Akkordeon Taste, Knopf oderGroßknopf: Welches System spielt ihr?

  • Ersteller ZAUBERBAER
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Objektiv gesehen muss man sagen, dass eigentich nichts für die Pianotastatur beim Akkordeon spricht. Die Pianotastatur beim Akkordeon ist eine Entwicklung aus der Zeit, als das Akkordeon gerade populär wurde und anderen Instrumenten mächtig Konkurrenz machte. Insbesondere wurde damals argwöhnisch betrachtet, dass man mit dem Akkordeon "ein ganzes Orchester" ersetzen konnte, da es mehr oder weniger Rhythmus, Bass, Melodie und Akkordbegleitung in einem Instrument bot. Um nun den zahlreichen Pianisten, die mit den neuen Möglichkeiten dieses Instrumentes liebäugelten, den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, wurden Instrumente mit Pianotastatur gebaut. Allerdings hat sich dann diese Pianotastatur in weiten Bereichen durchgesetzt.

Vorteile - außer die genannte Erleichterung beim Umstieg vom Klavier zum Akkordeon bietet sie keine. Nachteile dagegen einige: Das Akkordeon wird schnell relativ hoch. Konzertinstrumente haben häufig 45 Pianotasten. Für Menschen die jetzt 1,75 m groß sind oder kleiner geht das Instrument dann schnell bis zur Unterlippe und wird dadurch schlecht spielbar. Außerdem bekommt man mit dem Pianoakkordeon niemals den Tonumfang eines Knopfakkordeons hin, da hier einfach viel mehr Tasten auf kleinerem Raum untergebracht werden können.

Durch die Anordnung der Knöpfe ist das Knopfakkordeon wesentlich ergonomischer zu spielen als das Pianoakkordeon. Die Töne liegen relativ dicht nebeneinander, so dass sich schwierige, schnelle Läufe oder Griffe von weit auseinanderliegenden Tönen leichter realisieren lassen. Unterstützt wird das noch durch die 2 Hilfsreihen, die man beim Knopfakkordeon hat (Wiederholung von Reihe 1 und 2).

Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass auf dem Knopfakkordeon jede Tonart gleich gegriffen werden kann. Wenn ich also eine C-Dur Tonleiter auf dem Knopfakkordeon spielen kann, dann kann ich mit den gleichen Griffen auch eine F- oder B-Dur Tonleiter spielen. Gleiches gilt auch für das Greifen der Akkorde.

Eigentlich bietet das Knopfakkordeon also nur Vorteile. Wenn ich es heute zu entscheiden hätte, würde ich von Anfang an Knopfakkordeon lernen. Der Aufwand jetzt umzulernen, erscheint mir aber zu groß. Zumal ich glaube, dass ich das auf dem Knopfakkordeon nie so gut hinbekäme wie auf dem Piano.



Gruss, senseo

Hallo Senseo, vielen Dank für deine Erläuterungen !
Ich kann gut nachvollziehen, wie es zu dem "Boom" der Tastenakkordeons gekommen sein muss. Ist schon einleuchtend.

Die Vorteile der Knopfsystematik hören sich ja schon enorm an - einerseits.
Das immer gleiche Abgreifen von Akkorden. die selben Fingersätze bei jeder Tonart. Die Wiederholung auf der 4. und 5. Reihe. Tonumfang ... etc ...

Wenn es da nicht immer noch extrem gute Tasten- Spieler gäbe, die mich dann ja doch motivieren, bei der Taste zu bleiben.

Es scheinen ja einige Leute von taste auf Knopf umzulernen, gibt es auch den umgekehrten Fall? - Das würde ja dann schon einiges aussagen über die Vorteilhaftigkeit :)

Eine Sache wundert mich: Wieso denkst du, dass DU auf dem Knopinstrument weniger gut spielen könntest?

Schon probiert?

