Noten lernen sinnvoll - pro und kontra

Noten Lesen Lernen?

  • Jep.

    Stimmen: 35 76,1%
  • nö.

    Stimmen: 11 23,9%

  • Umfrageteilnehmer
    46
Status
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[QUOTE="ginod, post: 7184434, member: 4237" Wenn ich mit Noten nichts anfangen könnte, wäre ich für viele meiner Mitmusiker kein guter Kommunikationspartner in Probesituationen[/QUOTE]

Dazu nur ein kleine Anmerkung:
Obwohl ich Noten auch problemlos nicht vom Blatt lesen kann, habe ich in Probensituationen mit "Mit - Rock . Musikern" bisher eigentlich nie Probleme gehabt. Es gibt unter Rock- und Bluesmusikern eine Sprach- und Kommunikationsebene, die sehr spezifisch ist. Wobei man natürlkich ein fundiertes Wissen über Harmonielehre, sein Instrument und seine Musik immer voraussetzen muss!

Die meisten Probleme hatte ich bisher immer dann, wenn ich mit "studierten" Orchestermusikern zusammengespielt habe. Die sind zwar alle unglaublich fit in allen Bereichen des professionellen Musikmachens (Noten, Musiktheorie, Spieltechnisch, haben aber meistens eine ganz eklatante "Schwäche" bei der Kommunikation über Musik: sie können sich nicht von den Notenvorgaben lösen! Versuche 'mal, mit Orchestermusikern einen Blues zu spielen, von dem keine Noten vorliegen!
Glaube mit: in unserem Theater haben wir mehrfach versucht, eine gemeinsame "Theaterbluesband" zu gründen. Es hat nicht geklappt. Wir konnten keinen gemeinsamen Nenner der Sprache finden.

Trotzdem war ich immer wieder von den Socken, wenn ich miterleben konnte, dass man ihnen Noten vorlegte, die sie noch nie zuvor gesehen hatten und dann in einem Affentempo - für mich - absolut perfekt losbretterten! Da stockt einem schon 'mal der Atem und man kommt nicht umhin, sie zu bewundern!
 
Notenlesen (im Sinne von FLÜSSIG lesen, NICHT im Sinne von "buchstabieren") ist eine Fertigkeit, die beim Musizieren mit anderen und beim Lernen von Musik von anderen sehr nützlich ist.
Natürlich geht es auch ohne. Aber dann braucht man ein exzellent geschultes Gehör, und - als Grundvoraussetzung - einmal die Bereitschaft, bei Musizieren (gleich ob als Sänger, Drummer, Pianist oder Bassist) einen Großteil (!) seiner Kapazitäten dem ZUHÖREN, und nicht dem eigenen Spiel zu widmen.

Je schlechter das Gehör ist, desto mehr wird man, ganz im Allgemeinen, auf Noten angewiesen sein.

Um ganz ohne Noten auszukommen, muß man schon wirklich ein kleines Genie im Gehörbereich sein.

Richtig schlimm wird´s, wenn Leute Noten zwar ablehnen, aber über ein gutes Gehör auch nicht verfügen ...

Thomas
 
Ich verfolge diesen Thread mit großem Interesse, und es ist bestimmt schon der zehnte dieser Art, seit ich hier im Board bin. Zwei Gedanken, die ich dazu loswerden möchte:
1. Es scheint die Vorgehensweise der meisten Gitarristen zu sein, erstmal Gitarre zu spielen, schrummeln, nach Gehör, Tabs usw. Und erst DANN kommt die Frage: SOLL ICH NOTENLESEN LERNEN? ICH bin immerwieder dafür, "richtig" Gitarre zu lernen, d.h. von Anfang an Noten und Spielen parallel erlernen. Man kann sich später (und muss an manchen Stellen auch- siehe Blues) davon lösen. Aber es ist wesentlich einfacher, so wie jeder Musiker das auf anderen Instrumenten wie der Gitarre machen muss, von Anfang an das Ganze als eine Einheit zu praktizieren. Manche Beiträge hier sind genau die Ansichten, die uns Gitarristen von anderen Musikern belächeln lässt.
Für die, die nach uns kommen, ist dieser Post. :)

2. muss man wohl nochmal zwischen E- und A-Gitarre unterscheiden. Es gibt wunderschöne Konzertstücke von lange toten Gitarrenkomponisten, die nunmal nicht einfach so zumindest meiner Kreativität entspringen. MIR persönlich würde etwas fehlen, wenn ich diese Stücke nicht selbst mal spielen könnte weil mir von vornherein die fachlichen Grundlagen dazu fehlen, denn sie liegen natürlich, wie kann es anders sein, als Noten vor.
 
