Lautstärkefaktoren von Amps

  • Ersteller SickSoul
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Wenn ich schon dabei bin, muss man das nur noch zu den Watt eines Verstärkers in Beziehung setzen, sprich: wieviel Lautstärke pro Watt:

Schickt man eine bestimmte Leistung in eine Lautsprecherbox, so kann die eine 10 mal lauter (physikalisch) oder in etwa doppelt so laut (psychoakustisch) sein als die andere.

Woher kommt das?
Zum einen kann die Frequenzweiche, sofern vorhanden, manche Treiber ausbremsen, um den Frequenzgang auf dem Level des Treibers mit dem niedrigsten Wirkungsgrad konstant zu halten.

Lautsprecherchassis haben unterschiedliche Wirkungsgrade, sprich, wieviel Leistung sie brauchen um einen gewissen Schalldruck zu erreichen. Das hängt von der Geometrie, der Sicke, dem Gewicht der Membran etc. ab.

Das wird dann auch beeinflusst durch die Einbaulage des Chassis. Sitzt das Chassis in einer kleineren, womöglich geschlossenen Box, dann übt die mehr Gegendruck aus, der Wirkungsgrad geht runter. Wird dagegen durch ein Horn oder eine andere Form von Resonator eine Resonanz erzeugt, geht der Wirkungsgrad extrem noch. Resonatoren haben allerdings immer 2 Nachteile:
a) Die Resonanz ist auf eine Frequenz gelegt, der Frequenzgang wird verbogen (Überhöhung)
b) das Impulsverhalten wird beeinflusst, sprich die Membran schwingt nach. Mag gewünscht sein, oft ist es das aber nicht. Zeigt sich durch einen schwammigen Klang, keine 'Kicks' möglich.

Beispiele für solche Resonanzen sind alle nicht geschlossenen Boxen (Bassreflex, Horn...)

Hoher Wirkungsgrad und gutes Impulsverhalten sind normal nicht gut vereinbar.

Als letztes kommt dann noch die Richtwirkung ins Spiel, die bei einem Gitarrenamp aber sicher eine untergeordnete Rolle spielt:
Richte ich den Schall mit einer engen Keule in eine Richtung, kommt da natürlich mehr an. Wenn ich den Schall kugelförmig in alle Richtungen abstrahle, braucht man mehr Leistung um an einem Punkt in derselben Entfernung eine bestimmte Lautstärke zu erreichen. Allerdings kann man Schall erst ab einer bestimmten Frequenz so 'lenken'. Man braucht dazu immer eine Schallaustrittsöffnung, die ein vielfaches der Wellenlänge hat. Bei 10 kHz (= 3 cm Wellenlänge) kein Problem, aber bei 100 Hz (= 3m) bräuchte man schon ein massives Line Array von 10x10m oder mehr. Deswegen brauchen auch Hochtöner in Boxen mit Richtwirkung normal weniger leisten, die Richtwirkung nimmt mit der Frequenz aber stark ab.

Das alles zusammen gibt dann den Wirkungsgrad der Box.
Normal wird diese Größe in dB/Watt (1m) angegeben.
Also: 1 Watt rein und in 1m Abstand vor der Box gemessen.
Irgendwelche Schwachköpfe messen inzwischen 'half space', also wenn eine Seite der Box von einer Wand begrenzt wird, die den Schall reflektiert. Da kann man dann getrost 3 dB abziehen, um den richtigen Wert zu bekommen.

Wenn eine Box nun 3dB/Watt mehr schafft, ist sie physikalisch doppelt so effektiv bzw. laut wie die andere, schafft eine 10db/Watt mehr, ist sie es subjektiv (psychoakustisch).

Somit sollten alle 'Lautstärkefaktoren' von Boxen erklärt sein.
Zuerst:
-> Was schick ich für einen Klang in den Amp, mehr Bässe, mehr Höhen etc...
-> Wieviel Leistung hat mein Amp?
-> Wie wird der Klang psychoakustisch wahrgenommen, wenn der Amp verzerrt? Ist es ein Wohlklang (gerade harmonische) oder eher zu vermeiden. Wirkt er dadurch lauter?
-> Wieviel Wirkungsgrad haben die Chassis?
-> Wieviel hole ich durch Resonanzen der Box heraus (Wirkungsgrad, Impulsverhalten und Frequenzgang der Box)?
-> Welche Richtwirkung habe ich auf den Zuhörer?
-> Welchen Abstand habe ich zum Zuhörer?
-> in wie fern nutze ich Reflektionen (geschlossener Raum)?
-> In wie fern hat der Raum Resonanzen, was für Materialien sind an den Wänden und wie gut reflektieren die?
-> Wie viel Zischauer hab ich im Raum und wie stark dämpfen die (und mit welchem Frequenzgang)?
-> Bei welcher Lautstärke bin ich beim Zuhörer, was hat das Gehör da für einen Frequenzgang und wie laut nimmt der es deswegen wahr (abhängig davon mit welchen Frequenzen ich den Zuhörer beschalle)?

