Nur von der Musik leben - Erfahrungen

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Gerhard Eichberger


Mittlerweile sind ja sehr viele Beiträge hier erschienen. Was mich zu einem gewissen Problem bringt: Ich bin es gewöhnt, die Beiträge der Reihe nach zu beantworten. Was dazu führt, daß ich mit meinen Antworten stets sehr hinterherhinke und dann vielleicht gesagt wird, daß ich die Antworten hier ignoriere - dabei bin ich einfach noch nicht soweit mit den Antworten gedrungen. Daher also mal gewissermaßen ein Posting allgemein zu einigen der hier genannten Punkte (ohne Rücksicht auf Vollständigkeit):

Zunächst möchte ich sagen, daß ich sehr wohl versuche, aus den hier gemachten Ratschlägen etwas zu machen. Daß ich noch nicht auf diverse Tips und Vorschläge nicht eingegangen bin, liegt darin, weil ich ja mit dem Beantworten hoffnungslos im Rückstand bin. Wenn es vielleicht nicht so ausschaut, so habe ich doch Einiges zu tun. So habe ich derzeit Theaterproben, weil ich Ende Mai Theater spiele. Außerdem war am Samstag ein Auftritt von DRAHDIWABERL, wo ich Akteur bin. Das braucht natürlich alles Zeit - ich muß oft direkt von der Bude nach Wien zu einer Probe fahren und komme dann meistens mit dem letzten Zug heraus.

Zum Thema Bühnenshow:
Gemeint ist nicht, daß ich da gleich mit etwas sehr Großem anfangen will. Primär soll die Bühnenshow darin bestehen, daß Akteure in verschiedenen zur jeweiligen Nummern passenden Kostümen auftreten; des weiteren sollten ein, zwei Nebelmaschinen und mein Seifenblasenapparat zum Einsatz kommen und mit der passenden Beleuchtung kann man auch sehr viel machen. (Beim ersten Auftritt meiner Band habe ich mich immer zwischen den Liedern komplett umgezogen - da das eine Weile dauert, kam dazwischen immer ein Lied, das von jemand anderem [etwa einem der Musiker oder einem Special Guest] gesungen wurde oder auch eine Instrumentalnummer. Und ich hatte auch einen Pyrotechniker engagiert, der aber angesichts der geringen Gästeanzahl den Vorschlag machte, keine Pyroshow zu machen; er meinte, das zahlt sich bei so wenig Gästen nicht aus, wenn ich ihm da noch ein paar Hunderter für die Pyroeffekte zahlen müßte.) Und genau das geht in den kleineren Locations alles nicht, weil die dortigen Bühnen viel zu klein sind (damit geht mein bei DRAHDIWABERL praktiziertes Herumrennen und -springen auf der Bühne nicht und auch nicht wirklich eine Pyroshow), es dort oft keinen Backstageraum gibt und nur eine feste Bühnenbeleuchtung, die nicht regelbar ist, sondern nur ein- oder ausgeschaltet werden kann.

Weil es angesprochen wurde: Ja, ich habe einige Lieder der genannten Bands im Programm:
DÖF: Joesf
DRAHDIWABERL: Berserker
FALCO: Ganz Wien
KOTTAN'S KAPELLE: I geh nie ins Bett (I've never be to bed with an ugly woman)
MORAK: Kleine Schwester
HELI DEINBOEK: Ollas waar' so anfoch ohne mi'
WILFRIED: Sie, sie leider

Zur Frage, ob Derartiges eine österreichische Spezialität ist:
Bell hat geschrieben, daß sie solche Leute wie mich bisher nur aus Österreich kennt. Ich glaube aber, daß das nicht daran liegt, daß es z. B. in Deutschland niemanden gibt, der ungewöhnliche Ideen hat. Nur scheinen sich viele Leute nicht zu trauen, ihre Ideen in der Realität umzusetzen (oder zumindest dies zu versuchen). So kenne ich einen Mann, der Anfang der 70er nackt in ein Lokal gegangen ist (und dann dafür psychiatriert wurde), was Georg Danzer zu diesem Lied veranlaßt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=AgVVBgTF-eg

Soweit mal eine "allumfassende" (?) Kurzantwort.

