Röhrenamp für Rockmusik zwingend notwendig ?

  • Ersteller metallica666
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Senhor Gorephil, ohne DIR jetzt zu nahe treten zu wollen, habe ich jetzt doch das leichte Gefühl schon Rockmusik gehört zu haben, als Du noch auf die Teletubbies abfuhrst... wirklich, dass soll kein Streit werden, aber Du kannst mir glauben: ich habe alles durchgehört... von 'Made in Japan' bis 'Wacken'... von 'Abba' bis 'Zappa'... das erste mal, dass mir bewusst wurde, dass Rockmusik mehr als Ilja Richter's Disco war, war als Queen 1981 in São Paulo ihr Südamerikadebut gaben!!! Nur braucht Ihr Metalheads nicht so zu tun, als ob Eure Highgain Rectalröhren... ehhh... Trans... ... ...ehhh... wie hiessen die Dinger denn noch gleich... Dual Rectifire - Triple - Diezel - Engl - Powerball - 5051 - Bogner - Überschall - Feueralarm ... das non-plus-ultra der Musik sind... aufdrehen können Viele, Tanzmukke von mehreren Stunden, mit Program der 60iger bis heute, mit allerhand Schlagern, Klassikern, Pop und Rock, viel guter Laune und trotzdem guten Sound... das kann nicht jeder... das können nur die Besten, denkt mal drüber nach!

Ich finde es ja erste Sahne, dass du mit Zappa Rockmusik, wie die Muttermilch aufgesogen hast, als an mich u.U. noch nicht gedacht worden ist und dass du stolz erzählen kannst, dass du Queens Südamerikadebüt dir reinpfeifen konntest. Das können nicht so viele von sich behaupten und von meiner Generation niemand. Ich hatte lediglich höflich gefragt, ob du die Musik hörst und wenn nicht habe ich dir auf die freundliche Art versucht zu erklären, was der gute Kasper meint, wenn er davon spricht. Denn Thrash-Metal gut und sauber zu performen und dabei das Publikum zu unterhalten, ist schon eine gewisse Kunst und nicht einfach nur ein "Runterbrettern" von schnellen Riffs. Da gehört schon ne Menge mehr dazu. :D Von deinen zitierten Rectalröhren war da noch nichtmals die Rede. Und dass Metal die einzig wahre Musik ist, hat auch niemand behauptet. Also beim nächsten mal genauer lesen, bevor du dich hier auf den Schlips getreten fühlst. ;)

Und wie oft passiert es dann, dass diese Bands plötzlich live auf der Bühne stehen, der Sound hinten und vorne nicht stimmt, und die Musik auch noch schräg ist... und man sich insgeheim fragen muss: kann der Typ überhaupt singen? Ist die Gitarre vom Gitarristen überhaupt richtig gestimmt? Hat der gleiche Typ, der jetzt so schlecht da rumgurgt überhaupt etwa auch auf seiner Platte (ehhh CD) gespielt??? Oder auch: ...ach sooo klingt das Stück in Wirklichkeit... nämlich wie von der Garagenband der Nachbarschaftskids!

Achso und folgendes, was natürlich voll und ganz stimmt, gilt im übrigen auch für Metal und somit auch für Thrash Metal im speziellen. :)
 
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Ok, nachdem die Ausgangsfrage ja übereinstimmend mit "nein" beantwortet wurde, gibt es ja doch noch einen interessanten Ausstausch, wenn auch ziemlich OT ;-)

Wenn du ein Schlagzeug einfach nur akustisch abnimmst dann hört sich das an wie bei den Aufnahmen aus den Anfängen des Pops wie den Beatles - damit brauchst du heute wirklich niemanden mehr zu kommen. Hast du schon mal ein Schlagzeug mikrophoniert? Da muss man einfach eine Menge nachbearbeiten, und das wird auch bei den Aufnahmen gemacht die man als sehr natürlich wahr nimmt.

Na, sag mal nichts gegen den Sound der Beatles ab '65 an sondern hör Dir die Alben mal auf 'ner guten Anlage an...

Zum Aufnehmen: Nee, beim Mikrofonieren der Drums bin ich höchstens passiv dabei, wenn's mit der Band ins Studio ging/geht. Aber durch unseren Drummer (der neben der Band die Playalong-CDs für das Magazin "Drumheads" einspielt, produziert im Studio eines Freundes von mir, habe ich durchaus einen ganz guten Einblick, was auf dem Sektor geht).

Grundsätzlich: Ein "Natur-Schlagzeug" so zu mikrofonieren und aufzunehmen, dass man erstklassige Einzelsignale hat, verlangt eben viel mehr Know-How und Zeit. Und nicht zuletzt muss der Drummer sein Handwerk 100%-ig beherrschen... Der Aufwand ist einfach höher, das Ergebnis aber ungleich besser: Es klingt trotzdem transparent und die Signale an sich können "atmen" und dürfen eine gewisse Dynamik haben. Sowas nannte man früher "Musik" ;-) Ich wüsste auch nicht, warum man sowas nicht auch bei einer "modernen" Produktion hinbekommen sollte, entsprechendes Know-How und Zeit (=Geld...) vorausgesetzt.

Ich gebe Dir insofern recht: Angesichts der veränderten Hörgewohnheiten (MP-3s, PC-Speaker, Autoradio, wer hört Musik überhaupt noch 'ne gute "Anlage") sind andere Aspekte in den Vordergrund gerückt, z.B. Loudness oder eben maschinenhafte "Perfektion". Ist halt wie mit dem Privatfernsehen: Irgendwann hat sich der Konsument an's "Niveau" gewöhnt, ab da ist das "Arbeiten" gleich viel leichter ;-)

Gut klingende Rock-Produktionen im "klassischen Sinne" sind heute selten, im Metal sowieso (ausgenommen vielleicht noch die letzte Kreator). Heutzutage muss man leider zu sowas wie Katie Melua greifen, wenn man mal sauber aufgenommene Instrumente hören will, seufz...

