Akkordeon Taste, Knopf oderGroßknopf: Welches System spielt ihr?

  • Ersteller ZAUBERBAER
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Ich habe da teilweise Bedenken: ich habe das Gefühl, daß ich vielleicht zu viel mit Blattspiel mache. Das führt dazu, daß ich die Tonleitern nicht im Kopf habe, sondern eher Melodieintervalle und/oder notierte Töne.

Und das führt beispielsweise dazu, daß ich vollkommen aufgeschmissen bin, eine Melodie aus dem Kopf zu spielen und mit Terzen zu unterlegen. Weil die Terzen halt skalenabhängig mal groß und mal klein sind. Vom Blatt kriege ich das halbwegs hin. Wenn man im Kopf und Fingern die jeweils "schwarzen" und "weißen" Areale der augenblicklichen Skala parat hätte, wäre das unkomplizierter.

Hm, ich mache es deshalb so, dass ich Stücke in möglichst allen gebräuchlichen Tonarten vom Blatt spiele (einfaches deutsches Liedgut z.B.). Die passende Terz bzw. Unter-Sexte dazu zu greifen war am Anfang natürlich etwas schwerfällig, aber mit der Zeit entwickelt sich die Routine und man muss nicht mehr überlegen.
Für diese Übung finde ich es hilfreich, sich erstmal auf die drei Grundreihen zu beschränken, dann geht das Umgewöhnen von Piano auf Knopf relativ schnell.
 
Taste oder Knopf? Ich spiele Taste, ganz einfach weil ich's gelernt habe. Gelegentlich habe ich auch ein bisschen neidisch auf Knopfspieler geschaut, weil's einfach auch irgendwie cooler aussieht:D. Beides hat Vor- und Nachteile. Zwischenzeitlich vertrete ich aber die Auffassung meines Akk.bauers der meint, bei einem gutem Tastenakkordeon liegen die musikalischen Grenzen sehr hoch. Für mich als Amateur eh nicht erreichbar.

hi scheufele, so ist es auch für mich :great:
meine Idole Hubert Deuringer, Art van Damme und Frank Marocco waren auch mit Taste unterwegs. Ausserdem ist praktisch schnell mal auf ein keyboard wechseln zu können.

mfg Balgseele
 
Meiner Akkordeonlehrerin Frau Schumeckers muß ich es morgen noch beibringen. Ich hoffe im Stillen, dass sie auch mit Knopf anfängt und es selbst lernt.

@Ambrosius!: In diesem Fall kann ich meine Neugier kaum zügeln. Konntest du Frau Schumeckers von deinen Plänen überzeugen?

Bis jetzt leider nicht. Aber sie spricht mit Michael Rheinländer, dem Akkordeonbauer, der auch Knopf spielt. Noch ist Polen nicht verloren!
Aber der Konflikt, daß ich mich zwischen Knopf spielen oder die Lehrerin behalten entscheiden muß, hat mich tiefer beschäftigt, als ich dachte: Ich bin darüber krank geworden.

Meine Erkältung ist schon fast wieder weg! Heute morgen rief mich Frau Schumeckers an: Sie ist einverstanden!! Sie hat mit mit vielen Akkordeonspielern telefoniert, die ihr einfach gesagt hätten: Knopf macht Spaß! Und: Sie verhielte sich gegenüber einem Schüler nicht verantwortungslos, wenn sie mit ihm gleichzeitig Knopf lerne. Zudem hat Herr Rheinländer Frau Schumeckers ein B-Griff Akkordeon geliehen, das bei ihm herumstand, weil der defekte Bass noch nicht repariert ist, bei dem man aber auf der Diskantseite normal üben kann. Am Montag bringt mir nun Herr Ralf Bethke, so heißt der Musiker, bei dem ich das Cavagnolo-Instrument gekauft habe, das Akkordeon vorbei. Er ist selbst Akkordeonlehrer und empfiehlt seinen Schülern auch die Akkordeon-Workshops von Frau Schumeckers und würde sie gern mal treffen. Das Treffen habe ich schon arrangiert. Insgesamt läuft alles ganz wundersam zusammen.

Viele Grüße
Ambrosius
 
Hallo Ambrosius,

da hast du wirklich Glück, dass Frau Schumeckers dich so unterstützt. Der Umstieg an sich dürfte nach 11 Monaten nicht das Thema sein, denke ich.