Achja, einen hab' ich noch:
http://www.youtube.com/watch?v=JHQXohI9AD0


Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ja Viele, die meinen, daß ich zu alt zum Musikmachen bin.
Guck mal Post #1 https://www.musiker-board.de/bierga...h-nie-wieder-fragen-zum-equipment-hoeren.html

Mittlerweile sind ja sehr viele Beiträge hier erschienen. Was mich zu einem gewissen Problem bringt: Ich bin es gewöhnt, die Beiträge der Reihe nach zu beantworten. Was dazu führt, daß ich mit meinen Antworten stets sehr hinterherhinke und dann vielleicht gesagt wird, daß ich die Antworten hier ignoriere - dabei bin ich einfach noch nicht soweit mit den Antworten gedrungen...
Dein Problem ist, dass Du zuviel von Deiner Zeit verwendest um hier zu posten.
So habe ich derzeit Theaterproben, weil ich Ende Mai Theater spiele...
Sorry. Aber wenn man etwas in seinem Leben bewegen oder ändern will, dann geht es nur, wenn man sich der Situation stellt und dann auch handelt. Meinst Du Bell, mir oder sonstwen hier ist alles in den Schoß gefallen? Einige haben noch zusätzlich Familie und Kinder. Man muss sich nur zu organisieren wissen. Du brauchst Dir keinen Kopf darum zu machen, dass hier einer sauer ist, weil Du ihm oder ihr nicht direkt antwortest. Es entsteht dann Unmut in einem Thread, wenn man merkt, dass ein User anscheinend überhaupt nicht versteht, dass man ihm helfen will und sich praktisch nichts von den vielen hier gestellten Tipps und Ratschlägen annimmt.
Thema Bühnenshow...
Auch hier machst Du den zweiten Schritt vor dem ersten. Das mit den Kostümen und den Pyros ist alles schön und gut. Das kann man dann machen, wenn man die Möglichkeiten dazu hat. Aber erst einmal brauchst Du überhaupt ein Konzept, eine Richtung oder was auch immer. Sagen wir mal eine Basis bestehend aus Liedern, die Du mit einer (festen) Band spielen möchtest. Wenn Du das hast, kannst Du hingehen und versuchen mit optischen Effekten punktuell Deine Musik zu unterstützen.
 
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Wer von musik leben will, muss abstriche machen. Oft wird nicht honoriert, was einem spaß macht und was man gut kann, der "brot-erwerb" kann mühsam sein.
So wollen Musiker "spielen", müssen oft aber auch unterrichten, um das budget aufzubessern, ohne mehrere standbeine geht es nicht, es sei denn, man ist musik-beamter mit grabsteinverpfichtung.
 
Wenn ich mir Hell over Tulln -insbesondere die Präsentation- ansehe, dann ist es gut, dass nicht jeder von der Musik leben kann.
Die Diskussion ist aus meiner Sicht nichts anderes als ein Übertag aus einer google-group-Disskussion aus 2009, die hier weitergeführt werden soll.
Was mich in meiner Vermutung bestätigt, dass der vorgeschobene Diskussionsgegenstand nicht der tatsächliche ist.

Und jetzt ist mir schlecht.
 
Dein Problem ist, dass Du zuviel von Deiner Zeit verwendest um hier zu posten.

Genau.
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, empfehle ich, die Beiträge von Gerhard als das zu sehen, was sie sind:
Lang gehegte Wunschträume und Spinnereien, die nicht dadurch wahrer werden, dass man sie immer wieder in der Öffentlichkeit breit tritt.

Den ganzen Sermon um das Projekt "Helmi's Nightmare" kenne ich noch aus grauen Vorzeiten. Das ist alles schon lang und ausufernd in einer bestimmten Newsgroup (die angehenden Dinosaurier unter euch wissen noch, was das ist) vor vielen Jahren geschrieben und bejammert worden.
Wie ich sehe, steckt das ganze Thema immer noch in den gleichen "Startschwierigkeiten".
Aus dem Grunde schließe ich mich einigen Empfehlungen hier an:

Ad acta legen und was ganz anderes machen.

