von Bariton-Songs (Sinatra-Covers) gemerkt, daß die mit meiner Stimme einfach nicht doll klingen, es fehlt mir die Weichheit in den unteren Tönen und irgendwie die Substanz bzw. Fülligkeit in der Stimme. Darum würde ich sie mir gerne ca. 2 Töne nach oben transponieren.
Ich hab auch mal versucht "My Way" ca. eine Oktave höher zu singen, aber das haut dann nicht mehr hin mit den hohen Passagen, da müßte ich dann in die hohe Randstimme und es paßt absolut nicht mehr zum Song.
 
Naja, du wirst schon wissen, was du machst:)

Du bist auch Tenor, oder?

Sagen wir mal so: Ich kann in der Tenorlage singen.
Nach klassischen Kriterien wäre ich eventuell ein lyrischer Bariton oder ein schwerer Tenor.
Da ich aber nicht klassisch ausgebildet bin, kann man das nicht so genau sagen. Im Chor singe ich Tenor.
Das kann aber auch ein hoher Bariton noch gut singen.

Ich singe am liebsten in der Mittellage und tiefen Tenorlage. (mit gelegentlichen Höhenflügen)
Auf alle Fälle kein hoher Tenor.

Ach nur so nebenbei. Es gibt durchaus Tenöre, die ein stärkeres Brustregister (tiefe Lage) haben als mancher Bariton. Vorallem lyrische Baritone haben manchmal weniger satte Tiefen.
 
Je länger ich mitlese, desto sicherer bin ich mir, dass zumindest Tim kein Tenor ist.... Weder der Ausbau der tiefen Lage noch deine eher nach unten gespreizte Indifferenzlage sprechen für einen solchen. :gruebel:

Andererseits haben ungeübte Tenöre tatsächlich oft mehr Probleme, ihre hohen Lagen zu erreichen, als ein Bariton.

Vielleicht bist du aber auch einfach noch tatsächlich viel zu untrainiert, um das Stimmfach überhaupt zu erkennen.
 
Je länger ich mitlese, desto sicherer bin ich mir, dass zumindest Tim kein Tenor ist.... Weder der Ausbau der tiefen Lage noch deine eher nach unten gespreizte Indifferenzlage sprechen für einen solchen. :gruebel:

Andererseits haben ungeübte Tenöre tatsächlich oft mehr Probleme, ihre hohen Lagen zu erreichen, als ein Bariton.

Vielleicht bist du aber auch einfach noch tatsächlich viel zu untrainiert, um das Stimmfach überhaupt zu erkennen.

Eine Hörprobe wäre schon mal sinnvoll. Aber er hat ja einen GL, der wird ihn schon richtig einschätzen. Ich hab da sowieso keine Erfahrung. Nur gefährliches Halbwissen:evil:
 
Da hab ich eben so meine Zweifel. denn ich kenne mehr als einen, bei dem die Fehleinschätzung des GL zu Stimmschäden geführt hat. Und der gute Tim hat hier schon ein paar Merkmale in die Diskussion geworfen, die mich reichlich stutzig machen.

Andererseits hört Tim ja auch hier im Forum nicht richtig zu.... (Nix für ungut, Tim) :patpat:
 
zu untrainiert, um das Stimmfach überhaupt zu erkennen
Meiner Ansicht nach ist das doch hier unwichtig. Ich kenne eine Sopranistin, die bis f''' singt, und trotzdem von anderen als Mezzo bezeichnet wird, weil sie auch tief singen kann. Oder eine Koloratursopranistin, die höchste Stücke singen kann, aber nach unten hin bis unter c kommt. Solange man das singen kann, was man singen möchte, ist das doch irrelevant!
Und wenn Tim tatsächlich c'' und d'' bruststimmig singen kann, dann finde ich das wirklich hoch.

Schade, du hast überhaupt nicht verstanden, wo dein Fehler lag.
Aber ich verstehe ja sowieso nichts ...
 
