Musikindustrie sieht Trendwende

Das Nachsehen haben dann aber alle diejenigen Acts, deren Musik sich nicht so einfach live präsentieren lässt, z. B. Vangelis oder Adiemus. Und gerade deren Songs gefallen mir.

Vangelis hat wohl seinn Einkommen hauptsächlich durch Filmmusik verdient und Auftragskompositionen wie die Hymne der Fussballweltmeisterschaft 2002. Außerdem hat er viele Hardcore Fans, die auch weiterhin CDs, Platten und vor allem Sammlereditionen kaufen (und gerade bei diesen fällt doch mehr Gewinn ab als bei CDs). Und warum sollte man sowas nicht live spielen können? Die allermeisten Vangelisstücke sind durchaus Bühnentauglich, man müsste nur wollen.
Nebenbei hat der werte Herr durchaus in "normalen" Rock und Popbands gespielt, wie Forminx oder den Klassikern Aphrodite's Child und hätte ja auch fast bei Yes mitgespielt.
 
Bei Vangelis mag's vielleicht noch irgendwie gehen. Aber spätestens wenn es um computergenau gespielte Dance-Beats geht, wird es dann wirklich unmöglich. In den 90ern hat die Musikindustrie mal versucht, Dance-Acts wie Sash, RMB, oder Eiffel 65 auch auf der Bühne auftreten zu lassen. Das Ergebnis wirkte schon damals mehr als peinlich, weil jeder, der halbwegs Ahnung vom Musikmachen hat, sofort gemerkt hat, dass das nicht live spielbar ist und alles nur als Playback abläuft. Diee Verarsche hält sich bis in die heutige Zeit: Auch aktuelle Acts wie die Hot Banditoz singen nicht live, sondern hüpfen einfach nur zum Playback rum. Weshalb sollte ich also für so eine Verdummung auch noch teures Eintrittsgeld bezahlen? Die Musik an sich ist aber ideales Material für DJ's wie mich. Auf der Tanzparty kommen so Hits wie "Veo Veo" oder "Que Si Que No" einfach super an, auf der Bühne wirken sie absolut peinlich. Oder schaut Euch Piet Blank an: Als er um die Jahrtausendwende rum bei Eins Live den Partyservice gemacht hat, gab es ja auch immer wieder die Live-Übertragungen aus den Clubs. Da hat er immer nur rumgeschrien wie Sau. Peinlich ... Aber im Studio hatte er es drauf; die großen Hits wie "Beyond Time" spiele ich heute nach wie vor, es sind einfach Kommerztrance-Klassiker für mich. Heute können wir das selbe Phänomen bei Klubbingman (Sunshine Live - Welcome To The Club) beobachten. Dieses dauernde "Ich will Eure Hääääände seeeeehn" nervt einfach tierisch. Im Studio produziert der Mann aber eine Top-Nummer nach der anderen, da schafft es fast jede in mein Case.

DJ Nameless
 
Nu ja, also das mit dem playback hab ich letzens erst gesehn bei dem lied doktorspiele... einfach nur peinlich... aber man muss sagen es wäre schon möglich alles live zu machen jedoch rentiert sich das einfach nicht...

also mir ist mittlerweile klar geworden mit alben kann man nicht wirklich als band reich werden, man muss einfach sein geld mit live auftritten verdienen. Vielleicht wärs ja auch ne idee als einsteigerband jeden song für 10 cent zum downloaden frei zu geben und 100 kostenlose litzenzen zum kopieren, so würden die songs schnell verbreitet werden (wenn sie gut sind) und anschließend touren o.ä.
 
also mir ist mittlerweile klar geworden mit alben kann man nicht wirklich als band reich werden, man muss einfach sein geld mit live auftritten verdienen. Vielleicht wärs ja auch ne idee als einsteigerband jeden song für 10 cent zum downloaden frei zu geben und 100 kostenlose litzenzen zum kopieren, so würden die songs schnell verbreitet werden (wenn sie gut sind) und anschließend touren o.ä.

