Nur von der Musik leben - Erfahrungen

  • Ersteller Templar
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Sorry, dass ich mich hier so (offtopic :eek: ) einklinke, aber was soll denn dieses Nationalitäten = Mentalitäten-Gelaber?

Aber natürlich, deutsche Musiker sind ja preussisch pünktlich und zuverlässig. *irony off*


Die Russen hier sind äußerst zuverlässig, fast wie Uhrwerke!

Und selbst wenn man's umgekehrt macht & das ganze positiv sieht - keine Ahnung, aber mir persönlich fallen so Sätze immer unangenehm auf (& ich will hier echt keinen Moralapostel spielen :ugly: )


((Nochmal Sorry wegen OT.))
 
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tja, mir ist wurscht, von welcher Nationalität die Preußen sind, Hauptsache sie liefern was ausgemacht und sind zuverlässig !!!

Für Keller-Musiker ist das halt nicht wichtig....
 
für einen vollblutmusiker dürfte es wohl nichts schlimmeres geben, als von der musik leben zu müssen. ich kenne so viele leute bei denen die kunst der musik zu einer alltäglichen farce verkommen ist. ich würde lieber als regalauffüller im supermarkt arbeiten, als in einer top40-band zu spielen und/oder unterricht zu geben
 
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für einen vollblutmusiker dürfte es wohl nichts schlimmeres geben, als von der musik leben zu müssen. ich kenne so viele leute bei denen die kunst der musik zu einer alltäglichen farce verkommen ist. ich würde lieber als regalauffüller im supermarkt arbeiten, als in einer top40-band zu spielen und/oder unterricht zu geben

Ja, mit 25 hab ich auch so gedacht. Aber mit den Jahren ent-dramatisiert sich das Dasein ;-)

Ich möchte lieber Leuten das Singen beibringen, als Regale im Supermarkt auffüllen zu müssen.
 
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Man muss auch die persönliche Eignung und das Engagement als Lehrer haben, daher bleib bitte bitte bei den Regalen...:bad:

Ich bin froh, dass sich mein Drumlehrer mit abgeschlossenen Studium ab und zu vom künstlerischen Elfenbeinturm runterbequemt, um uns Anfänger zu zeigen, wie man groovt.
 
Man muss auch die persönliche Eignung und das Engagement als Lehrer haben, daher bleib bitte bitte bei den Regalen...:bad:

jo, es gibt wohl nen unterschied zwischen einem lehrer der einem für 40€ std. etwas beibringt, oder einem musiker, der einem zeigt wo der hammer hängt
 
Das eine schließt das andere nicht aus.
 
Das eine schließt das andere nicht aus.
Das nicht, aber als Lehrer hat er/sie sich zurückzunehmen. Schließlich geht es ja darum dem -zahlenden- Schüler etwas beizubringen und nicht darum, seine eigene Großartigkeit zu demonstrieren.
 
Ehrlich gesagt, ich verstehe gar nicht wo eigentlich das Problem ist.
Der thread heißt : Nur von Musik leben - Erfahrungen. Und die Erfahrung der allermeisten hier schreibenden Berufsmusiker ist, dass es ohne zusätzliches Unterrichten nicht geht, es sei denn, man spielt in einer gut gebuchten Cover/Galaband der Oberliga, aber auch dazu sind sich einige anscheinend zu fein.
Unterrichten ist aber ein Musik-Job. Und nicht der schlechteste. Mir macht das richtig Spaß, ich lerne beim Unterrichten auch selbst immer wieder etwas Neues dazu.
Irgendeine Großartigkeit muß ich niemandem demonstrieren. Ich bin nicht großartig, sondern habe ein halbwegs solides Handwerk drauf, sicher nicht die schlechteste Stimme, jede Menge Bühnenerfahrung und Routine - eben halt das, was Hunderte andere auch haben.
Den Traum von der großen, kreativen Künstlerin .... hach ja, den hatte ich auch mal, lang ist´s her.
Wer sich sein musikalisches Schaffen nicht anders vorstellen kann, der muß dann wohl tatsächlich Regale auffüllen oder Taxi fahren, wenn er Miete und Essen selber zahlen muss.
Bei mir geht das alles eine Nummer kleiner mit der musikalischen Selbstverwirklichung. Dafür muß ich dann auch nicht ... siehe oben.
 