Ich habe aber auch Glück mit meinem Lehrer. Er ist eigentlich Knopfakkordeonist, unterrichtet aber auch auf Taste. Wir arbeiten jetzt mit beiden Systemen, den Melodiebass lasse ich sowieso erstmal beiseite. Kennst du oder Frau Schumeckers die finnische Akkordeonschule Dragspel-Skola? Damit kann ich mich ganz hervorragend einarbeiten, auch wenn ich den finnischen Kommentar nur erraten kann. Und die Übungsstücke sind nett, wechseln zwischen Klassik und Folklore.

Grundsätzlich kann es nicht schaden, seinem Köpfchen mal wieder etwas ganz Neues zuzumuten. Und die große Erfolgsstory werde ich mit meinem Akkordeon eh nicht mehr schreiben, es ist einfach der Spaß an der Musik, am Klang und in den für mich großen Momenten der Spaß mit anderen zu musizieren.

Freundliche Grüße, pinkie
 
Ja, das alles ist schon großes Glück! Ein großes Geschenk!
Danke, pinikie, für Deine Antwort!

Viele Grüße
Ambrosius
 
Kennst du oder Frau Schumeckers die finnische Akkordeonschule Dragspel-Skola? Damit kann ich mich ganz hervorragend einarbeiten, auch wenn ich den finnischen Kommentar nur erraten kann.

Dragspelsskola? Das klingt aber ziemlich schwedisch...
 
da hast du wirklich Glück, dass Frau Schumeckers dich so unterstützt.
Finde ich ganz unglaublich.
Kennst du oder Frau Schumeckers die finnische Akkordeonschule Dragspel-Skola? Damit kann ich mich ganz hervorragend einarbeiten, auch wenn ich den finnischen Kommentar nur erraten kann.
Ich vermute mal, Du könntest kein Wort Finnisch in der Schule finden, und das ist gut so, weil die Finnen quasi ausschließlich G-Griff spielen. Das spielt sich zwar wie C-Griff, aber beim notenrichtigen Spiel stimmen die Fingersätze nicht mehr.

Die Dragspel-Skola war meines Wissens sowas wie Schwedisch, wenn ich mich recht entsinne. Jedenfalls eine germanische Sprachfamilie. Sonst könnte man nicht einmal den Sinn des Titels erraten...
 
Stimmt, die Schule ist schwedisch, habe gerade noch mal das Heft in die Hand genommen und es steht hinten drauf. Fingersatz und Töne passen eindeutig für mein C-Griff-Akkordeon.

Freundliche Grüße, Ulrike
 
Kennt eigentlich jemand ältere deutsche Spieler aus dem Volksmusik- oder Unterhaltungsbereich (auch Orchester), die Knopf spielen?
Ich habe z.B. damals mein B-Griff von einem älteren Herrn gekauft, frage mich aber, wie und warum man sich früher in Deutschland für Knopf entschieden hat, obwohl Piano hierzulande so dominant ist.
Interessant wäre auch, ob es regionale Unterschiede innerhalb Deutschlands in der Häufigkeit von C- und B-Griff gibt und wie sich das erklärt.
 
Hallo waldgyst,

ich bin selbst viel in der Folklore-/Volkstanzszene unterwegs und habe diesbezüglich so meine Erfahrungen gemacht: In Deutschland wird dabei (außer in Bayern) fast ausschließlich Taste gespielt, ebenso in Frankreich und Dänemark. In Italien und England sowie in der Schweiz dominieren hingegen die Knöpfe...
 
Hallo Waldgyst,

alle älteren Knopfspieler (Alter ab ca. 70) in meinem Bekanntenkreis haben urspünglich diatonische Club Harmonika gelernt und sind erst später auf chromatisch Knopf umgestiegen.

Viele Grüße.... Peter :)
 
Hallo Waldgyst,

alle älteren Knopfspieler (Alter ab ca. 70) in meinem Bekanntenkreis haben urspünglich diatonische Club Harmonika gelernt und sind erst später auf chromatisch Knopf umgestiegen.

Viele Grüße.... Peter :)

Das ist ja schon mal sehr interessant!

@Wil: Und wenn ich das richtig sehe, wird in Bayern auch eher B-Griff gespielt, oder?
 