Das halte ich für eine gute Idee, aber es wird nicht realisibar sein. Es wird, mit Sicherheit, öfter kopiert werden ;). Und bei p2p, wo man von mehreren Leuten nur ein Teil des Liedes shared, ist dann die Frage, wieviel Prozent eines Liedes kopiert werden muss, damit es als kopiert gilt und eine Lizenz abläuft.
 
hmm dann würde man einfach keine extra lizenzen rausgeben aber das kopieren von musik ausdrücklich nicht verfolgen, am besten schreibt man das schon in die page wos gedownloaded wird das man es nicht möchte das man es weitergibt, es aber auch ncht verfolgt...
 
Wat ein Thread -also eigentlich ist das Ganze gar nicht so schwer...aber auch nicht soo einfach.


Was ist denn passiert???? Als die CD raus kam boomte alles. Neuveröffentlichungen und dann Wiederveröffentlichungen. Gleichzeitig die Erfindung vom Fraunhofer Institut genannt MP3. Die ja auch der Musikindustrie angeboten wurde aber leider abgelehnt wurde. Und was war ein anderes Problem - Preise waren und sind nicht transparent genug für den Käufer. Wen unterstütze ich - die Industrie oder den Künstler? Diese Frage stellten sich viele. Und heute ist es nicht besser - wieviel % bekommt ein Künstler heute von einem CD verkauf?? Darüber gibbet immer noch die dollsten Theorien.

Und dann kam Napster. Und schwupp gingen die Verkaufzahlen den Bach runter. Und zwar wirklich drastisch!!! Das hält niemand aus. Doch sollte eigentlich der Industrie einen klar gewesen sein - durch die CD kaufen viele Kunden CDs neu da der Klang nun viel viel beser war. Es war also klar das die VK-Zahlen irgendwann mal den Bach runter gingen.

1999 wurde schon das erste Downloadprtal gestartet. Alle BIGFOUR waren dabei und die Telekom - und es ging den Bach runter. Preise zu hoch, Qualität zu niedrig und Bedienerfreundlichkeit war grausam.
Jetzt 2005 bis 2008 - mehr als 10 Jahre später sind die Onlineangebote, die nicht im Wettbewerb zum Einzelhandel sondern zum illegalen Downloaden stehen, am start. Das ist schon peinlich.
Das ist so als würde Hallo Pizza sich heute mal ein Telefon kaufen.
Und das ist die Krux - die CD war so ein segen für die Industrie das sich keiner davon trennen wollte zu Beginn der 90er. Und da gab es Mp3 schon lange.

Und jetzt hol mal Kunden aus der Illegalität zurück. Das ist schwer.

Alle heulen heute rum - es war nie so schwer mit Musik Geld zu verdienen....
Es war aber noch nie so einfach. Oder konnte eine Band in den 80ern oder 90ern über Myspace mal die Leute in Japan erreichen??? Das war schon schwieriger. Und heute wie gestern gilt das gute Bands sich durchsetzten. Punkt - das ist eben so.
Und durch die digitalisierung der Musik ist es auch immer einfach Scheiben in eigenregie aufzumnehmen. Wie schwer war das denn bitte früher. Heute bekommt man ein gutes Demo im Studio mit 3 bis 4 Songs für ca. 400 Euro.


Es ist bei weitem nicht so schlimm wie uns viele Erzählen in diesem Oligopol. Meist sind es diejenigen die Trend verpassen die dann heulen.
Eben.
Auch wird die CD nicht verschwinden. Denn nich alle Leute wollen nur alles auf der Festplatte gespeichert haben. Das ist ein flüchtiger Speicher und wenn der im Sck ist ist deine Musik weg. Ne CD hat da noch ein paar Vorteile. Klar, die Kratzer - fährste aber Deinen Wagen vor die Wand ist der auch weg. Kein Argument. Eine Fesplatte oder ein PC ist schon viel "zickiger". Eine Umfrage hat mal ergeben das 80% der Musik-Konsumenten in Deutschland einen festen Speicher bevorzugen. Aber der Preis zu hoch ist.