Aber was man allerdings auch sagen muss, ist dass es im Metal immer so sein wird, dass Konzis vom Erlebnis her immer intensiver sind, als ne saubere Produktion auf der Platte. Da muss es vor der Bühne schon ordentlich drücken. Man muss die Musik spüren. Dann ist Metal richtig geil. Sauberes spielen natürlich vorrausgesetzt.

Da hat "gorephil" den Punkt getroffen, genau darum geht es "uns" bei der Musik! Deswegen kann ich es ganz gut verschmerzen, dass Metal nicht meine Bedürfnisse nach "audiophilem" Sound aus der Konserve befriedigt - ich kann ja zu den Konzerten gehen. Übrigens ist gerade bei Metalbands der Unterschied zwischem Studio- und Live-Sound idealerweise minimal - zumindest was das spielerische angeht. Und wer da im Studio faked, fliegt live auf, dann kommt eben null Energie auf...

ich würde etwas vorsichtiger mit der Einstufung von Showbands umgehen.

Hey, über die hat ja hier auch niemand gelästert. Viele meiner Freunde verdienen so ihr Geld. Der Punkt war nur folgender: Wir sprachen über Equipment und ich versuchte klarzumachen, dass wir da über völlig unterschiedliche Baustellen spreche. Mein Equipment ist bestimmt nicht für eine "Show-" oder "Top-40-"Band geeignet (zu wenig variabel im Sound, gepaart mit Nachteilen wie groß + schwer...). Wenn mir aber umgekehrt jemand erzählen will, dass sein 1x12"-Modelling-Combo (oder gleich per POD direkt in die PA) doch für meine Bedürfnisse als Metal-Musiker auch das beste sein müsste, dann frage ich mich, ob derjenige das wirklich ernst meint oder auch nur einen blassen Schimmer davon hat, was so eine Metal-Band gemeinhin veranstaltet...

Ich weiß gar nicht woher du dein Wissen über jene Einschätzungen nehmen willst? Bei JEDER komerziellen Produktion wird heute "massiv" getrickst.

Der "Dunstkreis" aus Musikern + Prodzenten, mit denen ich unmittelbar zu tun habe, beschränkt sich tatsächlich auf "härtere Gitarren-Genres". Und schon da wird genug getrickst, manchmal, um Schwächen der Musiker auszubügeln, oft einfach nur, weil's schnell gehen muss. Ich denke, mit "kommerziell" zielst Du auf das ab, was im Radio läuft, die ganze Mainstream-Pop- und Rock-Mucke. Klar, da ist die Frage, wie Musik eigentlich entsteht, sicher nachrangig.

Durch meine Eltern bin ich mit dem 60s/70s-Kram von den Beatles über Hendrix bis Led Zep groß geworden und daher bin ich halt geprägt von diesem altmodischen "Rock'n'Roll"-Gedanken: Zusammen Musik machen, zusammen besser werden, zusammen an Songs feilen, gemeinsam als Band raus gehen und die Bühne zerlegen...

Und daher finde ich es schon schade, wenn in den "archaischsten" aller Rock-Genres heute auch schon im Studio ziemlich viel gefaked wird. Das hat einfach mit meiner persönliche Idee von Musik machen als Rock-Band (!) nicht mehr viel zu tun.

Du magst mit Deiner Analyse recht haben - aber das bedeutet ja nicht, dass man sich dem beugen und es gut finden muss! So eine Haltung ist ebenfalls nicht die Essenz meiner 60er/70er-Jahre Musik-Sozialisation ;-)
 
Na, sag mal nichts gegen den Sound der Beatles ab '65 an sondern hör Dir die Alben mal auf 'ner guten Anlage an...
Keine Sorge, ich hab eine relativ gute Anlage und weiß diese Aufnahmen sehr zu schätzen.

Aber ich wäre sehr daran interessiert wie das Meinungsbild wäre wenn die nächste Slayer Platte so einen Drumsound aufweisen würde. Das würde durch die Bank weg durchfallen.



Gut klingende Rock-Produktionen im "klassischen Sinne" sind heute selten, im Metal sowieso (ausgenommen vielleicht noch die letzte Kreator). Heutzutage muss man leider zu sowas wie Katie Melua greifen, wenn man mal sauber aufgenommene Instrumente hören will, seufz...
Mein Reden (wobei ich da dann schon eher zu Sara K greife, das ist nochmal eine Stufe besser).

Aber das liegt eben auch daran dass eine Jazzband in Natura einfach schon homogen klingt und eigentlich dem entspricht was man hören will, dies bei einer Metalband aber nicht der Fall ist. Die Ästhetik des Sounds ist einfach nicht die dem rumpeligen Proberaumsounds. Und das sage ich erstmal ohne Wertung, ich halte auch nicht viel von Loudness War und zu perfekten Aufnahmen.
Dazu kommt halt dass gerade Metal halt so unglaublich gut für Drumliebs und ähnliches geeignet ist. In einer transparenten Jazz Aufnahme hört man viel eher die kleinen Feinheiten die - und da will ich keinen Metal Drummer zu nahe treten - bei durchgehenden Blastbeats oder geraus-Rocktakten einfach nicht vorhanden sind.

