Röhrenamp für Rockmusik zwingend notwendig ?

  • Ersteller metallica666
  • Erstellt am
hi!

mir scheinen hier allzu viele vermutungen und vorurteile die runde zu machen...

wenn jemand den markterfolg verschiedener firmen/amps/konzepte beurteilt, würde ich mir dazu auch ein paar belege/zahlen wünschen.

zum beispiel line6 und dass die nix in die entwicklung stecken - ich kenne zufällig jemanden der für diese firma arbeitet und von seiner seite hört sich das ganz anders an...


und zum thema geld/gewinn:

selbst eine firma wie fender gibt freimütig zu, dass der löwenanteil des marktes aus leuten besteht die zuhause/im freundeskreis/am lagerfeuer etc. spielen und nie auf die idee kämen eine bühne besteigen zu wollen.


zum thema entwicklung bei gitarrenamps:

alle namhaften firmen bringen - neben neuen röhrenamps - auch ständig neue/überarbeitete transistor/hybrid/modeling-linien auf den markt.
vielleicht guckt hier der eine oder andere nur nicht richtig hin?


on topic:

natürlich braucht man keinen röhrenamp um gute (rock)musik zu machen.
das ist doch gerade ganz toll an der zeit in der wir leben - die möglichleiten sind zahlreich und obendrein noch bezahlbar.
such dir einfach etwas aus was zu deinen bedürfnissen passt.

ich weiß gar nicht was es da zu meckern gibt ;)

cheers - 68.
 
"Imitiert" ist ein gutes Wort, da DAS leider immer der große Fehler der flexiblen Modelingverstärker war. Man hat immer nur versucht zu kopieren, zu imitieren anstelle sein eigenes Ding ... seinen eigenen Sound in einen übersichtlichen Verstärker zu bannen. Von der komplexität der Amps/Preamps mal abgesehen! Was liegt da näher als das Original? ... Ist doch klar ;)
Vielleicht kommt ja noch der Moment wo sich Modeller frei schwimmen.
Aber das liegt wohl weniger daran dass die Entwickler so unkreativ wären (meiner Erfahrung nach sind das genau die Leute die gerne experimentieren und neues machen, sonst wären sie nicht in dem Beruf gelandet)
Nur lässt sich Digital nur verkaufen wenn es "wie Röhre" ist. Da beißt sich dann die Katze selber in den Schwanz.

Wenn man sich anschaut was es so an Plugins für den PC gibt da findet man so einiges mit eigenem Sound, was wohl damit zusammen hängt dass Gitarristen die soweit sind ihren Sound aus dem Laptop zu holen auch sonst ein wenig offener sind und dass die meisten Plugins ohne kommerziellen Gedanken erstellt wurden und so der Programmierer auf die Marktmechanismen pfeifen kann.

Jaaaaaa :) ... die brauchen das auch nicht mehr, da das Rad bereits erfunden ist und man in Sachen Digitaltechnik auch nichts mehr weiter entwickeln kann! Die Cips sind lange schon schnell genug um die paar nötigen Berechnungen zu machen. Man ist schlichtweg am Ende der Entwicklungsmöglichkeiten angelangt ;)
Nun ja, Rechnenleistung geht nie genug ;) Man ist da ja erst ganz am Anfang der Möglichkeiten.
 
tja, und Sound... er muss so sein, wie es sich eine Generation aus Röhrenrockern vorstellt... und deshalb kommen Gitarren auch immer mehr aus der Mode: Dance, Trance, Techno, Hip Hop... alles ohne Gitarren!

Oh je , jetzt tauschen schon die ersten Verschwörungstheorien auf... ;-)

Ich kenne keine Verkaufszahlen - aber wenn man sieht, wie viele Konzerte in den letzten Jahren wieder in Jugendzentren etc. stattfinden, wie viele neue Gitarren und Equipmentfirmen in der Zeit auf den Markt drängen, dann sind das doch eine Menge Indizien, dass Musikmachen in einer Band beim "Nachwuchs" durchaus angesagt ist.