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Ich bin da klar bei schmendrick und verstehe nicht, wie Lehrbücher mit "ganz ohne Noten" werben können. Das ist doch ein Makel und kein Vorteil.

Am Anfang die Noten mitlernen ist auch viel einfacher als später, wenn man sich musikalisch schon eingerichtet hat, das Spielen nach Noten dazu zu lernen. Wer schaut schon noch bewusst auf Noten, wenn die Finger so wie so schon wissen, wo sie hinmüssen? Wie soll man es da noch lernen?

Ich komme von der klassischen Gitarre. Die Übungen im Buch (Wechselschlag, Ryhthmusübungen, Tonleitern, offene Akorde) waren alle in Notenschrift notiert. Dadurch hat man ganz nebenbei und ohne zusätzliche Anstrengung gelernt, welche Note man auf den ersten fünf Bünden wo findet und wie sie heissen.
Heute spiele ich auch hauptsächlich Tabs, zum Interpretieren ist das für Gitarre eben viel praxisnäher, da eindeutig. Ich kann auch nicht flüssig vom Blatt spielen, aber den Sängern mal ihre Stimmen vorspielen, dafür reicht es, oder dem Pianisten mal einen Lauf notieren. Das möchte ich nicht missen.

Meine Frage lautet also: Wäre es sinnvoll, sich das Notenlesen anzueignen?
Ja. Noten sind eine Sprache, mit der sich Musiker austauschen können. Eine Sprache zu können, ist doch immer sinnvoll. Vgl:
Meine Frage lautet also: Wäre es sinnvoll, Englisch zu lernen?
Diese Frage würde doch auch keiner beantworten mit "Nein, weil in Deutschland kommt man auch ohne gut zurecht und in Frankreich hilft Englisch auch nichts."
 
Als ich angefangen habe Gitarrenunterricht zu nehmen, vor ca. 1 1/2 waren die ersten 8 Stunden die Grundlage der Harmonielehre (Dur und Moll Tonleitern, Intervalle, Akkordaufbau, Kadenzen) und für zuhause dann Übungen dazu, erst dann haben wir angefangen während der Stunde die Gitarre in die Hand zu nehmen.

Ich denke das diese Grundlagen jeder können sollte; wie tief man in die Harmonielehre eintauchen möchte liegt beim Einzelnen und was man erreichen möchte; um mit anderen Musikern kommunizieren zu können. Mein Gitarrenlehrer hat immer gesagt das ist wichtig, wenn z.B. mal ein andere Sänger kommt der ein ein Song in einer anderen Tonlage singt, dann können die Instrumentalmusiker sich dem ganz leicht anpassen.

Das musizieren selbst ist Bauchgefühl, also die Seele der man sein Instrument leben einhaucht, ist man in der Lage mit dem Instrument eins zu werden, dann ....
 
Eigentlich wurde ja schon alles durchgekaut, aber trotzdem gebe ich gerne noch meinen Senf dazu ;).

Notenlesen gehört für mich dazu, genau wie mit den Fingern und mit dem Plektrum spielen, verschiedene Stilrichtungen (Metal genauso wie Jazz, Blues wie Country, Folk wie Klassik...) usw. Natürlich bevorzugt man seine Lieblingssachen und kommt mit der einen Technik evtl. in einer bestimmten Situation besser zurecht als mit einer anderen, mag eine Musikrichtung mehr als eine andere, trotzdem denke ich, dass es sehr wichtig ist über seinen Tellerrand zu schauen und sich umfassend auszubilden!
Ich bin selbst zum Beispiel ein großer Freund der Tabulatur, ich notiere mir meine Sachen als Gedächtnisstütze lieber so, trotzdem gehören Noten dazu. Erstaunlich finde ich, dass es selbst unter Profis (und damit meine ich nicht die "Stars", sondern normale Gitarristen wie mich, die einfach davon leben) häufig vorkommt, dass man Noten nicht richtig lesen kann. Dieses Jahr musste ich für ein Musical-Wochenende einen Sub besorgen, die Noten gibt es meist nur kurzfristig vorher, oft werden Einzelteile noch in den Proben geändert, es gibt aktualisierte Versionen der Songs usw., da muss man vom Blatt spielen können. Da hatte ich ein echtes Problem :igitt:. Am Ende hab ich jemanden gefunden, aber irgendwie war es auch peinlich den anderen gegenüber zugeben zu müssen, dass es bei uns Gitarristen wirklich so schlimm aussieht wie man sich im Spass immer erzählt.

