Sammelthread: Tonart bestimmen

  • Ersteller Algabal
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Ja, so wirds sein, es wird immer eine Quinte mitgespielt - hatte ich vergessen...

Aber ist es nicht eher A-Moll? Das C nimmt hier so viel Platz ein.
 
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Danke. Wofür steht "(5)"?

Tonalität offen; es kommen in Frage Dur-Tonarten, aber auch Moll-Tonarten.

Nachtrag: Der Grundton steht fest, Ton A, insofern ist die Tonalität festgelegt - aber eben nicht genau, was drüber kommt. Von der Tonika wissen wir nur, dass diese"A" ist. Über dem A lässt sich allerhand spielen, ohne dass die Tonika gefährdet ist. Und momentan haben wir ja nur die Melodie im Bass zur Verfügung.
 
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Ich dachte Dur-Akkorde kann man durch X5-Akkorde austauschen, wegen der Obertonreihe.

Ja, kann man, und der Höreindruck geht auch eher nach Dur.

Wäre es dann eine tonale Mixtur in A?
Bzw. warum kann es nicht sequenzartig aufgebaut sein: also erste zwei Takte C u. die nächsten A?

Es sind harmoniisch nur zwei Takte; man kann z.B. mit T.1 für sich genommen nichts anfangen. Also muss man zusammenfassen:

T.1 mit T.2
T3. mit T.4

T.1 mit T.2 ist bVI(#6,6,7)/5 => man beachte den Quartfall, es ist nicht bIII, sondern "man" fällt auf die Quinte der bVI

T3. mit T.4 : Über bIII wird I erreicht.

T.1 mit T.2 ergibt noch keine Tonika; zu instabil. T.3 mit T.4 ist dann die "Auflösung". Man beachte, wie schräg T9 (das H) in T.3 klingt, überhaupt nicht dominantisch zu C.

In der Folge bVI(#6) ... I sollte man auch eine V erwarten, die wird hier (elliptisch) ausgelassen. Scheint zu funktionieren.
 
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Wow, sehr aufschlussreich, vielen Dank. Gibt es vielleicht ein bestimmtes Buch, dass du zur Analyse dieser Art empfehlen kannst?
 
Dankeschön für Deine Antwort.

Ja, kann man, und der Höreindruck geht auch eher nach Dur.

Geht das auch mit Unisono-Passagen? Sprich ein einziger Ton wird mit Dur-Akkorden ausgetauscht? Weil Du betonst, dass das einfachste Konstrukt der Quintrahmen ist. Auf der anderen Seite habe ich gelernt, dass schon bei einem einzigen Ton eine Reihe von Obertöne mit schwingen, weshalb man physikalisch-korrekt auch nicht Ton, sondern Klang sagt. :D

Außerdem erwähntest du selbst ja auch, dass Beethoven den Ton "F" nicht so gerne hatte und deshalb das F in einer Dominante vermied.

Im Kontrapunkt ist es ähnlich. Da ist die Oktave (und die Quinte) ja häufig das Schluss- und Anfangsfähige Intervall.
Da gehen dann zum Beispiel auch Phrygische Wendungen nur mit Dm(omit 5)/F -> E(N.C.). [E also als Oktave o. Prime und die Durterz "g#" steckt schon "im Klang."]

Wäre es dann eine tonale Mixtur in A?

Ich habe mich vertan. Ich meinte: reale Mixtur.

Aber wo liegt der Unterschied zwischen Melodie und Akkorden.
Scheinbar kann man die Powerchords hier nicht alle zu Dur-Akkorden erweitern. Sonst würde es sich sehr nach Gustav Holst und Co anhören (Anspielung auf die Planeten (Mars)).

Man käme dann am Anfang zumindest mit Eb5 -> D5 zum (N) -> D in C-Dor.
Mit E5 -> F5 -> C5 zu D -> tG -> tP in A-Moll. :(
 
Was denkt ihr, was diese Bassline für eine Tonart impliziert?
Ich hoere da ehrlich gesagt F-Dur (in Takt 2) und D-Moll (in Takt 4). Als Tonika hoere ich eher D-Moll.