Wenn ich noch was vergessen hab, bitte posten...
 
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Corvus schrieb:
@Carl

Danke!!!

gruß Corvus :rock:

Muss mich noch mal korrigieren, war nicht ganz richtig:
Bevor man Phon in Sone umrechnet, muss man erst mal Schalldruck un Phon umrechnen. Hier spielt die Frequenzabhängigkeit des Gehörs rein, nur bei 1kHz sind Schalldruck und Phon identisch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Akustik_db2phon.jpg
Also um die Lautheit deines Lüfters zu bestimmen müsste man das Spektrum des Schalls des Lüfters kennen und mit der Frequenzgangkurve aus dem Link oben multiplizieren, dann drüber integrieren...
Im Endeffekt passte das schon, aber genau war es nicht. Bei Tiefbass z.B. würde die Sache wieder anders aussehen... Das ist dann auch noch von der Absolutlautstärke abhängig etc.
Das Ohr ist nun mal recht komplex und eigentlich faszinierend (kann Signale wahrnehmen, die ein millionstel schwächer sind als das, was es kurzzeitig verträgt), und lässt sich nicht mit einer Faustformel berechnen.
Genauso wie es die ideale Lautsprecherbox nicht gibt, ist auch jedes Ohr einzigartig und anders.
All diese Kurven basieren auch auf subjektiven Empfindungen von Testpersonen. Wie will man auch ein Ohr ausmessen?
 
@Carl: Außer AX84 und dem ganz kleinen Zeug (also echtes Class A) arbeitet die breite Masse der Amps im Gegentakt. Und die machen auch k3,k5,k7, auch mit Röhren.
 
OneStone schrieb:
@Carl: Außer AX84 und dem ganz kleinen Zeug (also echtes Class A) arbeitet die breite Masse der Amps im Gegentakt. Und die machen auch k3,k5,k7, auch mit Röhren.

Ich weis, machen die, und zusätzlich dürfte meist die Rückkopplung im, wenn überhaupt, geschlossenen Regelkreis schwächer sein und dadurch kommen die Verzerrungen der class-A Vorstufe stärker zum tragen.
Klingt halt einfach anders ;) ...
 
Klasse Thread !!!!!
Vielen Dank für mehr Durchblick. Bei den mathematischen Teilen und Zusatzzuschriften schalte ich irgendwann ab.
Mich interessiert dann auch eher die Sache mit den Lautsprechern. Das werde ich mal ganz praktisch bei mir ausprobieren: ich habe ein Marshall 50 Watt Topteil, eine Marshall-Combo mit 2 x 12" - Speakern (von denen ich nur die Speaker nutze) und einen Brüllwürfel mit 4 x 12" -Speakern. Also lasse ich das Top-Teil mal über 2 Speaker, dann über 4 Speaker und mal über 6 Speaker laufen. Und dann schalte ich mal meine Ohren ein und berichte.
Aber eine Frage habe ich doch: Jeder Speaker hat doch einen Widerstand (gemessen in ohm), die sich - mal laienhaft ausgedrückt - der Endstufe entgegenstellen. Da müßte doch bei gleicher Ohmzahl mehr Lautsprecher auch mehr Widerstand ergeben, oder? Ich weiß, dass man die in Reihe schalten kann: dann erhöht sich doch die ohm-Zahl nicht, oder?
Das soll allerdings auch Auswirkungen zumindest auf den Klang haben, ob man die Speaker in Reihe schaltet oder nicht.

