Songdienlich spielen oder lieber persönlicher Spaß?

  • Ersteller DarkStar679
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Wenn man eigene Stücke in einem eigenen Stil umsetzen will, wird's leider schnell schwierig. Profi-Bandmitglieder mit Studiumshintergrund haben daran oft kein Interesse, weil es aufwändig ist. Manche möchten alles ausnotiert vorgesetzt bekommen. Und die Amateure haben halt nicht die Attitüde, um sich dem musikalischen Gesamtergebnis unterzuordnen. In beiden Lagern gibt es auch die, die schlicht keine Vorstellung entwickeln können oder wollen, was man denn musikalisch beitragen könne. Man muss also als MitstreiterInnen die Ausnahmen aus einem der beiden Lager finden.
 
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Abseits aller Niveau-Diskussionen ... ich finde, bei einer Hobby-Band ist das Wichtigste: Freude dabei haben!
Gern zusammen spielen, sich am Ende einer Probe oder eines Auftritts schon auf die nächsten freuen :)

Das kann bedeuten: Spaß haben beim sich gemeinsam weiter entwickeln, anspruchsvollere Sachen spielen, vielleicht neue Wege gehen ...
Das kann bedeuten: Spaß haben beim einfach zusammen Musik machen, jeder so wie er kann, und sei es auf Einsteigerniveau ...
Oder irgendwas dazwischen ...
Z. B. eine Hauptlinie fahren, dazwischen aber immer wieder auch Wünsche des/der jeweils anderen umsetzen, zumindest es ehrlich versuchen ... aber eben wichtig, dann auch gemeinsam wirklich dahinterstehen.

Wichtig ist das "GEMEINSAM", dass alle das gleiche Ziel haben, an einem Strang ziehen.
Wenn einzelne die jeweils anderen dazu bringen wollen, vor allem die eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, aber die Vorstellungen und vielleicht Möglichkeiten der anderen nicht berücksichtigen, dann MUSS das schiefgehen.
Dann besser Mitspieler suchen die die gleichen Vorstellungen haben, damit eben dieses "gemeinsam" und die Freude am Tun möglich ist ...
 
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Will dir nicht zu nahe treten aber ich denke da fehlt es an gutem Song und nicht am Arrangement.

P.S.: bei obigem Beispiel halte ich ebenfalls die Songidee für das schwächste Glied, nicht das Arrangement.

Finde ich nicht. Die breite Masser der gefälligen Songs früher wie heute sind eher simpel. Ich finde es fehlt vor allem an Abwechslung im Arrangement und es sind zu viele künstliche Verlängerungen drin in denen nichts los ist zB erstes Beispiel ab 1:15.
Beispiel 2 gefällt mir noch weniger. Das der Drummer sofort mitmacht passt nicht und es klingt zu sehr nach Smells Like Teen Spirit, überhaupt macht der zu viel und ist viel zu dominant. Basser fehlt dafür.
Am meisten könnt man aus dem ersten Beispiel rausholen
 
Ich meinte auch nicht dass man da nix draus machen kann, ist halt noch kein Song
 
Vielleicht liegt das ja am Auftreten. Dein Kollege strahlt aus: "Ich hab den Song vorbereitet und will, dass ihr den so und so spielt". Du strahlst aus: "Ich hab hier ein paar Ideen, vielleicht können wir uns mal damit beschäftigen." Und dann wird sich damit beschäftigt ...
eigentlich ist es genau umgekehrt.
mein kollege übergibt eine rohfassung seines songs, gibt aber genau regieanweisungen, wie es zu spielen ist.
meine songs sind in der regel fertig ausproduziert, man muß sie einfach nur nachspielen. nur das tut keiner.
 
Wichtig ist das "GEMEINSAM", dass alle das gleiche Ziel haben, an einem Strang ziehen.
das ist so eine sache....welches ziel?
die beiden gitarren sind beim ziel...gute musik zu machen relativ deckungsgleich....und investieren auch in die band.
bei bass und schlagzeug, findet man das nicht.
 