Just my 2c.

Cheerio
:hat:
 
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Tabs ist wie Fluch und Segen.

Eines wollte ich noch loswerden da ich des öfteren gelesen habe das für Rock und Metal Noten nicht so wichtig sind. ich bezweifle das.
 
Ein Argument dazu wäre dann halt ganz schön. Ein konkretes Beispiel an welcher Stelle es Not(en)wendig ist (höhö) Noten zu lesen. Dass man es können sollte ist Meinungsabhängig, das haben wir gelernt.
Aber wenn du es bezweifelst, dass man im Rock ohne auskommen kann (was übrigens viele tun) dann gib dazu doch mal ein konkretes Beispiel.
 
Hm,
vielleicht sollte man doch 'mal überlegen, diesen Thread aufzuteilen: einen über "Noten lesen und schreiben" und einen über "Musiktheorie".
Irgendwie geht das hier extrem durcheinander und bringt nichts mehr!
Kaum schreibt einer "Perfekt Noten lesen zu können ist nicht so wichtig." argumentiert der nächste "Aber auch in der Rockmusik ist Musiktheorie ganz wichtig!"......
Und jetzt kommen auch noch Tabs ins Spiel!
:ugly:
 
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Noten sind eine Erfindung unserer westlichen Musikgeschichte. Musik gab es aber schon immer. Musikalität ist in der Natur des Menschen verankert, Noten lesen aber nicht. Viele berühmte tolle Musiker konnten überhaupt nicht Noten lesen. Es hilft aber ungemein sich mit anderen Musikern zu verständigen und auf einer Ebene zu befinden.

Notenlesen (im Sinne von FLÜSSIG lesen, NICHT im Sinne von "buchstabieren") ist eine Fertigkeit, die beim Musizieren mit anderen und beim Lernen von Musik von anderen sehr nützlich ist.
Natürlich geht es auch ohne. Aber dann braucht man ein exzellent geschultes Gehör, und - als Grundvoraussetzung - einmal die Bereitschaft, bei Musizieren (gleich ob als Sänger, Drummer, Pianist oder Bassist) einen Großteil (!) seiner Kapazitäten dem ZUHÖREN, und nicht dem eigenen Spiel zu widmen.

Diese beiden Postings fassen für mich eigentlich am besten zusammen, was es zum Notenlesen zu sagen gibt. Ich finde, es lässt sich eigentlich hervorragend mit der verbalen Kommunikation, dem Erzählen, dem Vortrag halten vergleichen. Auf der Bühne (oder im Proberaum) stehen und spielen ist ja ein Vortrag. Und Vorträge können interessant, spannend, mitreißend, gähnend langweilig, buzzword bingo, überflüssig, faszinierend sein. Der Unterschied liegt teilweise im Inhalt des Vortrags, aber viel mehr noch in der Persönlichkeit und Fähigkeit des Vortragenden, mit Worten, der Stimme, Spannungsbögen, Nuancen der Sprache umgehen zu können.

(Noten) lesen können ist ein hilfreiches Werkzeug zum Erlernen einer Geschichte. Aber spätestens in der Grundschule, wenn nacheinander mehrere Schüler mit "XY, lies mal den Abschnitt auf Seite… laut vor" etwas wiedergeben müssen, merkt man, dass es da gravierende Unterschiede gibt. Selbst wenn das mit dem "Buchstaben in Echtzeit erfassen und wiedergeben" funktioniert, wird noch lange kein spannender Vortrag daraus, dass die im Text enthaltenen Zusammenhänge und Emotionen sinnentnehmend vorgetragen werden, dass der Vortrag etwas besseres ist als nur eine Aneinanderreihung von leeren Worten. Eine PowerPoint-Präsentation an der Wand ist sch… langweilig. Jemand, der am Pult steht und sie Wort für Wort vorliest, auch. Jemand, für den der Inhalt etwas bedeutet, und der frei darüber spricht und sich allenfalls an den Stichpunkten orientiert, der kann die Zuhörer aber fesseln. Es gab auch Kulturen, in denen Geschichten und Legenden ausschließlich verbal weitergegeben wurden, bei denen bestimmte Leute in einer Gemeinschaft den Beruf/die Berufung "Geschichtenerzähler" hatten. Die mussten die Geschichten lernen, verstehen, vortragen, und die konnten das.

