Nach meinem Geschmack gehört in ein Aging keine Feile oder solch grobes Werkzeug.
Schäden entstehen ja durch unvorsichtigen Gebrauch und den kann man genauso simulieren, in dem man die Sache etwas beschleunigt.
Die üblichen Beulen erhält man ziemlich einfach wenn man seine Gitarre am Hals packt und ohne Vorsicht (bzw. mit Absicht) möglichst viel in der Werkstatt herumläuft, mal nen Schraubendreher drauf fallen lässt und sie vorm Haus auf dem Gehweg abstellt bzw. ablegt.
Mit etwas Erfahrung, wo diese Schäden auftauchen, kann man dann auch mal mit der Hammerspitze etwas schneller vorgehen. Man sollte vorher aber genau ermitteln, wo sich solche Stoßdellen häufen. Von so einer Delle ausgehend, kann man auch mal den Lack abblättern lassen.
Für die Lackabnutzung gibt es für den Anfang ebenfalls einen einfachen Trick: Man wickelt sich 320er Schleifpapier um den Unterarm und den Handballen und tut mal, als würe man spielen. Die dabei entstandenen Kratzer schleift man dann aufs Holz runter - in den letzten Zügen allerdings mit feinstem Papier, nahe an der Politur. Der Lack wird in der Realität ja nur sehr langsam vom Unterarm wegpoliert.
Wer es extrem möchte, kauft sich ein Stahlplek, schleift die runde Kante scharfkantig und tut wieder als würde er spielen... aber möglichst unsauber
- hier entstehen dann die üblichen Kratzer, die man wieder etwas nacharbeitet.