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für einen vollblutmusiker dürfte es wohl nichts schlimmeres geben, als von der musik leben zu müssen. ich kenne so viele leute bei denen die kunst der musik zu einer alltäglichen farce verkommen ist. ich würde lieber als regalauffüller im supermarkt arbeiten, als in einer top40-band zu spielen und/oder unterricht zu geben

Das sehe ich nicht so. Ich kenne diverse Vollblutmusiker, die sowohl Coverbands haben/hatten als auch Bands in komplett fremden genres (Jazz/Blues/usw).
Ich würde sogar soweit gehen, dass eine Top 40 Band sogar deutlich mehr Spaß machen kann als z.B. Musikunterricht zu geben. Quasi 2000 Leute Jubeln dir zu vs. Schüler kann nach 3 Wochen immer noch nicht das Lernziel, weil kein Bock.
 
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Aber mit den Jahren ent-dramatisiert sich das Dasein ;-)

Das ist mal schön gesagt :)

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Ich würde sogar soweit gehen, dass eine Top 40 Band sogar deutlich mehr Spaß machen kann als z.B. Musikunterricht zu geben. Quasi 2000 Leute Jubeln dir zu vs. Schüler kann nach 3 Wochen immer noch nicht das Lernziel, weil kein Bock.

Das kommt ganz drauf an, was du für ein Typ bist. Ich z.B. liebe das unterrichten und wenn mich jemand fragt sag ich eher "Ich bin Geangslehrerin", als "Ich bin Sängerin". Obwohl das eine (Sängerin sein) ja Voraussetzung für das andere (Gesang unterrichten) ist.

Früher hatte ich eine zeitlang einen großen Drang auf die Bühne, aber inzwischen ist dieser Drang total weg. Und schon gar nicht hätte ich Lust Wochenende um Wochenende Entertainment zu betreiben. Das würde mich fertig machen. Bloss weil ich singen und Songs schreiben kann oder weil ich Sängerin/Musikerin bin heisst das doch nicht, daß ich auch so extrovertiert sein muss, daß es mich ständig auf die Bühne zieht oder daß ich mir ständig Nächte um die Ohren schlagen will oder irgendwelche Feste fremder Leute mit meinem Gesang bereichern muss. Feste auf die ich privat nie gehen würde ;-)
Es reicht mir total, gelegentlich auf einer kleinen privaten Veranstaltung oder einer Vernissage oder einer schönen offenen Bühne ein paar meiner Lieder zu singen. Und dafür singe ich dann auch wirklich nur meine eigenen Stücke in Begleitung meines Leib-und-Magen-Gitarristen.
Ich bewundere Sängerinnen wie Bell, die ein riesiges Repertoire haben und viel Bühnenroutine. Für mich ist jeder Auftritt mit Anstrengung verbunden, ich möchte auf keinen Fall damit mein Geld verdienen müssen.
 
Ich bewundere Sängerinnen wie Bell, die ein riesiges Repertoire haben und viel Bühnenroutine. Für mich ist jeder Auftritt mit Anstrengung verbunden, ich möchte auf keinen Fall damit mein Geld verdienen müssen.

Ach Shana, da gibt´s doch nix zu bewundern. Was des einen Qual, ist des anderen Elixier ! Ich liebe die Bühne, und mittlerweile singe ich ja fast nur noch in kleinen Besetzungen mit sehr schönen Repertoires. Im Vergleich dazu finde ich Unterrichten fast anstrengeder. Da habe ich ratlose Momente, in denen ich nicht weiter weiß, weil nix weitergeht und ich nicht verstehe, wo der Haken ist... wenn ich auftrete, weiß ich genau, was wie zu tun ist, und vergesse alle Ängste, alle Sorgen. Ein bißchen wie Fliegen ;)

Außerdem finde ich diese Veranstaltungen, zu denen man privat nie hingehen würde (bei uns sind es meistens welche, zu denen ich normalerweise gar nicht erst eingeladen werden würde, sprich: high society) ganz interessant. Ich beobachte gern Menschen bzw. schaue ihnen einfach zu. Und das kann man von einer Bühne aus soooo gut ;)
 
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wenn ich auftrete, weiß ich genau, was wie zu tun ist, und vergesse alle Ängste, alle Sorgen. Ein bißchen wie Fliegen ;)

;)

Das ist es ja gerade, was ich bewundere ;-) Daß du es offensichtlich schaffst, den Leistungsgedanken so vollkommen rauszuhalten.
Klar kenne ich das Bühnenglücksgefühl auch, aber dennoch ist jeder Auftritt eben auch mit (Leistungs)Ansprüchen verbunden, von außen wie von innen. Damit kann ich mal besser und mal schlechter - und manchmal auch gar nicht - umgehen.
 