Aber erst mal:
Herzlichen Dank,
wunderbarer Thread,

Uwe
 
Uwe Schmitter schrieb:
Klasse Thread !!!!!
Vielen Dank für mehr Durchblick. Bei den mathematischen Teilen und Zusatzzuschriften schalte ich irgendwann ab.
Mich interessiert dann auch eher die Sache mit den Lautsprechern. Das werde ich mal ganz praktisch bei mir ausprobieren: ich habe ein Marshall 50 Watt Topteil, eine Marshall-Combo mit 2 x 12" - Speakern (von denen ich nur die Speaker nutze) und einen Brüllwürfel mit 4 x 12" -Speakern. Also lasse ich das Top-Teil mal über 2 Speaker, dann über 4 Speaker und mal über 6 Speaker laufen. Und dann schalte ich mal meine Ohren ein und berichte.
Aber eine Frage habe ich doch: Jeder Speaker hat doch einen Widerstand (gemessen in ohm), die sich - mal laienhaft ausgedrückt - der Endstufe entgegenstellen. Da müßte doch bei gleicher Ohmzahl mehr Lautsprecher auch mehr Widerstand ergeben, oder? Ich weiß, dass man die in Reihe schalten kann: dann erhöht sich doch die ohm-Zahl nicht, oder?
Das soll allerdings auch Auswirkungen zumindest auf den Klang haben, ob man die Speaker in Reihe schaltet oder nicht.

Aber erst mal:
Herzlichen Dank,
wunderbarer Thread,

Uwe

a) so einfach funktioniert das nicht
b) Vorsicht, dass du dir nicht den Amp schiesst!

Zum einen haben verschiedene Lautsprecher, wenn nicht Gehäuse und Treiber völlig identisch sind, verschiedene Wirkungsgrade. Kann also sein, dass die Brüllwürfel von Haus aus deutlich leiser sind.

Wenn du Lautsprecher parallel schliesst, dann nimmt die Impedanz ab (zwei mal 8 Ohm parallel -> 4 Ohm, 8 und 4 Ohm parallel -> 3,2 Ohm...). Da die Endstufe eine Spannung ausgibt, nimmt der Strom zu, je weniger Impedanz man dran anschliesst. Sprich: die Endstufe muss mehr Leistung bringen! Kann sein, wenn du zu viel anschliesst, dass sie dir abraucht. Und ja, je kleiner die Impedanz ist desto mehr geht die Endstufe 'in die Knie' und verzerrt mehr, der Klang wird schlechter.
Wenn die die Lautsprecher in Reihe schaltest, dann addieren sich die Widerstände (8 und 4 Ohm -> 12 Ohm). Die Leistung nimmt dann ab, die Boxen werden leiser.

Ich denk mal, dein kleiner Versuch wird so nicht funktionieren, lass es lieber.
 
Carl schrieb:
a) so einfach funktioniert das nicht
b) Vorsicht, dass du dir nicht den Amp schiesst!

Zum einen haben verschiedene Lautsprecher, wenn nicht Gehäuse und Treiber völlig identisch sind, verschiedene Wirkungsgrade. Kann also sein, dass die Brüllwürfel von Haus aus deutlich leiser sind.

Wenn du Lautsprecher parallel schliesst, dann nimmt die Impedanz ab (zwei mal 8 Ohm parallel -> 4 Ohm, 8 und 4 Ohm parallel -> 3,2 Ohm...). Da die Endstufe eine Spannung ausgibt, nimmt der Strom zu, je weniger Impedanz man dran anschliesst. Sprich: die Endstufe muss mehr Leistung bringen! Kann sein, wenn du zu viel anschliesst, dass sie dir abraucht. Und ja, je kleiner die Impedanz ist desto mehr geht die Endstufe 'in die Knie' und verzerrt mehr, der Klang wird schlechter.
Wenn die die Lautsprecher in Reihe schaltest, dann addieren sich die Widerstände (8 und 4 Ohm -> 12 Ohm). Die Leistung nimmt dann ab, die Boxen werden leiser.

Ich denk mal, dein kleiner Versuch wird so nicht funktionieren, lass es lieber.

Carl,
vielen Dank für die Hinweise! :)
Habe ich Dich (und andere) da richtig verstanden: Mehr Speaker parallel geschaltet, reduziert die Impedanz und erhöht die Anforderungen an die Endstufe > sie muss mehr Leistung bringen. Auf der anderen Seite erhöhen mehr Speaker den Schalldruck, da mehr Speaker mehr Luft bewegen. Und die Bewegung der Luft ist dann das, was man hört.
Zu meinem Experiment: Verstehe ich Dich da richtig: Ich sollte darauf achten, in keinem Fall unter 4 ohm zu kommen, weil sonst die Endstufe abrauchen kann? Ich habe schon mal alternativ die beiden Speaker vom Marshall und den Brüllwürfel mit den 4 Speakern angeschlossen. Habe da natürlich beim Anschluß auf die ohm-Zahl geachtet. Das mit den 6 Speakern werde ich erst mal lassen und erst machen, wenn ich das genauer auf der Reihe habe, wie ich die anschliessen kann, ohne dass mein Verstärker abraucht.
 