Mir macht eher Sorge, dass heute z.B. keiner mehr hört (bzw. sich daran stört), dass man selbst bei Rock-/Metal-Produktionen mittlerweile zu 90% getriggerte und editierte Drums hört und auf das "reine Handwerk", also das Beherrschen der Instrumente, immer weniger Wert gelegt wird, als auf "perfekten", bzw. sterilen Klang. Es wird halt alles am Rechner zurecht gebogen. Ob die "Digitalisierung" im Gitarren-Bereich so eine Entwicklung eher fördert als ihr entgegenwirkt, darüber kann man sicherlich auch diskutieren... Aber dass Frustration über altmodische Gitarren-Sounds zur Flucht in elektronische Musik führt - das halte ich schon für eine gewagte These und ich muss gerade etwas schmunzeln...

Für Gitarristen liegt auf der Hand, weshalb sie oft auf Röhre schwören. Gitarristen sind nämlich ein stockkonservatives Pack; sonst würden sich nicht immer noch (rein technisch gesehen) 50 Jahre alte, überholte Konzepte wie Strats mit Verstimm-Vintage-Vibrato und Brumm-Coils immer noch wie blöde verkaufen, wohingegen Strats mit verstimmungsfreiem Vibrato und nichtbrummenden Tonabnehmern weniger gefragt sind.

Tja, von Ende der 70er bis Anfang der 90er war's genau umgekehrt. Da waren die klassischen Originale wie Paula und Strat praktisch unverkäuflich und jede Strat musste ein Floyd Rose Trem und die HSS-Tonabnehmerbestückung mit diversen Split-Funktionen haben... Alles andere war "cheesy". Parallel dazu war das "Verstärker-Ideal", wie es "ambitionierte" Gitarristen vorlebten, ein kühlschrankgroßes Rack mit zwei Dutzend 19"-Geräten. Und zu dieser Zeit konnte man auf Aufnahmen unter den Schichten an Effekten auch definitiv nicht raushören, was für eine Gitarre oder was für einen Amp jemand spielte ;-)

Seit 12-15 Jahren gibt es halt einen gefestigten Trend zu leicht zu bedienendem Equipment, dass die typischen, klassischen Sounds der Rockgeschichte liefert. Das kann man langweilig finden oder argumentieren, dass sich die "zeitlosen" Sounds halt durchgesetzt haben. Aber gedulde Dich, mit ein bisschen Glück kommt vielleicht auch der von Dir favorisierte Trend wieder dran ;-)

Warum sollte Peavey viel Entwicklungskosten in die Verbesserung (die ohnehin gutklingende) Transetube-Technik stecken, wenn Billig-Röhren-Amps á la Valveking und teurere Röhrenamps á la 6505 auch ohne solche hohen Entwicklungskosten genug Gewinn abwerfen?

"Imitiert" ist ein gutes Wort, da DAS leider immer der große Fehler der flexiblen Modelingverstärker war. Man hat immer nur versucht zu kopieren, zu imitieren anstelle sein eigenes Ding ... seinen eigenen Sound in einen übersichtlichen Verstärker zu bannen. Von der komplexität der Amps/Preamps mal abgesehen! Was liegt da näher als das Original? ... Ist doch klar ;)

Exakt: Warum etwas entwickeln, dass so aussieht und schmeckt wie eine Kartoffel, aber keine Kartoffel ist, wenn ich doch ganz einfach die echte Kartoffel haben kann?

In diesem Zusammenhang zum Thema Entwicklung: Die Innovations-Treiber im Amp-Sektor sind seit zehn Jahren ganz klar die Firmen, die digitales Modelling verfolgen. Bei Röhren-Schaltungen gibt es nicht viel neues zu entdecken - Optimierung geht praktisch nur durch die Verwendung hochwertige Bauteile. Manche Hersteller tun das, andere nicht und so gibt es eben billige und teure Röhrenverstärker, die unterschiedlich performen.

Ich bin ziemlich sicher, dass es irgendwann möglich sein wird, die Eigenschaften von Röhren perfekt zu imitieren. Der AxeFx soll das im Prinzip ja schon können. Glaube ich sogar. Witzig ist zwar, dass so viele User das Ding live über 'ne altmodische Röhrenendstufe spielen, aber ok... Wenn sich die Entwickler hinsetzen, und 'ne ordentliche Modelling-Endstufe bauen, wird diese Herausforderung sicher auch irgendwann gelöst werden.

NUR: Selbst dann wird es noch genügend "altmodische" Gitarristen wie den beschriebenen Gitarrenlehrer - oder mich... - geben, die das Original bevorzugen und/oder lieber an wenigen Knöpfen drehen wollen als irgendwelche Parameter-Ketten per Drucktaster zu editieren. Und die auch nicht 200 Amp-Simulationen und 400 Effekte brauchen. Ich finde es aber albern, solche Leute nun unbedingt "für den Fortschritt" missionieren zu wollen oder sie gar als Innovationsbremsen zu bezeichnen, die "neue" Gitarrensounds verhindern.