Ich würde ihnen einfach mal diesen Thread hier schicken. Das wird sie bestimmt motivieren.
 
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Unser Schlagzeuger hat immer gesagt, er will nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern das größte gemeinsame Vielfache.
Wir hatten oft Gäste aus unterschiedlichen Musikrichtungen dabei. In der Zeit habe ich am meisten gelernt. Auch Stücke, die technisch nicht viel abverlangten, waren nicht langweilig. Man steht dann nicht so unter Leistungsstress und kann sich entspannt den Feinheiten widmen.
 
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mein kollege übergibt eine rohfassung seines songs, gibt aber genau regieanweisungen, wie es zu spielen ist.
Das ist doch voll ok, wenn er euch dafür auch wie Studiomusiker bezahlt. ;)
Ansonsten seid ihr noch nicht in der Gemeinschaftsebene angekommen. Wenn Musik nicht diskutierbar und gestaltbar ist, seid ihr Dienstleister. Ist nunmal so.
 
Es gibt auch so etwas wie freiwillige Gefolgschaft, die meist auf Autorität beruht, die im besten Fall mit Kompetenz einhergeht.
Das scheint aber in der Band wenig ausgeprägt zu sein ...
 
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Eventuell auch ein Führer vs. Anführer Thema.
 
Es gibt auch so etwas wie freiwillige Gefolgschaft, die meist auf Autorität beruht, die im besten Fall mit Kompetenz einhergeht.
Das scheint aber in der Band wenig ausgeprägt zu sein ...
Absolut ja! Ich kann auch ein Genie verstehen, dass andere mitreißt, sie letztendlich aber nur benutzt, um der eigenen Kreativität auch Ausdruck verleihen zu können. Dieser Mensch kann nicht anders. Und es gibt sicher auch Menschen, die sich glücklich schätzen, einer "kreativen Gottheit" dienen zu dürfen. Letztere stecken entweder im Normopathos oder haben als Jugendliche zu wenig ausgefressen, also die "psychische Pubertät" nicht abgeschlossen.
Ansonsten fühlt man sich eher in seiner eigenen musikalischen Selbstverwirklichung blockiert und sucht sich weniger geniale Musiker, mit denen es einfach passt. Man will dort Mitgestalter sein, nicht Ausführender.
Oder man nordet den Typen mal so richtig ein, insbesonders wenn z.B. emotionale Bindungen (Freundschaft usw) für ein Zusammenbleiben sprechen.
 
Das ist doch voll ok, wenn er euch dafür auch wie Studiomusiker bezahlt.
Das ist auch dann ok, wenn er die anderen nicht bezahlt. Es ist immer noch sein Song, seine Erfindung, und der wird nicht zum Gemeinschaftseigentum der Band. Das Argument "wir verbessern den Song doch bloß" oder gar "durch uns wird das erst ein Song" ist sehr subjektiv.
Es kann jeder seinen Senf dazugeben, aber das letzte Wort muss der Songwriter selbst haben, einfach weil er den Song geschrieben hat. Und daran wird sich gehalten, oder einer verlässt die Band.
Wenn Musik nicht diskutierbar und gestaltbar ist, seid ihr Dienstleister. Ist nunmal so.
Und andersrum? Wenn Musik nach Belieben durch die Band "diskutierbar und gestaltbar" ist, macht das den Songwriter zum Dienstleister. Das ist der falsche Weg, weil er allen Einfluss gibt, egal ob sie damit was anfangen können oder nicht. Kann man so machen, ist bestimmt gut für den Spaß (bei einigen), aber das Niveau der Songs wird ziemlich sicher sinken.
 
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Warum nimmt man nicht unterschiedliche Versionen auf und entscheidet dann demokratisch welche die bessere ist.
Auch der Song eines Songwriters hat oft Verbesserungspotential
 
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@The-Captain
Wenn ich deine Aussagen so lese würde mich interessieren ob du in Bands spielst und welche Rolle du jeweils dort inne hast.
 