Wenn mir aber umgekehrt jemand erzählen will, dass sein 1x12"-Modelling-Combo (oder gleich per POD direkt in die PA) doch für meine Bedürfnisse als Metal-Musiker auch das beste sein müsste, dann frage ich mich, ob derjenige das wirklich ernst meint oder auch nur einen blassen Schimmer davon hat, was so eine Metal-Band gemeinhin veranstaltet...
Ich kann mich jetzt nicht erinnern dass zum Beispiel Meshuggah so einen so laschen Sound hätten, die Musiker nichts drauf hätten oder das die zu sehr Plastikpop wären. Im Gegenteil, das ist sicher eine der wenigen sehr positiven Beispielen. Und die nutzen durchgehend Modeller, auf Alben teilweise auch Drumlibs.


Und daher finde ich es schon schade, wenn in den "archaischsten" aller Rock-Genres heute auch schon im Studio ziemlich viel gefaked wird. Das hat einfach mit meiner persönliche Idee von Musik machen als Rock-Band (!) nicht mehr viel zu tun.
Und genau das ist meine Haltung, nur dass ich das wertfreier sehe.

Rock hat halt nichts mehr mit dem zu tun was du damit verbindest. Der Sound hat sich gewandelt, die Anforderungen und Erwartungen sind andere und der unabhängige Rebell... ich bitte dich, das Thema ist seit den 70ern vorbei. Ich mach halt nur noch in einer Band Rock, sonst bin ich schon weitgehend in elektronischere Richtungen ausgewichen weil mich der ganze pseudoelitäre Zirkus vorgeblich handgemachter Musik einfach nur noch langweilt.
Und in dieser Band will ich dann einfach nur den Sound haben den ich mir vorstelle und mir nicht mehr von irgendwelchen Altrockern die auf Ü30 Abenden besser aufgehoben sind vorschreiben lassen wie richtiger Rock auszusehen hat und welche Geräte ich dazu zu benutzen haben.
Ich nutze halt zeitgemäße Tools. Was ist denn dabei?
 
Schon interessant, wie Threads sich manchmal so entwickeln. Aus der Fragestellung "Braucht man Röhrenamps für Rockmusik?" sind wir jetzt (erst) bei der grundlegenden Definition angekommen: "Was genau ist eigentlich Rockmusik"? :D.

Unterschwellig nehme ich da die Gegenthese wahr:

"Wenn der Gitarrist ganz ohne Röhre auch irgendwie klarkommt, kann es keine Rockmusik sein!"
 
Rockmusik hin Rockmusik her... Also, ich weiss nicht bei Euch... aber mir macht diese Diskussion spass, es werden interessante Meinungen um die Ohren gehauen, auch wenn der Threadsteller vor Angts wahrscheinlich schon längst zu den Chorknaben übergelaufen ist... auch weil LostLover findet, dass Rockmusik in die Röhre gekommen ist...
 
Ich will hier einfach mal meine Meinung mit rein schreiben, nachdem ich diesen Thread hier aufmerksam verfolge.

Ich spiele seit Anfang der 90er Gitarre und hatte im Laufe der Zeit nicht die Gelegenheit hunderte von Amps anzuspielen. Aber einige waren's schon.

Mein erster "richtiger" Amp war ein 8040 Valvestate von Marshall, ein Hybride also. In meinen Anfangstagen fand ich das Teil sowas von geil, richtig METAL halt. Mit diesem Amp, den ich auch heute noch besitze und zu Hause zum Spielen benutze, habe ich ne Zeit lang Bandproben (Black Metal, jaja, so ne Schande) bestritten. Aber schon hier war ich mit dem Sound am Limit. Ein Equalizer im Effektloop (Stichwort: Badewanne) schaffte hier Abhilfe.
Auf diesen Amp folgte dann mein erster Half-Stack, ein Vortex von H&K.
Was für mich anfangs wie ne ganz andere Liga klang, 100W, 4x12'' usw war vieleicht im damaligen Bandkontext echt gut, aber als ich dann zu ner anderen, weitaus besseren Band (auch andere Mucke) wechselte, sah das Teil plötzlich gegen den JCM900 vom anderen Gitarristen alt aus. Dessen Amp war einfach lauter, druckvoller, besser in der Verzerrung und einfach "fleischiger". Beides waren 100W Stacks, nur halt einer ne Transe und der Andere Röhre. Da konnte ich drehen wie ich wollte an meinem Top, solche Sounds kriegte ich da nie raus!

Ne Zeit lang spielte ich dann meinen neu-erworbenen GT10 in den cleanen Amp, wobei alle Sounds aus dem Effektgerät kamen. Dies (also Modelling) stellte sich bereits als weitaus besser heraus.

Nun spiele ich aber seit Neuestem einen Triamp, 100W Vollröhre und jetzt blase ich unseren anderen Gitarristen an die Wand. Der hat zwar mittlerweile auf Engl Powerball umgesattelt, seine Verzerrung kommt aber aus nem Board und nem zusätzlichem Verzerrer. :eek: Keine Ahnung warum aber er hat sich nie die Mühe gemacht den Engl mal richtig ein zu stellen.
Meinen Sound finde ich mittlerweile so gut dass ich den GT10 lediglich zum Chorus/Delay/Reverb-Pedal degradiert habe. Mit der Option später mal auch die Kanäle meines Tops über Midi zu switchen!

Meine Erfahrungen verliefen also chronologisch gesehen vom Hybrid über Transe zum Modelling und dann zu Vollröhre.
Sound-mässig würde ich sagen dass Vollröhre (für meinen Geschmack) am besten klingt, gefolgt von Modelling, dann Hybrid und dann Transe.