Viele Grüße, Malineck

Ach so @ Horschd:

Auf einem CHROMATISCHEN Knopfinstrument sind komplett alle Töne unseres Notensystems drauf. ab 4 Reihen auch mehrfach belegt. (Davon ist hier die Rede)

Du scheinst da ein DIATONISCHES Knopfinstrument im Hinterkopf zu haben. Diese sind im Wesentlichen auf 1 - 3 Tonarten beschränkt (bei zwei Reihen z.B. C - F , ich hab so ein lustiges Teil zufällig zu Hause)
 
Es scheinen ja einige Leute von taste auf Knopf umzulernen, gibt es auch den umgekehrten Fall? - Das würde ja dann schon einiges aussagen über die Vorteilhaftigkeit :)

Eine Sache wundert mich: Wieso denkst du, dass DU auf dem Knopinstrument weniger gut spielen könntest?

Ich glaube nicht, dass es Leute gibt, die von Knopf auf Taste umsteigen, denn sie hätten ja nichts davon.

Ich glaube, dass ich auf einem Kopfakkordeon weniger gut spielen könnte, weil die Pianotastatur bei mir einfach schon zu lange "drin" ist. Ich habe mit 8 Jahren angefangen, Akkordeon zu spielen, das Greifen auf der Pianotastatur ist bei mir quasi schon fest einprogrammiert, ich brauche da nicht mehr auf die Tasten zu gucken, das geht automatisch. Wenn ich jetzt auf Knopf umsteigen würde, müsste ich wieder darüber nachdenken, welche Taste ich jetzt drücke, wo der Ton liegt, ob ich besser eine Taste aus der Hilfsreihe greife etc. Bis ich das wirklich so weit drin hätte, dass das genauso "automatisch" abläuft wie auf der Pianotastatur, wäre ich wahrscheinlich Jahrzehnte weiter. Von daher bleibe ich beim Pianoakkordeon.

Gruss, senseo
 
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Hallo Malineck,

bei mir kamen mehrer Faktoren für den Umstieg zusammen:
Auf dem PianoAkk kämpfte ich mit Verkrampfungen/Reizungen im rechten Arm & Ellenbogen (ähnlich Tennisellenbogen). Bei regelmäßigem Spiel von mehr als 30 min pro Tag oder auch bei nur einmalig mehr als 60 min am Wochenende war ich für 2-3 Tage außer Gefecht. Vermutlich aus dem gleichen Grund hatte ich Probleme die Finger "laufen zu lassen", da die benötigte Lockerheit in der Hand fehlte. Bei der horizontalen Tastatur des Klaviers sind diese Probleme nie aufgetreten. Aus diesem Grund war für mich das Akkordeon viele Jahre nur noch mein Orchester-Instrument. Zu Hause habe ich nur Klavier gespielt und die die Fingersätze für die Orchesternoten habe ich – wenn überhaupt - auch auf dem Klavier gemacht.
Eine weitere Motivation war für mich ein brillant KnopfAkk spielender Orchesterleiter, dessen Leichtigkeit auf den Knöpfen mich faszinierte und dazu kam natürlich auch eine ganze Portion Neugier.

Das Griffbrett des KnopfAkk liegt für mich ergonomisch besser und der rechte Arm verkrampft nicht mehr. Auch ist ein KnopfAkk nicht so hoch wie ein vergleichbares PianoAkk, so dass man die tiefen Töne nicht ständig "kurz unter dem Kinn" greifen muss. Auf dem KnopfAkk spiele ich ein ganzes Probenwochenende mit jeweils 8-10 Stunden Probe ohne Probleme. Höheres Gewicht ist kein Nachteil des Knopf-Akk, da ein 45-Tasten Piano-Akk immer um einiges größer und auch etwas schwerer ist als ein vergleichbares Knopf-Akk. Der größere Tonumfang auf engstem Raum ist für mich auch ein wichtiger Vorteil, da ich mehr als 2 Oktaven greifen kann ohne zu springen.

Den Umstieg auf Knopf habe ich noch keinen Tag bereut! Ich bereue ehr, dass ich den Umstieg nicht schon 10 oder 15 Jahre früher gewagt habe!

Viele Grüße... Peter :)
 
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Hallo!