- - - Aktualisiert - - -

group-Disskussion aus 2009
In meiner Erinnerung liegen die ersten urkundlichen Erwähnungen bereits deutlich früher... :)
 
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Auch hier machst Du den zweiten Schritt vor dem ersten. Das mit den Kostümen und den Pyros ist alles schön und gut. Das kann man dann machen, wenn man die Möglichkeiten dazu hat. Aber erst einmal brauchst Du überhaupt ein Konzept, eine Richtung oder was auch immer. Sagen wir mal eine Basis bestehend aus Liedern, die Du mit einer (festen) Band spielen möchtest. Wenn Du das hast, kannst Du hingehen und versuchen mit optischen Effekten punktuell Deine Musik zu unterstützen.

Naaa, nicht unbedingt. So wie ich ihn verstanden habe, ist ja die Inszenierung teil der Innovation und damit so eine Art Markenkern seines Vorhabens. Das ist darum nicht falsch, darauf rumzudenken. Aber er sollte sich dann stärker darauf focussieren, wie man diesen Markenkern auch mit bescheidenen Mitteln hinreichend darstellen kann.
 
Ich kann mir nichts anderes Vorstellen, als in Zukunft von Musik zu leben. Ich bin jetzt 13 und verbringe mehr als 80% mit Musik. Leider muss ich noch in die Schule und dann ist echt nur noch wenig Zeit nach den Hausaufgaben. Nur noch 4-5 Stunden :(
Aber ich konzentriere mich nur auf Musik. Songs schreiben, Texte und Riffs, oder auch nur Ideen festzuhalten. Und ich hoffe später mal von Musik leben zu können. Aber mir ist klar, dass das sehr schwer werden kann. Daran muss man auf jeden Fall denken

Gitarre spielen sehe ich als meine Bestimmung ;)
Ja, das klingt soweit alles schön und gut. Was mir fehlt, ist der Bezug zur Realität.
Nicht, dass ich das angesichts deines sehr jungen Alters wirklich erwarten würde ;)
Wie viele Gigs hast du schon gespielt und dafür Geld erhalten? Kannst du darauf bauen und könntest du dir vorstellen, davon deinen Lebensunterhalt finanzieren zu können? Deine monatlichen Rechnungen begleichen und ab und zu mal ein kleines bisschen Luxus?
Nichts für ungut, Träumen ist schön und Visionen sind wichtig.

Genau so wichtig ist, lange Zeit daran zu glauben und festzuhalten, auch über Durststrecken und Lebenskrisen hinweg. Entscheidend dafür, ob du davon leben kannst, ist deine Ausdauer und dein Biss: zupacken und nicht mehr loslassen, egal was um dich herum abgeht.
Prinzipiell wäre es auch eine Überlegung wert, sich mehr dahin zu orientieren, wo Musik noch einen größeren finanziellen und (markt)wirtschaftlichen Hintergrund hat als hierzulande, auch wenn da die Messlatten in Richtung Flexibilität, Können, Risiko und Aufgeschlossenheit noch etwas höher liegen.
Mit anderen Worten, wäre ich in deinem Alter, würde ich mich ganz klar darauf einschießen, mir in den großen Sammeltöpfen Nashville, Portland oder Seattle eine base zu schaffen und dort versuchen, einen Namen zu machen und eine dauerhafte Existenz aufzubauen
(es sei denn, du willst mit Schlager-/Volksmusik gut über die Runden kommen, das glaube ich aber anhand deines Nutzernames nicht).
Wenn schon träumen, dann aber richtig :)
 
Naaa, nicht unbedingt. So wie ich ihn verstanden habe, ist ja die Inszenierung teil der Innovation und damit so eine Art Markenkern seines Vorhabens. Das ist darum nicht falsch, darauf rumzudenken. Aber er sollte sich dann stärker darauf focussieren, wie man diesen Markenkern auch mit bescheidenen Mitteln hinreichend darstellen kann.

Aber daran haperts doch - Gerhard redet halt viel über seine Ideen, die Umsetzung bleibt jedoch aus...
 
Aber daran haperts doch - Gerhard redet halt viel über seine Ideen, die Umsetzung bleibt jedoch aus...

Und das unterscheidet einen Verdiener von einem Nicht-Verdiener:
Der Verdiener kann sich so organisieren, daß auch Umsatz generiert wird (Wahrnehmung kaufmännischer Tätigkeiten, Aquise, Beziehungspflege usw.)


Ein Nicht-Verdiener illusioniert oder betreibt die Musik nur als Hobby und akzeptiert dann aber auch diesen Status.