Zugegeben, es kann natürlich (wie bereits im Thread irgendwo gesagt wurde) daran liegen dass Röhre meist High-End und Transe meist Billig-Geräte sind. Ich kann keinesfalls ausschliessen dass ein 2500€ Transentop echt geil klingt, aber mir ist kein solches Gerät bekannt. Auch AxeFX, also Modelling, wird ja viel gelobt, aber das kostet auch mehr als ein Anfängergerät.

Meiner Meinung nach liegt es einfach, wie bereits gesagt, daran, dass die gängigen Amphersteller das Risiko nicht eingehen wollen, ein High-End, Profi-Gerät ohne Röhre zu entwickeln, aus Angst der konservativen Gitarristenschar könnte das Teil missfallen.
 
Ich wollte mich eigentlich aus dem Thema ausklinken, da es in meinem Augen wichtigere Aufgaben gib als sich dem Streitthema weiter zu widmen ... Unterm Strich (und das ist schon etliche Posts bzw. Seiten her) wurde von mehreren Stellen bestätigt das man für "Rockmusik" nicht zwingend Röhrenamps benötigt! Also sind wir und ja EIGENTLICH einig ... :gruebel:

Jeder hier bedient unabhängig von seinem finanziellen Mitteln/Umfeld/Seinen eigenen Erfahrungen an anderes Stück "Rockmusik" ... Tendenzen hin oder her ... Eine Band ist eine gewachsene Struktur und man integriert sich darin und entwickelt die das Zusammenspiel aus Technik und Abläufen. Ja, selbst ich der ja nun unterm Strich in einem engen Musikalischen Rahmen der "Mundart" unterwegs bin spielt auch nicht (auch wenn es nahe liegt) ausschließlich im (traditionellen) Karneval. Ja, auch wir haben ein Unterjahresprogramm und bedienen mit handgemachter Rockmusik das Volk ;)
Aus Gründen der Homogenität hatten WIR uns dazu entschieden auf die akustische Komponente auf den Bühnen zu verzichten. Aus diesem Grund besitzen wir eine eigene große PA zur Fullrange Beschallung sowie ein komplettes In-Ear System. Wir sind also immer Unabhängig von der Technik des Veranstalters!
Wir produzieren also bis auf die Westergitarre und unser Schifferklavier keine akustischen Signale. Der Vorteil dieses Systems ist, dass wir immer gleich klingen ... egal ob leise oder ob laut ... egal ob das kleiner Gig in einer Kneipe ist oder ein großer Gig vor 25.000 Menschen auf dem Kölner Heumarkt.
Ich hatte auch bereits erwähnt, dass das Musizieren nicht nur aus der Musik, sondern auch aus der Show besteht. Posing ist das Halbe Leben, und wenn man optisch einen dicken Amp im Rücken hat macht das noch mal ein Pfund mehr Eindruck als wenn die Bühne quasi fast leer steht.
Darüber hinaus hatte ich bereits erwähnt das wir damit experimentieren die akustische Komponente live "wieder" zu integrieren ... Zwingend brauchen tun wir das nicht, da nach unserem aktuellen Stand der Technik alles vorzüglichst funktioniert und wir damit nur weitere Störquellen einbauen. Trotzdem ist das ein Punkt der für die Zukunft weiteres Potential und Verbesserungen birgt die ausgeschöpft werden können ;)

Vielleicht noch was zum Abschluss: Ich bin Musiker/Gitarrist aus Überzeugung ... weil ich es geil finde auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen ... Klar habe ich meine Ideale und ich verbiege mich nicht! Ich bin aber auch eine Bitch weil ich meine persönlichen musikalischen Präferenzen und Bedürfnisse z.T. dem Publikum anpasse und somit auch einen dicken Haufen Kohle mit meiner Musik verdiene! Time 2 think ;)
 
Gut klingende Rock-Produktionen im "klassischen Sinne" sind heute selten, im Metal sowieso (ausgenommen vielleicht noch die letzte Kreator). Heutzutage muss man leider zu sowas wie Katie Melua greifen, wenn man mal sauber aufgenommene Instrumente hören will, seufz...
Es gibt auch heutzutage noch viele gute Produktion wo vernünftig mit Technik umgegangen wird.
Dass es technische Möglichkeiten gibt, heißt nicht zwangsläufig, dass man sie bis ins letzte Überreizen muss.

Da steh ich z.B. auch gar nicht drauf. Grade bei moderneren sehr harten Metalfraktionen wird hemmungslos übertrieben (z.B. neue Despised Icon/Beneath the Massacre). Diese Musik wäre ohne moderne technische Möglichkeiten undenkbar.... hat dafür aber auch irgendwo ne Daseinsberechtigung, weil man das in den 70s nicht hätte machen können...
Die Rock/Metal Alben die mir soundmäßig am besten gefallen stammen überings aus Ende der 90er/Anfang 0er

Led Zeppelin find ich jetz auch nicht übertrieben toll, weil ich mir auf die "Natürlichkeit des Sounds" einen runterholen kann.. oder mich darüber freue, dass die auf ihren Aufnahmen nicht perfekt sind...
Die Musik ist eben gut des Songs wegen...


Übrigens ist gerade bei Metalbands der Unterschied zwischem Studio- und Live-Sound idealerweise minimal - zumindest was das spielerische angeht. Und wer da im Studio faked, fliegt live auf, dann kommt eben null Energie auf...
Das ist auch evident... live lässt sich aber auch genug tricksen, wenn man Ahnung davon hat. Gibt nicht wenige Bands/Künstler wo ein Apple z.B. fürs Autotune herhalten muss.