@ Senseo

Wenn du schon super fit auf der Taste bist (ist ja relativ, ich weiß ^^), dann kann ich verstehen, dass du lieber dabei bleibst, bevor du dich mit Anfängerzeug nochmals quälst.

Ich schätze mich da experimentierfreudiger ein, zumal ich absoluter Hobbyist bin, keine Proben mehr besuchen muss und eh schon sehr lange aus der Praxis raus bin. (bin aber mit 39 noch nicht sooooooo alt :) )

@ Peter

Danke für deine Erläuterungen. Das mit der besseren Ergonomie habe ich so noch gar nicht gesehen, da ich eben noch nie am Knopfinstrument war. Ich selbst habe zwar überhaupt keine Probleme mit nem 41 Tasten- Instrument (bei 1,72m) aber mir ist schon öfter aufgefallen, dass einige Läufe oder Griffe arg unkonfortabel sind und ein entspanntes fluppiges Spielen schon erschweren können. Bei Knopf kannst du mit weniger und leichterer(wie ich vermute) Bewegung mehr Musik machen, was ja schon sehr ansprechend ist.
Nun ja, da ich überhaupt kein Klavier spiele und rein aus familiärer Tradition heraus Tastenakk. spielen gelernt habe, bin ich einem Wechsel oder zumindest einem Versuch auf Knopf umzusteigen, immer weniger abgeneigt.

Da dies dann ohnehin ein neues Instrument für mich wäre (auch materiell nicht unerheblich !!) würde ich dann auch gleich M III mit reinpacken. Bietet sich ja wegen des selben Tonsystems geradezu an.

Das hängt aber in erster Linie von einem Instrument ab. Und dann von einer Art Unterricht, wenn´s auch zunächst autodidaktisch / mit Literatur ausfiele.

Ok, danke für die Argumente, jetzt bleibt es, sich mal so ein Instrument umzuschnallen und es sich eventuell auch leisten zu können. Werde mal auf die Pirsch gehen.

Noch eine Frage @ Peter:

WIe hat sich der Umstieg für dich gestaltet? (Schwierigkeit/ Dauer/ Intensität)
Hast du das Tasteninstrument ganz aufgegeben oder spielst du beides aktuell?

Viele Grüße, Malinek
 
Hallo Malineck,

mein Umstieg auf Knopf war problemlos!
Es begann mit der Rettung einer schrottreifen Hohner Maestro (B-Griff flach von 1951) vom Dachboden eines ehemaligen Orchesterspielers. Passend dazu bekam ich von einem Orchesterkollegen eine uralte Knopf-Akkordeonschule von G.Kanter. Die Schule habe ich innerhalb weniger Wochen durchgearbeitet (ca. jeden 2. Abend in 30-60 Min. mehrere Seiten). Zusätzlich habe ich in jeder Pause / jeder freien Minute vor und nach den Orchesterproben die Knopf-Instrumente meiner Orchesterkollegen ausprobiert (klapprige Morino Artiste B-Griff flach mit vorgelagertem MIII aus den 50ern & Borsini Bayanina Prototyp B-Griff gestuft mit Converter MIII unseres Dirigenten).
Ca. 3-4 Monate nach meinen ersten Versuchen auf Knopf war mein erstes persönliches Highlight eine "just for fun" Mitternachtsprobe in Minimal-Besetzung (1 Spieler pro Stimme) am Probenwochenende 1994. Ich spielte die 1. Stimme der Trompeten-Suite in D aus der "Wassermusik" von Georg Friedrich Händel auf dem Instrument des Orchesterkollegen vom Blatt… :great:
Nach mehreren recht kläglichen Versuchen mit verknoteten Fingern im traditionellen B-Griff MIII (vorgelagert und Converter) musste es dann C-Griff sein und ich habe im Sommer 1994 meine Bayanina in C-Griff gestuft bestellt. Die Lieferung des Instruments erfolgte 2 oder 3 Tage vor Weihnachten und schon bis zur ersten Orchesterprobe im Januar hatte ich mit Hilfe der C-Griff Schulen von Würthner & Moser auf C-Griff umgelernt.
In der ersten Zeit habe ich mehrfach bei schwereren Orchesterstücken noch kurz vor dem Auftritt kapituliert und das PianoAkk wieder hervorgeholt. Auch nach Jahren habe ich auf Knopf noch nicht ganz mein altes Niveau ereicht, aber mit etwas Unterricht beim einem C-Griff spielenden Lehrer und mehr Zeit zum Üben wäre vermutlich noch einiges herauszuholen.
Zu Beginn hat mich das MIII ebenfalls sehr fasziniert, aber heute bin ich etwas ernüchtert: Ich brauche immer noch sehr lange, bis ich eine einfache Bach Invention im MIII erarbeitet habe, und auf dem Klavier spiele ich sie fast "vom Blatt".
Bei mir stehen immer noch beide Systeme (Knopf & Piano) spielbereit im Wohnzimmer und auch wenn ich fast nur noch Knopf spiele habe ich immer noch ein paar alte Stücke, die ich noch nicht auf Knopf umgelernt habe und nach wie vor auf Piano spiele.
Einen kleinen Nachteil hat Knopf für mich: Ich brauche bei anspruchsvollen Stücken länger um den perfekten Fingersatz zu finden, da es durch die zusätzliche 4. & 5. Reihe immer noch ein paar Möglichkeiten mehr gibt als beim Piano.