Was also tun? Einen Mehrwert schaffe. Immer mehr Band stopfen noch ne CD oder DVD in die Hülle mit Liveaufnahmen, Interviews, Konzerten, B-Sides und und und.....so hat der Kunde einen Mehrwert für sein Geld und kauft auch wieder CDs.
Und die Kostenaufwand ist für den Künstler / die Industrie nun wirklich gering.
Und bei den Downloades....das ist doch mal ein goldener Esel für die Industrie. Einmal die Scheibe gemacht und weitere Kosten sind nur noch mehr als gering.
Die Industrie sagt das die variablengrenzkosten der Produktion gegen Null tendieren.

Also - der Musik geht es eigentlich so gut wie noch nie - nur die Industrie die Jahrzehnte nen goldenen Esel hatte, verdammt, die muss sich umgewöhnen.

Tja - das ist wohl eine Entwicklung. Und die hat man verpennt.

So sieht es aus.


Eines noch zur Fairness bei der Weitergabe von Musik - Künstler die Ihre Musik ohne einen harten Schutz über das Internet verkaufen, und bitten diese nicht einfach durch die Gegend zu senden werden meist erhört. Schon komisch.


Der Liveaspekt ist heute auch wieder wichtiger. Das kann man nicht fälschen und so werden diese Events immer wichtiger. Aber auch teurer. Nunja. So werden sich auch die Firmen ändern. Weg von den Firmen die alles in einer Hand haben hin zu Musik-Marketing spezialisierten Firmen
 
eins sollte klar sein... wer etwas KOSTENLOS zur verfügung stellt, braucht nicht zu versuchen, dessen verbreitung mit irgendwelchen absurden, in der realität nicht umsetzbaren regelwerken einzuschränken. bittorrent-lizenzen? LOL :D

es gibt IMHO nur einen sinnvollen weg: "hier, willste hören? kannste haben, 96kbps. wenn Du 320kbps, eine platte oder eine CD willst, musst Du uns halt kaufen".
 
es gibt IMHO nur einen sinnvollen weg: "hier, willste hören? kannste haben, 96kbps. wenn Du 320kbps, eine platte oder eine CD willst, musst Du uns halt kaufen".

Exakt - frag mal Trent Raznor oder Radiohead!!!
 
es gibt IMHO nur einen sinnvollen weg: "hier, willste hören? kannste haben, 96kbps. wenn Du 320kbps, eine platte oder eine CD willst, musst Du uns halt kaufen".



Finde ich einen sehr guten Ansatz!!! :great:
Aber die Gefahr, dass diese 96kbps files massenhaft in MP3 Playern landen und auf "Low-end" Veranstaltungen von DJs gespielt werden, ist doch recht hoch.
Daher wäre es meiner Sicht besser, die Qualität noch weiter runter zu setzten.


Topo :cool:
 
es gibt IMHO nur einen sinnvollen weg: "hier, willste hören? kannste haben, 96kbps. wenn Du 320kbps, eine platte oder eine CD willst, musst Du uns halt kaufen".


Ein guter Ansatz, und so wird es auch schon gemacht! Bei Myspace zum Beispiel. Dort kann man schon komplette Lieder downloaden. Und selbst wenn der Download eigentlich nicht freigegeben ist, es ist ein leichtes mit ein paar Tools, deren Namen ich hier wahrscheinlich nicht nennen darf :p, sich die Lieder trotzdem down zu loaden. Aber die haben halt nur 96kbps und zusätzlich ein leichtes Rauschen. Und das wird einem garantiert auf den Senkel gehen, wenn man die Musik wirklich anhören möchte!

Qualität noch weiter runtersetzen halte ich für eine schlechte Idee. Ab 64 kbps wird die Sprache schon unverständlich, viele Feinheiten der Musik hört man nicht mehr raus und am Ende bleibt nurnoch ein bisschen Bassgematsche übrig. Eine schlechte Werbung, oder?
 
Nun frag ich mich, was würde passieren wenn ALLE musiker ALLE lieder die es gibt und jemals gemacht werden kostenlos legal zur verfügung in 320ger quali zur verfügung stellen würde...