Besorg Dir einen Amp und zwei Dutzend verschiedener Bodentreter und würfel die mal wild durcheinander und Du wirst Sounds entdecken, von denen Du nicht erwartet hättest, dass man sie überhaupt mit einer Gitarre erzeugen kann... Ganz analog geht das und ist schon seit Jahrzehnten möglich... Also, mangelndes Equipment taugt bestimmt nicht als Ausrede für fehlende Kreativität.

Dazu brauch man echt keine Digitaltechnik, deren Vorteile liegen doch wohl einzig und allein darin, diese Vielfalt an Sounds in einer kleinen Kiste verfügbar und für jeden bezahlbar zu machen. Was ganz zweifellos eine tolle Sache ist!!!

Wie war es denn für mich früher als ich mit 16 dem Gitarrespielen angefangen habe? Klar ... man brauchte ein dickes 100er Vollröhren Stack mit 4x12 Box ... das hatten ja alls die was auf sich gehalten haben. Jetzt im Nachhinein ... WHY zur Hölle ???

Das will ich Dir zum Abschluss noch erklären ;-) Du hast Deinen professionellen Background oben ja angedeutet und den Tross, mit dem ihr auf Tour geht. Wenn ich mich auch in dieser Liga bewegen würde und bei jedem Konzert gewährleistet wäre, dass ein ordentlicher Monitor-Sound vorhanden ist - dann würde ich auf die schwere 4x12 liebend gerne verzichten!!!

Unsere Realität als Band sieht aber so aus: Kleine Läden zwischen 100 und 400 Zuschauern, zehn Minuten Pause zwischen den Bands für Aufbau UND einen einfachen Line-Check. Da liegt die erste Prio auf einem praktikablen Monitor-Sound für unseren Sänger, wenn unsereins als Gitarrist mal einen eigenen (!) Monitor hat und dann auch noch Zeit ist, den einzupegeln, ist das wie Ostern und Weihnachten auf einem Tag... Aber in 80% der Konzerte ist das nicht der Fall. Und davon viel ich nicht abhängig sein.

Die 4x12 ist meine "Soundversicherung", damit kann ich gewährleisten, dass ich mich auch ohne Monitor in einem ausgewogenem Verhältnis zu unserem (schweinelauten) Drummer hören kann. Das ist also ganz bestimmt kein Selbstzweck, mit einem kleinen Amp würde ich hoffnungslos abkacken. Das will ich dem Publikum nicht zumuten und ich will auch nicht zwischen den Songs jedesmal neu mit dem Mischer verhandeln, was zu tun ist...

Obwohl ich Dir zumindest insofern recht gebe: Auf den großen Bühnen mit ordentlichem Monitoring ist eine Backline aus einem Dutzend Fullstacks natürlich reines Gepose. So what? Wir reden ja schließlich von Metal, haha \m/
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem des Imitierens liegt meiner Meinung einfach darin begründet, dass die ganzen Heroen damals Röhrenamps gespielt haben. Transistoren gab es in der Rockmusik schlichtweg nicht. Dieser Sound hat die Generationen geprägt und sich so in die Köpfe gefräst, dass mittlerweile alles wie Röhre klingen muss. Aber es gibt im Metalbereich auch Bands, die auf Röhre geschissen haben und ihren eigenen Sound kreiert haben, wie z.B. Pantera (Randall Amps) oder die ganzen schwedischen Death Metal Bands, die ihren Sound aus Boss-Pedalen holen, getreu dem Motto: SPIELEN, WAS EINEM GEFÄLLT.
 
NUR: Selbst dann wird es noch genügend "altmodische" Gitarristen wie den beschriebenen Gitarrenlehrer - oder mich... - geben, die das Original bevorzugen und/oder lieber an wenigen Knöpfen drehen wollen als irgendwelche Parameter-Ketten per Drucktaster zu editieren. Und die auch nicht 200 Amp-Simulationen und 400 Effekte brauchen. Ich finde es aber albern, solche Leute nun unbedingt "für den Fortschritt" missionieren zu wollen oder sie gar als Innovationsbremsen zu bezeichnen, die "neue" Gitarrensounds verhindern.
Das ist ja auch nichts verkehrtes und ich fände es sogar schade wenn Röhrenverstärker, gerade die historischen Modelle komplett verschwinden würden.

