... verdienen Künstler irgentwann nurnoch an Liveauftritten und gar nicht mehr für die Songs an sich, welche eigentlich viel mehr Arbeit bedeuten. Heute kann kaum jemand zwischen 10 und 20(sag ich jetzt einfach mal) noch verstehen, wieso man sich CDs kaufen sollte, den Inhalt kriegt man ja auch kostenlos, illegal aus dem Netz.
Ich will ja nix gegen deine Moralpredigt sagen, da ist sowieso immer schwer gegen zu argumentieren, aber die Aussage ist doch eher knuffelig.
Als könnten ein erstzunehmender Anteil an Künstlern von CDs leben. Kleines Rechenbeispiel: Laut Wikipedia (muss nicht 100% wahr sein, aber die angegebenen Größenordnungen werden schon stimmen) erhält ein Künstler 7% des Verkaufserlöses, wenn man davon ausgeht dass der Künstler gleichzeitig Komponist ist und weitere Zahlungen des Labels dazurechnet geht man von einer Beteildigung von 15% aus.
Wikipedia - Ökonomie der Audio CD
Unser Beispiel soll mal die normale Rock/Metalband in Standardbesetzung sein, gehen wir von 5 Personen aus. Diese wollen aus den CD Verkäufen wenigstens ein ordenliches Facharbeitergehalt haben, sagen wir mal 35 Kilo Euro vor Steuer pro Jahr.
Das macht mal fünf macht 175 Kilo Euro pro Jahr. Diese Band bringt alle zwei Jahre ein Album raus und bekommt weil sie ein nettes Label hat auch die vollen 15% am Ladenpreis. CDs in diesem Bereich werden meist mit der Zeit günstiger, werden also nicht über die komplette Verkaufsperiode zum Maximalpreis verkauft. Ältere CDs gehen oft auf 10-12 Euro runter. Nehmen wir einen Durchschnittspreis von 14 Euro, was wiederum einen Bandanteil von 2 Euro und 10 Cent ausmacht. Um also das Gehalt für zwei Jahre zu sichern muss die CD sich gut 167 Tausend mal verkaufen.
Wenn man von Verkaufszahlenschwankungen ausgeht hätten die CDs dieser Band immer Gold (100.000 verkaufte Einheiten) und hin und wieder Platin (200.000 verkaufte Einheiten). Welche Band verkauft so gut? Ein paar ganz wenige verkaufen überhaupt mal so viel, und selbst Genregrößen wie Kreator kommen nicht im Entferntesten in diese Regionen.
Wenn man jetzt den deutlich mehr verkaufenden Popstar anschaut, so muss man gegenrechnen dass dieser selten die Anteile aus dem Kompositionen bekommt und selten mehr als ein ode zwei Alben lang erfolgreich ist.
Und dann hat man wohlgemerkt ein Gehalt das andere mit Lehre und 40 Stunden Woche sicher (!) und garantiert über längere Zeit inklusive Kündigungsschutz haben.
Nimmt man nun die wirklichen Verkaufzahlen an, so könnte man heulen, davon könnte man sich höchstens hin und wieder ne neue Gitarre leisten.
So sollte ersichtlich sein, dass nicht erst seit Internetdownloads nur ein vernachlässigbar kleiner Anteil der Musiker von CD Verkäufen lebt und dass die ihr Geld aus anderen Kanälen erhalten. Und macht verständlich, dass einige Künstler es gut finden, wenn ihre Musik illegal gezogen wird, wenn dann mehr Leute auf die Konzerte kommen.
Mit dem obigen Rechenbeispiel erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit, es sind sicher noch tausend Faktoren im Spiel, die nicht beachtet wurden. Es dient einzig und allein dazu, die Größenordnungen abschätzen zu können.