Meiner Ansicht nach ist das doch hier unwichtig.
Gerade hier ausnahmsweise eben nicht. Ich stimme Dir zu, dass diese Schubladen ungeheuer einschränken können und bei den Beispielen, die Du genannt hast, nicht wirklich relevant sind. Nur sehe ich es eben bei Tim so, dass er sich auf etwas versteift, was noch lange nicht sicher ist und damit auf Dauer seine Stimme vielleicht schädigt. Es ist seine Stimme, schade finde ich es trotzdem. Aber er ist ja nicht der einzige, der das macht... :rolleyes: Es soll sogar GesangslehrerInnen geben, die bei ihren SchülerInnen auf dem falschen Stimmfach bestehen. GsD ist meiner da nicht dabei.
Aber ich verstehe ja sowieso nichts ...
Wenn das Deine Sicht von Dir ist - auch schade :)

In dem Fall hatte ich das was 6thfoot geschrieben hatte aber auch anders aufgefasst als Du offensichtlich. Wenn ohne Druck singen so einfach wäre, wären viele SängerInnen schon wesentlich schneller wesentlich weiter. "Sing einfach ohne Druck" könnte auch ziemlich zynisch aufgefasst werden. Und es steht im Widerspruch zu "Das muss geübt werden". Wäre es so einfach, müsste es nicht geübt werden...
 
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@Silvieann Ich kenne auch eine Subaltistin, die gerne Sopran sänge.... :evil: Hammerstimme, die Frau übrigens.

Ja, und? Dann kann er das halt. Ist doch toll. Er schrub aber, dass es ihm schwer fiele, dass er eine eher tiefe Indifferenzlage hat und bis E2 runterkommt, sein GL ihm aber gesagt hat, er sei Tenor.

Und da hat der Tim den Salat. Es hilft ihm nämlich nix, diese Einschätzung. Vielleicht sollte er die besser zurückstellen, denke ich mir so.


Und wie du aus "Schade, du hast überhaupt nicht verstanden" ein "ich verstehe ja sowieso nichts..." drehst, ist ja glatt mal höhere Dialektik. :D Warum so eingeschnappt?
 
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Ja, und? Dann kann er das halt. Ist doch toll. Er schrub aber, dass es ihm schwer fiele, dass er eine eher tiefe Indifferenzlage hat und bis E2 runterkommt, sein GL ihm aber gesagt hat, er sei Tenor.

Ich dachte wir hätte geklärt, daß ein hohes C keinem Tenor leicht fällt? Erstrecht nicht nach knapp 2 Jahren Gesangserfahrung und uneffektivem Üben. ;)

Das mit der Indifferenzlage versteh ich nicht so recht.
E2 singen zu könne spricht nicht gegen das Tenor sein, Andrea Bocelli singt sogar ein C#2 und das 10 mal besser als mein E2, sofern es denn bei mir überhaupt mal klappt:


Die meisten Tenöre im Contemporary schaffen als Tiefste Note ein F2-E2 oder tiefer, selbst Adam Lambert hat ein E2 als tiefste Note auf "The Range Place 2.0" stehen.
Entscheidend für das Stimmfach sind der Klang und die vollstimmigen Höhen, beides kennt mein Gesangslehrer, hier kennt es keiner. ;)

Was für ein Interesse sollte mein Gesangslehrer haben mich falsch einzustufen und damit unter anderem riskieren, daß ich einen Stimmschaden erleide und keinen Unterricht mehr bei ihm nehmen kann? ;)
Im Gegenteil, er hielt sich bezüglich der Einstufung lange (fast ein Jahr) bedeckt und stufte mich erst als Tenor ein, als er meine hohe Bruststimme hörte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tim, poste doch einfach mal eine Stimmprobe mit deinen hohen und tiefen Tönen ;)
Muß ja gar kein Stück sein, einfach ein paar Töne ...
 
@Tim Niemand hat ein Interesse, das absichtlich zu tun. Hoffe ich mal....

Aber ich habe davon schon viel zu oft gehört (übrigens leider auch oft im Profibereich!), um es als Schabernack abzutun. Den Vogel abgeschossen hat ein Dozent, der seinen Gesangsstudenten falsch einsortierte. Kommt hoch = Tenor. Ja, Pech gehabt, der Mann ist Bariton, Stimme im Eimer. Jung kaputt spart Altersheime. Hallo? An einer renommierten Musikhochschule! Es kommt viel häufiger vor als du denkst.