Es ist auch mal richtig schön einen gut restaurierten Oldtimer auf den Straßen zu sehen und ich wäre dem selber auch gar nicht abgeneigt. Aber wie sähe unsere Autoindustrie aus wenn eigentlich ausschließlich Oldtimer und Nachbauten derselben nachgefragt würden? Dann wären wir technisch lange nicht so weit wie wir heute wären.



BTW: Ich hatte dieses Wochenende eine Probe gehabt wo wir einfach mal Gitarre, Bass und Gesang (der über ein schönes Großmembraner gesungen hat) ins Interface gestöpselt hatten, entsprechend mit Amp-Plugins versehen und gut abgemischt, E-Drums über das Drumkit from Hell. Dass wurde dann über Studiomonitore laut gemacht.

Ganz ehrlich, ich ab noch nie einen so geilen Sound in einer Probe gehabt, und ich hab schon öfter über Verstärker gespielt die in der ganz hohen Liga spielen. Mit so einem Sound könnte man auch im Jugendzentrum dem Freizeit-Mischer zwei Kabel in die Hand drücken über die ein fertig gemastertes Summensignal in CD Qualität kommt das in der Form sonst nur mit einer Materialschlacht zu machen ist die jenseits jeder Möglichkeit liegt.

Tierisch kein Rock n Roll, aber wenn es einfach besser klingt überzeugt mich das. Man kann sich ja immer noch 4x12er Leergehäuse auf die Bühne stellen... ;)
 
Eben nicht: Hier haben sich die Hersteller in der Tat den Bedürfnissen der Kunden gebeugt - oder meinste nicht, dass die ihre Kohle nicht viel lieber mit einfach herzustellenden, kleinformatigen, leichten - also gemeinhin in der ganzen Infrastrukturkette von Herstellung über Lagerung bis Auslieferung viel vorteilhafteren - Transistor- und Modelling-Amps verdienen würden?

Nach dem, was ich so gelesen habe, tun sie das auch. Unter den 4-5 meistverkauften Fender-Amps aller Zeiten sind der Frontman 212 und der Princeton Chorus, beides reinrassige, bandtaugliche Transistoramps. Der einzige Röhrenamp, der an deren Zahlen rankommt, ist der Twin Reverb, und der wird auch seit über 40 Jahren gebaut. 60-70 % der gesamten Produktion dieses Herstellers entfallen auf Transistorverstärker. Ich geh einfach mal davon aus, dass sich bei Vox das Verhältnis ähnlich darstellt, oder bei Marshall. Also bei den Firmen, die den gesamten Markt vom Billig- bis zum high end Segment abdecken. Bei Diezel und Co. natürlich nicht ;)

Unter der Brille ist das doch eine Diskussion, die sich auf einen nicht winzigen, aber doch nicht hauptsächlichen Teil des Marktes beschränkt. Um nicht zu sagen eine typische Elitendisksussion ;) Zudem sind die Halbwertzeiten von Neuentwicklungen auch viel länger geworden. Während Fender in den 50ern und 60ern alle 2-3 Jahre eine komplett neue Serie auf den Markt warf, ist heute die letzte fundamentale Neuentwicklung - der Cyber Twin - schon fast 10 Jahre lang in den Läden. Alles was sie seitdem in dem Bereich gemacht haben ist, Teile dieser Entwicklung mit anderen Konzepten zu kombinieren.

Das liegt natürlich zum Teil daran, dass sich solche sehr teuren Neuentwicklungen auch sehr viel langsamer amortisieren als wenn man einfach ein Reissue eines beliebigen 60er-Jahre-Designs auf den Markt wirft. Zum anderen aber auch daran, dass der Markt wirklich nicht so viel Innovation verlangt. Was brauch ich einen revolutionär geschalteten Amp, der fast so gut klingt wie der den ich schon habe?

Mist, jetzt hab ich doch was in diesen Thread geschrieben :D
 
"Imitiert" ist ein gutes Wort, da DAS leider immer der große Fehler der flexiblen Modelingverstärker war. Man hat immer nur versucht zu kopieren, zu imitieren anstelle sein eigenes Ding ... seinen eigenen Sound in einen übersichtlichen Verstärker zu bannen. Von der komplexität der Amps/Preamps mal abgesehen! Was liegt da näher als das Original?