Ich habe das schönste Hobby der Welt: Ich mache Musik und habe Spaß daran.

Aufgemerkt: Ein Hobby, über das man nur griesgrämig lamentiert, ist kein Hobby, sondern eine Last, die man drangeben sollte.
 
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Ich muss Euch hier auch mal meine Erfahrungen mitteilen.

Mein Leben war schon seit meiner Kindheit, wenn auch Musik zum Hausgebrauch oder bei kleineren Sachen eine wichtige Rolle in meinen Leben.

Aber anstatt das ich von meinen Eltern gefördert oder mal gelobt wurde, hieß es immer, dieses "Tingeltangel" soll ich nicht machen und was bodenfestes lernen. Ich habe dann gegen meinen Willen (und nicht freiwillig) was festes gelernt und das hat mir absolut gar kein Spass gemacht (trockene Chemie beim Amtsgericht, wenn ihr wißt was ich meine....), allerdings war mir nie immer das Gefühl, als wenn ich wirklich hinterm Schreibtisch versauern möchte.

Momentan bin ich leider ohne Job und mache zumindest ehrenamtlich mal Musik in Altenheimen, weil das mit großer Freude angennommen wird. Das Arbeitsamt sagt auch, das Musik ein künstlerischer Beruf ist und genau wie Schriftsteller (Musik und Schreiben liegt mir beides) gar nicht unterstützt wird.

Mein Vater lebt nicht mehr und erst durch meine Mutter, die jetzt in einem Pflegeheim lebt, bin ich auf die Idee gekommen, auch Musik für Senioren zu machen, da es genau in meine Musikrichtung paßt (ich liebe deutsche Musik, Schlager und Oldies, zuhause höre ich auch gerne mal was fetziges) :)

Aber das ist auch die Frage die ich mir stelle, wenn man wirklich sehr gut oder gut ist, kann man nur mit Musik allein reich werden? Viele Künstler haben doch auch schon so angefangen. Erst kleinere Auftritte und dann kam irgendwann der große Erfolg. Allerdings sollte da auch bedacht werden, auf den Boden der Tatsachen zu bleiben und nicht gleich in einen Höhenflug abzuheben.

Ich finde es nur sehr schade und traurig, das meine Eltern mir NIE diesen Wunsch entsprochen haben, Musikerin zu werden und das macht mich bis heute irgendwie ein wenig unglücklich und ich habe auch guten Kontakt zu diversen deutschsprachigen Sängern und darüber bin ich wirklich froh. Und ich würde natürlich gerne mehr draus machen, aber sicher nicht bei DSDS oder Supertalent. Das tu ich mir garantiert nicht an.

So das musste ich einfach mal los lassen. Wie schafft ihr das denn damit mal erfolgreicher zu werden? Musik ist schon immer mein Lebensinhalt gewesen und wird es auch immer bleiben.

Gruß Babsi
 
Hallo Babsi, hier im Board gibt es viele Träumer, die alle Rock-Pop-oder sonst-Star werden... - die Wirklichkeit sieht leider ganz anders aus!

Die, die das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, die kann man wahrscheinlich nicht mal in Promille messen, die meisten anderen sind Musikdienstleister.
Selbst studierte Musiker leben in der Vielzahl am unteren Existenzminimum, halten sich mit Musik-Unterricht gerade so über Wasser. Gerade Dein Bereich, der ist fest in hand von Musikern aus dem Ostblock, die weit unter Tarif spielen. Da haben die meisten deutschen Musiker schon kapituliert...

Und Dein angesprochenerer Bereich "Altenheime", der läuft gänzlich ohne Bezahlung, schon wenn Du 5 Tassen Kaffee beanspruchst während deinem Auftritt, dann finden die jemanden, der auch für 3 Tassen spielt.

Das ist jetzt Deine Entscheidung, ob Du Dich in die Reihe der Träumer einsortieren magst, oder realistischerweise weiterhin Musik zum Spaß zu machen und einer anderen Arbeit nachzugehen.
 