Wenn mir aber umgekehrt jemand erzählen will, dass sein 1x12"-Modelling-Combo (oder gleich per POD direkt in die PA) doch für meine Bedürfnisse als Metal-Musiker auch das beste sein müsste, dann frage ich mich, ob derjenige das wirklich ernst meint oder auch nur einen blassen Schimmer davon hat, was so eine Metal-Band gemeinhin veranstaltet...
Wenn du jemandem erzählen willst, dass das nicht eine vernünftige Möglichkeit ist, müsste man eigentlich DICH fragen ob du das ernst meinst. Mit guten Direktsignalen und einer guten Anlage lassen sich nämlich live Sounds erzeugen, die die Leute richtig umhauen. Siehe Meshuggah.... oder kannst auch Danny mal hier aufm Board fragen. Ders mit seiner Band soweit ich weiß früher über POD xt gezockt und jetz auf AXE Fx umgestiegen. Er meinte mal, dass denen reihenweise die Leute immer wieder gesagt haben, dass sie den geilsten Livesound ever hätten.... Da fällt eben viel des Potentials des Mischers weg einen Sound zu versauen.
Wobei die meisten Bands die live schlecht klingen nicht immer nur vom Mischer zerhackt werden....


Ich denke, mit "kommerziell" zielst Du auf das ab, was im Radio läuft, die ganze Mainstream-Pop- und Rock-Mucke. Klar, da ist die Frage, wie Musik eigentlich entsteht, sicher nachrangig.
Mit kommerziell mein ich alles was verkauft werden soll

Durch meine Eltern bin ich mit dem 60s/70s-Kram von den Beatles über Hendrix bis Led Zep groß geworden und daher bin ich halt geprägt von diesem altmodischen "Rock'n'Roll"-Gedanken: Zusammen Musik machen, zusammen besser werden, zusammen an Songs feilen, gemeinsam als Band raus gehen und die Bühne zerlegen...
So ähnlich ists bei mir auch...

Und daher finde ich es schon schade, wenn in den "archaischsten" aller Rock-Genres heute auch schon im Studio ziemlich viel gefaked wird. Das hat einfach mit meiner persönliche Idee von Musik machen als Rock-Band (!) nicht mehr viel zu tun.
Wenn man Musik machen will, dann geht es darum seine Ideen/Visionen/Gefüle best möglich zu transportieren. Dafür gibt es sicherlich verschiedenste Wege...
Nimm z.B. mal Steve Wilson von Porcupine Tree her... der hat einen riesigen Namen und liebt es im Studio an Soundlandschaftn zu basteln... unter massivem Einsatz von Technik.

Du magst mit Deiner Analyse recht haben – aber das bedeutet ja nicht, dass man sich dem beugen und es gut finden muss! So eine Haltung ist ebenfalls nicht die Essenz meiner 60er/70er-Jahre Musik-Sozialisation ;-)

Es ist aber ignorant technische Möglichkeiten zu ignorieren, nur weil sie teilweise "böse" eingesetzt werden...


Meiner Meinung nach liegt es einfach, wie bereits gesagt, daran, dass die gängigen Amphersteller das Risiko nicht eingehen wollen, ein High-End, Profi-Gerät ohne Röhre zu entwickeln, aus Angst der konservativen Gitarristenschar könnte das Teil missfallen.

Das wird sich auch noch ändern. Ich habe ja in der Plauderecke schonmal einen Thread aufgemacht, wo wir über VST-Host Gitarrenmoddelingamps diskutiert haben.


Ich muss aber auch sagen, dass ich es letzendlich lustig finde, wie Leute aufgrund von negativerfahrungen Dinge GRUNDSÄTZLICH ablehnen und sich dann weiteren Neuerungen verschließen.
Mit alten Pods und nem Vamp hab ich vor Jahren auch aufgenommen und die Teile klangen wirklich nicht besonders gut. Man wusste aber immer, dass diese Technik das Potential hat eines Tages den Gitarrenmarkt zu revolutionieren.
Ich hab nun vor ein paar Tagen meinen Röhrenamp verkauft, weil ich ihn aktuell nicht mehr brauche. Mit was ich in Zukunft auf der Bühne stehen werde, wird sich dann zeigen.

In einem anderen Forum hat ein User gefragt, ob ihm jemand Instrumente zu einem Song von sich einspielen kann.
<-- ist der Song. Ist aber nur wirklich rohgemixt von mir. Den Song hab ich nich geschrieben und die Drums hab ich auch nicht programmiert. Nur 2xGitarre + Bass eingespielt.

Ich hab dafür nicht einmal einen Verstärker benutzt. Bass und Gitarrensounds hat alle mein Computer erzeugt und ich finde beim besten Willen nicht, dass das besonders künstlich oder schrecklich klingt.
[Das geht auch noch deutlich besser... ich will jetz nur nen Beispiel von mir selber nehmen, weil ich da eben genau weiß damit passiert ist]

Es wird allgemein einfach auch viel zu extrem der Soundanteil des Verstärkers überschätzt. VIEL zu extrem!
Solange der Amp gewisse Anforderungen erfüllt (z.B. ausgewogener Klang und Lautstärke) sollte man auch mal aufhören sich zuviele Gedanken darüber zu machen....
Jemand der einen Engl Fireball spielt und grausam klingt, kann sich auch ruhig nen Diezel oder Bogner Überschall fürs doppelte kaufen... er wird genau so schrecklich klingen. Dann kannst du ihn auch dafür an einen Marshall MG10 setzen und er wird immernoch schrecklich klingen...
Es ist immer wieder brutal zu sehen wie extrem sich Musiker (besonders Klampfer) den Kopf über ihr Equipment zerbrechen.
 