C-Griff Knopf Converter werden gebraucht nur selten angeboten und relativ hoch gehandelt. Hast du vielleicht einen Spieler im Bekanntenkreis, der sein Instrument für ein paar Tage / langes Wochenende oder sogar während des Urlaubs für deine ersten Versuche zur Verfügung stellt?
Wenn Gewicht & Alter kein Hindernis sind und ein hochwertiges aber preisgünstiges Instrument für den Umstieg auf Knopf gekauft werden soll, würde ich mir den "Pigini Ellegaard Special Cassotto Converter" bei Dyremose in Offenburg ( http://www.dyremose.de/instrumente03.html ) etwas genauer anschauen.
(Mit dem Verkäufer bin ich weder verwandt noch verschwägert!)

Viele Grüße... Peter :)
 
Hallo Peter!

Danke für die ausführliche beschreibung deines Umstiegs. Ich kann es mir nun schon konkreter vorstellen :)
Na das hört sich ja durchaus machbar an, auch für meinereinen.

Die Zeit zum Üben habe ich allemal, auch wenn ich momentan wirklich rein aus Spaß an der Freude ohne Orchseterverpflichtung übe (was ja gar nicht so verkehrt ist, weil dann gewisse "Pflichtübungen" wegfallen)

Von der Geläufigkeit mache ich mir auch keine Gedanken, im Gegenteil ich denke ja, dass man auf Knopf sicherlich eine bessere "Permormance" erreichen kann letztlich. Eher vor dem Umsetzen von Noten "fürchte" ich mich oder eben wann man in etwa die Tonleitern etc im Gefühl hat. ABer dein Bericht hat schon sehr motiviert.

Auch die Pigini, die du entdeckt hast wäre exakt das, was mir vollkommen genügen würde.
Hmm, jetzt hab ich nur noch ein Gewissensproblem wegen der eventuellen Ausgabe :)

Na, ich werd jetzt erst mal in den nächsterreichbaren Laden gehen, bei dem alle möglichen Instrumente zum Probespielen zur Verfügung stehen ...

Dann mal viele Grüße,

Malineck
 
Hallo,

es ist ja jetzt schon einige Zeit vergangen seit deinem letzten Eintrag zu diesem Thema.
Ich bin neugierig zu erfahren, wie dein Selbststudium bis heute verlaufen ist.
Welche Literatur kannst Du empfehlen.

Hintergrund meiner Frage ist mein neues (gebrauchtes) C-Griff Hohner Knopfakkordeon. So wie Du, spiele ich Piano-Akk., möchte aber das Knopfakkordeon im Selbststudium erlernen.
Wichtig ist mir die richtige Grund-Fingertechnik zu erlernen. Also welche Tipps kannst Du mir geben.