Auf die Musik zurück übertragen heißt das: es hilft definitiv beim "Erstkontakt" mit einer neuen Geschichte. Zuerst lernt man das Gerüst, dann (hoffentlich) kann man es sukzessive mit Leben und Spannung füllen. Es muss nicht sein, man kann Geschichten auch durch Zuhören lernen. Aber es vereinfacht die Sache. Ich persönlich kann ganz gut mit Noten und Harmonien, aber leider nicht vom Papier. Ich höre etwas, und weiß oft schon direkt, wie ich es spielen kann/muss, und ich finde auch auf Zuruf alle Noten und Akkorde auf der Gitarre. Nur leider: nicht vom Papier. Manchmal wünsche ich mir ich könnte es auch lesen/schreiben, aber andererseits werden so ganz andere Fähigkeiten trainiert. Sich eine Geschichte merken können. Die direkte Umsetzung gehörte Töne/gespielte Töne. Die spontanere Reaktion auf etwas, das musikalisch (beim Jam) so "daherkommt". Also, für mich geht's auch ohne, aber wenn ich's könnte, fände ich es vermutlich gut :)

Bernd--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja. Noten sind eine Sprache, mit der sich Musiker austauschen können. Eine Sprache zu können, ist doch immer sinnvoll.

Nein. Noten sind das geschriebene Wort. Musik ist das gesprochene Wort. Sprechen geht auch ohne Lesen und Schreiben. Noten sind nur ein alternativer Kommunikationsweg… wie eine E-Mail alternativ zum Telefongespräch.
 
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Wir sind ja hier im e-gitarren unterforum - wie wär's mit: "sinnvoll ja - überlebenswichtig nein"?

Noten sind das geschriebene Wort. Musik ist das gesprochene Wort. Sprechen geht auch ohne Lesen und Schreiben. Noten sind nur ein alternativer Kommunikationsweg
seh ich auch so. Und das hat mich ja auch weiter oben an der aussage gestört, "Kann ich mich irgendwie besser musikalisch ausdrücken als mit Noten?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Korrigiert: Noten sind eine Schrift, mit der Musiker Ideen austauschen können. Schreiben und Lesen zu können, ist doch immer sinnvoll.

sinnvoll ja - überlebenswichtig nein
Meine Rede! :)
 
Irgendwie blicke ich nicht mehr so ganz durch. Um was geht es hier jetzt eigentlich?
Notenlesen in Form von

:D = Das ist eine ganze Note, das eine viertel und das eine sechzehntel

oder

:eek: = Diese Note ist ein g, das ein c...

Bei manchen Beiträgen habe ich nämlich das Gefühl der eine meint :D der andere aber eher :eek: und alle reden aneinander vorbei. Denn Notenlesen ist allem Anschein nach nicht gleich Notenlesen. Im Pocketguide "Notenlesen für Dummys" wird zum Beispiel nur :D behandelt, :eek: hingegen aber nicht.

Ich für meinen Teil halte :D für sehr wichtig und das sollte man unbedingt können. Wenn man aber nun so wie ich für sich ganz alleine im Keller musiziert und damit glücklich ist, für den reicht :Dauch vollkommen aus. Sollte ich mir selbst doch mal Noten vorlegen, dann habe ich zur Not immer noch Guitar Pro für die Übersetzungstätigkeiten zur Verfügung.
Verdiene ich mir aber mein Geld als Studiomusiker oder komme durch welchen Grund auch immer ständig in Kontakt mit Notenblättern und muss das schnell umsetzen können, dann führt wohl wirklich kein Weg an :eek: vorbei.

Ansonsten schließe ich mich iTunes an, "sinnvoll ja - überlebenswichtig nein"
 
Zuerst lernt man das Gerüst, dann (hoffentlich) kann man es sukzessive mit Leben und Spannung füllen. Es muss nicht sein, man kann Geschichten auch durch Zuhören lernen. .

Dann zeige mir, wie du Bach´s Bourree durch zuhören lernst und sag mir hinterher wie lange du gebraucht hast. ;)
Und zum Vergleich Musik-Sprache: Die Musik ist die Geschichte, die Sprache die Noten. Viele Geschichten wären uns erhalten geblieben, hätten die Menschen sie einfach nur aufgeschrieben.
Viele schöne Lieder sind vergessen worden, weil sie keiner notieren konnte..
Und DAS soll in unserem Jahrhundert erstrebenswert sein, weil wir ja ach so viele andere Kommunikationsmöglichkeiten haben?
Selbst die Sache e-mail/Telefonat ist so für mich nicht wahr. Hinkt an allen Ecken und Enden.

