Akkordeon Taste, Knopf oderGroßknopf: Welches System spielt ihr?

  • Ersteller ZAUBERBAER
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Mit dem Daumen spielen ist wirklich nur ne Gewöhnungssache ... Üben Üben Üben *nen euro für das Phrasenschwein*
 
Hallo zusammen,
als Wiedereinsteiger spiele ich seit November chromatisches und diatonisches Knopfakkordeon. Das chromatische Knopfakkordeon um das es hier geht, hat eigentlich nur Vorteile, egal ob B oder C-Griff. Bei einem dreireihigen z. B. muss man nur drei Griffmuster erlernen um alle Tonarten zu spielen, bei einem fünfreihigen nur noch eins. In vielen unserer Nachbarländer wie Schweden oder Frankreich spielt das Pianoakkordeon nur eine untergeordnete Rolle. Eigentlich kein Wunder, wenn man weiß das das Pianoakkordeon nach dem ersten Weltkrieg von Hohner aus rein wirtschaftlichen Gründen favorisierte wurde um es durch seine Ähnlichkeit zum Klavier in den bürgerlichen Wohnzimmern salonfähig zu machen. Der große Aufschwung kam mit dem Ende des Stummfilms als die Kinopianisten arbeitslos wurden. Viele wurden von Hohner in einem Crashkurs zu Akkordeonlehrern ausgebildet und beauftragt Akkordeonorchester zu bilden, was den Absatz enorm steigerte. Das funktionierte natürlich nur in Deutschland, die Nachbarländer blieben in der Regel bei den Traditionellen chromatischen Knopfakkordeons. Deshalb baute und exportierte Hohner auch immer diese Instrumente. Es wird auch in Zukunft immer beide Systeme geben und es ist auch jedem selbst überlassen wofür er sich entscheidet. Wer schon immer Pianoakkordeon spielt und vielleicht auch noch Klavier oder Keyboard, sollte dabei bleiben. Wenn aber jemand ohne Vorkenntnisse anfangen möchte, kann ich ihm nur zu einem chromatischen Knofakkordeon raten.
In diesem Sinne, Didilu


Ganz genau - immer wenn ich mir neue Akkordeonnoten kaufe ist das erste, was mich aufregt, dass ich das Ganze nicht so spielen kann, wie es gewollt ist, weil das Stück für Knopfakkordeon geschrieben ist... der Tonumfang fehlt, Sprünge über 2 Oktaven in Läufen sind (für mich) nicht machbar etc... da tröstet mich das Argument "Die können dafür kein ordentliches Glissando" auch nicht - Wenigstens ist bei manchen wenigen Stücken eine Piano-Akkordeon Fassung mit angegeben (Aktuell: Paganiniana), aber wenn dann im Vorwort steht, die Pianofassung sei leichter und die Knopfakkordeonfassung zu bevorzugen weiß ich auch nicht, was ich tun soll... In der Regel verbring ich dann jeden Tag ne halbe Stunde extra damit die verdammten zusätzlichen Töne einzupauken...

Naja, was solls - Ich spiel gerne Pianoakkordeon, hab dadurch auch ein Erfolgserlebnis mehr (Ha, ich kann das Zeug auch mit Tasten!), trotzdem würde ich, wenn ich heute neu anfangen würde, Knopfakkordeon lernen.


P.S: Daumen im MIII hab ich noch nie verwendet und bin bisher auch gut ohne klargekommen - find ich irgendwie komisch/unnatürlich den Daumen da hinzubiegen x)
 
"Die" können dafür das Glissando für eine verminderte Tonleiter:cool:
 
ach knopf ist schon genial, besonders wenn man sänger begleiten soll und denen die tonart auf dem blatt nicht paßt oder bläser, die nur ihre b oder es stimme dabei haben.
der selbe fingersatz nur von einem anderen knopf aus und das problem ist gelöst ( bei fünf diskantreihen).
ich kenne genügend tastenspieler, die der lehrer selbst auf dem konservatorium noch überzeugt hat auf knopfgriff umzusteigen. dann ist es in der regel c-griff.
knopfgriff ist halt das orginal.
taste erscheint mir für musiker sinnvoll, die auch noch klavier oder keybord spielen müssen und für die akkordeon ein nebeninstrument ist.
 