Ich warte gespannt auf Deine Antwort.
 
Ich bin ebenfalls Umsteiger, allerdings aufs B-Griff. Meine Erfahrung, die sicher fürs C-Griff ebenso gilt ist, dass es absolut von der Musikrichtung abhängt, welche Fingersätze für dich am geeignetsten sind. So habe ich schnell festgestellt, dass das System nach Rudolf Würthner für meine Zwecke denkbar ungeeignet ist, weil man damit kaum schnelle Verzierungen wie Pralltriller u.Ä. (Balkanmusik) hinkriegt.
Aber auch der Fingersatz von Krnjevac, der genau dafür gemacht ist, ist für mich nix, weil da traditionell der Daumen nicht benutzt wird, was ich aber gerne mache, weil ich es vom Pianoakkordeon so gewohnt bin und ich keinen Grund sehe, es auf dem Knopfgriff zu lassen.
Und so bleibt eigentlich nur, sich zwar Anregungen zu holen, aber dabei immer auszuprobieren, ob einem die vorgeschlagenen Fingersätze auch persönlich liegen und für den eigenen musikalischen Ausdruck zweckmäßig sind.
 
Und so bleibt eigentlich nur, sich zwar Anregungen zu holen, aber dabei immer auszuprobieren, ob einem die vorgeschlagenen Fingersätze auch persönlich liegen und für den eigenen musikalischen Ausdruck zweckmäßig sind.
Unterschreib ich so.
Es gibt keine pauschal falschen oder richtigen Fingersätze. Ich hab auch noch nie von Fingersätzen gehört, die unter bestimmten Namen bekannt/veröffentlicht wurden.

Es gibt eben ein paar Grundregeln, die man beachten sollte, aber auch immer gegeneinander abwägen muss, da sie sich immer wieder gegenseitig ausschließen.
Dazu gehören:
- Grundsätzlich mit den drei äußeren Reihen auskommen. Die anderen heißen Hilfsreihen und es soll sich nicht nur dort alles abspielen.
- Daumen nur in ganz seltenen Fällen (bei weitgegriffenen Orgelstücken kommt das schon mal öfter vor ;) ) ab der dritten Reihe und aufwärts verwenden
- Bei Fingerläufen besser das Potential der Hand(=5 Finger) ausnutzen, anstatt nur zwei Finger abwechseln
- Wird dieselbe Note in kurzem Abstand wiederholt, jeweils anderen Finger nutzen
- Triller tendenziell eher auf die Finger um den Zeigefinger legen(1&2 oder 2&3 ist meistens am besten)
- Möglichst vermeiden, die Finger in legato zwischen Tönen hin und her zu schieben

Ansonsten gilt es eben grundsätzlich, eine ergonomische Handhaltung einzunehmen. Wenn man merkt, dass man sich verkrampfen oder verrenken muss, unbedingt probieren, obs noch eine bessere Möglichkeit für den Fingersatz gibt.

Fürs Umsteigen ists halt echt am besten, wenn man einen Lehrer hat, der einen darauf hinweist, falls der Fingersatz unvorteilhaft ist und einem die Möglichkeiten erst mal offenbart. Mit der Zeit ergibt es sich dann, dass man das ganze selbst austüfteln kann.
 
@VirtualPancake
Und doch empfiehlt es sich in bestimmten Fällen, auch diese "Grundregeln" in Frage zu stellen:
- Wenn du für ein Stück einen Fingersatz auf drei benachbarten Reihen erarbeitet hast, kannst du es genau so in allen Tonarten spielen, indem du einfach das Ganze verschiebst. Beispiel (auf dem C-Griff): Stück in C-Dur, Fingesatz für die ersten drei Reihen erarbeitet - einfach das Ganze nach Reihe III-V schieben, hast du es schwupps in D, H oder F-Dur.
- Daumen nur in ganz seltenen Fällen verwenden - warum? Ich nehm ihn ständig zuhilfe und hab damit überhaupt kein Problem.
- Für Staccato-Pralltriller z.B. eignet sich 1-2 nicht so gut, das geht (außer mit 2-3) besser mit 3-4 oder 2-4 (wenn dabei eine Reihe übersprungen wird, z.B. F III - Fis I - F III).