Nur weil die ersten beiden Toene in jeder Phrase umgetauscht sind, aendert sich bei mir der Hoereindruck nicht.

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Viele Gruesse,
McCoy
 
Ich höre das eher wie 2 Teile, die beide ein unterschiedliches Tonzentrum haben.
Am Ende von Takt 2 tendiere ich nach C dur oder D moll. (ist doch schön, wenn hier durch eine etwas unklare Tonalität eine Spannung entsteht).
Dann moduliert es in Takt 3 und 4 nach A. Aber auch hier fühlt man sich noch nicht zu Hause.
Das D, was dann wieder kommt, könnte auch Tonika sein. (D Dur wäre auch vorstellbar)
Also auch hier wieder eine unklare Situation, aus der eine Spannung entsteht, die es nicht langweilig werden lässt.

Solche Akkordfolgen kann man lange Zeit wiederholen, ohne dass es langweilig wird.
Herzlichen Glückwunsch.
 
Ich hoere da ehrlich gesagt F-Dur (in Takt 2) und D-Moll (in Takt 4). Als Tonika hoere ich eher D-Moll.

Nur weil die ersten beiden Toene in jeder Phrase umgetauscht sind, aendert sich bei mir der Hoereindruck nicht.

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Viele Gruesse,
McCoy

Macht für mich auch Sinn, habe übrigens zuvor mal eine Melodie drüber gespielt, die mit d anfängt und immer wieder dort landet.
Wo ist denn deine Notendarstellung her? :eek:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@ Selbender Sing:
Sehr motivierend und danke auch für deine Interpretation.
 
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Ah, ich dachte schon, dass deine Noten was Bekanntes sind - eine schon bekannte Bassline oder so ; )
Danke sehr für deine Interpretation...
 
Hallo allerseits,
ich versuche vergebens folgende Begleitung auf der Gitarre nachzuspielen und die Akkorde zu bestimmen:



Es gelingt mir nicht (!!!) und ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.
Womöglich ist die Gitarre tiefer gestimmt?

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Grüße
 
Die Karaokeversion ist ein Ganzton tiefer als der Clip von Coldplay.

Bleiben wir beim Anfang vom Karaoke, ich nehme mir da gern zuerst den Bass vor:
die Basslinie geht ganztaktig absteigend von Db, C, Bb nach Ab, dann wieder von vorne.
Im Diskant wird immer nur Ab und Db als Arpeggio gespielt.

So eine absteigende Basslinie unter den immer gleichen Tönen nennen die Amis CESH (Contrapunctual Elaboration of Static Harmony), hört sich doch auch in Worten sehr cool an. :D

Ich lege also den Zeigefinger als Barré auf den ersten Bund (li Hand) der G-Saite (Ab) und decke damit das gleich benötigte Bb auf dem ersten Bund der A-Saite schon mal mit ab.
Dann greife ich mit dem Mittelfinger (li Hand) den zweiten Bund der B-Saite (dt. h-Saite, Ton Db) und mit dem kleinen Finger (li Hand) das Db auf dem vierten Bund der A-Saite.
Schließlich noch mit dem Ringfinger (li Hand) das C auf dem dritten Bund der A-Saite und hebe nach dem Anschlagen diesen Finger an, damit mein Barré-Bb auf dem ersten Bund der A-Saite angespielt werden kann.
Als letztes greife ich das Ab auf der tiefen E-Saite mit dem kleinen Finger der linken Hand, dann alles wieder von vorne.

cold1.jpg


Der Refrain bleibt in der ersten Lage und spielt bei "lights..." Bb minor (dt. B moll), aber nur die oberen drei Saiten mit Bb auf der G-Saite, Db auf der B-Saite (dt. h-Saite) und F auf der hohen E-Saite, der Barré kann also liegen bleiben - wenn deine Hand dafür in dieser Lage stark genug ist. ;)
Der Akkordwechsel geht dann zum F minor (F moll) in der ersten Lage, aber das F auf der hohen E-Saite und im Bass (tiefe E-Saite) werden nicht mitgespielt.

cold3.jpg


Nach dem Refrain noch mal Strophe und Refrain und das war's, das Stück endet auf dem allerersten Akkord des Stücks, jetzt aber als Dreiklang Db F Ab geschlagen.