Ich finde das einen ganz interessanten Punkt. Die größte Lobeshymne die ein Line6, Vox Tonelab, AxeFx, GT-10 whatever kriegen kann ist: "klingt fast genau so wie XY". Wer so viel Arbeit reinsteckt um das Mumpfen eines falsch eingestellten Rectis zu simulieren, der kann mit Sicherheit auch wirklich gut eigene Sounds erschaffen. Wie das dann hinterher softwaretechnisch gelöst wird ist ja fast unerheblich. In der Parallele frage ich mich auch heute noch bei einigen Röhrenamps was man sich dabei gedacht hat. Da werden teilweise Regelwege integriert die kein klar denkender Mensch nutzen will (gainmäßig). Was nutzt mir ein toller Röhrenamp wenn ich den HighGain Kanal nur zur Hälfte fahren kann, weil er ab dann einfach nur noch grauenvoll klingt. Und in der ersten Hälfte wird es dann teilweise fizzelig mit dem Einstellen. "wehe es dreht jemand an dem Knopf, die Einstellung find ich nie wieder". Was da teilweise an Müll produziert wird ist unglaublich und davon sind auch die großen Hersteller nicht ausgenommen. Aus dem Prädikat "Gain - Reserven ohne Ende und Einstellmöglichkeiten bis zum Abwinken" wird dann ganz schnell ein "klingt in 8 von 10 Fällen einfach nach Mist".
Es wäre interessant wenn ein digitaler Amp mal nicht mit Verstärkerbezeichnungen wie "Recto" und dergleichen daherkommt sondern mal einfach mit guten Sounds aufwartet und diese Sounds einfach überzeugen weil sie gut sind. Ob dann die nötige Akzeptanz vorhanden ist wage ich zwar zu bezweifeln, interessant wäre es schon. Ja ich stehe auf dicke, große, schwere Röhrenamps... :) ist leider so. Aber ich wäre trotzdem neugierig.
 
Was nutzt mir ein toller Röhrenamp wenn ich den HighGain Kanal nur zur Hälfte fahren kann

Naja.. Mein Preamp Julia ist so ein Fall: Ab Gain auf 9h hat man das allerärgste Brett. Gain würde ja ein Dual Recto schon genug haben, der 6505 (Rectoschaltung + noch zwei Trioden :redface: ) hat aber dann nochmal einen anderen Sound. Aber prinzipiell.. Hast du schon Recht.

Lg :)
 
Also ich schmeiss auch mal was in die Runde. Ich habe gestern Abend meinen Attax 100 mit nem Daniel D und einem Okko Diablo davor ausgiebig ausgetestet.

Das klingt richtig klasse und hat Punch und ebenso ist absolut dynamische Spielweise möglich. Ich war selber echt angetan. Du kommst an Ende wahrhaftig zu der Einsicht, dass man damit auskommen kann, wenn man hier einmal absolut ehrlich zu sich selber ist!

Wenn wir von der reinen Endstufenverzerrung einmal weggehen, kann ich heute mit allen möglichen Kombinationen an Hardware echt einen guten Sound abliefern, eben auch mit der Transe!!!

Allerdings gibt es da noch keine Fertiglösung, aber mit etwas Experimentieren ist sehr viel guter Klang zu bekommen und das eben auch ohne einen reinrassigen Röhrenamp.

Wartet mal noch 2-3 Jahre ab, dann wird Modeling und Co endgültig erwachsen geworden sein. Wobei ich nach wie vor absolut verstehen kann, wenn man auf 1 oder 2 Fullstacks im Rücken total abfährt :D
 
Wartet mal noch 2-3 Jahre ab, dann wird Modeling und Co endgültig erwachsen geworden sein.
Das was im Axe FX drin steckt wird in ein paar Jahren für wenig Geld in Miniturgröße zu haben sein.