Also, nichts für ungut, Virtual - mit deinen Regeln fährst du und viele andere bestimmt sehr gut, aber es muss halt nicht alles für jeden passen.
Gruß
waldgyst
 
- Wenn du für ein Stück einen Fingersatz auf drei benachbarten Reihen erarbeitet hast, kannst du es genau so in allen Tonarten spielen, indem du einfach das Ganze verschiebst. Beispiel (auf dem C-Griff): Stück in C-Dur, Fingesatz für die ersten drei Reihen erarbeitet - einfach das Ganze nach Reihe III-V schieben, hast du es schwupps in D, H oder F-Dur.
Wenn du auf den drei innersten spielst, da du das ganze in ner anderen Tonart spielst, ist das auch okay. Aber wenn du insgesamt schon mehr als drei zusammenhängende Reihen nutzt, kann man eben nicht mehr die Tonart beliebig wechseln, ohne den Fingersatz zu ändern.

- Daumen nur in ganz seltenen Fällen verwenden - warum? Ich nehm ihn ständig zuhilfe und hab damit überhaupt kein Problem.
Das meinte ich gar nicht. Den Daumen natürlich verwenden, nur nicht so oft in den beiden innersten Reihen. Ganz einfach weils unergonomisch ist. Der Daumen is einfach kürzer als die anderen und das führt zu Verrenkungen, die in den meisten Fällen unnötig sind. Genau deshalb den Daumen in diesen Reihen nur verwenden, wenns wirklich nötig ist. Genau lesen ;)

- Für Staccato-Pralltriller z.B. eignet sich 1-2 nicht so gut, das geht (außer mit 2-3) besser mit 3-4 oder 2-4 (wenn dabei eine Reihe übersprungen wird, z.B. F III - Fis I - F III).
Meinetwegen auch mit dem vierten(wobei 2&3 wohl immer noch das beste ist). Aber die Miteinbeziehung des fünften ist meistens schlecht.
 
Das meinte ich gar nicht. Den Daumen natürlich verwenden, nur nicht so oft in den beiden innersten Reihen. Ganz einfach weils unergonomisch ist. Der Daumen is einfach kürzer als die anderen und das führt zu Verrenkungen, die in den meisten Fällen unnötig sind. Genau deshalb den Daumen in diesen Reihen nur verwenden, wenns wirklich nötig ist. Genau lesen

Stimmt, das hatte ich falsch verstanden!
 
die Diskussion ist seltsam, Volksmusik und Profi schließen sich in keinster Weise aus, als schönes Beispiel möchte ich Slavko Avsenik nennen, ein Profi durch und durch, der noch weit mehr auf dem Kasten (im wahrsten Sinne des Wortes) hatte, als er bei den Oberkrainern gespielt hat - mit einem Tastenakkordeon.

Ja genau aber es gibt auch schwerere Avsenik-Stücke:Von Ort zu Ort, Der lustige Nachbar,usw...
Slavko Avsenik spielte zum !!aufwärmen!! vor jedem Konzert Tico Tico.

Naja es gibt in meinen Augen genug Profis die Volksmusik spielen (Toni Iskra, Edi Semeja usw..)
Die alle währen bestimmt nicht so erfolgreich geworden wenn sie nicht so gut spielen könnten.
 