-> keine einnahmen mehr durch platten oder mp3 verkäufe
-> alle plattenläden würden pleite gehn

nun ABER:

es würde einen ansturm auf live konzerte geben wie nie zu vor...
selbst die größte no name band könnte reich werden
denn man will ja nicht nur gute lieder sondern auch was geboten bekommen, selbst der seltene musikhörer würde früher oder später auf ein event gehen.
-> alle wären zu frieden würden immer gute musik hören und heile welt...

hmm nu ja :D i-wo muss ja der hacken sein... aba wo?
 
hmm nu ja :D i-wo muss ja der hacken sein... aba wo?

bitte??
warum wäre das denn so? und wieso hätten dann no-name-bands eher die chance berühmt zu werden?
Ich versteh deine argumentation überhaupt gar nicht...
wieso gäbs dann einen ansturm auf livekonzerte?
und selbst wenn...wenn, wie du sagst, die leute was geboten bekommen wollen würden, ergo ne show oder sowas in der art, dann hätten ja noname-bands gleich gar keine chance....

du verzapfst bullshit.
 
IMO nein - Sprache (Telefon + VoIP) wird mit ca. 3,6 kbps übertragen.


Topo :cool:

Das ist auch keine Mp3 ;)
Aber hör dir mal über Skype gestreamte Musik an, das klingt wie .. ^^ ich will's nicht sagen.



Edith: Ich habe mal grade eine Mp3 Datei auf 8kbps heruntercodiert. Es klingt fürchterlich ;) Bassgematsche, wenig anderes.


Edit by Topo : ganz kleinen OT Anteil gelöscht!
 
900?
  • Gelöscht von topo
  • Grund: OT
FO ArmyMan
  • Gelöscht von topo
  • Grund: OT
900?
  • Gelöscht von topo
  • Grund: OT
FO ArmyMan
  • Gelöscht von topo
  • Grund: OT
hör auf bullshit zu verzapfen :D

Edit by Topo: Als Mod kann ich hier nur voll zustimmen!
 
es gibt IMHO nur einen sinnvollen weg: "hier, willste hören? kannste haben, 96kbps. wenn Du 320kbps, eine platte oder eine CD willst, musst Du uns halt kaufen".
Ich denke nicht, dass sich das durchsetzen wird. Zum einen wären die 320er Dateien genau so schnell im Umlauf wie alles andere und zum anderen wird sich der Konsument die merklcih schlechtere Quali des freien Downloads nicht bieten lassen.

Das ist so, als würde man Brötchen verkaufen und zu Werbezwecken davon welche verteilen, wo man draufgeschissen hat, mit der Aussage: Wenn ihr bezahlt bekommt ihr auch die normalen.
Ist nicht gerade ein toller Werbeeffekt. Außerdem will ich als Künstler auch nicht, dass die Musik die ich mit viel Arbeit und Einsatz erstellt hab auf 64kb/s gehört wird - denn der schlechte Eindruck fällt zuallererst nicht auf die Kompression sondern auf mich zurück.

Und es ist irgendwie pervers, Qualität künstlich runterzuschrauben wenn es rein gar keinen technischen Grund dafür gibt.
 
Ich denke nicht, dass sich das durchsetzen wird. Zum einen wären die 320er Dateien genau so schnell im Umlauf wie alles andere und zum anderen wird sich der Konsument die merklcih schlechtere Quali des freien Downloads nicht bieten lassen.

Das ist so, als würde man Brötchen verkaufen und zu Werbezwecken davon welche verteilen, wo man draufgeschissen hat, mit der Aussage: Wenn ihr bezahlt bekommt ihr auch die normalen.
Ist nicht gerade ein toller Werbeeffekt. Außerdem will ich als Künstler auch nicht, dass die Musik die ich mit viel Arbeit und Einsatz erstellt hab auf 64kb/s gehört wird - denn der schlechte Eindruck fällt zuallererst nicht auf die Kompression sondern auf mich zurück.