Wichtig ist mir die richtige Grund-Fingertechnik zu erlernen

es gibt keinen für alle verbindlichen fingersatz bei knopf, denn die hände sind verschieden. ohne daumen zu spielen stammt aus einer alten tradition und wird auch von deren anhängern nicht konsequent angewandt. in der literatur gibt es eben auch mal akkorde mit fünf tönen.
wichtig scheint mir - wa auch schon angesprochen wurde - die koppelreihen nicht aus bequemlichkeit zu benutzen, sondern nur wenn sich tonverbindungen da musikalisch besser aktikulieren lassen, z.B. akkord- oder doppelgriffe im legato; und der daumen gehört auf die außenreihen.
noch wichtig ist, das handgelenk nicht ständig zu drehen und lieber mit dem ganzen arm mitzugehen um zum beispiel läufe über zwei, drei oktaven zu spielen und in jeder oktave kosequent den selben fingersatz zu benutzen. also nicht in der ersten oktave 0-2-3-2-3-0-2-0 und dann in der zweiten 0-1-2-1-2-5-1-5 weill es sich gerade so ergibt.
überhaupt sollte man alle läufe in verschiedenen artikulationarten üben den ersten finger nicht so benutzen, denn den braucht man mal oft für vorschläge oder pralltriller etc.
 
S
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Doppelpost
S
  • Gelöscht von Antje
  • Grund: doppelt
Auch ich überlege ins 5-reihige Knopfakkordeon reinzuschnuppern.

(1) Wer kann über die Vor- und Nachteile beim Vergleich von
flachem und gestuftem Griffbrett (5-reihig) berichten ?
 
ich behaupte dreist das es eine glaubensfrage ist.
Heute wird aber eigentlich hauptsächlich gestuft gebaut und gespielt (?!, ja ... Gola ist flach ... aber wer spielt schon ne KnopfGola? ^^). Die 4 und 5te Reihe zu greifen ist durch die gestufte Bauweise vermutlich etwas günstiger, da es der Handgeometrie entgegen kommt. ...
Naja beides ist denke ich ohne Probleme lernbar. Ich würde mir eher Gedanken über C- und B - Griff machen und mich schnell für C-Griff entscheiden.
 
Hallo zusammen,
ich habe beides gespielt. Meine neugekauften chinesischen (eine Goldencup und eine GEDO), die ich beide inzwischen wieder verkauft habe, waren gestuft und hatten große Knöpfe. Meine beiden chromatischen Hohner aus den 50ern haben 13mm Knöpfe und sind flach, ebenso meine diatonische Hohner Club, Baujahr 1960. Ich konnte aber keine Vor- oder Nachteile durch die Bauweise feststellen, allenfalls das ich, als ich noch die GEDO und die Hohner gleichzeitig hatte, mich jedesmal umstellen musste. Obwohl ich B-Griff spiele, stimme ich Zauberbaer zu und rate Anfängern oder Umsteigern zu C-Griff.
Gruß, Didilu
 
da ich es selbst nicht so gut beschreiben kann, stelle ich mal die Meinung von Martin Rzeszut zu dem Thema C oder B-Griff vor.

Wobei er ja selbst zugibt, dass für technisch anspruchsvolle, "künstlerische" Musik das B-Griffsystem von Vorteil ist. Es hängt also mehr davon ab, was man machen möchte. Wenn du "unterhaltende" Musik bevorzugst, ist das C-Griffsystem für Dich richtig, möchtest Du lieber schwierige, anspruchsvolle Literatur spielen, ist der B-Griff von Vorteil.
 
Find ich ein bisschen komisch, das Argument.
Weil die drei ersten Töne der C-Dur-Tonleiter annäherungsweise an der entspannten Fingerposition liegen, sollen C-Dur-Stücke darauf einfacher laufen oder wie? Und gibt es in dieser "Unterhaltungsmusik" keine anderen Tonarten? Was ist mit "chromatischen" Tonarten, die sich u.U. sogar desselben Tonvorrats bedienen wie C-Dur?
Übrigens hat man auch bei nem 5-reihigen B-Griff Möglichkeiten, den Fingersatz entspannender zu wählen.
 
