@RED-DC5 Wenn Du für eine Frage eine Quelle hast, dann kannst Du die immer hier gerne nennen.
Ich zitiere zunächst deine Akkordfolge: EM am d-Dur c-Dur F Gis
Die Akkordbezeichnungen sind verwirrend aufgeschrieben, wie E Dur als EM statt E und die Tonbezeichnungen sind einmal groß und dann wieder kleingeschrieben, das macht es nicht besser.
Die klassische deutsche Schreibweise sind Kleinbuchstaben für Tonzeichnungen, Kleinbuchstaben für Mollakkorde (ohne m) und Großbuchstaben für Durakkorde.
Im Rock und Folk, Pop oder Jazz üblich sind jedoch englische Tonbezeichnungen in Großbuchstaben mit einem m für Mollakkorde, Dur wird nur als Großbuchstabe der Tonbezeichnung symbolisiert (C, Cm).
Statt "es" und "is" benutzt man dann Symbole ähnlich "b" und "#" für die Bezeichnung der Erniedrigung und Erhöhung um einen Halbton (E, Eb, F, F#).
Das ergibt für deine Akkordfolge die folgende Schreibweise:
E, Am, D, C, F, G#
Der D Akkord wird sich noch als moll herausstellen und das G# ist etwas anderes als dur oder moll, nämlich vermindert.
Dreiklänge werden aus der Schichtung von Terzen einer Tonleiter gebildet, praktisch also immer der "übernächste Ton". Ein Spezialfall wäre die alterierte Tonleiter, ableitbar aus dem siebten Modus von Melodisch Moll, das liegt hier aber nicht vor.
Grundlagen der Terzzschichtung:
große Terz und kleine Terz = Durakkord
kleine Terz und große Terz = Mollakkord
kleine Terz und kleine Terz = verminderter Akkord, englisch diminished (dim, o)
große Terz und große Terz = übermäßiger Akkord, englisch augmented (aug, +)
Mit einer weiteren geschichteten Terz werden Vierklänge usw. gebildet und die Bezeichnungen erweitert, was aber nicht völlig einheitlich notiert wird und eine eigene Lektion wäre.
Ich schreibe jetzt H statt wie sonst im Rock üblich B (und Bb für den erniedrigten Ton).
Zunächst bestimmen wir den Modus
phrygisch dominant.
Der wird bei uns m.E. meist HM5 genannt, in Langform also "5.Modus aus Harmonisch Moll":
Wenn der Ton E auf der fünften Stufe einer Tonleiter steht sucht man sich am besten auch die Grundlage, das ist die Tonleiter auf dem ersten Ton, welcher wäre das hier?
Offenbar A
Erklärung: sucht man eine Tonfolge, geht man von der Stammtonreihe aus und die sieht so aus:
c d e f g a h c
Dann sortiert man um und wählt als Beginn den passenden Anfangston. Jeder Ton behält dabei seinen "Nachbarn" und nach dem Ende der Tonleiter geht es wieder von vorne los.
Wir suchen eine Tonleiter auf den Ton e:
e f g a h c d e
Das e soll dort aber auf dem fünften Platz erscheinen, also muss man die Reihe noch umformen:
a h c d e f g a
Nun fehlt nur noch das "phrygisch dominant" bzw. die Halbtonschritte an den richtigen Stellen und man kann die Töne und Akkorde von HM5 bestimen, die zugrunde liegende Tonart ist jedenfalls
A harmonisch moll.
Moll gibt es in verschiedenen Erscheinungen, bei Harmonisch Moll und Melodisch Moll ist Natürliches Moll der Ausgangspunkt.
A natürlich moll (Paralleltonart von C Dur, äolisch): A H C D E F G A
A harmonisch moll (Leitton 7.Stufe): A H C D E F G# A
A melodisch moll vermeidet den Sprung vom 6. zum 7. Ton.
In der klassischen Musik wird aber nur die Aufwärtsbewegung so gespielt, abwärts bleibt es bei Natürlichem Moll (äolisch).
A melodisch moll (6. & 7.Stufe erhöht): A H C D E F# G# A, ggf. klassisch abwärts: a g f e d c h a
Schließlich noch die Akkordskala auf der fünften Stufe bilden, das ist wieder einfach nur eine Umsortierung der Tonleiter.
E phryg.dom. = E F G# A H C D E
Stufenakkorde werden, wie gesagt, aus Terzen geschichtet. Für deine Akkorde ergibt sich
E = E G# H
F = F A C
G# vermindert = G# H D, engl. Akkordsymbole G#dim oder G#
o
Am = A C E
H vermindert = H D F, engl. Akkordsymbole Bdim oder B
o
C übermäßig = C E G#, engl. Akkordsymbole Caug oder C+
Dm = D F A
Du hast also die Akkorde nicht ganz richtig zitiert, aber mit "phrygisch dominant" richtig gelegen.
Akkorde und Skalen sind stark aufeinander bezogen und bei solider Arbeit voneinander ableitbar.
Bei Dreiklängen ergeben sich isoliert betrachtet natürlich viele Akkordskalen, bei Einbeziehung der Melodie und Akkordfolgen klärt sich das meistens.
Allerdings können immer Akkorde in einer Akkordfolge auftauchen, die nicht zur Tonart gehören. Bei Melodietönen ist so etwas ebenfalls möglich und in Stilen des Jazz der letzten 70 Jahre ist das sogar üblich.
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Gruß Claus