Ich finde es gerade total faszinierend, wie verschiedenen man (in dem Fall: frau) doch mit Musik sein Geld machen kann und welche unterschiedlichen Sichtweisen es darauf gibt. Von wegen, "wer mit Musik sein Geld verdienen will muss dieses und kann nur jenes tun". Ein Bekannter von mir ist auch Berufsmusiker und lebt davon, teilweise 3-4 mal pro Woche irgendwo Auftritte zu spielen - von unplugged in der Bar bis zu Rock vor mehreren Tausend Leuten. Jedenfalls zeigt es, dass es doch immer irgendwie Möglichkeiten gibt, nur von der Musik leben, wenn man es denn als Beruf auffassen kann.

90 % von uns allen wären doch gern der große Rockstar geworden, der heute in London und übermorgen in New York vor Zehntausend Leuten spielt. Die Realität ist, wie man hier ja sieht, eine andere. Was ich mich frage: Wenn man ja quasi 7 Tage die Woche mit Musik zubringt bzw. zubringen muss, leidet dann nicht irgendwann Spaß und Freude daran? Kann man denn noch kreativ an das ganze rangehen oder wird es wie in jedem anderen Job zum "daily business": An einigen Dingen - für den einen die Bühne, für den anderen der Unterricht etc. - hat man noch Spaß, aber im groben und ganzen wird vieles mechanisch abgearbeitet?

Davor hätte ich so ein bisschen Angst... einen "normalen" Beruf kann man auch mal wechseln, sich neue Herausforderungen suchen etc., aber als Künstler ist man ja doch häufig darauf angewiesen alles bzw. zumindest vieles zu nehmen, was grade reinkommt, oder?
 
Das ist es ja gerade, was ich bewundere ;-) Daß du es offensichtlich schaffst, den Leistungsgedanken so vollkommen rauszuhalten.

Ich muss natürlich Leistung bringen, eine möglichst zuverlässig gleichbleibende, sonst würde ich ja nicht mehr gebucht werden. Im Vorfeld kann ich deshalb schon noch sehr nervös werden. Wenn ich z.B. weiß: der Job heute abend wird schwierig. Und Selbstzweifel sind mir alles andere als fremd. Komischerweise verfliegt das alles aber nach den ersten Takten.
Wahrscheinlich ist es einfach die Mischung aus Routine, sprich: der Gewohnheit, öffentlich zu sngen ... und dass wir uns untereinander gut verstehen: ich stehe ja nicht alleine da. Meine Begleitmusiker sind tolle Musiker und außerdem auch nette Menschen. Da kann nicht viel schiefgehen.

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90 % von uns allen wären doch gern der große Rockstar geworden, der heute in London und übermorgen in New York vor Zehntausend Leuten spielt. Die Realität ist, wie man hier ja sieht, eine andere. Was ich mich frage: Wenn man ja quasi 7 Tage die Woche mit Musik zubringt bzw. zubringen muss, leidet dann nicht irgendwann Spaß und Freude daran? Kann man denn noch kreativ an das ganze rangehen oder wird es wie in jedem anderen Job zum "daily business": An einigen Dingen - für den einen die Bühne, für den anderen der Unterricht etc. - hat man noch Spaß, aber im groben und ganzen wird vieles mechanisch abgearbeitet?

Ich kann natürlich nur von mir sprechen: würde ich nur noch mechanisch abspulen, dann müsste ich aufhören. Dann würde ich nicht mehr gut singen, würde die Leute nicht mehr berühren oder erreichen. Ich weiß nicht, ob man das 1:1 auf Instrumentalisten übertragen kann; manche haben mir gesagt, ohne Emotion könnten sie auch nicht spielen. Andere wiederum scheinen "immer zu können".
Das einzige, was ich bei mir feststelle, ist: ich mag die Musik, die ich selber mache, zu Hause nicht auch noch hören - nicht mehr (es sei denn, ich suche neue Songs für mein Repertoire aus, das sehe ich dann aber eher als beruflichen Teil an). Privat höre ich am liebsten Metal, Industrial, auch gerne Gothic. Also vollkommen andere Genres. So bleibt das Ganze aber igendwie auch spannend.
 
