Also diese Faksimilie kann ich gar nicht lesen bzw. verstehen.
Das Faksimile ist auch nicht so einfach zu verstehen, aber die Umschrift, die ja das Faksimile eins zu eins umsetzt, kann man lesen und dann mit dem Faksimile rückvergleichen. Dabei fällt mir folgendes auf:
- Die Tonhöhe ist anders als bei unseren Noten, aber das ist ja auch nicht so ungewöhnlich, wenn man Noten von Bach oder anderen Komponisten aus dem Barock anguckt und sieht, dass dort verschiederlei Schlüssel auf den Notenzeilen nach oben oder unten verschoben werden.
- Wichtig ist zu wissen, dass bei diesen Noten die Entfernung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Noten nicht unwesentlich ist. Je näher die einander stehen, desto flotter nimmt man sie. ""Durch die Entfernung werden so aus Vierteln Achteln."" Weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll.
- Ein Studium braucht man dafür nicht. Die Mitgliedsschaft in diesem Forum reicht aus.
Genauso wie es akkordeonverrückte Akkordeonauten gibt, die sich mit allerlei musikalischen und technischen Feinheiten beschäftigen, gibt es eine mittelalterliche Szene, die manches ausgräbt. Dazu gehören auch die von
@Torquemada aufgeführten Noten, die mir die Augen geöffnet haben für das, was man gemeinhin heute als mittelalterlich vorgesetzt bekommt. Manchmal lohnt es sich auch, katholisch zu sein. Denn in den älteren Gesangbüchern gab es noch Gregorianik, die man so ähnlich aufgezeichnet hat. Wenn man das gewohnt ist, hat man einen ungezwungeneren Zugang. Aber nichts, was man sich nicht durch einige Übung aneignen könnte.