Wobei er ja selbst zugibt, dass für technisch anspruchsvolle, "künstlerische" Musik das B-Griffsystem von Vorteil ist. Es hängt also mehr davon ab, was man machen möchte. Wenn du "unterhaltende" Musik bevorzugst, ist das C-Griffsystem für Dich richtig, möchtest Du lieber schwierige, anspruchsvolle Literatur spielen, ist der B-Griff von Vorteil.

tut mir leid für diese Äußerung: aber das ist vollkommener Quatsch!!!! Du hast den gleichen Tonumfang, etwas andere Fingersätze. Aber so nen Schmarn wie du den von Dir gegeben hast ...
Hier kommt es ja auch einem so vor als ob es wirklich Leute gibt die glauben "Taste sei "besser" als Knopf" ...
!!!!!Es sind unterschiedliche Systeme, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen entstanden sind und entsprechend in unterschiedlichen Kulturkreisen unterschiedlich verbreitet sind und MEHR NICHT!!!!!

Denn dann sollten Großknopf - Akkordeons die Instrumente für die "schwerste und frickeligste" Musik überhaupt sein ... hach ... das ist das richtige Schmankerl für die nächste Diskussion ... *herrlich*
 
hallo zusammen
eine dumme frage dazu von einem "Taster" an die Knopf-Fraktion

Kann ein C-Knopf-Spieler auf einem B-Instrument überhaupt etwas spielen oder geht das gar nicht?

was passiert den wenn er einfach so spielt wie er es gewohnt ist?

Ich dachte immer das sei ztransponierend wie bei Saxophonen, also man spielt C klingt aber in B. Dem ist wohl nicht so oder doch?


und was ist Großknopf? gibts auch Kleinknopf?
DAS IST JA WAHNSINN:

:) heute spielt Italien mit Bugari B-Großknopf-flach mit Konverter gegen Deutschland mit Hohner C-Kleinknopf-gestuft MIII vorgelagert :)


(macht auch UMSATZ bis einer alle Varianten durchprobiert hat)

mfg Balgseele
 
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Kann ein C-Knopf-Spieler auf einem B-Instrument überhaupt etwas spielen oder geht das gar nicht?

Nein, es ist quasi "umgedreht". Kann das irgendwie schlecht beschreiben. Die "Sekunden" laufen eben in die andere Richtung ^^. Wie gesagt: das system und der aufbau sind identisch, d.h. horizontal sekunden und vertikal kleine terzen. Daher sind die Fingersätze schon unterschiedlich ... eben eine Philosophie für sich ...

und was ist Großknopf?
Großknopf hat auf der "Bassseite" nur Melodiebass und anstatt den verbreiteten "kleinen Knöpfen" größere exemplare, auch irgendwie schwer zu beschreiben. Dazu ist das Gehäuse links angeschrägt, und hat auch mehr Töne. Durch die Schärgung kann man z.B. mit dem Daumen auch gut in die zweite Reihe greifen, statt der ersten.
Großknopf wird auch von einigen Lehrern in Deutschland gelehrt.
Es gibt aber wie gesagt noch viele weitere Systeme ... vermutlich sind alle die besten ...

gibts auch Kleinknopf?
Man spricht im Allgemeinen von Großknopf wegen dem Unterschied in der linken Hand ... Kleinknopf wird daher hinfällig.
 
Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum, ich spiele seit ca. 3 Jahren Pianoakkordeon. Also ich bin mit dem Pianoakkordeon wirklich zufrieden. Ich kann nicht sagen, wie das Spielen auf dem Knopfakkordeon ist, aber ich habe es mal auf einem großen russischem Bayan(Bajan) probiert, sah für mich sehr unübersichtlich aus...

Es mag sein, dass eine oder andere auf dem Pianoakkordeon schwieriger zu spielen ist, aber Übung macht den meister.

Ich bevorzuge das Pianoakkordeon, weil ich nebenbei noch Klavier spiele, man kann die Spieltechnik super auf das Klavier oder andersrum übertragen!

Wenn man sich den Balkanraum anschaut, Bulgarien, Serbien, Rumänien etc. dort wird zum größten Teil das Pianoakkordeon gespielt. Und wann man sich dort noch die Pianoakkordeonisten anschaut, dann ist es wirklich eine Ermutigung das Pianoakkordeon zu erlernen, denn die Balkanmusik ist meistens eine sehr schnelle, rasende Musik; und dies wird größtenteils von Pianoakkordeonisten gespielt.