Uwe Schmitter schrieb:
Carl,
vielen Dank für die Hinweise! :)
Habe ich Dich (und andere) da richtig verstanden: Mehr Speaker parallel geschaltet, reduziert die Impedanz und erhöht die Anforderungen an die Endstufe > sie muss mehr Leistung bringen. Auf der anderen Seite erhöhen mehr Speaker den Schalldruck, da mehr Speaker mehr Luft bewegen. Und die Bewegung der Luft ist dann das, was man hört.
Zu meinem Experiment: Verstehe ich Dich da richtig: Ich sollte darauf achten, in keinem Fall unter 4 ohm zu kommen, weil sonst die Endstufe abrauchen kann? Ich habe schon mal alternativ die beiden Speaker vom Marshall und den Brüllwürfel mit den 4 Speakern angeschlossen. Habe da natürlich beim Anschluß auf die ohm-Zahl geachtet. Das mit den 6 Speakern werde ich erst mal lassen und erst machen, wenn ich das genauer auf der Reihe habe, wie ich die anschliessen kann, ohne dass mein Verstärker abraucht.

Ich weis nicht, was der Amp den du hast so packt, da hilft nur ein Blick ins Manual.
Ansonsten noch der Hinweis: Lautsprecher haben verschiedene Hinweise. Ein Lautsprecher kann bei gleicher aufgenommener Leistung und Impedanz auch nur 1/4 so laut sein wie ein anderer. Ist von der Bauart und dem Gehäuse abhängig.
Ohne exakt baugleiche Boxen bringt dein Vergleich nix.
 
Ja, Transistorverstärker sind, wenn sie gut konstruiert sind, dauerkurzschlussfest, wenn du das mit einem Röhrenverstärker machst, also die zu niederohmig belastet und den an der Leistungsgrenze fährst, dann kann sowas passieren:

glow_1_2_better_colors.jpg


Das halten die vielleich 20-30sec aus, dann machts bumm und du bist viele Euros los.
Ich habe jetzt nicht nachgelesen, ob es sich um einen Röhrenverstärker handelt, aber der Thread ist ja generell, daher warne ich auch mal generell.

Edit: Die Farbe stimmt schon so...das ist kein Fake.
 
Mann, ich les mir diesen thread bestimt zum 5. mal durch und bin immerweider fasziniert davon, vorallem den ersten post von SickSoul :great:

einfach toll!!:rolleyes:
 
OneStone schrieb:
Ja, Transistorverstärker sind, wenn sie gut konstruiert sind, dauerkurzschlussfest, wenn du das mit einem Röhrenverstärker machst, also die zu niederohmig belastet und den an der Leistungsgrenze fährst, dann kann sowas passieren:
Das halten die vielleich 20-30sec aus, dann machts bumm und du bist viele Euros los.
Ich habe jetzt nicht nachgelesen, ob es sich um einen Röhrenverstärker handelt, aber der Thread ist ja generell, daher warne ich auch mal generell.

Edit: Die Farbe stimmt schon so...das ist kein Fake.

Wasn so schlimm daran? :D

Sieht doch schön aus...
 
ich glaube ich finde den Thread auch toll- nur versteh ich die ganzen Rechnungen nicht :(
Was nicht heißen soll, dass es schlecht erklärt ist- ich denke es ist (zumindest für mich) ZU gut erklärt...
Also das Röhrenamps mehr Eier haben als Transistoramps hab ich verstanden- wieviel mehr nicht ganz, aber das ist ja nicht vorrangig...
Ich habe einen (mittlerweile) elf Jahre alten Transistoramp, bin eigentlich ziemlich zufrieden... Ich weiß, dass Röhren für Rock/ Hardrock besser geeignet sind...
Ich spiel zwar in keiner Band, aber braucht man, wenn man in einer Band spielt eigentlich einen Half/Fullstack oder werden die (bei Konzerten) normalerweise sowieso mit Mikros abgenommen- so, dass ich im Prinzip auch einen guten Combo spielen könnte der allein klarerweise den Club nicht beschallen könnte?
Was haltet ihr von Hybridamps? Zum Beispiel von DEM HIER oder DEM HIER (im Gegensatz zum ersten NICHT Stereo, aber die Produktbeschreibung ist besser)
Sollten das zu schlimme Nerdfragen sein- bitte nicht steinigen- bin halt wirklich kein Ampspezialist... Würd ich aber gern werden und so muss man ja fragen :redface:
liebe Grüße
 
Das Wort "besser" verbitte ich mir :D .