Und nochwas zum entwirren des Ganzen:
Die Frage war Noten lesen-- ja/nein, und schon das ist eigentlich schon schräg... Noten liest man nicht, man spielt sie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann zeige mir, wie du Bach´s Bourree durch zuhören lernst und sag mir hinterher wie lange du gebraucht hast. ;)

Musik auf komplexe klassische Werke zu reduzieren trifft glaube ich den Punkt nicht. Würde ich DAS spielen wollen, wäre ich von Anfang an auf einem anderen Weg des Lernens gegangen. Wir können ja mal statistisieren, wieviele der hier anwesenden Gitarristen sich mit klassischer Musik befassen…

Und zum Vergleich Musik-Sprache: Die Musik ist die Geschichte, die Sprache die Noten. Viele Geschichten wären uns erhalten geblieben, hätten die Menschen sie einfach nur aufgeschrieben.

Jepp, hätte man's aufgeschrieben, wäre es erhalten geblieben. Aber das hat mit der aktuellen Fähigkeit des Spielens nichts zu tun.

Selbst die Sache e-mail/Telefonat ist so für mich nicht wahr. Hinkt an allen Ecken und Enden.

Ich seh's nicht so recht hinken. Man könnte präzisieren: Notenblatt = E-Mail/Brief, Konservenmusik = Telefonansage, Live-Konzert = Live-Kommunikation mit allen Mitteln. Aber ansonsten hinkt's glaube ich nicht.

Und nochwas zum entwirren des Ganzen:
Die Frage war Noten lesen-- ja/nein, und schon das ist eigentlich schon schräg... Noten liest man nicht, man spielt sie.

Äh… und Worte spricht man. Aus dem Kopf oder vom Blatt. Kann man lesen und dann sprechen. Ich verstehe gerade nicht…? Ein Notenblatt spielt gar nix.
 
Nur ein klitzekleines Beispiel:
Ein Schüler der 5. Klasse spielt seit drei Jahren Querflöte. Ich möchte, dass dieser Schüler z.B. zum Chorgesang eine weitere Stimme spielt. Die hab ich mir ausgedacht. Und jetzt?
Möglichkeit 1: Ich setze mich so oft mit ihm zusammen und spiele ihm die Melodie vor, bis er sie kann. Geschätzte 2 Stunden Arbeit
Möglichkeit 2: Ich nehme es auf mit der Gitarre und erwarte von ihm, dass er´s nächste Woche kann. Das arme Kind wird zu Hause mindestens drei Stunden sitzen
Möglichkeit 3: Ich schreib es ihm einfach auf, ich brauche dazu eine Viertelstunde und er kann´s sofort.
Und das hat nix damit zu tun, dass wir hier im E-Gitarrenforum sind.
Warum wird genau dieses Thema bis in alle Ewigkeit immer nur von Gitarristen erörtert? Poste so eine Frage mal bei den Strings oder den Klavieren...
 
Ich habe übrigens Bourree gelernt bevor ich Noten lesen konnte. Nach Tabulatur. Es ist ja nicht so als wurden alle klassichen Werke für die Laute früher in NOtenschrift dokumentiert, für die Laute war die Tabulatur bereits mittel der Wahl. Also wir sind jetzt an dem Punkt angekommen an dem zur Meinungsdarlegung durchaus auch schon Tatsachen verdreht werden habe ich so das Gefühl.

Ich bin ja auch durchaus fürs Noten lesen/spielen lernen, aber zu behaupten man würde ohne sie in der musik keinen Schritt gehen können oder dürfen halte ich doch für eine recht vorsinflutliche Einstellung. Und dass viele gute und erfolgreiche Musiker das nie gelernt haben wurde ja nun auch zur Genüge gesagt.
 
Ich bin ja auch durchaus fürs Noten lesen/spielen lernen, aber zu behaupten man würde ohne sie in der musik keinen Schritt gehen können oder dürfen halte ich doch für eine recht vorsinflutliche Einstellung. Und dass viele gute und erfolgreiche Musiker das nie gelernt haben wurde ja nun auch zur Genüge gesagt.

Ich behaupte auf keinen Fall, dass ein Gitarrist das können MUSS. Es engt nur einfach den Horizont ein, ob nun gut und erfolgreich oder nicht. :D--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe übrigens Bourree gelernt bevor ich Noten lesen konnte. Nach Tabulatur.

Fein Glaub ich dir. Dazu hattest du zusätzlich einen Tonträger. ;) Und WENN der Rhythmus in der Tabulatur mit angegeben ist, wird das Ganze wesentlich chaotischer als mit moderner Notenschrift.
Im Mittelalter, ja. Das ist doch nur Wasser auf meine Mühlen. Warum wohl hat sich das notieren von Musik wohl weiterentwickelt?
 
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