Genau deswegen habe ich das ja so geschrieben: Ich könnte nicht einfach nur runterspielen :)

Ohne Spaß an der Sache und ohne Gefühl würde ich nicht ansatzweise mein Level halten können, deswegen frage ich mich ja, inwieweit sich das mit der Musik als Beruf immer vereinbaren lässt. Ich schließe mal aus allem, was du so schreibst, dass du absolut keine "Motivationsprobleme" hast, das finde ich echt cool! Und mit der Musik, die man privat hört... gut, ich kann das nicht beurteilen, da ich kein Berufsmusiker bin, aber ich höre praktisch die gleiche Musik wie ich auch selbst mache. Nicht dieselben Songs, das würde dann doch mit der Zeit nerven, aber vom Grundsatz her dasselbe. Ich könnte auch gar keine Musik machen, die ich nicht mag, da würde mir der Spaß sofort vergehen [Hinweis: Ich weiß natürlich, wie du das gemeint hast und glaube mit Sicherheit nicht, dass du Musik machst, die du nicht magst :)]

Eine Frage hätte ich noch @all, ist aber ein bisschen privat und wurde vielleicht auch schon diskutiert, aber sei's drum... hat man bzw. habt ihr denn so den Plan B (vorige Ausbildung in anderem Beruf o.ä.) in der Tasche? Ich meine, falls es mit der Musik aus irgendwelchen Gründen nicht geklappt hätte oder nicht mehr klappen wird, gibt es den Ausweichplan oder ist das schon alles mit 100%igem Einsatz, Herzblut und dem ganzen Leben allein auf das Ziel "ich will von Musik leben" ausgerichtet?
 
aus meiner Sicht wird vielen Berufsmusikern von außen ein Plan B übergestülpt, z.B. ein unvorhergesehenes 3. oder 4. Kind, eine Scheidung, etc. wenn die Abwärtsspirale gestartet ist, dann wirft einen am Ende sogar eine teuere Autoreparatur aus der Bahn...

D.h. die Musiker sind finanziell extrem unter Druck und fangen einfach an Nebenjobs zu machen - was, das hängt dann an den Fähigkeiten der einzelnen. Auf der anderen Seite habe einfach auch viele "befreite" Kollegen erlebt, die ewig lange nur Streß hatten, wenn die plötzlich einen halben Tag "fremdarbeiten" sind die wieder recht entspannt bei der Musik zu gange.

Patentrezepte gibts da wohl keine?!
 
ERSTENS: Der angebliche Gegensatz, der hier aufgemacht wird, zwischen "Vollblutmusiker" und "MusikLEHRER", der ist in Wirklichkeit nicht existent. Das eine schließt das andere ja nicht aus ... leider in BEIDE Richtungen.

ZWEITENS: Autobiographisches

Ich selbst habe sehr früh die Einsicht gehabt, daß wohl kaum Menschen in ausreichender Anzahl dafür bezahlen werden wollen, daß sie mir zuhören, wie ich die Musik spiele, DIE ICH LIEBE. Hauptsächlich deswegen, weil ich diese Musik nicht gut genug spielen konnte/kann. Was wiederum mit einem mangelnden Übungseifer des jungen ich zu tun hat. Aber das alles habe ich erkannnt, und daraus auch Konsequenzen gezogen: Ich habe Musik immer nur als mein Hobby betrachtet. Und das war eine gute Entscheidung (für mich persönlich), denn nichts erschreckt mich persönlich mehr, als die Vorstellung, seine Tage und Nächte mit Musik verbringen zu müssen, die man nicht mag. Ich spreche hier nicht von "Kunst" oder "nicht Kunst" oder vom Schreckgespenst des Musikantenstadls ... nein, es gibt einfach Musikgattungen, mit denen kann man überhaupt nix anfangen (Metal ... :) ... ), und wenn man dann dauernd gerade SOWAS spielen müßte ... eine Schreckensvision.

Aber ich beneide jeden, der es so gut getroffen hat, daß er sich beruflich im Musikmachen wirklich verwirklichen kann.