Das gibts nicht....

Ist alles subjektiv. Und du hast Recht, dass in den meisten Fällen der Amp noch über die Anlage(PA) abgenommen wird.
Daher könnte man rein theoretisch auch nur ein Combo nehmen.So wie die 2 Combos die du gezeigt hast.

Aber so eine Frage bitte nicht hier in DEM Thread. Les dir ma ein paar Kauf-Threads ausm Amp Forum durch, dann weißt du mehr.
 
Hab gestern meinen Powerball (100w) bei Bandproben das erste mal verwendet. Interessant: Der Screamer (50w) war lauter.

Während der Mastervolume Regler beim Screamer immer auf mehr oder weniger 50% war, ist der beim Powerball auf knappen 75% - die Vorstufenlautstärken waren bei beiden immer auf 12 Uhr.

:)
 
In einem Thread ging es gerade um die Lausträke eines Combo solo und an einer 4x12er.

@Sicksoul:
Im ersten Post führst du ja das Beispiel ja durch die Anzahl der Speaker an und vergleichst es mit Leuten. Das erscheint mir nicht ganz logisch.
Wenn ich eine Combo mit sagen wir 50W habe und diese an eine Box mit 240W anschließe, so kann die Box doch nicht mehr abgeben, als sie bekommt (50W vom Combo). Vergleich ich das nun mit den Leuten, so bringt aber jeder Mensch der dazu kommt ja weitere Energie mit sich, wodurch sich die Gesamtleistung erhöht. Wenn ich es vergleichen würde, müsst ich dann doch quasi mehrere Amps in Reihe anschließen (ist zwar technisch nicht möglich, spielt jetzt aber keine Rolle). Denn damit erhöht sich ja die Energie die ich die Box stecke, so wie sich die Energie erhöht wenn ein weiterer Mensch dazu kommt und klatscht.
Ein Speaker verstärkt das Signal ja nicht (oder doch?), sondern gibt es nur weiter.
Viel entscheidender ist doch der Wirkungsgrad des Speakers bei dieser ganzen Geschichte. Hab ich eine Combo mit einem Speaker, der einen hohen Wirkunsgrad hat, so ist dieser doch lauter, als eine 4x12er mit Speakern, die einen schlecht Wirkungsgrad haben. Klar ist, dass eine 4x12er durch mehr Speaker, mehr Luft verschiebt und damit mehr Druck bringt. Aber Druck ist ja nicht gleich Lautstärke?!

Mach ich bei der ganzen Sache einen Denkfehler und kann mir da jemand auf die Sprünge helfen? :confused:
 
SickSoul schrieb:
Wenn einer jetzt klatscht und "Hey!" schreit, hört man das 3 Meter weiter nicht mehr. Wenn 10000 Leute im Takt mit klatschen und "Hey!" rufen, hört man das bis auf die Straße vor der Halle
Ich habe versucht da eine Abstufung der Leistung reinzubekommen durch schreien und rufen.
Nen Schrei hat für mich mehr leistung (50 watt) als ein Ruf (12,5 Watt), der aber von mehrere kommt (4 Leute x 12,5 Watt -> 50 watt). Scheint irgendwie nicht so aufgefallen zu sein, kam nämlich schon mal hier im Thread.

MfG

PS: Die wattzahlen hier sind jetzt einfach mal total an der nase herbeigezogen ;)
 
SickSoul schrieb:
Ich habe versucht da eine Abstufung der Leistung reinzubekommen durch schreien und rufen.
Nen Schrei hat für mich mehr leistung (50 watt) als ein Ruf (12,5 Watt), der aber von mehrere kommt (4 Leute x 12,5 Watt -> 50 watt). Scheint irgendwie nicht so aufgefallen zu sein, kam nämlich schon mal hier im Thread.