Tja, die Sache im Altersheim ist ja nun auch quasi Dienstleister-Mucke. Wobei William schon recht hat, dass man damit auch nicht reich werden kann.
Selbst der früher noch recht lukrative Tanzmucker-Job ist heute nicht mehr interessant. In den 80/90er Jahren konnte man locker 100-200 Gigs im jahr als Band machen, und das zu Stundenlöhnen, die doppelt so hoch waren wie ein Handwerker. Und es gab deutlich mehr Bands als heute.
Heute gibt es weitaus weniger Gigs als früher, und die, die noch stattfinden, sind mit deutlich weniger Publikum besucht, was dazu führt, dass vieles mit DJ, anstatt mit Live-Band gebucht wird, weil günstiger.
Die Öffnung der Grenzen nach Osten war zumindest damals auch nicht das Problem, warum dis Auftragslage rückläufig wurde. Da kamen zwar einige Bands, und waren auch deutlich günstiger als wir, haben sich bis auf ein paar wenige Ausnahmen aber nicht wirklich durchgesetzt, weil sie nicht die Stimmung gebracht haben wie deutsche Bands. Waren auch die ersten, die überwiegend Midifiles abgefahren haben. Als erstes haben die Ostblock-Musiker das Kreuzfahrt-Geschäft an sich gerissen, da sie sich günstiger anbieten konnten.
Im "normalen" Tanzmucke-Geschäft, das noch von früher übrig geblieben ist, sind die Kollegen aus dem Osten mit ihren Dumping-Preisen keine Konkurrenz, nur den Billig-Markt haben sie für sich gewonnen, den will auch sonst niemand machen, weil man damit auch auf keinen grünen Zweig kommt. Hab gestern erst gehört, dass man ne Polen-Band für 200EUR die Woche plus Unterkunft und Logie bekommen kann. Das wäre für mich die Untergrenze für einen Gig, wohlgemerkt für mich alleine und nicht die ganze Band. Ich meine, wir reden ja hier auch über das Thema "Von der Musik leben"... und das ist noch schwerer als früher und nur wenigen vergönnt.
 
Reich werden ??...ist eh der falsche Ansatz. Wenn du unbedingt willst, kannst du mit Strassenmucke, vielleicht Unterricht, sowas wie das Altersheim, etwas zum Leben dazu verdienen, aber wahrscheinlich nur als Hartz IV Empfänger, mit Gewerbe und Selbstständigkeit muss schon schon Einiges an Geld reinkommen, um das Nötigste abzudecken.
:) Ich will es aber auch versuchen :rofl:
 
...Als erstes haben die Ostblock-Musiker das Kreuzfahrt-Geschäft an sich gerissen, da sie sich günstiger anbieten konnten ...
Soweit ich das überblicke, war der komplette Kurbereich schon frührer in osteuropäischer Hand - im Schwarzwald sind sehr viele "Kurkapellen" aus Tschechien, die extrem variabel sind (da meist studierte Musiker), die spielen ALLES, vom großen Kurkonzert, über den täglichen Tanztee, den abendlichen Themen-Konzerten bis zu der mitternächtlichen Barmusik. Und natürlich alles richtig gut!

Das gleiche gilt auch für die Zirkusmusik, soweit dort noch lebendige Musiker in Gruppen spielen.
 
Ja, das hab ich von meiner Mutter auch mal gehört, die in einem Kurort lebt, dass ium Kurhaus, wo halr auch regelmäßig Unterhaltung mit Musik angeboten wird, überwiegend Musiker aus Polen, Tschechien, Ungarn etc. spielen. Die machen da wohl ein Komplett Angebot für die ganze Saison, bei dem keine Kapelle aus Deutschland mithalten kann und will. Wobei das mit dem "musikalischen Können" relativ ist. Ja, die haben in der Regel alle studiert, und können theoretisch die meisten deutschen Musiker in den Sack stecken. Aber oftmals haben die nicht das Repertoire,w as man hier hören will, haben kein Einfühlungsvermögen, um eine Party in Stimmung zu bringen, wie ich oben schon geschrieben habe. Zudmkenne ich auch ne Menge, die sich hier mit einer Musikschule niedergelassen haben. Da unterscheiden sie sich nicht unbedingt in den preisen gegenüber deutschen Musiklehrern/-schulen. Und viele von denen, die in der Woche unterrichten, gehen am Wochenende als Alleinunterhalter oder als Duo los, wo sie nur Midifiles abfahren. In der Woche geben sie Keyboardunterricht, und am Wochenende demonstrieren sie, dass das "Spielen" auf dem Gerät überflüssig ist. Zum Glück merkt es das Publikum auch - zumindest ein Teil -, dem das auch nicht immer gefällt. Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt.
Zum Glück bin ich nicht mehr drauf angewiesen, meinen Lebensunterhalt davon zu bestreiten, und bin mit den ca. 25 Gigs pro Jahr mehr als zufrieden - 4-5 Mann echte Livemusik, ohne Sequenzer! :rock:
 
da muß ich doch mal genauer hinschauen/hören...