Hallo waldgyst,

Und wenn ich das richtig sehe, wird in Bayern auch eher B-Griff gespielt, oder?

das kann ich leider nicht beantworten, da ich selbst "nur" Piano-Akkordeon spiele. Hauptsächlich sind mir aber in den Alpen-Regionen "Steirische" begegnet...
 
Unser Chorleiter spielt diatonische Knopf Morino. Er besitzt 2 davon. eines mit C-Griff oder F, weiß ich nicht genau und eines B-Griff.
Als ich in den Chor einstieg, wunderte ich mich nur über die Tonarten, in denen die Lieder gesungen wurden, denn die waren von C, höchstens noch G abwärts in den B-Tonarten.
Er musste eben selbst mitspielen können. Inzwischen hat sich das relativiert und wir spielen jede Tonart, die für den Chor passend ist und gut klingt. Er wechselt dann jeweils das Instrument.
Die 5-chörige handliche Morino hat einen Super Klang, da kommt selbst meine 5-chörige Morino nicht mit.
Ansonsten kenne ich mich mit einer Diatonischen nicht aus.
Wir leben in Ostwestfalen und er ist 66.
 
Kleine Korrektur: Wenn's Diatonische sind, meinst du die Stimmung C/F bzw. (wahrscheinlich) B/Es. Ich hatte eher die Verbreitung von chromatischen Knopfgriffinstrumenten gemeint. Aber deine Infos sind auch interessant!:)
 
Hallo!

Bin gelernter Akkordeon-Tastenspieler. Lese aber immer wieder,das Knopf-Akkordeon,wenn man es kann griffiger und flinker zu spielen ist als das Tastenakkordeon. Ist dem so-und wenn ja woran liegt es?Und ist es sehr schwer von Taste auf Knopf umzusteigen?

Und was verstehe ich beim Knopf-Akkordeon unter C-Griff,bzw B-Griff Akkordeon. Sind da keine anderen Duren drauf sondern nur C,bzw B?

Wer kann es mir richtig erklären?

gruss Fritz
 
Hallo Musikatoll.

ich habe , wie ich auch schon in Beiträgen geschrieben habe, nach 11 Monaten Tastenakkordeon Knopf begonnen zu lernen. Und ich habe das Glück, daß Frau Schumeckers, meine Akkordeonlehrerin, ebenfalls mitmacht.

So fange ich nun wieder bei ihrer Akkordeonschule (Akkordeon Workshop I) ganz von vorne an. Dabei muß man das sichere Gefühl bekommen, wo die Töne liegen, ohne draufzuschauen.

Die 12 Töne sind in diagonalen Reihen zu je drei Tönen angeordnet. Beim B-Griff ist das "H" (international "B") in der äußeren Reihe, beim C-Griff das "C". Die Knöpfe sind bei mir alle gleichfarbig perlmutt. "C" in der inneren Reihe, "E" in der mittleren und"AS" in der äußeren Reihe sind markiert, sodaß ich mich gut orientieren kann.

Der Block der 12 Töne bei B-Griff und C-Griff bilden also Parallelogramm die sich an einer senkrechten Achse spiegeln. Ich habe z. B. Beim Diskant B-Griff beim Melodiebass C-Griff. Durch die parallelogrammartige Anordnung ist die Handhaltung bei den Griffarten unterschiedlich ("von oben" oder "von unten") und daraus ergeben sich unterschiedliche Fingersätze.

Für die alle Tonleitern braucht man insgesamt 3 Fingersätze. Wenn man eine Melodie spielt, wird der Fingersatz nach Komfort gewählt. Das zeigt dann der Lehrer oder Berater.

Ich finde Knopf einfach erstmal schöner. Der Tonumfang, den ich im Diskant habe ist 5 Oktaven, da müßte ein Tastenakkordeon (5 Oktaven mit je 7, insgesamt 35+1 also 36 weiße Tasten à 2cm + 2x1,5cm = 3cm fürs Gehäuse) mindestens 75cm hoch sein (bei mir sind es 48cm!) und das weite Greifen bzw. das Spreizen der Hand entfällt. Bei Superspielern we bei Romanko, den ich gesehen habe, wirkt das, wie wenn die Hand über die Knöpfe tanzt.
 

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