Schön, wenn dein GL ein Jahr damit gewartet hat. Seltsam, dass er das dennoch nun so einsortiert, obwohl sich aus deinen Posts hier noch so viel Unsicherheit herausliest, dass es echt schwierig ist, deinen tatsächlichen Stand herauszulesen. Mag im Unterricht anders sein - hier kommt davon aber nichts an. Und ein Jahr ist nicht viel, und du bist noch jung. Vielleicht würden wir alle hier das etwas anders sehen, wenn wir dich mal zu hören bekämen. Hier wäre Gelegenheit - nur keine falsche Scheu! Ich bin bestimmt nicht der einzige, der total neugierig auf dich ist.

Was deine Indifferenzlage anbelangt: Ich spreche von dem Ton (bzw der Lage) der erklingt, wenn man seufzend ausatmet. Nicht singt! Nur mit einem Ton ausatmet. In dieser Lage spricht man auch, es sei denn, man macht physiologisch (oder auch psychologisch!) irgendetwas verkehrt. Zu flach atmen, zu leise sprechen, oder auch zu laut, an der falschen Stelle atmen, "idiomatische Verbildung", etc.pp. Und nein, das ist bestimmt kein A2 bei dir. Als Tenor wärst du auf jeden Fall höher als ich (Bariton). Und meiner ist so in etwa ein A3.

Was hatten wir geklärt? Dass ein vollstimmiges hohes C nicht leicht ist, auch für Tenöre nicht. Aber warum sich ein hohes C erbrüllen, wenn man's mit guter Technik in der Mischstimme viel besser machen kann? Du warst aber so auf diesen Ton in Vollstimme fixiert, und hast dabei mit der Einstufung als Tenor gewunken. DAS hat mich stutzig gemacht. Ich glaube übrigens nicht, dass von den Profis hier und selbst von den langjährigen Laien jemand nicht weiß, dass das Stimmfach nicht einfach nach Umfang abzusortieren ist. Aber, wie du ganz richtig bemerkst: Dein GL kennt das bei dir, wir nicht. Menno. Wir müssen das geschriebene Wort dazu hernehmen. Schwierige Kiste, merkst du ja auch, dass Antworten auf deine Fragen etwas anderes geraten als von dir gedacht, gell?

Bei Pop-Aufnahmen wäre ich SEHR zurückhaltend, davon auf tatsächlich erreichbare Töne zu schließen. Moderne Studiotechnik macht's möglich, auch noch Töne zu treffen, die man eigentlich gar nicht mehr erreichen kann.
 
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Bei Pop-Aufnahmen wäre ich SEHR zurückhaltend, davon auf tatsächlich erreichbare Töne zu schließen. Moderne Studiotechnik macht's möglich, auch noch Töne zu treffen, die man eigentlich gar nicht mehr erreichen kann.
und oft genug gibt es auch Background-Sängerinnen, die eventuell höher kommen - wer kann da noch unterscheiden wer was singt?
 
@Tim Niemand hat ein Interesse, das absichtlich zu tun. Hoffe ich mal....

Das hoffe ich auch mal. Mein Gesangslehrer hat sich daher ja auch fast 12 Monate nicht festlegen wollen, nur immer gesagt, so zwischen Bariton und Tenor...
Er wollte und will sicherlich nicht, daß ich meine Stimme ruiniere und er spürt ja meinen Ehrgeiz sehr deutlich, also wird er mich bremsen wenn ich etwas will, was meine Stimme (noch) nicht her gibt.
Darum war ich ja auch so verduzt, als er mir von sich aus, ohne das ich nachfragte, nach der hohen Bruststimm-Übung sagte, das er glaubt, daß ich Tenor sei, wenn auch kein ganz hoher und da war ich noch weit weniger hoch in der Bruststimme als jetzt, damals war das nur bis a' oder b', nun kommt ich ja bis c#'' oder d''.
Ich denke, er hat das auch weniger an den Noten, als viel mehr am Klang meiner Stimme bei den hohen Noten festgemacht.

Schön, wenn dein GL ein Jahr damit gewartet hat. Seltsam, dass er das dennoch nun so einsortiert, obwohl sich aus deinen Posts hier noch so viel Unsicherheit herausliest, dass es echt schwierig ist, deinen tatsächlichen Stand herauszulesen.

Mein Gesangslehrer hat ja Gesang studiert und ca. 25 Jahre Berufserfahrung, unter anderem auch aus dem Profi-Chor und einen klassischen Schwerpunkt, ich denke wenn er mir was in Richtung Stimmfach sagt, hat das schon eine hohe Glaubwürdigkeit. Auf jedenfall bedeutet es weit mehr als die theoretischen Spekulationen hier!