Gruß Claus
 
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Lieber @Claus
vielen lieben Dank für deine schnelle Reaktion und für die tolle Erklärung und Auflösung!
Ich bin schwer beeindruckt und probier gleich mal aus!!!
Grüße

P.S. Kapo erster Bund bietet sich ja an?!
 
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Hatte ich glatt vergessen:
wenn deiner Greifhand die drei Minuten Barré auf dem ersten Bund zu lang werden, dann könntest Du auch einen Kapo auf dem ersten Bund setzen, weil die Leersaiten im Stück nicht gebraucht werden.

Mit Kapo geht es dann ganz easy - viel Spaß mit dem Stück.

Gruß Claus
 
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Ist dieses Stücken von 'Basic Instinct' in d-Moll ?

 
In welcher Tonart befindet sich denn dieser Abschnitt? Ist ein Auszug aus 'ner Theorieprüfung, in der man das Ding bestimmen und nach E-Dur transponieren soll. Letzteres ist jetzt nicht so vorrangig, weil ich Problemchen hab, die Tonart da zu bestimmen. Zum einen haben wir immer wieder die Versetzungszeichen für Bb und Eb, die aber schnell und gerne wieder aufgelöst werden. Wie würde ich bei so einem Beispiel denn vorgehen? Die Töne auf den vollen Zählzeiten beachten? Da suggeriert es mir irgendwie Eb-Dur, glaube ich. Bin gerade ein wenig verloren. :/
Tonart.png
 
Ich würde mal auf Bb Dur tippen.

Eine von vielen Möglichkeiten -->

|| Bbma7 Cm7 C#o7 Bb/D | Eb6 Ebm6 | Bb/F F9sus | Dm7 G7(b9) Cm9 F7(b9) | Bbma7 etc.
 
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In welcher Tonart befindet sich denn dieser Abschnitt?

Erstens läst sich das natürlich nicht abschließend aus der Melodie allein feststellen - Tonartzuschreibungen sind immer nur Konvention und Feststellung des Komponisten.
Prinzipiell schaut man halt, ob man eine einfache (was immer das ist; i.d.R. nur I und V, vielleicht noch IV) harmonisch akzeptable (was immer das ist; "Harmonien der Klassik" ist der Standard, wenn nichts anderes dasteht) Begleitung in einer Tonart hinbringt - wenn ja, dann "hat es die Tonart".
"Standardmelodien" beginnen auch immer in ihrer Tonart: D.h. der Akkord, mit dem man den ersten Takt durchgängig begleiten kann, "ist" i.d.R. die Tonart.

In Deinem Beispiel funktioniert eine Es-Dur-Begleitung auf jeden Fall: |I V|V I|V IV (oder V)|I V|..., mit vielen Vorhalten; aber auch CUDOs B-Dur geht: |I I|I V|I V|I V|I V|... Ich schaffe es aber nicht, Es-Dur auf den ganzen ersten Takt anzuwenden - das e ist zu "avoid" ... daher ist das nach der "Standardmelodie"-Regel eher nicht Es-Dur.

Ein typografischer Hinweis, der das B-Dur als "richtiger" erscheinen lässt, ist das fehlende Auflösungszeichen vor dem a am Ende des zweiten Takts: Denn beim h wird aufgelöst, auch wenn's unnötig ist (zweite Note im zweiten Takt), also dachte der Schreiber, dass das h "normalerweise" ein b hat und daher explizit aufgelöst werden muss; beim a hat er sich das aber nicht gedacht, also hat das a in seinem Kopf offensichtlich kein Tonart-b nach as ... und daher "ist" das in B-Dur.

H.M.
 
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