Und es ist irgendwie pervers, Qualität künstlich runterzuschrauben wenn es rein gar keinen technischen Grund dafür gibt.

Stimmt schon und all zu schlecht darf die Quali der Promo auch nicht sein. Aber es geht auch mit anderen Möglichkeiten - z.B.: Album.- und Radioedit-Versionen. In diese Richtung. Die Quali zu senken ist nur ein weg den man gehen kann. Man kann auch beides kombinieren.
Dein Beispielt ist aber auch ein bisschen arg drastisch, oder;)
 
Stimmt schon und all zu schlecht darf die Quali der Promo auch nicht sein. Aber es geht auch mit anderen Möglichkeiten - z.B.: Album.- und Radioedit-Versionen. In diese Richtung. Die Quali zu senken ist nur ein weg den man gehen kann. Man kann auch beides kombinieren.
Was wohl am praktikabelsten ist wären freie MP3s ohne Einschränkung und dazu eine dicke Vinylauflage mit viel Bonismaterial oder ein Digipack mit viel Zeugs drin, am besten limitiert für die Sammler.

Dein Beispielt ist aber auch ein bisschen arg drastisch, oder;)
Ich bin kein Gras-wachsen Höhrer und Teile des Hifi-Fanatismus halte ich für hinterfragenswert, allerdings empfinde ich eine 64-kb/s MP3 etwa genau so.


Oder der ganze einfache Weg: Man lässt die Käufer selber beim Download bestimmen, wie viel sie zahlen wollen, das macht das Online-Label Magnatunes so. Und das erstaunliche Ergebnis ist: Es wird fast immer mehr als der Minimalpreis gezahlt. Niemand will die Künstler bescheißen, anders sieht es aus wenn man einen Riesenkonzern um sein Geld betrügt, da sehen die moralischen Grenzen anders aus.
 
Moin Leute,

wirklich interessante Diskussion hier! Die Argumente der Musikindustrie sind nicht neu, das gabs auch schon vor über 40 Jahren.


Vorsicht, es folgt ein geschichtlicher Abriß von einem ganz alten Sack, allerdings ohne Erzählung wie es damals vor Verdun war


Damals wars als in Deutschland Sender wie der NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk, den gabs bei uns zu hören) und wenige andere ihre Musik spielten. Eine teilweise sehr durch die Besatzungsmächte geprägte Musik und "deutsche" Alternativen wie z.B. "Werner Höfers Tanzorchester".
Das war die Zeit als Bands wie Beatles und Stones begannen ihre Musik zu machen. Diese Musik wurde in Deutschland keinesfalls von den Sendern wie NWDR gespielt, sondern sie verbreitete sich über illegale Radiostationen - Piratensendern wie Radio Caroline. Diese Sender, von denen es einige Dutzend gab, bildeten die Platform über die z.B. ich diese Musik hören konnte. Es folgten Sender wie Saarländischer Rundfunk und Radio Luxemburg (heute RTL) und brachten die Musik in weitere Hörerkreise, besonders Jugendliche. Download gab es nicht, aber man konnte die Musik auf Tonband mitschneiden (Kassettenrecorder gab es auch noch nicht). Das Mitschneiden war illegal, das war uns damals allerdings sch...egal. Als Ausweg erfand man dann die Urheberrechtsabgabe, die man mit dem Kauf jeden Tonbandes bezahlte.
Die einzige echte Alternative zum Mitschnitt (grauslige Qualität) war der Kauf einer Schallplatte und die Schallplattenläden boomten.
Anfang der 80er gab es die ersten CD Player und CDs. 1985 wurde mir in Plattenläden immer noch erzählt: "CDs haben wir nicht, die setzt sich sowieso nicht durch"
Die CD setzte sich trotzdem durch und brachte Riesen-Umsatzzahlen nicht nur an CDs, sondern auch an Playern und kompletten Audi Anlagen. Die CD war der Anlaß die 20 Jahre alte Stereoanlage endlich durch eine neue zu ersetzen. Eine neue Stereoanlage brauchte auch entsprechend viele neue Tonträger, sprich CDs. Viele der alten Vinyl Platten wurden parallel als CD gekauft.
Diese enorm hohe Zahl an verkauften Tonträgern normalisierte sich irgendwann - die Verkaufszahlen gingen zurück. Schuld daran waren nach Ansicht der Musikindustrie natürlich die mittlerweile möglich gewordenen selbstgebrannten CDs.