Ich finde gerade bei der Metalfraktion kommt es doch garnicht sooo sehr auf gewisse Nuancen an wie vergleichsweise bei Blues oder Clapton-Rock oder so... bei Letzteren würde ich ja einen puristischen Röhrensound noch durchgehen lassen, aber bei puren Metalcore: eine anständige Zerre modeliert, in die PA und richtig viel Saft... ich glaube einfach nicht, dass da zwischen einer echten Röhre noch viel Unterschied ist, bzw. ob nicht eine synthetische Röhre mindestens genauso viel fetzt oder gar mehr, wie eine Echte!!! Man bedenke auch nur mal kurz, dass mein Laptop, der gerade vor mir steht, mehr Rechenleistung vollbringen kann wie die gesamte Apollo 11 Aktion ender der 60iger Jahre, die die ersten Menschen auf den Mond gelandet haben... insofern... :gruebel: ... ich nehm' der Röhrenfraktion ihre Puritanik nicht so richtig ab...
 
:gruebel: ... ich nehm' der Röhrenfraktion ihre Puritanik nicht so richtig ab...

:) Falls Du "Purismus" meinst: nur die allerwenigsten Benutzer von Röhrenamps kriegen einen guten Sound hin komplett ohne Transistoren. "Purismus" führt bei Röhrenamps nur selten zu guten Ergebnissen - und das wissen auch alle, soweit ich das erkennen kann. Fast jeder Gitarrist der sogenannten "Röhrenfraktion" hat einen Verzerrer, einen Booster, Sender oder diverse Effekte im Spiel, die das Signal durch Transistoren, Prozessoren, Buffer-Amps, A/D-Wandler oder weiss der Geier jagen, bevor es in der Röhre ankommt.

Aus diskussionstaktischen Gründen wird aber von der "Gegenseite" gerne mal Purismus unterstellt, wo nie welcher war.

"Purismus" entdecke ich eher in dem Ansatz, auf Röhren komplett verzichten zu wollen und ausschliesslich auf Digital-, bzw. Transistor-Technik zu setzen. Das ist aber auch die Ausnahme.

Die Wahrheit liegt wie so oft, irgendwo in der Mitte und die Kunst in der passenden Kombination der Bauteile und dem angemessenen Einsatz in der jeweiligen Situation.


;) ...und "Puritanismus" ist wieder ganz was anderes...
 
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Viele interessante Beiträge, seit dem letzten Mal hier... Zuviel, um im Einzelnen auf die Dinge einzugehen, daher sei mir verziehen, wenn ich exemplarisch einzelne Aussagen zitiere, die mir besonders aufgefallen sind:

@gorephil
Aber was man allerdings auch sagen muss, ist dass es im Metal immer so sein wird, dass Konzis vom Erlebnis her immer intensiver sind, als ne saubere Produktion auf der Platte. Da muss es vor der Bühne schon ordentlich drücken. Man muss die Musik spüren. Dann ist Metal richtig geil. Sauberes spielen natürlich vorrausgesetzt.

Ich weiß jetzt ehrlich nicht, bei welchem Musikstil das nicht gilt, dass das Live-Erlebnis intensiver erlebt wird, als das hören einer Platte...

Falls du "Druck" mit Lautstärke gleichsetzen solltest (?) muss ich allerdings sagen, dass da Unterschiede zu anderen Musikstilen sind. Musik wird von den Menschen ja unterschiedlich wahr- und aufgenommen... Für manche eben super, wenn "man es im Magen spürt", während andere sozusagen im Kopf verfolgen können wollen, was da auf der Bühne passiert. Andere nehmen auf beide Arten auf... Nun ist es mir allerdings in den verschiedensten Konzerten leider nur bei den rockigeren, härteren Stilen aufgefallen, dass man leider nicht immer so genau wahrnehmen konnte, was da genau passiert (bis hin zu solchen Faux Pas, dass der Sänger total untergegangen ist)... Und das obwohl man zumeist die "überlegenen, besser klingenden" Röhrenverstärker im Einsatz hat? Vielleicht muss man da an anderen Stellen etwas umdenken, was den Bandsound angeht? Wie empfindet ihr das?

@LostLover

Zustimmung bzw. Akzeptanz zu den meisten Punkten in deinem langen Beitrag, aber folgender klingt seltsam:
Sind Röhrenamps "lauter" als Transistoramps?
Theoretisch nicht. Aber Theorie interessiert nicht. Ich bin Musiker, kein Physiker. In meiner Welt gilt: Nimm einen sauber konstruierten, gut eingestellten (!) 20 bis 30-Watt-Röhrencombo (plus ggf Verzerrer) und du bist auf jeder Bühne, in jeder Band zu hören und klingst gut! Nimm IRGENDEINEN Transistorcombo oder Modeller und du hast ein Problem. Wattzahlen und dB hin oder her.​

Das ist diese Art von Aussagen, die ich kritisiere (auch wenn deine Erfahrung korrekt sein mag - was ich hier noch nichteinmal in Frage stellen will)... Der "sauber konstruierte und gut eingestellte" Röhrenverstärker klingt gut, der "x-beliebige" Transistor- oder Modelling-Verstärker ist schlecht. Wer deinen Satz liest bekommt die übliche Soße serviert und bekommt vielleicht den Eindruck, dass ein Transistor-Verstärker in jedem Fall maximal als Notlösung herhalten kann... Andersherum formuliert bedeutet der Satz aber auch, dass der nicht gut konstruierte, womöglich schlecht eingestellte Röhrenverstärker einem gut konstruierten und sauber eingestellten Transistor- oder Modelling-Verstärker unterlegen ist... Da wünsche ich mir einfach, dass Leute sich in Foren mehr Zeit nehmen, differenzierter zu formulieren.