Thomas
 
Sorry, dass ich mich hier so (offtopic :eek: ) einklinke, aber was soll denn dieses Nationalitäten = Mentalitäten-Gelaber?
Sorry, wenn das blöd rüberkam, ich wollte nur meine persönlichen, rein subjektiven Erfahrungen loswerden. Es gibt nun mal kulturell bedingte Unterschiede, auch in der Mentalität, die sind nicht zu leugnen. Ich arbeite selbst in einer großen Firma, die weltweit vertreten ist, und da ist das auch ein großes Thema, wobei man das nicht verallgemeinern sollte. Es gibt auch jede Menge Deutsche, die nicht pünktlich sind, nicht zuverlässig, genauso wie es Kollegen aus anderen Ländern gibt, die nicht in ihrem Land üblichen Mentalität entsprechen. Das ist aber kein Thema für diesen Thread, sondern sollte, wenn überhaupt, in einem anderen Thread diskutiert werden. Also Schluss mit OT ...

Was den Regalauffüller vs. Musiker angeht, da hat der Regalauffüller ohne Frage eine bessere finanzielle Absicherung als der Musiker, aber auch sicher nicht so viel Spaß. Wer sich natürlich zu schade ist, um Leute mit der Msuik zu unterhalten, die sie für ihren Spaß bei einer Veranstaltung brauchen, soll das natürlich lassen, und wird es vermutlich auch. Ein Musiker, der nicht mit Spaß bei der Sache ist, wird auch in diesem Metier keinen Erfolg haben, denn das merkt der Zuhörer. Es gibt auch viele andere Jobs, die nicht zwingend Spaß machen, trotzdem macht man ihn, und zieht sich sinnvollerweise das Positive für sich raus. Auch für einen Maler ist es sicherlich nicht die Erfüllung, jeden tag 8 Stunden lang irgendwelche Wände anzupinseln. er kann aber durch seine Erfahrung einen Auftraggeber mal beraten und anstatt eine Wand weiß anzupinslen, auch mal eine Struktur vorschlagen, oder fabrliche Pigmente dazu empfehlen, und es baut ihn doch sicherlich auf, wenn der Auftraggeber hinterher zufrieden ist, sich für den guten Vorschlag bedankt, evtl. sogar einen Obulus mehr rausspringen lässt.
Als Musiker - auch als Cover/Top40/Tanzmusiker - hab ich da ähnliche und meist weit darüber hinaus reichende Möglichkeiten, mich mit Kreativität einzubringen. anstatt als Ehrentanz den obligatorischen Schneewalzer zu spielen, kann man auch durchaus mal alternativ andere interessantere Songs anbringen, die einen selbst auch mehr fordern, und wo dann jeder hinterher sagt: "Boah, cool, das war ja mal was ganz anderes als sonst!"

Wenn ich meinen Striemel nur so runterspielen würde, wäre das Thema auch schln längst erledigt. Auch nach 30 Jahren Tanzmusik muss immer noch was neues kommen. Neue Songs, musikalische Weiterentwicklung, neues Equipment, bessere Sounds etc. Stagnation ist Rückschritt, wie es so schön heißt. Ich brauche auch hier Herausforderungen, obwohl ich's mir sicherlich viel einfacher machen könnte.
 
Eine Frage hätte ich noch @all, ist aber ein bisschen privat und wurde vielleicht auch schon diskutiert, aber sei's drum... hat man bzw. habt ihr denn so den Plan B (vorige Ausbildung in anderem Beruf o.ä.) in der Tasche? Ich meine, falls es mit der Musik aus irgendwelchen Gründen nicht geklappt hätte oder nicht mehr klappen wird, gibt es den Ausweichplan oder ist das schon alles mit 100%igem Einsatz, Herzblut und dem ganzen Leben allein auf das Ziel "ich will von Musik leben" ausgerichtet?

Ich hatte mal einen Plan B. Neben der musikalischen Ausbildung haben meine Eltern darauf bestanden, daß ich was Ordentliches lerne, darauf folgten ein Studium und ein Beruf, den ich auch lange ausgeübt habe. Musik habe ich damals eher nebenbei gemacht - das heißt, ich konnte mir die Rosinen rauspicken, nur die gigs machen, die ich auch machen wollte, denn der Brotjob war ein anderer und brachte genug ein für ein bescheidenes, aber sorgenfreies Leben und das Privileg, auch eigene Musik machen zu können, ohne den Druck, damit was verdienen zu müssen.
Durch die Lebensumstände ist aber nun Musik mein Beruf geworden; ich musste umziehen in eine Stadt, in der es meinen alten Beruf gar nicht gibt, in der die Möglichkeiten auch miserabel waren, und dann wurde sozusagen die Musik zum Plan B. So kann´s auch gehen ;)
 

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