Dazu kommt dass mit steigender Komplexität und Leistungsfähigkeit der Hardware auf der Softwareseite immer mehr Abstraktionsebenen dazu kommen, das vergrößert den Kreis der Leute die eben mal ein geiles Verstärkermodell hacken können ungemein. Sprich: Bis jetzt ist dazu ordentliches Wissen über µController und DSP Programmierung notwendig, und das können vergleichsweise wenige. Die Einstiegshürden sind einfach sehr hoch.
Hat man jedoch ein cooles ARM Board mit dem ein µLinux läuft und wo man eigentlich nur mit SSH drauf muss um was zu verändern kann eigentlich jeder daran rumbastlen, so wie es bis heute mit all den simplen Röhrenverstärkern möglich ist wo jeder der ein wenig Ahnung hat experimentieren kann. Ich denke wenn das so weit ist wir das nochmal einen Riesen Schritt nach vorne machen und sich entgültig von der Nachmacherrei verabschieden.
 
Da werden teilweise Regelwege integriert die kein klar denkender Mensch nutzen will (gainmäßig). Was nutzt mir ein toller Röhrenamp wenn ich den HighGain Kanal nur zur Hälfte fahren kann, weil er ab dann einfach nur noch grauenvoll klingt. Und in der ersten Hälfte wird es dann teilweise fizzelig mit dem Einstellen. "wehe es dreht jemand an dem Knopf, die Einstellung find ich nie wieder".

Da kann ich dir nur aus vollem Herzen zustimmen :great:

Ein kleinerer Regelbereich bei viel größerem Regelweg wäre gerade beim Gain oft wünschenswert
 
Das will ich Dir zum Abschluss noch erklären ;-) Du hast Deinen professionellen Background oben ja angedeutet und den Tross, mit dem ihr auf Tour geht. Wenn ich mich auch in dieser Liga bewegen würde und bei jedem Konzert gewährleistet wäre, dass ein ordentlicher Monitor-Sound vorhanden ist – dann würde ich auf die schwere 4x12 liebend gerne verzichten!!!
Hehe ... ja und genau DAS war mit das Erste was wir nach ein paar Gigs mit 4x12er Cab verändert haben. Mittlerweile sind wir natürlich noch spezialisierter unterwegs, was zum einen der Aufbauzeit und zum anderen natürlich auch der Homogenität unserer Gigs entgegen kommt. Egal welche Bühne, egal welche welche Situation ... Wir klingen - dank unserem Equipment und unseren Technikern - IMMER gleich ... auch auf der Bühne selber ;)

Ich bin treu ergebener Jünger meines VG-88 von Roland. Das Dingen ist einfach nur herrlich und klingt in jeder Situation wie ich es brauche. Eigentlich bedarf es keines Updates ... aber da kommt der Poser-Faktor wieder ins Spiel. Ich gebe zu das ich aktuell experimentiere meinen DIY A15MK2 in mein Live-Setup zu integrieren. Das kann man rational nicht erklären ... es hat eben mehr den optischen als funktionalen Sinn. Mal sehen was die Zukunft bringt ;)
 
Eine sehr interessante Diskussion hier, ich stelle mir nämlich gerade die gleiche Frage: Ich besitze sowohl Transen (Peavey Vypyr 30, VOX DA5) als auch Röhrenamps (Fender Hot Rod & Precision Recording). Die Röhrentechnik finde ich auch antiquiert, vor allem nervt es mich, dass Röhren verschleißen und das Tauschen gar nicht so einfach geht (Bias) und damit wieder regelmäßig Kosten verursacht. Aber "leider" klingen meinen Röhrenamps auch besser, vor allem clean viel feiner und brillanter als beispielsweise ein Vypyr 30 oder ein kleiner Vox DA5. Allerdings kosten sie auch ein paar hundert Euro mehr, deswegen frage ich mich, ob der besseren Sound auf die Technik oder eher den in der höheren Preisklasse allgemein besseren Bauteilen zurückzuführen ist? Ok, das war eher eine rhetorische Frage, deswegen:

Kann mir jemand eine Transe empfehlen, die beispielsweise mit einem Hot Rod oder AC30 "klang-qualitativ" mithalten kann und die noch verkauft wird?
Sie kann auch gerne in der Preisklasse bis 1000€ liegen, wenn ich keine Röhren mehr wechseln muss lege beim Kaufpreis gerne auch etwas mehr auf den Tisch. :)
 
Kann mir jemand eine Transe empfehlen, die beispielsweise mit einem Hot Rod oder AC30 "klang-qualitativ" mithalten kann und die noch verkauft wird? Sie kann auch gerne in der Preisklasse bis 1000€ liegen, wenn ich keine Röhren mehr wechseln muss lege beim Kaufpreis gerne auch etwas mehr auf den Tisch. :)

Na ja... wegen des schönen Ausdrucks "klang-qualitativ" wirst du wohl ums selber anhören/testen nicht herum kommen... Hier gab es mal vor nicht allzulanger Zeit einen Thread über qualitativ hochwertige Transistorverstärker, wo du sicher fündig wirst. Ein paar wurden hier ja genannt (PCL Vintage Amp, Roland JC120, Polytone Mini-Brute II, Tech 21, H & K ...), aber ich enthalte mich mal vorsichtshalber mit einer Aussage darüber, ob die nun "klang-qualitativ" vergleichbar mit Hot-Rod und AC 30 sind...
 
