Letzendlich braucht man auch nicht wirklich 5-8 unterschiedlich gut klingende Ampsounds. Letzendlich sucht man doch den einen guten Sound, der einen antörnt und bastelt sich fast alle Presets damit.
So bzw. so ähnlich sieht's bei mir auch aus. Mein Amp für's kleine Besteck, ein Laney LC50, hat nur zwei Kanäle, damit kann ich aber meistens alle benötigten Sounds realisieren. Der cleane Kanal ist, man lese und staune, für cleane Sounds da, ich kann den aber auch etwas anblasen, mit dem ein oder anderen Booster/Zerrer aus'm GT-10. Klingt dann immer noch sehr nach dem Amp, nicht nach Digitalkram. Und der Zerrkanal ist mittelzerrig eingestellt (also ein etwas deutlicherer Crunch). Den kann ich dann halt auch boosten - und eben auch cutten, wenn's etwas weniger sein darf.
Wenn die Sounds mal ganz deutlich anders sein sollen, muss halt ein EQ ran.
Über mangelnde Flexibilität hat sich auch bei diesem kleinen Setup noch nie jemand beschwert.
Für größere Sachen habe ich 'n Boogie MKIV, da geht's in Sachen Soundgestaltung aber auch nicht anders als mit dem Laney vonstatten, ich habe halt nur einen Kanal mehr, den nehme ich dann explizit für gezerrte Leadsounds.
Was mit dem Boogie allerdings super ist (und deshalb bin ich ja zumindest potentiell an sowas wie dem DT50 interessiert), das ist die variable Endstufenschaltung. Die ist aber, bis auf die Class AB / SimulClass Geschichte nicht in die Programmierbarkeit einbeziehbar, ist mir aber auch egal, weil ich den Kram eher benutze, um den Sound für einen bestimmten Job anzupassen. Das klappt auch wirklich super. Wenn's rockiger sein darf, kommt Class A/B zum Einsatz, dann laufen nämlich nur die EL34 Röhren, für bluesigeres Zeugs bietet sich Triode an und wenn's generell sehr leise sein muss, dann kann man da manchmal wunderbare Ergebnisse per "Tweed Power" erzielen. Die Kombinationen sind natürlich auch bisweilen am Start.
band-olero: Ich muss gestehen, dass ich von vielen dieser Covermucker nicht allzu Gutes sagen kann. Da wird dann Soundfetischismus ohne Ende betrieben, aber im Endeffekt hapert's oft genau an einer Sache, nämlich dem eigenen Spiel. Und das ist, besonders bei Sachen wie AC/DC, deutlich wichtiger als der Sound. Auch habe ich schon oft, obwohl tierisches Equipment vorhanden war, vollkommen üble Sounds gehört. Um bei AC/DC zu bleiben; da hört man oftmals die guten alten Riffs mit vollkommen "falschem" Sound vorgetragen, obwohl das Equipment stimmt. Zu viel Zerre ist sehr häufig ein Hauptgrund, weshalb es dann doch nicht so wie bei Malcolm klingt. Etc. pp.
Generell halte ich 100% authentische Sounds für vollkommen überbewertet. Braucht man vielleicht mal im Studio, oder dann, wenn ich in einer Coverband spiele, die explizit Zeug von einer/einem Band/Künstler covert. Ansonsten kommt man auch immer anders gut zurecht.
Gruß
Sascha