Nur nochmal zur Erinnerung, falls jetzt wieder jemand von dem Thema genervt wird, ICH hab diesmal nicht damit angefangen über mein Stimmfach zu diskutieren, für mich ist mein Stimmfach klar. Auch wenn es gerade in dem Bereich schwer ist eine 100%ig sichere Aussage zu fällen, das ist mir schon bewußt.

Ganz interessant zu dem Thema ist noch das hier, Punkt 1. 2:
http://www.gesanglehrer.de/jones/stimmfach.html

Da wird gesagt, daß wohl das h' ausreicht für die Tenordefinition und das h' strengt mich in Pop/Rock-Songs nicht extrem an, das singe ich andauernd. Aber wie gesagt, entscheident ist der Klang dabei und der ist sehr hell bei mir, ich würde fast sagen wenig "männlich", eher wie bei einem Jugendlichen.
Früher hat mich meine Stimme immer genervt, ich wollte tiefer und männlicher klingen und lauter sprechen, damit man mehr Notiz von mir nimmt usw..
Meine Stimme war beim Sprechen halt immer schon heller und höher als die meiner Freunde.

Was deine Indifferenzlage anbelangt: Ich spreche von dem Ton (bzw der Lage) der erklingt, wenn man seufzend ausatmet. Nicht singt! Nur mit einem Ton ausatmet. In dieser Lage spricht man auch, es sei denn, man macht physiologisch (oder auch psychologisch!) irgendetwas verkehrt. Zu flach atmen, zu leise sprechen, oder auch zu laut, an der falschen Stelle atmen, "idiomatische Verbildung", etc.pp. Und nein, das ist bestimmt kein A2 bei dir. Als Tenor wärst du auf jeden Fall höher als ich (Bariton). Und meiner ist so in etwa ein A3.

Ich kann das in allen möglichen Tönen machen, sehe darin aber keinen Sinn, hab auch noch nie von so einer Übung gehört.
Broeschies hat mir das mit dem Basiston beim Sprechen erklärt, ich glaub er meinte, das wäre beim Sprechen das einzige, was noch einen gewissen Rückschluss auf das Stimmfach zuläßt, auch wenn es trotzdem ungenau ist.
Da bin ich meist zwischen A2 und B2, also etwa so wie Jonas Kaufmann oder Bruno Mars.

Was hatten wir geklärt? Dass ein vollstimmiges hohes C nicht leicht ist, auch für Tenöre nicht. Aber warum sich ein hohes C erbrüllen, wenn man's mit guter Technik in der Mischstimme viel besser machen kann?

Das ist richtig, ich versuche das c'' ja auch in verschiedenen Modi zu singen, Bruststimme, Mischstimme und Kopfstimme/Falsett und bei gehaltenem Ton zwischen den Modi zu wechseln, das geht schon ganz gut.

Dein GL kennt das bei dir, wir nicht. Menno. Wir müssen das geschriebene Wort dazu hernehmen. Schwierige Kiste, merkst du ja auch, dass Antworten auf deine Fragen etwas anderes geraten als von dir gedacht, gell?

Ja, ich arbeite ja auch an mir, der Technik und Raumakustik um mal eine Tonleiter- oder Glissando-Hörprobe zu erstellen.

Bei Pop-Aufnahmen wäre ich SEHR zurückhaltend, davon auf tatsächlich erreichbare Töne zu schließen. Moderne Studiotechnik macht's möglich, auch noch Töne zu treffen, die man eigentlich gar nicht mehr erreichen kann.

Das ist klar, trotzdem wenn in der Klassik, wo es sehr auf Stimmfächer an kommt, ein Tenor das c oder B noch singen können muß, heißt dies ja, daß er es auch super laut und mit gutem Klang singen können muß, damit hätte ich bei beiden Tönen schon Probleme, weil sie mir für Fortissimo wohl schon zu tief sind.
Es ist doch aber logisch, daß die Stimme eines Tenors nicht unter dem B2 einfach aufhört und nur noch Luft kommt. Ich gehe davon aus, daß jeder Tenor weiter runter singen kann, sicherlich mindestens bis zum F2, wenn auch mit immer schwächer werdendem Klang und Lautstärke, die dann für die Klassik-Bühne absolut nicht mehr reicht, daher muß da dann der Bariton ran.
 