Bei uns hier haben sich sehr viele Russen etabliert, die aber überwiegend klassischen Unterricht geben, da sind natürlich auch Pianisten und vor allem Akkordeonisten dabei - aber ob die dann tatsächlich zusätzlich noch den "Alleinunterhalter" geben wage ich zu bezweifeln, und wenn, dann eher in den Salons mit Kaffeehausmusik, etc.
Party-Musik kann ich mir bei denen irgendwie nicht vorstellen.
 
Bei uns hier ist das tatsächlich so. Einer hat sich wirklich gut als Alleinunterhalter etabliert, der hat's drauf, macht die Leute an ohne Ende - nicht mein Ding, denn wenn mal wieder irgendein Song gerade angesagt ist, spielt er den 10x am Abend. Das war einer der ersten, der mich mit Midifiles zugeballert hat, und es nicht verstehen konnte, dass ich lieber live spiele, bzw. zu Anfang noch alles mit Styles, als wir noch als Duo unterwegs waren.
Ein anderer Bekannter aus Russland, hat auch eine Musikschule, spielt nicht nur Klavier, wie ich es noch von keinem anderen gehört habe, sondern auch Schlagzeug, was sein zweites Instrument war, das er studiert hat, kann aber auch super Bass spielen, und Gitarre auch noch. Unglaublich, was die teilweise drauf haben. Wie auch immer... ich hatte mal ne Anfrage als Keyboarder bei einer gut gebuchten Band einzusteigen, war aber bereits selbst in einer festen Besetzung, und hab ihn daraufhin empfohlen. Leider hat er's total verbockt, was wohl an der Mentalität der Kollegen aus dem Osten liegt. Er war unzuverlässig, kam nicht zu Proben, war nicht wirklich vorbereitet (Spielen alleine nutzt nichts, als Bandkeyboarder muss man auch Sounds für die Songs programmiert haben), und nach dem ersten Gig, zu dem er es gerade noch auf die letzte Minute geschafft hatte, haben sie ihn wieder rausgeschmissen.
Tja, manche hätten die Fähigkeiten und auch die Chance, aber nutzen sie nicht.
 
Ich habe diesen Sommer (plus den Monaten, die noch bleiben, bis Ende des Jahres ist noch einiges an fixen gigs zustande gekommen) gut verdient.
So gut jedenfalls, daß ich eine neue Demo-Produktion im Studio bezahlen und meiner Mutter zum Geburtstag einen Urlaub in ihrer Heimatstadt spendieren (und mitfliegen) kann. Und dann ist immer noch genug auf dem Konto, um bis Anfang 2014 über die Runden zu kommen. Danach beginnt das Spiel wieder von vorn.
Natürlich geht es nicht ohne Unterrichten, aber auch da habe ich genügend Nachfrage und im Winter, wenn gigmäßig nicht viel los ist, werde ich dafür halt mehr Gesangsstunden geben.
Aber alles in allem ist 2013 erstaunlich gut gelaufen.
Wie war bei Euch der Sommer ?
 
...Wie war bei Euch der Sommer ? ...
...gesundheitlich richtig fies! Meine Subs haben deutlich mehr von meinen Jobs gespielt als ich selber... - aber als Pensionär muß ich mir auch keine finanziellen Sorgen mehr machen.


... Leider hat er's total verbockt, was wohl an der Mentalität der Kollegen aus dem Osten liegt. Er war unzuverlässig, kam nicht zu Proben, war nicht wirklich vorbereitet (Spielen alleine nutzt nichts, als Bandkeyboarder muss man auch Sounds für die Songs programmiert haben), und nach dem ersten Gig, zu dem er es gerade noch auf die letzte Minute geschafft hatte, haben sie ihn wieder rausgeschmissen ...
Die Russen hier sind äußerst zuverlässig, fast wie Uhrwerke!
Deine Beschreibung kenne ich ich eher von den Latinos...
 

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