Hallo zusammen,
als Wiedereinsteiger spiele ich seit November chromatisches und diatonisches Knopfakkordeon. Das chromatische Knopfakkordeon um das es hier geht, hat eigentlich nur Vorteile, egal ob B oder C-Griff. Bei einem dreireihigen z. B. muss man nur drei Griffmuster erlernen um alle Tonarten zu spielen, bei einem fünfreihigen nur noch eins. In vielen unserer Nachbarländer wie Schweden oder Frankreich spielt das Pianoakkordeon nur eine untergeordnete Rolle. Eigentlich kein Wunder, wenn man weiß das das Pianoakkordeon nach dem ersten Weltkrieg von Hohner aus rein wirtschaftlichen Gründen favorisierte wurde um es durch seine Ähnlichkeit zum Klavier in den bürgerlichen Wohnzimmern salonfähig zu machen. Der große Aufschwung kam mit dem Ende des Stummfilms als die Kinopianisten arbeitslos wurden. Viele wurden von Hohner in einem Crashkurs zu Akkordeonlehrern ausgebildet und beauftragt Akkordeonorchester zu bilden, was den Absatz enorm steigerte. Das funktionierte natürlich nur in Deutschland, die Nachbarländer blieben in der Regel bei den Traditionellen chromatischen Knopfakkordeons. Deshalb baute und exportierte Hohner auch immer diese Instrumente. Es wird auch in Zukunft immer beide Systeme geben und es ist auch jedem selbst überlassen wofür er sich entscheidet. Wer schon immer Pianoakkordeon spielt und vielleicht auch noch Klavier oder Keyboard, sollte dabei bleiben. Wenn aber jemand ohne Vorkenntnisse anfangen möchte, kann ich ihm nur zu einem chromatischen Knofakkordeon raten.
In diesem Sinne, Didilu
 
Ja genau aber es gibt auch schwerere Avsenik-Stücke:Von Ort zu Ort, Der lustige Nachbar,usw...
Slavko Avsenik spielte zum !!aufwärmen!! vor jedem Konzert Tico Tico.

Naja es gibt in meinen Augen genug Profis die Volksmusik spielen (Toni Iskra, Edi Semeja usw..)
Die alle währen bestimmt nicht so erfolgreich geworden wenn sie nicht so gut spielen könnten.

... woher weist du das Slavko immer Tico Tico spielte?

gruss,

maj7
 
Hallo,

Mein Vater kennt ihn persönlich und das hat ihn Slavko mal erzählt.Er spielte es zwar nicht vor jedem, aber meistens schon. Natürlich spielte er auch manchmal Lieder aus seiner eigenen Feder.
Was meint ihr was ist das schwerste Stück von ihn?
Ich denke mal es ist "der lustige Nachbar" oder "von Ort zu Ort"

mfg.
Martin
 
Ich hoffe ich tuhe hiermit die Frage total zweckentfremden aber es wäre auch interressant zu wissen, welche Spieler hier vielleicht von vorgelagerten MIII auf Converter oder welche Spieler frisch auf CV gelernt haben, wie lang habt ihr gebraucht was waren die größten Tücken???
PS: wollte deswegen nicht gleich einen eigenen Thread wieder eröffnen
 
Die größte Tücke ist wohl wie bei der Bassseite bekannt, dass man beim Spielen nicht draufschauen kann und in der Lernphase vor allem am Anfang nicht so schnell vorankommt. Es kostet viel Zeit und Aufwand, sich bei jedem Ton sicher zu sein, ob es der richtige ist.
Mit der Zeit und mit der zunehmenden MIII-Kenntnis wird das immer einfacher. Noch einfacher habens hier natürlich die Knopfgriffler(yay ;) ), da hier die Ton-Anordnung der Diskantseite entspricht und der Aufbau somit schon bekannt ist.

Ich hab von noch nie vorgelagertes MIII gehabt, aber da stell ichs mir zumindest für mich schwer vor, an die Töne ranzukommen. Außerdem kann man den Daumen da wohl nicht mehr verwenden :D
 
Ich finde beim vorgelagerten M III hatte ich mehr spielfreiheit und konnte große Sprünge leichter meistern, jetzt habe ich schon mit CV bei einer Oktave leichte Schwierigkeiten.
Aber Virtual Pancake, wie spielt man mit dem Daumen, bitte verrat mir den Trick
 
Welchen Trick? Einfach mit dem Daumen spielen, tust du das nicht auch auf der Diskantseite? Am besten empfielt sich der Daumen natürlich für die äußerste Reihe. Weiter innen kams bei mir auch wirklich nur in äußersten Sonderfällen vor.

Du konntest große Sprünge leichter meistern? Nur wegen der Position des ganzen?
 

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