Ich glaub, ich hab verstanden, was da passiert ist (auch wenn nicht nicht ganz kapiert hab, was du da zusammengestöpselt hast).
Aber im Prinzip mit einem Main-Out auf einen Mic Preamp mit eingeschaltener Phantom, soviel ist -glaub ich- klar.
Jetzt müsste man wissen, wie dieser main-Out genau aufgebaut ist.
Gibt da 3 Varianten:
a) 600 Ohm Widerstände von den Ausgangs-OPs
b) nach den 600 Ohm noch Kondensatoren, 'richtig' gepolt
c) nach den 600 Ohm noch Kondensatoren, falsch' gepolt
Die Effekte sind jeweils anders, deine Variante hört sich nach c) an. So wie hier, ganz rechts oben:
http://users.otenet.gr/~athsam/Circuits/MIXER/MIXER_1.gif
Die Kondensatoren verwendet man, weil die Operationsverstärker nicht genau arbeiten, sondern immer einen kleinen DC Offset am Ausgang produzieren (Fertigungstoleranzen...). Jetzt nutzt man aus, dass man solche Elektrolytkondensatoren, die eigentlich gepolt sind, bis ca. 1V auch entgegen der Polung betreiben kann. Das reicht um die <100mV Offset der OPs auszugleichen.
Normalerweise kommt in Reihe zu dem C noch ein 600 Ohm Widerstand, der die Ausgangsimpedanz anpasst und den OP vor HF-Dreck von aussen schützt sowie den Kurzschlussstrom begrenzt (hier nicht) und die Widerstände R28, R29 sollen den Ausgangspegel auf 0 halten.
Bei Variante a) wäre vermutlich nix passiert, hättest den Unterschied nicht mal gehört. Die 600 Ohm und die 6,8 kOhm der Phantomspeisung hätten einen Spannungsteiler gemacht, die Widerstände etwas warm geworden und der Operationsverstärker wäre auch warm geworden, hätte die 7mA aber gepackt. Die Symetrie wäre auch etwas beim Teufel, weil die 600 Ohm Widerstände eine Toleranz haben (1% vermutlich) und nicht auf 0,01% oder besser gleich sind.
Bei Variante b) hätte der Kondensator mit Glück die 48 V gepackt, ja nachdem was für einer verbaut gewesen ist. Falls nicht, könnten schon manche der von dir beschriebenen Effekte aufgetreten sein:
1. Einer schlägt unter Umständen durch (tack tack...)
2. Symetrie ist beim Teufel, weil einer etwas mehr leitend wird als der andere Aufgrund der Überspannung (Elektrolytkondensatoren haben irrsinnige Fertigungstoleranzen, oft +100% - 50%)
3. Aufgrund des deutlich niedrigeren Innenwiderstandes laden die sich beim Bass mit um, sprich: Hochpass erster Ordnung...
4. Der Kondensator wird warm und 'pisst' irgendwann (Wobei das da vermutlich noch mal gut ausgegangen ist)
Variante c) erklärt letztendlich alle Phänomene, aber ist auch schwer zu verstehen, dazu muss man genau wissen was denn ein Elektrolytkondensator ist und wie er aufgebaut ist, und vor allem warum die Biester geoplt sind. Im Prinzip sind bei den Dingern zwei durch ätzen angeraute Alufolien und zwei mit Elektrolyt getränkte Papierfolien aufgerollt
http://www.tpub.com/neets/book2/32NE0167.GIF.
Der Trick: Das Elektrolyt ist leitend! Somit ist am Anfang der komplette Kondensator leitend. Daher wird er ab Werk erst einmal 'formiert'. Eine Überspannung wird angelegt und das Elektrolyt reagiert mit der Alufolie und bildet eine µm dicke, nichtleitende Oxidschickt. Dadurch, dass die so dünn ist und durch das Anrauhen die Oberfläche so groß, hat man die großen Kapazitäten.
Aber: Das funktioniert und in einer Polarität! Sonst baut sich die Schickt wieder ab und das Ding wird leitend und verliert an Kapazität (weil auch an der Gegenseite auch so eine Schicht aufbaut)
Also die Effekte:
1. Einer schlägt unter Umständen durch (tack tack...)
2. Symetrie ist beim Teufel, weil einer etwas mehr leitend wird als der andere Aufgrund der Verpolung (Elektrolytkondensatoren haben irrsinnige Fertigungstoleranzen, oft +100% - 50%)
3. Aufgrund des deutlich niedrigeren Innenwiderstandes laden die sich beim Bass mit um, sprich: Hochpass erster Ordnung... Besonders wenn er an Kapatizäz verliert.
4. Der Kondensator wird warm und 'pisst' irgendwann (Wobei das da vermutlich noch mal gut ausgegangen ist)
5. Kondensator muss sich anschliessend erst wieder formieren (was die paar Minuten schlechten Klang erklären könnte)
6. Kondensator ist ab jetzt eine 'Zeitbombe' und kann jederzeit das Zeitliche segnen, und dann hast du alle möglichen Effekte (von Asymetrie bis Bassverlust u.s.w.)
Diese Elektrolytkondensatoren hat der Teufel gesehen, denn die haben mehr chemische Prozesse drin als man verstehen kann, ein paar Beispiele:
Mein Vater hat mal welche speziell wickeln lassen und ein Teil davon war nach ein paar Wochen kaputt. Der Hersteller ist draufgekommen, dass das Elektrolyt umkippt, wenn eine Frau die ohne Handschuhe wickelt
und ihre Tage hat . Kein Witz, das konnten die statistisch nachweisen.
Die Dinger bauen auch bei nicht gebrauch (also 0V) mit der Zeit ihre Oxidschicht ab. Haben also eine begrenzte Lagerzeit (Sprich: Geräte immer alle Jahre mal wieder für ein paar Stunden anschalten)
Die Dinger folgen der 10 Grad Regel, also 10 Grad Erwärmung mehr und die Lebensdauer halbiert sich! (wird bei Verstärkern kritisch) Typische Lebensdauer: 3000h bei 85 Grad und voller (Wechselstrom)Belastung.
Die Biester nehmen dauerhaften Überstrom krumm (Belastet man sie nur halb so stark mit Wechselstrom, ist die Eigenerwärmung geringer, dadurch weniger Temperatur -> 10 Grad Regel... ->20-fache Lebensdauer) Das zum Thema 2 Ohm Betrieb von Endstufen!
Die Biester veranschieden sich entweder allmählich oder plötzlich, werden dann leitend, kochen, pissen ihr Elektrolyt raus platzen.
Das Elektrolyt kann eintrocknen und dann verliert das Ding allmählich seine Kapazität.
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Sprich: Mit den Dingern hat man viel Spaß, und NUR sowas kann deine ganzen Effekte erklären!
Ich würde mir mal den Schaltplan von der konsole besorgen (vermutlich gibt's den beim Schaltplanversand Lange in Berlin) und nachschauen, wie der Main out genau beschaltet ist. Dann überlegen, was passiert sein könnte (stell es halt hier rein) und ob man die Kondensatoren sicherheitshalber tauschen sollte!