Mit der Erfindung des MP3 Formats und weiteren Verbreitung des Internet und vor allem schnellerer Verbindungen wurde der Download von Musikdateien möglich, was von Jugendlichen und Erwachsenen fleißig genutzt wurde. Nach Meinung der Herren aus der Musikindustrie der Grund daß weniger CDs verkauft werden und vor allen viele Milliarden Schaden nach der einfachen Rechnung: 1 download -> 1 verkaufte CD weniger, -> 20€ Schaden !!!

Liest man den Artikel "Musikindustrie sieht Trendwende" so findet man folgende Angaben:

legale Musik-Downloads - vier Prozent
Single - drei Prozent
CD - 81 Prozent.

"Das CD-Geschäft ist und bleibt unsere stabilste und stärkste Säule",
...blieb der CD-Verkauf im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Der Anteil der Käufer zwischen 10 und 19 Jahren sei im Vergleich zum Vorjahr von 11,5 auf 13,3 Prozent gewachsen.


Das heißt etwas anders ausgedrückt:
86,7% der Käufer von Musik sind älter als 20 Jahre
Sie kaufen zu 81% CDs

Dann sollte sich die Musikindustrie doch einfach mal um ihre tatsächlichen Kunden kümmern! In den Musikabteilungen der einschlägigen Märkte dudelt meist ziemlich laut ziemlich schreckliche Musik. Da vergeht mir die Lust zum Stöbern, also keine Chance was zu finden.
Im Radio ist es ähnlich, entweder die einschlägigen Sender vom Dudelfunk die ihre 50 Top Hits gemischt mit Werbung rauf und runter spielen, Radio21 spielt die 70er, 80er, 90er - aber nichts neues. Bleibt dann noch der Tip von Freunden oder Musik die man irgendwo auf einer Feier (Party) hört.

Also bleibt dann doch nur der Download als Zugang zur Musik. Ein vernünftiger Ansatz in der Richtung ist die Möglichkeit, einen Titel 20 oder 30 sek lang anzuhören. Leider ist die Qualität dabei meist so miserabel, daß es wirklich kein Kaufargument ist.

Gruß mikroguenni
 
Hallo,

alle reden nach wie vor immer nur um das Thema Konzerte. Dabei ist mir aber immer dieses Zitat von Nobieesd aufgefallen:

es wäre schon möglich alles live zu machen jedoch rentiert sich das einfach nicht...

Und genau da ist das Problem; ich gehe nicht auf ein Konzert, wo die Band einfach nur zu einer Playback-CD abhüpft. Das ist einfach peinlich. Mit zunehmender Elektronik in der Musik werden Live-Gigs auch immer aufwändiger. Eine Techno-Nummer ist mit einem eh schon vorhandenen Saturn-PC und Software für wenige hundert Euro zu produzieren. Aber eine Live-Aufführung desselben würde in die Hunderttausende gehen - für Hobby-Bands schlicht unbezahlbar. Das ist dann auch eher - wie auch das von Nobieesd angesprochene "Doktorspiele" - Party- und Disco-Musik. Das Zeug wird in erster Linie von DJ's aufgelegt. Wenn aber mit Plattenaufnahmen kein Geld mehr zu machen ist, haben die Produzenten kein Geld mehr, weil Plattenverkäufe die einzige Vertriebsmöglichkeit ist, und den DJ's fehlt infolge dessen dann auch das Futter.

Bei Rock, Funk, Jazz, Latin usw. mag der Ausweg über Konzerte ja noch gehen. Aber für Hip Hop, Dance, Techno, Ambient usw. fällt mir echt keine Lösung ein.

DJ Nameless
 

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