Dann wurde noch irgendwo von jemandem geschrieben, dass (frei wiedergegeben) "der relevante Bereich" der Musik eben zwischen dem reinen Cleansound und dem High-Gain des Metal liegen würde, wo dann eben Röhrenverstärker ihre Stärken haben, während man woanders auch die anderen Technologien verwenden könne... Was für eine Selbstherrlichkeit... Kein Wunder, wenn solche Themen nicht vernünftig und sachlich diskutiert werden können...

Hier sind ja zum Glück viele interessante Beiträge und Erfahrungen zu lesen gewesen...
 
@LostLover

Zustimmung bzw. Akzeptanz zu den meisten Punkten in deinem langen Beitrag, aber folgender klingt seltsam:


...Der "sauber konstruierte und gut eingestellte" Röhrenverstärker klingt gut, der "x-beliebige" Transistor- oder Modelling-Verstärker ist schlecht. Wer deinen Satz liest bekommt die übliche Soße serviert und bekommt vielleicht den Eindruck, dass ein Transistor-Verstärker in jedem Fall maximal als Notlösung herhalten kann... Andersherum formuliert bedeutet der Satz aber auch, dass der nicht gut konstruierte, womöglich schlecht eingestellte Röhrenverstärker einem gut konstruierten und sauber eingestellten Transistor- oder Modelling-Verstärker unterlegen ist...

Da hast Du nicht ganz unrecht. Ich hab lange überlegt, ob ich den Satz so stehenlasse, hab's aber drauf ankommen lassen, weil ich keine Lust hatte, noch mal eine halbe Stunde daran zu feilen, bis es unmissverständlich wird und niemanden mehr ärgert. Ausserdem war mein Posting so schon lang genug.

Was ich andeuten wollte: es gibt auch eine ganze Menge Röhrenamps, die miserabel klingen (oder falsch eingesetzt und falsch bedient werden). Und bei den gut konstruierten, gut klingenden Transistor/Digital-Amps (die es sicher irgendwo gibt, die aber ebenso sicher nicht billig sind) bleibt dennoch das Problem, dass sie aufgrund der Millionen Features und Parameter, die man dort üblicherweise mitgeliefert bekommt, extrem bedienerunfreundlich und damit oft eher Störfaktoren als Musikinstrumente sind.

Ist das so geniessbarer für dich? :)

Dann wurde noch irgendwo von jemandem geschrieben, dass (frei wiedergegeben) "der relevante Bereich" der Musik eben zwischen dem reinen Cleansound und dem High-Gain des Metal liegen würde, wo dann eben Röhrenverstärker ihre Stärken haben, während man woanders auch die anderen Technologien verwenden könne...

Das war auch ich, im selben posting, imo. Schuldig, euer Ehren. :D Aber Die "freie Wiedergabe" verzerrt ;) hier die entscheidende Aussage: das Wort "relevant" habe ich nicht benutzt, sondern "wichtig". Und dazu stehe ich. Im Rock (darum geht's ja) ist "crunch", also der Bereich zwischen "ganz clean" und "volle Möhre" derjenige, der darüber entscheidet, ob der Band-Sound Eier hat oder nicht, ob's nach Rock-Gitarre klingt oder nicht.

"Ganz clean" ist zu zahm, aber ganz nett, wenn man sich mal ein Jazz- oder Country-Lick geklaut hat. Wenn man diesen Sound ausschliesslich (!) braucht, ist aber z.B. ein Roland JC 120, diverse Modeller oder manch ein Fender-Transistoramp mehr als nur konkurrenzfähig. Da tut's teilweise sogar eine DI-Box und ein gutes Mischpult. Bei einem Röhrenamp dreht man halt mal das Volume-Pot an der Klampfe ein Stück runter.

"High gain" matscht, pfeift, nervt den Mann am Mischpult und macht den Gesang unhörbar. Dafür braucht man auch keinen Röhrenamp - nicht mal eine Gitarre, das kann ein Keyboard auch sehr schön. Allerdings: sogar die Metal-Kids beantworten die Frage nach einer Soundverbesserung hier im Forum üblicherweise mit "less gain".

Und wenn ich mich in diesem Gain-Bereich bewege, macht ein (guter) Röhrenamp etwas, das ich als sehr musikalisch und inspirierend empfinde: man kann die Verzerrung sehr fein, mit weichen Lautstärke-Übergängen, und in einem sehr weiten Bereich einstellen. Ohne Fusschalter, ohne irgendetwas zu Programmieren. Sondern spontan und nur mit Volume- und Tone-Regler an der Gitarre oder gar dem eigenen Anschlag!

Diese "Zwischenzone" ist die Domäne des Röhrenamps. Und die Domäne des Rock. Und deswegen "wichtig". Das macht die anderen Bereiche nicht "irrelevant" und mich nicht "selbstherrlich". Aber die Gegenthese (z.B. "verzerrte Gitarren sind für Rock unwesentlich") klingt auch nicht wirklich sinnvoll.

Ist das so vernünftiger und sachlicher für dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Grade bei moderneren sehr harten Metalfraktionen wird hemmungslos übertrieben (z.B. neue Despised Icon/Beneath the Massacre). Diese Musik wäre ohne moderne technische Möglichkeiten undenkbar....

Da ist aber auch ein tieferes Problem dahinter - durch genau solche Alben steigt der "Anspruch" des Konsumenten, und das sind halt grösstenteils Nicht-Musiker...wir z.b. sidn in einer "ähnlichen" musikalischen Ecke wie die genannten beheimatet - haben die letzte CD komplett natürlich, ohne Tricksen oder irgendwas eingespielt - und was muss man sich anhören "jo BTM ballert aber schon noch ma ärger ^^" oder ähnliches.