Zuletzt bearbeitet:
für mich ist mein Stimmfach klar.
Und genau da sehe ich im Moment das Problem. Du selber hast den entsprechenden Jones-Artikel verlinkt; lies dort doch bitte einmal die ersten drei Absätze.
Ich zitiere mal den ersten:
Ich kann die Anfragen, die ich durch meine Website zum Thema Stimmfach bekomme gar nicht mehr zählen. Aber wie kann man feststellen, ob jemand ein Mezzo oder ein Sopran ist, ein Bariton oder ein Tenor? In Bezug auf die Bedeutung dieses Themas herrschen kontroverse Ansichten. Unglücklicherweise verbringe ich meine Zeit häufig damit, Stimmschäden zu reparieren, die das Ergebnis einer falschen Kategorisierung des Sängers sind.
Das gilt nicht nur für falsch einsortierte Stimmen, sondern auch für welche, die sich darauf versteifen, gleich alles bieten zu müssen, was das Stimmfach vielleicht hergeben sollte. Es nützt Dir nichts, absolut unabhängig davon, ob Du nun in der richtigen Schublade steckst oder nicht, wenn Du außerhalb Deiner derzeitigen Möglichkeiten mit Gewalt singst. Da gilt noch immer der Grundsatz, den mir meine erste GL mitgegeben hat, damit bin ich bisher echt gut gefahren:
IF IT HURTS, STOP!!!
Mein GL hört, wenn ich zu wenig Alt zwischen Chorproben mit vergleichsweise hohen Sopranpartien gesungen habe. Und ich habe eine wirklich robuste Stimme, die mir schon manche Eskapade verziehen hat.
 
Ja, ich arbeite ja auch an mir, der Technik und Raumakustik um mal eine Tonleiter- oder Glissando-Hörprobe zu erstellen.

Also ehrlich man kann auch mal ne Hörprobe mit nem Handy oder Diktiergerät machen.
Die Leute hier können schon abschätzen, ob ein schlechter Klang der Aufnahmequlität oder deiner Gesangs-Technik verschuldet ist. Du musst ja auch nicht so hoch und laut singen, dass es pfeifft und kracht. Eine Hörprobe in niedriger Qualität ist schon mal eine bessere Diskussionsgrundlage als garnichts. Ich hab auch ne Hörprobe mit nem Camcorder gemacht - so schlecht klingt das auch wieder nicht.

IF IT HURTS, STOP!!!

Er hat ja gesagt, das nichts wehtut. Aber wenns wehtut ist es meistens schon zu spät.
Also wenn ich von meiner Stimme ausgehe muss ich schon sagen, wenn es sich nicht gut anfühlt aufhören und morgen weitermachen. Sonst ist meine Stimme am nächsten Tag mindestens müde.

Meiner Meinung nach kann man das Stimmfach erst 100%ig zuordnen, wenn die Stimme schon sehr gut ausgebildet ist. Das ist bei mir nicht der Fall - deshalb lege ich mich da nicht fest.

Die Tessitur ist für mich das wichtigste Merkmal der Stimmfachbestimmung. Was nützt es, wenn ich mir einbilde eine helle Stimme oder den typischen Tenorklang zu haben (oder mir das jemand sagt), ich mich aber permanent überanstrenge, um in meine Schublade zu passen?

Es gibt auch genügend Baritone die sehr hoch singen können und dabei "leicht" klingen und genügend Tenöre, die eine volle Tiefe haben.
Daher kommen dann auch solche Bezeichnungen wie Baritenor im Contemporary zustande. (Morton Harket, Tom jones, Billy Joel )
Wirklich eindeutig ist das nur in der Klassik, weil da ein bestimmter Klang/ Volumen gefordert ist, den man halt nur in seinem "echten" Stimmfach bringen kann.
Und selbst da gibt es Fälle, wo jemand durch intensives Training den Sprung in ein anderes Stimmfach vollzieht.
Hier Bariton singt Tenor:


Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, werde ich wohl nie den Trainingsstand erreichen, um mein Stimmfach zuverlässig zu bestimmen, weil ich nur hobbymäßig singe, nicht klassisch und irgendwo zwischendrin hänge.
(Das juckt mich aber garnicht)