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Ich kann auch ein Genie verstehen, dass andere mitreißt, sie letztendlich aber nur benutzt, um der eigenen Kreativität auch Ausdruck verleihen zu können. Dieser Mensch kann nicht anders.
Lasst uns doch mal realistisch bleiben und nicht immer gleich Extreme konstruieren. Welches Genie gründet eine Band mit Hobbymuckern, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben? Wenn das Gefälle in der Band zu groß ist, hält das nicht lange.
Und es gibt sicher auch Menschen, die sich glücklich schätzen, einer "kreativen Gottheit" dienen zu dürfen. Letztere stecken entweder im Normopathos oder haben als Jugendliche zu wenig ausgefressen, also die "psychische Pubertät" nicht abgeschlossen.
Ich möchte dich dringend bitten, nicht jedem, der anders tickt als du, erst mal ne Entwicklungsstörung zu unterstellen.
Ansonsten fühlt man sich eher in seiner eigenen musikalischen Selbstverwirklichung blockiert und sucht sich weniger geniale Musiker, mit denen es einfach passt. Man will dort Mitgestalter sein ...
Ja, das sollte man dann wohl machen, im Interesse aller. Zu hoffen ist, dass derjenige rechtzeitig ein Gespür dafür entwickelt, zu wieviel Verwirklichung er in der Lage ist, bevor er immer wieder am überhöhten Selbstbild scheitert.
Es gibt auch so etwas wie freiwillige Gefolgschaft, die meist auf Autorität beruht, die im besten Fall mit Kompetenz einhergeht.
Das scheint aber in der Band wenig ausgeprägt zu sein ...
Noch besser ist, wenn die Band freiwillig dem Kompetenten folgt, weil sie die Kompetenz erkannt hat und nicht, weil derjenige obendrein noch mit besonderer Autorität ausgestattet ist. Das erfordert allerdings bei den Folgenden die größte persönliche Reife: Verzicht auf Einfluss, den man leicht haben könnte, im Interesse der Sache.
 
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Es ist immer noch sein Song, seine Erfindung, und der wird nicht zum Gemeinschaftseigentum der Band.
Stimmt. Deswegen darf er seinen Song auch behalten.


Das Argument "wir verbessern den Song doch bloß" oder gar "durch uns wird das erst ein Song" ist sehr subjektiv.
Stimmt. Die Bandmitglieder sind keine Objekte, auch der Song kann nicht objektiv gut oder schlecht sein. Die Band als Ganzes muss entscheiden, was sie wie ins Programm übernimmt, spielen will und spielen darf. (siehe Rechte)


Und andersrum? Wenn Musik nach Belieben durch die Band "diskutierbar und gestaltbar" ist, macht das den Songwriter zum Dienstleister.
Stimmt, wenn die Band sich den Song aneignet, entgegen den Vorstellungen des Sonwriters modifiziert spielt , damit sein Recht an diesem Werk verletzt und dann noch erwartet, dass der Songwriter dabei mitmacht.
Ja, durchaus richtig.
 
Warum nimmt man nicht unterschiedliche Versionen auf und entscheidet dann demokratisch welche die bessere ist.
Auch der Song eines Songwriters hat oft Verbesserungspotential
Weil das keine demokratische Entscheidung ist, die mit einer Mehrheit auch gegen den Willen des Erfinders getroffen werden kann.

Verbesserungspotential sicher, aber welche Veränderung ist eine Verbesserung und welche ist keine? Und wer ist kompetent, darüber zu befinden und abzustimmen? Automatisch jeder der zur Band gehört, und zu gleichen Teilen? In den meisten Fällen sicher nicht, es sei denn, alle Mitglieder schreiben regelmäßig Songs, die es tatsächlich ins Repertoire der Gruppe schaffen.
 

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