Hier ein paar YouTube Links:

http://www.youtube.com/watch?v=WHzkF0cDAS0

http://www.youtube.com/watch?v=w8XbDpbPk5A

http://www.youtube.com/watch?v=vTk8JDbHYJY

Ich persönlich spiele gerne die Klezmer Musik, die sehr ergreifend und ausdrucksstark ist. Hier ein Link zu meinem YouTube Account: http://www.youtube.com/user/Musikantos

Wer Fragen oder Anregungen an mich hat, der kann sie gerne stellen.

MfG Musikantos
 
Hallo Musikantos,
generell stimmt es, dass auf dem Balkan das Pianoakkordeon dominiert, aber speziell in Serbien ist das Knopfakkordeon (B-Griff, 6-reihig, flache Tastatur) wesentlich häufiger anzutreffen.
Gruß
 
... Ich bevorzuge das Pianoakkordeon, weil ich nebenbei noch Klavier spiele, man kann die Spieltechnik super auf das Klavier oder andersrum übertragen!

Wer Fragen oder Anregungen an mich hat, der kann sie gerne stellen.

MfG Musikantos

Willkommen hier im Akk forum.

Du solltest die Klaviertechnik noch stärker auf das Akkordeon übertragen, ich meine damit das nieder-"Klopfen" der Tasten. Je schneller du die Tasten drückst desto intensiver wird der Ton, das wird deinen ganzen Akkordeonsound intensivieren.

Nur durch dieses feste und schnelle "Tastenklopfen" schaffen deine Balkan-Vorbilder dieses rasende tempo.

Ein vorteil der knopfakkordeone ist, das man nur senkrecht von oben auf die Taste klopfen KANN. Ein Pianotastaturakkordeon sollte gespielt werden wie wenn man knöpfe hat, immer schön von oben mit dem Fingerchen draufklopfen!

Knopfakkordeon = Klopfakkordeon!!

mfg Balgseele
 
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Hallo Waldgyst,

ja in Serbien ist das Knopfakkordeon dominierender, aber auch nicht in so sehr... in Serbien gibt es einen sehr bekannten Pianoakkordeonisten namens Ljubisa Pavkovic...

Hallo Balgseele,

ja ich bin noch am üben diesen "Balkanstyle" zu spielen, man muss wirklich auf die Tasten klopfen bzw. man muss sie mehrmals drücken, hin und her, ist jetzt etwas schwer hier zu schildern. Wie gesagt, ich spiele auch sehr gerne die Klezmer Musik, die aber nicht so schnell gespielt wird, hat aber in vielen Punkten den gleichen "orientalischen Stiel".

MfG Musikantos
 
Find ich ein bisschen komisch, das Argument.
Weil die drei ersten Töne der C-Dur-Tonleiter annäherungsweise an der entspannten Fingerposition liegen, sollen C-Dur-Stücke darauf einfacher laufen oder wie?

Wenn man die Dreireiher vergleicht, und dort speziell die Akkorde, dann ist es so, daß man fast alle gängigen Akkorde in 2 Reihen spielen kann. Davon sind 2/3 in benachbarten Reihen, 1/3 in gegenüberliegenden Reihen. Dieses letzte Drittel ist grifftechnisch unangenehmer. Bei den Akkorden in Oktavlage ist in B-Griff die Handkrümmung außen-innen-außen. Das ist deutlich angenehmer als umgekehrt. Bei den Dreireihern ist deswegen B-Griff etwas präferiert, weil die weit zu greifenden Akkorde in der natürlichen Handkrümmung liegen.

Mit vier Reihen (eine nicht untypische Ausstattung für C-Griff-Folklore) kann man die weitgegriffenen Akkorde ganz umgehen und alle Akkorde in benachbarten Reihen greifen. In Oktavlage sind dann im C-Griff diese Griffe angenehmer.

Das Argument der griffidentischen freien Transponierbarkeit des Fünfreihers zieht eigentlich nicht gleichzeitig mit der bequemeren Griffweise: Fünfreiher sind deswegen eigentlich unterdimensioniert, um beide Vorteile gleichzeitig nutzen zu können. Das gibt es dann erst ab den serbischen Sechsreihern.

Wie man sieht, habe ich gut darüber nachgedacht, wie ich mir meinen Vierreiher schönrede.
 

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