Ich glaube Tim hat seine Entscheidung eh schon getroffen und wird auch weiterhin auf dem hohen C rumhacken - kann er ja auch. Hoffen wir, dass es die richtige Entscheidung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was deine Indifferenzlage anbelangt: Ich spreche von dem Ton (bzw der Lage) der erklingt, wenn man seufzend ausatmet. Nicht singt! Nur mit einem Ton ausatmet. In dieser Lage spricht man auch, es sei denn, man macht physiologisch (oder auch psychologisch!) irgendetwas verkehrt. Zu flach atmen, zu leise sprechen, oder auch zu laut, an der falschen Stelle atmen, "idiomatische Verbildung", etc.pp. Und nein, das ist bestimmt kein A2 bei dir. Als Tenor wärst du auf jeden Fall höher als ich (Bariton). Und meiner ist so in etwa ein A3.
Wie gesagt, es gibt mehrere Definitionen von "Indifferenzlage", aber A3 erscheint mir schon sehr sehr hoch. Ich zitiere mal aus dem Buch "Stimmtherapie mit Erwachsenen"

Als Indifferenzlage wird die Tonlage bezeichnet, in der die Phonation mit dem geringsten Kraftaufwand möglich ist. Sie liegt etwa 2-3 Ganztonschritte oberhalb der unteren Grenze des Stimmumfangs. Die Indifferenzlage ergibt sich aus der Länge der Stimmlippen. Da die Stimmlippen des männlichen Kehlkopfes im Durchschnitt 0,5cm länger sind als die des weiblichen, ist die Indifferenzlage der männlichen Stimme grundsätzlich tiefer. Die männliche Indifferenzlage liegt zwischen F2 und C3, die weibliche eine Oktave höher zwischen F3 und C4.
Mit einer Indifferenzlage von A3 wärst du also vermutlich Mezzosopran. :D Die Lage, die Tim angibt (tiefster Ton E2, Indifferenzlage A2) ist ganz normal für einen durchschnittlichen Mann. Und durchschnittliche Männer sind häufig auch Tenöre (oder eben lyrische Baritone).

Auch die Indifferenzlage über einen Seufzer zu finden, kommt mir ungewöhnlich vor. Die typische Übung, die ich kenne, ist diese hier (monotones Sprechen). Vom Stimmfach her ist es meiner Erfahrung nach so, dass Indifferenzlagen von F2 abwärts Bässe sind, Indifferenzlagen von B3 aufwärts sind Tenöre, und alles dazwischen sind diese typischen "mittleren Männerstimmen", die je nach Veranlagung tiefe Tenöre oder hohe Baritone sind.
f
 
Wie gesagt, es gibt mehrere Definitionen von "Indifferenzlage", aber A3 erscheint mir schon sehr sehr hoch. Ich zitiere mal aus dem Buch "Stimmtherapie mit Erwachsenen"

>Als Indifferenzlage wird die Tonlage bezeichnet, in der die Phonation mit dem geringsten Kraftaufwand möglich ist. Sie liegt etwa 2-3 Ganztonschritte oberhalb der unteren Grenze des Stimmumfangs. Die Indifferenzlage ergibt sich aus der Länge der Stimmlippen. Da die Stimmlippen des männlichen Kehlkopfes im Durchschnitt 0,5cm länger sind als die des weiblichen, ist die Indifferenzlage der männlichen Stimme grundsätzlich tiefer. Die männliche Indifferenzlage liegt zwischen F2 und C3, die weibliche eine Oktave höher zwischen F3 und C4.<

Mit einer Indifferenzlage von A3 wärst du also vermutlich Mezzosopran. :D Die Lage, die Tim angibt (tiefster Ton E2, Indifferenzlage A2) ist ganz normal für einen durchschnittlichen Mann. Und durchschnittliche Männer sind häufig auch Tenöre (oder eben lyrische Baritone).

Nun ja, das Zitat kann aber auch nicht so ganz stimmen, denn das hieße ja, dass ein Sopran mit einer Indifferenzlage von C4 (c'') nur bis A3 (a') hinunterkommen würde. Dabei habe ich bisher immer gehört, dass ein 'normaler' Sopran durchaus auch ein c' singen können sollte.
 

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