Hehe ... ja und genau DAS war mit das Erste was wir nach ein paar Gigs mit 4x12er Cab verändert haben. Ich bin treu ergebener Jünger meines VG-88 von Roland. Das Dingen ist einfach nur herrlich und klingt in jeder Situation wie ich es brauche.

Ich war jetzt mal auf eurem Myspace-Profil und muss an dieser Stelle mal klarstellen, dass wir uns ja in völlig unterschiedlichen "Sportarten" bewegen. Bei meiner Band geht es um Thrash Metal, bei euch um Karnevalslieder in Kölscher Mundart. Das sind ja so ziemlich in jeder Hinsicht ganz andere Voraussetzungen...

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du mit Deinem Equipment in eurem musikalischen Kontext bestens klar kommst. Nur ist das eben nicht übertragbar auf das, was wir als Band veranstalten. Wie ich schon früh in diesem Thread sagte: Es gibt für jeden Einsatzzwecke das passende Equipment und was den Jazzer glücklich macht, wird für den Metalhead nicht funktionieren und umgekehrt...

Ich hatte dieses Wochenende eine Probe gehabt wo wir einfach mal Gitarre, Bass und Gesang (der über ein schönes Großmembraner gesungen hat) ins Interface gestöpselt hatten, entsprechend mit Amp-Plugins versehen und gut abgemischt, E-Drums über das Drumkit from Hell. Dass wurde dann über Studiomonitore laut gemacht.

...das ist ja nur noch vom "Musizieren" an der Wii mit Rockband zu toppen...

Aber mal im Ernst: So ein Setup hat sowas von nichts mit den Beweggründen zu tun, aus denen unsereins Musik macht. Ich würde die Gitarre an dem Tag an den Nagel hängen, wo so eine Form des miteinander Musik Machens als "normal" gelten würde...

Ich sehe es mittlerweile auch ein: Bei solch konträren Vorstellungen von "Sound", sowie "Band-" und "Live-Erlebnis" können wir nur einander vorbeireden, wenn es darum geht, welchen Sinn antiquirte Röhren-Technik und 4x12-Boxen haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber mal im Ernst: So ein Setup hat sowas von nichts mit den Beweggründen zu tun, aus denen unsereins Musik macht. Ich würde die Gitarre an dem Tag an den Nagel hängen, wo so eine Form des miteinander Musik Machens als "normal" gelten würde...
:confused: Was sind denn deine Beweggründe, Musik zu machen? Warum sollen die anders sein? Ich mach das mit meiner aktuell startenden Band ähnlich, aber eher aus der Not. Wir haben noch keinen Drummer, ich komponier die Drumparts aber selbst am Rechner und das läuft dann über eine PA-Box. Außerdem habe ich hier momentan keinen Amp (in meinem Zimmer spiele ich über Softwaremodelling, klingt besser als ne billige Übsungscombo), und im Proberaum gehe ich in einen Boss MicroBR, und das läuft dann auch über die gleiche PA-Box. Wie auch der GEsang. Bin auch positiv überrascht von dem Sound des Boss und hat mich darin bestätigt, dass Modellig (egal jetzt ob Soft oder Hardware) über eine neutrale Boxen (PA im Proberaum, Studiomonitore bei mir im Zimmer) echt gut klingen kann. Mir gefällt das teils besser als mein Marshall AVT150 Combo...
 
Offenbar kommt es dem Metaller zu 99.9% auf den Klang des Verstärkers und dem Jazzer zu 99.9 % auf den richtigen Ton an. :D

Wobei ich der Meinung bin, dass es egal ist welche Musikrichtung man spielt, am wichtigesten ist, dass man die richtigen Töne spielt.
Deshalb ist ein Röhrenverstärker nicht zwingend notwendig, wenn man Rockmusik machen will, es kommt auf die Musik an und nicht auf das Geräusch. :)
 
:confused: Was sind denn deine Beweggründe, Musik zu machen? Warum sollen die anders sein? Ich mach das mit meiner aktuell startenden Band ähnlich, aber eher aus der Not. Wir haben noch keinen Drummer, ich komponier die Drumparts aber selbst am Rechner und das läuft dann über eine PA-Box.