Da fragt man sich: was bringts uns als Band alles natürlich aufzunehmen, nix copy/paste oder ähnliches - die 5 Leute die das raushören sind sowieso nicht "Zielgruppe" und ich könnt mir bei aufnehmen eines kompletten Albums schnell mal 1000,- bis 2000,- Studiokosten sparen. Wenn wir alles natürlich machen - und, so gut unser Drummer auch mittlerweile ist - er ist kein Computer, und grade wenn Beneath The Massacre o.ä. vom "Fan" als Referenz herangezogen werden, dann hört halt fast jeder den Unterschied. Wenn man weiter oben mitspielen will ist "tricksen" ergo fast schon ein "Muss".

Gefällt mir das? Nein. Aber ich werd damit leben können/müssen. Im Juni steht Album an, mal schaun was wir da machen.
 
Und wenn ich mich in diesem Gain-Bereich bewege, macht ein (guter) Röhrenamp etwas, das ich als sehr musikalisch und inspirierend empfinde: man kann die Verzerrung sehr fein, mit weichen Lautstärke-Übergängen, und in einem sehr weiten Bereich einstellen. Ohne Fusschalter, ohne irgendetwas zu Programmieren. Sondern spontan und nur mit Volume- und Tone-Regler an der Gitarre oder gar dem eigenen Anschlag!
Der Verstärker der das am besten zugelassen hat war ein alter Rath Amp, wo man mit dem Volume Poti von fast komplett Clean bis ins absolute Brett alles abdecken kann, ohne auch nur an einem einzigen anderen Schalter zu drehen. Und das geht natürlich auch mit dem Anschlag.

Blöderweise sind keine Röhren drin.
Andererseits hab ich diese Eigenschaft bei meinem selbstgebauten Röhrenverstärker auch - nur eben nicht so stark ausgeprägt.


Deswegen schrieb ich ja, das sind alles Eigenschaften die von der Konstruktion des Amps abhängen, von den Fähigkeiten des Ingenieurs der sich die Schaltung ausgedacht hat. Das kann man eben nicht auf ein einziges Bauteil schieben.

So wie bei der Musik als erstes die Fähigkeiten des Musikers den entscheidenden Einfluss hat so ist es bei Musikelektronik die Fähigkeit des Designers.


Gefällt mir das? Nein. Aber ich werd damit leben können/müssen. Im Juni steht Album an, mal schaun was wir da machen.
Das ist dann eher eine künstlerische Entscheidung. Ich mag zum Beispiel sehr den Stil von den White Stripes und Dead Weather.
Das ist aufnahmetechnisch sehr nahe an der Live Situation, sehr natürlich, ohne Tricks und auch mit mit ein paar Schiefen Tönen dabei.

Aber das ist auch eine andere Baustelle und das Gegenteil eines modernen Metalsounds, den ich persönlich auch nur bedingt mag.

Vielleicht machst du die falsche Musik für deine Soundvorstellungen. ;) Moderner Metal mit natürlichen Sound... das ist ja wie Techno machen und sich dann darüber beschweren dass so viele Synthesizer benutzt werden. ;)
 
... Das war auch ich, im selben posing, imo. Schuldig, euer Ehren. :D Aber Die "freie Wiedergabe" verzerrt ;) hier die entscheidende Aussage: das Wort "relevant" habe ich nicht benutzt, sondern "wichtig". Und dazu stehe ich. ...
Ist das so vernünftiger und sachlicher für dich?

Upps... Entschuldigung... Da war aufgrund der Masse an Beiträgen Schwund meinerseits... Klar ist alles o. k. ... Ich hatte dich ja auch schon prinzipiell richtig verstanden (glaube ich zumindest)...

... Ich will auch gar nicht so tun, als hätte ich meinen "Gral" bereits gefunden... Ich will mich nur in meiner Suche selber nicht einschränken lassen, weder in die eine oder andere Richtung und mir ordentlich Zeit lassen.
 
Ich glaub du hast nich verstanden was gesagt wurde... es ging hier nicht um "Soundvorstellungen" sondern um technische Methoden deren Nutzung man gar nicht diskutieren braucht.

Ich glaub du solltest es nochmal lesen.

Aber wenn du meinst.
 
Nö, nicht alle Combos sind Transen. Es gibt auch Röhrencombos und dein Amp ist ne Transe mit einer Technik drinne, die den Sound einer Röhre nachahmen soll.
 
sind alle combos Transistor- amps? ich bin anfänger, is das ne röhre ?
https://www.thomann.de/de/peaveyrage_258.htm

Combo bezeichnet nur die Bauform, vereinfacht ist hier die Verstärkereinheit zusammen mit einem Lautsprecher in einem Gehäuse. Die Verstärkereinheit gibt es alternativ als Topteil (Head). Da braucht man aber noch eine Box (Cabinet) mit Lautsprecher, um den betreiben zu können.

Der verlinkte Verstärker simuliert den Röhrenklang, ist also kein Röhrenverstärker (was man auch daran erkennen kann, das er in der Kategorie "Transistorverstärker" aufgeführt ist...
 
sind alle combos Transistor- amps? ich bin anfänger, is das ne röhre ?
https://www.thomann.de/de/peaveyrage_258.htm

Nee, das ist ein Transistoramp!

Aber zurück zum Thema: Es mag durchaus gute und dynamische Transen geben, allerdings sind die meistens total überteuert, also wenn du nen guten Classic-Rock-Amp suchst, wirst du bei nem Budget von ca. 500€
nur vernünftige Röhre finden, aber als Übungs- oder Einstiegsamp gibt es auch wirklich überraschend gut klingende Transen (zb. die Valvetronix oder Super Champ XD)
mfg
 
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