MfG

PS: Die wattzahlen hier sind jetzt einfach mal total an der nase herbeigezogen ;)

Das hab ich jetzt zwar verstanden, bringt mich aber in meiner Überlegung irgendwie nicht so sehr weiter. Könntest du da vielleicht dirkekt Stellung zu nehmen? :)
 
Das beispiel mit den schreienden/rufenden Menschen ist ähnlich wie das mit dem Combo über einen oder 4 Lautsprecher. Die vier rufenden Leute haben zusammen die gleiche Leistung wie der eine schreiende Typ. Allerdings bewegen sie zusammen mehr luft, da die Fläche von 4 Mündern größer ist, als die von einem (meine Güte klingt das bescheuert :D) und genau so ist es mit dem Amp. Der eine Speaker ist für sich zwar lauter wenn er die 50 Watt alleine bekommt (gehen wir mal davon aus, dass im Combo und der Box baugleiche Speaker sind -> gleicher Wirkunsgrad), aber die 4 Speaker zusammen sind lauter als der eine, obwohl sie ja jeweils nur ein viertel der Leistung abbekommen. Die Membranfläche wird aber auch vervierfacht und das bringt einfach mehr an Lautstärke.
Wenn jetzt noch Speaker mit anderem Wirkungsgrad verwendet werden, dann ist die Box viel lauter bzw nicht wirklich viel lauter (je nachdem ob im Combo oder in der Box der Speaker mit höherem Wirkungsgrad sitzt)...
Hat dir das jetzt weitergeholfen? :)
 
SickSoul schrieb:
Das beispiel mit den schreienden/rufenden Menschen ist ähnlich wie das mit dem Combo über einen oder 4 Lautsprecher. Die vier rufenden Leute haben zusammen die gleiche Leistung wie der eine schreiende Typ. Allerdings bewegen sie zusammen mehr luft, da die Fläche von 4 Mündern größer ist, als die von einem (meine Güte klingt das bescheuert :D) und genau so ist es mit dem Amp. Der eine Speaker ist für sich zwar lauter wenn er die 50 Watt alleine bekommt (gehen wir mal davon aus, dass im Combo und der Box baugleiche Speaker sind -> gleicher Wirkunsgrad), aber die 4 Speaker zusammen sind lauter als der eine, obwohl sie ja jeweils nur ein viertel der Leistung abbekommen. Die Membranfläche wird aber auch vervierfacht und das bringt einfach mehr an Lautstärke.
Wenn jetzt noch Speaker mit anderem Wirkungsgrad verwendet werden, dann ist die Box viel lauter bzw nicht wirklich viel lauter (je nachdem ob im Combo oder in der Box der Speaker mit höherem Wirkungsgrad sitzt)...
Hat dir das jetzt weitergeholfen? :)

Jetzt versteh ich dein Beispiel und auch was du sagen willst :), aber warum es durch mehr Membranfläche lauter? Fülliger und mehr Druck, ja! Aber warum lauter???
Irgendwie will das net in mein Köpfchen! :rolleyes: :D
 
Mal ein etwas weiter her geholtes Beispiel:
Du warst bestimmt schon mal in nem Schwimmbad mit so einer Wellenmaschiene, oder? So weit ich weiß sind da unter der Wasseroberfläche Wände die sich - und damit das Wasser vor ihnen - bewegen. Die bewegen sich nicht wirklich schnell, aber sie bewegen eine tierisch große Masse an Wasser und dadurch enstehen Wellen.
Ein Mensch, der mit seiner Hand das Wasser schnell(-er als diese Wellenmaschiene) vor sich herschiebt ist nix dagegen. Es spritzt vielleicht ein bisschen - Jippijaijey! - aber ne Welle ist was anderes.
Den Unterschied macht die Masse. Bei einem Speaker bewegt sich nicht so viel Luft, wie bei 4 Speakern. Selbst wenn jeder dieser 4 Speaker die Luft nicht so stark bewegt wie der einzelne, so bewegt sich trotzdem mehr Luft.
Vor allem müsste das in etwas Entfernung auffallen. Die Wellen im Schwimmbad laufen die Ganze Länge des Schwimmbads entlang und werden dabei nur langsam Schwächer bis sie sich brechen aber von den Spritzern, die ein Mensch da zustande bringt kommt kaum einer weiter als 2 Meter.
Der eine Speaker bringt die Luft in seiner unmittlebaren Nähe sehr stark (laut) zum schwingen, aber in ein paar metern Entfernung schwingt die Luft nicht mehr sehr stark, da dafür einfach die Masse fehlt. Die 4 Speaker bringen die Luft zwar nicht so stark zum Schwingen, haben dafür aber mehr Kraft zusammen und die Schwingungsstärke lässt nur langsam nach. Deshalb ist es in ein wenig Entfernung immernoch lauter. Du stehst beim klampfen ja auch nicht mit deinem Ohr direkt vor der Membran ;)

MfG
 
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