Auf Seite 2 oben kannst Du nachlesen, dass ich zu Hause ähnlich wie Du verfahre und die "Technologien" Röhre, Transistor und Modelling alle benutze, jeweils für verschiedene Anwendungen.

Wenn unser Drummer nicht proben kann, setzen wir uns ebenfalls regelmäßig mit den Gitarren und einem Drumcomputer hin und spielen, ist gerade für's Songwriting oft effektiver als mit der ganzen Band zu jammen. Also, Behilfsmittel aller Art, Proberäume mit fiesen Einschränkungen, gerade in den Anfangstagen zu wenig Geld für gutes Equipment - das alles ist mir bestens vertraut, keine Sorge. Solche Dinge sollten einen definitiv nicht davon abhalten, Musik zu machen.

Heute haben wir halt einen adretten Proberaum, wo ein gutes (echtes...) Drumkit steht, 'ne ordentliche PA , allgemein ganz brauchbares Equipment, ein Sofa, eine Kaffeemaschine... Das beste aber: Der Raum klingt sehr ordentlich und ist recht "leise", er macht unseren extrem laut spielender Drummer erträglich. Auch können wir Gitarristen unsere Kisten gut aufdrehen, ohne das man taub wird...

Und dieses Soundempfinden, dieser Druck und dies Energie erinnern mich immer wieder daran, warum ich so gerne Gitarre in einer Band spiele. Das bekomme ich eben nicht, wenn wir in kleiner Runde "unplugged" spielen oder so und auch nicht, wenn ich zu Hause vor mich hin daddel. Das meine ich mit unterschiedlichen Beweggründen. Da gehört für mich halt ein gewisses "akustisches Pfund" dazu, wer das nicht braucht: Bestens, dafür gibt's dann halt anderes Gerät.

Offenbar kommt es dem Metaller zu 99.9% auf den Klang des Verstärkers und dem Jazzer zu 99.9 % auf den richtigen Ton an.

Volltreffer! Und weil das so ist und wir Metal-Jungs uns eben am liebsten im Suff gegenseitig mittels unserer Instrumente so richtig die Gedärme durchkneten, brauchen wir diese 4x12-Boxen. Ich sag ja: Unterschiedliche Beweggründe...
 
Kann mir jemand eine Transe empfehlen, die beispielsweise mit einem Hot Rod oder AC30 "klang-qualitativ" mithalten kann und die noch verkauft wird?
Sie kann auch gerne in der Preisklasse bis 1000€ liegen, wenn ich keine Röhren mehr wechseln muss lege beim Kaufpreis gerne auch etwas mehr auf den Tisch. :)

Die PCL´s klingen eher amerikanisch, zumindest das kann ich bestätigen... und die Teile sind schweinelaut. Der wieder aufgelegte Rath Twister soll etwas englischer klingen, habe aber noch keinen gehört. Auf jeden Fall klingen die Teile nicht wie Amp XYZ sondern IMO einfach... :gruebel::gruebel::gruebel: praxisgerecht trifft es wohl für mich am Besten. Praxisgerecht deshalb, weil da draussen bestimmt noch "DER" Amp auf mich wartet:D

Auf jeden Fall produziert der PCL 3 Sounds die alle brauchbar für fast jede Stilrichtung einzusetzen sind. Lediglich leichte Crunchsounds sind nicht ein Metier, da bedarf es einer entsprechenden Tretmine. Nun habe ich aber auch einen Amp von der Stange gebraucht gekauft. Wenn du spezielle Anforderungen an den Sound hast, versuchen dir die Jungs den Sound auf den Leib zu schneidern, der Aufpreis dafür soll nicht so sehr teuer ausfallen
 
An Xanadu: Es gibt von Vox direkt den "AC 30 VR". Noch ziemlich neu. Der sieht aus wie ein Röhren AC30, versucht wohl auch so zu klingen, ist aber Transistor. Und deutlich billiger.
http://www.youtube.com/watch?v=UyoW-X9rHNg
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben