Larry Grohmann Amps - Bilder!!

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ich finde bis jetzt im grunde alle argumente von MeinAnderesIch vernünftig, aber selbst da finde ich es doch leicht übertrieben.
ich arbeite und habe auch schon sehr viel mit holz gearbeitet.
angefangen bei kisten bis zur holztreppe und dachstuhl kann ich alles und habe es auch schon gemacht.
ein ampgehäuse mit zinken und mm genau baut man locker, aber sowas von locker an einem arbeitstag.was ich da an besonderen werkzeugen brauchen könnte weiß ich jetzt nicht.
jeder vernünftige schreiner hat eine oberfräse, stichsäge,bandsäge und nutfräse.so etwas wie dickenhobel und abrichte zähle ich garnicht auf.ein schreiner der solches werkzeug nicht hat, ist vieles aber kein schreiner ;)
die schablonen einmal angefertigt geht das ab wie nix.

Dazu kann ich Dir nur das hier als Quelle anbieten:

http://www.grandguitars.de/inhalte/grand_amplifiers/Larry.php

In diesem Auszug steht, daß dieses Werkzeug zur Ausführung von exakt diesem Gehäuseradius benötigt wurde. Weswegen es genau gemacht wurde, hat er mir mal erzählt, hab es aber vergessen.

Jetzt kann man natürlich hergehen und sagen: da wäre schon mal "Sparpotentia"l. Aber es wäre schade drum, wenn man durch Einsparungen ein so stimmiges Gesamtkonzept rasieren würde. Und das Gehäuse ist richtig schnittig, kein so plumper Kasten.

Aber letztendlich ist es seine Kreation und es stecken seine Vorstellungen darin. Vielleicht hätte es für den gewöhnlichen Gitarristen auch ein Trafo aus hiesigen Gefilden getan oder Röhren von TAD. Aber das entsprach eben nicht den Vorstellungen des Chefs.

Letztendlich haben die Mehrpreise gegenüber Standardware auch einen Anstieg der Materialkosten zu verantworten. Aber so ist das Leben: für die letzten 10% "Mehrleistung" zahlt man einen großen Anteil des Budgets.

wenn man jetzt die 100stunden auf alle arbeiten verteilt. dann wird es mir schon klarer. ein gehäuse ist schnell gebaut, aber das beziehen dauert sicher vergleichsweise ewig.

Und ist ne Scheißarbeit...
 
100 Stunden halte ich für absolut realistisch wenn ich so in meinen amp reinschau ;) .
So viel bräuchte ich um alleine(!) 20 Paar schuhe zu machen. Nur dass ich mir davon dann 4 Amps in der Preisklasse kaufen könnte :D

Nur leiderleider geht der Gewinn nicht auf mich ab :D
 
und von welchem raduis reden wir hier bitte?
für mich wären das nur die kanten die eine abgerundete fase bekommen hier für brauche ich eine schablone und eine oberfräse.
dann lasse ich mir einen fräskopf machen der genau meinen gewünschten radius hat und fertig.
ich rede hier nicht von einsparungen oder ähnliches. soll larry seine amps für 15.000€ verkaufen, das würde ich larry auch gönnen.
ich will mich noch einmal wiederholen.
ich finde den amp nicht überteuert sondern frage mich eben wie es zu solchen preisen kommt.

sicher klingt das eingebildet, aber ich hab schon wirklich viel mit holz gearbeitet und am ampgehäuse kann das nicht liegen. wobei das wieder für alle amps gilt.
 
auch wenn es allgemein gehalten wurde, möchte ich hier klarstellen, dass ich nichts gegen dem preis gesagt habe.
wer es nicht glaubt soll noch einmal alles lesen ;)
mich interessiert einfach wo da der unterschied liegen soll bzw wie so ein preis zustande kommt.
auf diese frage bin ich deshalb gekommen da man ja immer wieder liest wie toll es ist , dass ampbauer XY wieder silver mica und orange drop verwendet hat.
und hier kommt wieder die sache, dass ich keine ahnung vom ampbau habe.
beim testen der kondensatoren für meine gitarren habe ich einiges durch getestet preislich war ich so ziemlich in jedem bezahlbaren bereich.
angefangen bei 0,13 cent bis ein stück für fast 30€.
ich als laie kann dann eben nicht nachvollziehen was so besonders sein soll an einem kondensator für vielleicht 4€. bei einem amp für 1500€ und mehr sollte so etwas standard sein.
oder warum die leute so begeistert sind weil die röhrensockel am gehäuse festgemacht sind.
auch das sollte standard sein und hat in meinen augen nichts mit highend zu tun sondern geiz der hersteller. mir macht keiner klar, dass dadurch ein amp um 10% teurer wird.
oder röhrensockel aus keramik.
sorry aber bei BTB bekomme ich die sockel für einen ganzen amp gerade mal für 15€ oder sagen wir mal für 20€ und das als endkunde und nicht ampbauer. usw usw.

ich finde bis jetzt im grunde alle argumente von MeinAnderesIch vernünftig, aber selbst da finde ich es doch leicht übertrieben.
ich arbeite und habe auch schon sehr viel mit holz gearbeitet.
angefangen bei kisten bis zur holztreppe und dachstuhl kann ich alles und habe es auch schon gemacht.
ein ampgehäuse mit zinken und mm genau baut man locker, aber sowas von locker an einem arbeitstag.was ich da an besonderen werkzeugen brauchen könnte weiß ich jetzt nicht.
jeder vernünftige schreiner hat eine oberfräse, stichsäge,bandsäge und nutfräse.so etwas wie dickenhobel und abrichte zähle ich garnicht auf.ein schreiner der solches werkzeug nicht hat, ist vieles aber kein schreiner ;)
die schablonen einmal angefertigt geht das ab wie nix.

wobei ich hier nicht nur über larry reden will, da darf sich ruhig jeder "ampbauer" angesprochen fühlen.

wenn man jetzt die 100stunden auf alle arbeiten verteilt. dann wird es mir schon klarer. ein gehäuse ist schnell gebaut, aber das beziehen dauert sicher vergleichsweise ewig.

Bartek, natürlich redest Du über den Preis, Wert und Gegenwert, Kostenminimierung, ect.! Ich denke man kann hier kaum die (grobmotorische) aufwendige Verschalung einer Wendeltreppe (was durchaus auch ein Kunstwerk sein kann ;)) mit der fieseligen zeit- und kostenintensiven Kleinstarbeit von High End Amp-Einzelanfertigungen vergleichen!

Diese Amp- und sonstigen Equipment-Gurus sind Ideallisten und unterliegen denselben kaufmännischen Zwängen, wie Hersteller von Massenproduktionen in sog. Industrieländern (die im weltweiten Kommerzstrom schwimmen, auch in einer ganz anderen Relation um`s Überleben kämpfen und expandieren müssen, wollen sie ihre Marktstellung überhaupt verteidigen, gescheige denn steigern). Aggressive Marktwirtschaft eben - einschließlich florierendem Spekulantentum.

Abschreibungsgeschenke, Steuervorteile, Zollerleichterungen, Lohn- und und vor allem niedrige bis geringste Lohnnebenkosten, niedrigere Material- und Produktionskosten und sonstige Deals treiben diese Gesellschaften in günstigere Produktionländer. Die Hersteller von Massenproduktionen siedeln sich seit geraumer Zeit verschärft ganz, oder zum weiterhin wachsenden Teil in Schwellenländern an. Die Finanzmärkte folgen. Globalisierung eben - kenne ich aus der Seefahrt ganz gut und da funktioniert es ja auch perfekt. Was immer man davon hält! Aber das führt vielleicht zu weit für eine Erklärung.

Einfache Rechnung: Ertrag minus Aufwand = Gewinn vor Seuer..... (und Break Even Point, usw.)

Unter diesem betriebswirtschaftlichen Aspekten und vor allem in der Relation betrachtet, wird deutlich warum solche Amps, wie Larry, Diezel, ect. teurer sein müssen. Ob angemessen, oder nicht, ist mehr Deiner subjektiven Einschätung überlassen - aber ich schätze es ist absolut okay! (Keine Ahnung, ob ich mir jemals so einen Amp leisten kann, aber darum geht es nicht.)

Jegliche Kosten werden immer auf den Verkaufpreis aufgeschlagen. Ob allein und mit Privatvermögen haftender Einzelunternehmer, oder eben Massenproduktionen als GmbH + Co. KG. (Weiß nicht, welche Geschäftsform Larry, Diezel und Co. haben.)

Aber als Einzelunternehmer fliessen z. B. auch Gratifikationen (wenn "ich mich" fleißig fand;)) Weihnachts- und meinetwegen Urlaubsgeld und ein festes oder variables Gehalt als Personalkosten in "meine" Gewinn + Verlustrechnung ein. Was ist daran falsch?

Ich finde, der Unterschied zwischen Holdings und Muttergesellschaften, die im Weltbuiseness massiv und mit großer Politik mitmischen und bei uns auf dem Arbeitsmarkt Schlachtfelder hinterlassen und einem Ideallisten als Einzelunternehmung ist mehr als deutlich!

Ich finde, es ist ein großer Gewinn, wenn wir solche Leute an Board haben und hoffentlich halten können!
 
Meine kurze Meinung einmal kundgetan - allgemein zu hohen Preisen von kleinen Herstellern;

Irgend jemand einer kleinen Manufaktur meinte mal, dass sie, wenn zu viel verkauft werden würde einfach die Preise anheben würden. Dadurch bleibt die Exklusivität erhalten und man hätte nicht zu viele Aufträge. Ich finde das absolut in Ordnung und unterstütze gerne denjenigen, der das Wissen hat und die Zeit aufbringt qualitativ Hochwertiges zu fertigen.

Derjenige, der selber etwas herstellt möchte auch daran verdienen, wer z.B. meint, man müsste am besten alles geschenkt bekommen, kann sich ja an die Chinaware halten und dann später darüber mokieren, dass es in Deutschland so wenig Arbeitsplätze/-perspektiven gibt. Wer nicht gleich auf so teure Amps, wie hier genannt zurückgreifen möchte, dem bieten sich (auch in Deutschland gefertigt) noch einige andere "Alternativen", im Grunde ist für jeden Preisbereich was da, man muss sich nur informieren.

Dort wo es Leute gibt, die bereit sind einen bestimmten Preis zu zahlen, seien es einfach nur Liebhaber von speziellen und seltenen Sachen, darf der "Produzent" doch gerne auch mehr verlangen. Es wird doch niemand gezwungen solche Dinge zu kaufen...

des weiteren - wenn nur eine Person etwas fertigt, dann opfert er nicht nur seine Zeit, sei es Arbeits- oder Freizeit, sondern muss...

- Werkzeug / Messgeräte kaufen (bei guter Qualität ganz schön teuer)
- viel Zeit aufbringen um sich Kenntnisse anzueignen und zu verfeinern
- schlau genug sein, um sich am Markt zu behaupten
- wenn es nicht nur ein Nebenjob ist auch noch das komplette Geschäftsrisiko tragen
- eine Menge Ausdauer haben um auch mal finanzielle Engpässe zu meistern
+ genug verdienen um auch noch ordentlich zu leben...keiner fertigt nur, um andere lächeln zu sehen und selber am "Krückstock" zu gehen.

Was einem Exklusivität wert ist und ob ein Preis gerechtfertigt ist, entscheidet im Falle von Amps jeder selbst und jedem sein Ohr und Portemornaie. Sachen wegen hoher Preise schlecht zu reden ist gröbster Schwachsinn.
 
Ich sehe auch überhaupt keinen Grund dafür, das sich Larry für seine Preise rechtfertigt. Es ist auch vollkommen irrelevant ob man den Amp jetzt als günstig betrachtet, im Endeffekt ist nur entscheidend das genügend Kunden den Amp für PREIS-WERT erachten.

Es ist kein Grundrecht sich jedes Luxusgut leisten zu können. Wem 5000 Euro für einen Amp zu viel erscheinen, der hat genügend Alternativen. Wer den Preis als angemessen erachten, der spart halt darauf.

Larry sagt selber, das er bereits für die nächsten Jahre ausgebucht ist. Welches Interesse sollte er haben, seine Preise zu drücken?

Klar, er könnte mehr verkaufen, und so über die Absatzmenge im Endeffekt vielleicht sogar mehr erwitschaften. Aber dann könnte er nicht mehr alles selber produzieren, bräuchte ein anderes Vertriebsnetz, müsste sich auch mehr mit eventuellen Reklamationen auseinandersetzen, die Qualität der Mitarbeiter überwachen... und noch so vieles mehr.

Er hat sich halt dazu entschieden seine Amps selber mit einem möglichst hohen Grad an Perfektion zu bauen. Wem das zu teuer ist, der hat eine große Auswahl an anderen (Serien)-Amps in fast jeder Preisklasse.

Jedwege Diskussion über die Preise ist daher im Grunde eine Frechheit.

Und nur am Rande... für mich käme es zur Zeit auch nicht in Frage soviel Geld für einen Amp auszugeben. Aber ich grolle nicht Larry nicht dafür, das es nicht sein höchstes Ziel den Amp so günstig anzubieten, das ich ihn mir sofort leisten kann. Mein Lebensglück, und auch mein musikalisches Schaffen hängen definitiv nicht von dem Besitz eines Amps in dieser Preisklasse ab. Wir reden hier schließlich nicht von Preisen für Grundnahrungsmittel.
 
Hallo Jungs, ich freue mich über die fast ausnahmslos positiven Meinungen bezüglich des oft diskutierten Themas "Larry Amps und deren Preise"! Ja, fast erstaunt bin ich sogar darüber, dass es doch einige hier gibt, die meine im Ampsektor an der oberen Grenze angesiedelten Preise in Anbetracht meiner penibel perfektionistischen Handarbeit und meines 'aus gutem Grund' bewusst nicht kosten- bzw. ertragsorientiert ausgerichteten Materialeinkaufs scheinbar problemlos nachvollziehen und verstehen können.

Mein Ziel war es zu keiner Zeit, mit möglichst wenig Aufwand, mit kostengünstigen Materialeinkauf und mit rationalisierten Fertigungsmethoden ein 'taugliches' Produkt zu kreieren, das sich dann aufgrund seines 'marktorientiert' passabel kalkulierbaren Verkaufspreises in möglichst hoher Stückzahl unters musizierende Volk vertreiben lässt! Auch hatte ich niemals die Absicht, irgendwann mal ein 'Grosser' zu werden, zu expandieren und meine Fertigungszahlen zu steigern!

Nein! Ich begann mit dem Bau meiner eigenen Amps nicht aus kommerziellen Überlegungen heraus, sondern aus dem perfektionistischen Antrieb heraus, die in meinen Augen zumeist eher unzulänglichen Amps insbesondere aus den 80-er und später auch 90-er Jahren soweit zu verändern/verbessern, dass sie 'danach' auch mir selbst gefielen.

Damit ihr mich und meine vielleicht etwas spezielle Philosophie in Bezug auf den Bau meiner Amps etwas besser verstehen könnt, möchte ich euch hier vorab erst mal einen kleinen Abriss über meine Vergangenheit geben und wie 'alles' überhaupt begann:

Ich war anfangs einfach nur ein (mittelmässiger) Gitarrist, der in diversen Bands spielte, aber vielleicht gerade aufgrund meiner spieltechnischen Mittelmässigkeit wollte ich zumindest stets den besten Sound in der Band haben. Nur konnten mir das alle seinerzeit handelsüblichen Gitarrenamps nicht bieten, sodass ich eben einfach selbst begann, an meinen Amps zu 'basteln', begleitet von einem sehr intensiven Studium einschlägiger und teils auch sehr alter Röhrenliteratur. Internet und Ampforen (wo man schnell mal jemand fragen kann) gab's damals noch nicht, also habe ich mein 'Handwerk' den harten Weg über sehr viel Trial & Error gelernt.

Anfangs – das war bereits im Jahr 1984 – wollte ich tatsächlich 'nur' meinen Amps zu einem besseren Sound verhelfen und hatte keinerlei kommerziellen Absichten, immerhin hatte ich seinerzeit als Leiter der ingolstädter Filiale eines Konstruktionsunternehmens einen sehr gut dotierten Job, nach dem sich so mancher die Finger geleckt hätte. Aber meine modifizierten Amps gefielen mehr und mehr auch anderen Leuten – und zusehends häufiger kamen diese dann auch mit ihren Marshalls, Fenders, Oranges, Vöxen, usw. zu mir und wollten, dass ich denen auch einen besseren Sound einhauche...

Einige Jahre später war dann fast meine kpl. Freizeit incl. Wochenenden damit gefüllt, Moddings an Amps anderer zu machen – mit steigender Tendenz. Auch meine Moddings wurden zusehends umfangreicher, die sich im Laufe der Zeit dann auf 2-kanalige und später sogar 3-kanalige "Moddings" mit Effektloop ausweiteten. Moddings in Anführungszeichen gesetzt, weil das dann bereits Komplettumbauten waren, die neben zusätzlichen Vorstufen-Röhrensockeln einen kpl. neuen Aufbau des gesamten Amplayouts erforderten.

Jedoch wuchs auch mein Wissen, meine Erfahrung und parallel dazu mein Perfektionismus und Anspruch an die Soundqualität und Nebengeräusch-Armut der Amps. Und ich hatte erkannt, dass die übliche Anordnung der Trafos und Röhrensockel bei handelsüblichen Amps meinen Zielen im Wege stand, mir Grenzen setzte, da für meine inzwischen sehr komplexen Schaltungen dadurch eben die Kabelwege zu den Röhrensockeln und Potentiometern/Buchsen zu lang wurden bzw. diese sich für meine Belange schlicht 'an der falschen Stelle' befanden, was klare Nachteile für perfekte Sounds bei gleichzeitig geringer Nebengeräuschentwicklung sind.

Aber damals war es nur noch ein einziger Schritt, von meinem bereits erreichten Level aus nun gleich meinen ersten kpl. eigenen Amp mit eigenem 'positionsoptimierten' Chassis zu designen, den ich dann in 1988 präsentierte. Dieser hier:

Dinosaur.89.1.jpg


Dinosaur.89.3.jpg


Und nachdem einer meiner damaligen 'Entwicklungsgehilfen', ein hervorragender Gitarrist, beim ersten Betrachten des Innenaufbaus spontan meinte: "Hey, das sieht ja aus, wie bei den alten Dinosaurieren!", wurde dieser erste Amp von mir auch 'Dinosaurier' getauft (was ich bei meinen späteren Kreationen dann einfach auf 'DINO' kürzte).

Jedoch hatte ich inzwischen keinerlei Freizeit mehr übrig, dennoch war nun zusätzlicher Bedarf an Zeit erwachsen – und der Amp- und Soundvirus hatte mich nun so unheilbar schwer infiziert, dass ich sogar kurzerhand meinen gut dotierten Job schmiss, um mich fortan nur und ausschliesslich meiner Leidenschaft widmen zu können, die ja eigentlich aus einem Hobby heraus entstanden ist.

Anfang der 90-er folgten dann einige verschiedene 3-Kanal 1HE Preamps, zwei verschieden 4-Kanal 2HE Preamps und meine eigene 2x50W 19" Stereo-Endstufe hatte ich ebenfalls parallel dazu kreiert.

Im Januar 1992 hat dann der erste 'grosse' DINO das Licht der Ampszene erblickt, der im Verlauf der folgenden Jahre vom 'Urmodell' 802 über die Modelle 812, 932, 933, 936 und 937 schliesslich zum Modell 939 mutierte, den ich erstmals 1997 auf der Musikmesse in Frankfurt der Öffentlichkeit präsentierte.

Während der gesamten 90-er Jahre hindurch habe ich stets parallel zu meinen DINOs auch weiterhin Marshall- und Fender-Komplettumbauten gemacht, aber insbesondere seit 1997 meinen DINO939 sukzessive weiterentwickelt, der sich heute trotz gleich gebliebener Modellnummer in seiner inzwischen 11. Entwicklungsstufe befindet – weshalb sich auch ein DINO939 von heute bezüglich Soundperformance nicht mehr mit einem von z.B. 2002 und absolut überhaupt nicht mehr mit einem von 1997 vergleichen lässt.

Auf mein Modell 'British Purist', das ich erst nach einer 3-jährigen Entwicklungszeit incl. ausgiebigen Transformatoren-Vergleichen von insgesamt 6 verschiedenen Herstellern als 'reif zum Präsentieren' erachtete, möchte ich hier gar nicht mehr weiter eingehen, sondern nach obigem Abschweif wieder zum Thema "Preise der Larry Amps" zurückkommen:

In die Entwicklung des ersten DINO und dessen Evolution zum ersten '939' von 1997 sind sicher zum grossen Teil meine Erfahrungen aus meinen vorherigen und parallelen 'Modding-Aktivitäten' eingeflossen. Aber in dessen Weiterentwicklung zur heutigen, aktuellen Version sind weitere hunderte von Stunden eingeflossen, die ich in keiner Weise kommerziell refinanzieren konnte, darüber hinaus noch ungezählte Proberaum- und Studiodates, sowie zahlreiche Livesessions, um dem 'Entwickelten' auch die finale Feuertaufe zu verleihen bzw. eine evtl. nötige Nachkorrektur zu verordnen.

Und ohne eine Rechtfertigung für meine Preise für nötig zu erachten, möchte ich hier einige wenige Details aus vielen kurz erwähnen, die den Unterschied eines DINO zu anderen Amps vielleicht etwas augenfälliger machen. Details zwar, die nicht allesamt in die Perfektion der Sounds eingehen, aber m. E. zu einem Amp dieser Klasse schlicht dazugehören:

- Die Chassis sind grundsätzlich aus Edelstahl gefertigt. Das hat nicht nur den Vorteil, dass sie niemals rosten können, sondern auch, dass sie daher wesentlich stabiler sind, als gewöhnliche Stahlblechchassis. Ausserdem hat Edelstahl den Vorteil der Aluchassis, dass es keine magnetischen Felder (vom Netztrafo) weiterleitet, ohne den Nachteil der Aluchassis - deren enorm hohe Wärmeleitfähigkeit und hohe Rissanfälligkeit - zu haben.

- Natürlich sind sämtliche Komponenten auf dem Chassis massiv verschraubt (mit nicht rostenden Edelstahlschrauben/-muttern). Keine auf Platinen verlötete Röhrensockel, Potentiometer, Schalter, Buchsen, usw., deren Lötstellen sich durch die stetige Vibration erst in 'kalte Lötstellen' und später in 'knackende oder gar unterbrochene Lötstellen' verwandeln können – insbesondere, wenn sich noch die Röhrensockel auf der Platine befinden, wodurch diese durch die Röhrenwärme einer stetigen Wärmedehnung & -schrumpfung unterworfen wird.

- Sämtliche Positionen der Röhrensockel, Potentiometer, Buchsen, usw. sind so optimiert, dass sich kürzeste Kabelwege zwischen diesen und den Komponenten auf dem massiven Eyelet-Board ergeben. Keine langen 'kreuz & quer' bzw. 'drunter & drüber' Leiterbahnen mit bedenklich kleinem Querschnitt und zahlreichen, unkontrollierbaren und soundbeeinflussenden Kapazitäten zueinander, die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen – auch nicht mit noch so sehr 'überzeugend formulierten' Worten der 'Platinen-Prediger'.

- Keine (computerlike) Multi-Flachbandkabel mit soundbeeinflussenden Querkapazitäten und keine Multipin-Steckverbindungen, die durch Kontaktkorrosion Knacken und Totalausfälle bewirken können. Bedenkt dabei, dass z.B. nach einem 3-Stunden Gig im Inneren des Chassis durchaus Temperaturen von 60-70°C entstehen können – und dann kommt der Amp raus hinter den Truck und steht dort 'ne Weile bei gerade -15°C Aussentemperatur. Worst case, ok! Aber das gibt Schwitzwasser im Amp – und mir ein gutes Gefühl, zu wissen, das 'da drinnen' wirklich alles massiv PTP handverlötet ist.

- Die stabilisierte Gleichspannungsheizung für sämtliche Vorstufenröhren ermöglicht es, dass Larry Amps absolut brummfrei sind, nicht das leiseste Hintergrund-Brummen ist im Betrieb zu hören!

- Die Vorstufen-Röhrensockel sind nicht aus Keramik, was durch seine Härte Vorstufenröhren zur Mikrofonie und schliesslich zum Pfeiffen anregen könnte, sondern aus (dämpfenden) Micalex – hier verwende ich nur die qualitativ sehr hochwertigen NOS-Röhrensockel aus US-Militärbeständen.

- Und natürlich sind auch die Vorstufenröhren selbst NOS! Tungsram oder Tesla (nicht JJ!) aus Fertigungen der 70-er Jahre, die dann zusätzlich noch 'arbeitsplatzspezifisch' selektiert werden. Schliesslich hat ja jede Vorstufenröhre eines Amps eine andere Aufgabe zu verrichten, was zumindest mir verbietet, bei der Bestückung des Amps einfach wahllos in den 100-er Karton zu greifen...

Und, und, und... Ach Gott, ich hör' lieber jetzt auf damit, bevor's noch ein Roman wird :D

Jedenfalls habe ich mir bisher noch nie Gedanken über irgend welche Marketingstrategien gemacht, mich weder an Marktpreisen, noch an der aktuellen Marktpolitik orientiert oder mich dadurch gar beeinflussen lassen, sondern einfach nur jeden Amp so gebaut, als würde es mein eigener, letzter persönlicher Amp in diesem Leben sein. Diesen so gebaut, dass er meinen Vorstellungen von und Anforderungen an einen Amp kompromisslos entspricht.

Bei solch einer Philosophie verbieten sich jegliche Gedanken an rationelle Fertigungstechniken oder kostenorientierten Materialeinkauf zur Ertragssteigerung ganz von selbst. Nur die bestmögliche Optimierung des Endproduktes im Sinn ergibt dann eben auch durch die aufwändige und penible Handarbeit bedingt einen 'gewissen' Preis.

Derjenige, der die Liebe und Hingabe, ja das Herzblut, das ich in die Entwicklung und den Bau meiner Amps einfliessen lasse zu schätzen weiss und natürlich auch von deren Sounds und Möglichkeiten angetan ist, der bestellt sich dann auch einen. Und ich hatte schon Studenten und Zivis, die es geschafft haben, einen Larry Amp zu bezahlen. Aber jeder muss eben neben der Frage des persönlichen Anspruchs auch die Frage nach seinen Prioritäten für sich selbst klären und entscheiden...

Erwähnenswert wäre vielleicht noch ein grosser Vorteil für die Besitzer auch 'älterer' DINOs (womit ich evtl. sogar einzigartig in der 'Herstellerriege' bin?), dass ich auf Kundenwunsch jeden früheren DINO seit 1997 auf die aktuelle Version upgraden kann, sofern der Kunde das wünscht und nicht ohnehin mit seinem DINO 'im Ist-Zustand' nach wie vor so sehr zufrieden ist, dass er ein mögliches Upgrade sogar ablehnt. Es ist also nicht wie z.B. beim Porschehändler, wo einem der smarte Verkäufer lapidar erklärt: "Verkaufen Sie doch Ihren 'alten' Porsche, wir hätten hier den neuen Carrera schon für Sie bereitstehen!"

Larry
 
Wow toller Bericht. Aber das war schon sehr mutig und gewagt einen sicheren Beruf aufzugeben, ohne die Absicherung zu haben, dass das Verstärkergeschäft so gut läuft. Aber ich würd mal sagen das hat sich gelohnt. Für dich und vor allem auch für die User ;-)

Darf man denn in Zukunft noch etwas neues erwarten? Vielleicht ein Comboverstärker, oder ein neues Top? Oder werden die beiden bestehenden Modelle als einzige Zugpferde beibehalten und immer weiterentwickelt?
Und was unterscheidet momentan die einzelnen Entwicklungsstufen der Amps von 1997 bis 2008?

Oh man ich stell schon wieder 1000 Fragen. Aber ich mein man hat ja nicht so oft die Möglichkeit einen solchen technisch versierten und erfahrenen Mann zu fragen oder :D

Gruß, Flo
 
Flöh;2914155 schrieb:
Darf man denn in Zukunft noch etwas neues erwarten?
Oh ja, da kommt gerade einiges auf die Ampwelt zu!
Aber ich möchte Larry hier nicht das Wort aus dem Mund nehmen... ;)
 
Meine kurze Meinung einmal kundgetan - allgemein zu hohen Preisen von kleinen Herstellern;

Irgend jemand einer kleinen Manufaktur meinte mal, dass sie, wenn zu viel verkauft werden würde einfach die Preise anheben würden. Dadurch bleibt die Exklusivität erhalten und man hätte nicht zu viele Aufträge. Ich finde das absolut in Ordnung und unterstütze gerne denjenigen, der das Wissen hat und die Zeit aufbringt qualitativ Hochwertiges zu fertigen.

Derjenige, der selber etwas herstellt möchte auch daran verdienen, wer z.B. meint, man müsste am besten alles geschenkt bekommen, kann sich ja an die Chinaware halten und dann später darüber mokieren, dass es in Deutschland so wenig Arbeitsplätze/-perspektiven gibt. Wer nicht gleich auf so teure Amps, wie hier genannt zurückgreifen möchte, dem bieten sich (auch in Deutschland gefertigt) noch einige andere "Alternativen", im Grunde ist für jeden Preisbereich was da, man muss sich nur informieren.

Dort wo es Leute gibt, die bereit sind einen bestimmten Preis zu zahlen, seien es einfach nur Liebhaber von speziellen und seltenen Sachen, darf der "Produzent" doch gerne auch mehr verlangen. Es wird doch niemand gezwungen solche Dinge zu kaufen...

des weiteren - wenn nur eine Person etwas fertigt, dann opfert er nicht nur seine Zeit, sei es Arbeits- oder Freizeit, sondern muss...

- Werkzeug / Messgeräte kaufen (bei guter Qualität ganz schön teuer)
- viel Zeit aufbringen um sich Kenntnisse anzueignen und zu verfeinern
- schlau genug sein, um sich am Markt zu behaupten
- wenn es nicht nur ein Nebenjob ist auch noch das komplette Geschäftsrisiko tragen
- eine Menge Ausdauer haben um auch mal finanzielle Engpässe zu meistern
+ genug verdienen um auch noch ordentlich zu leben...keiner fertigt nur, um andere lächeln zu sehen und selber am "Krückstock" zu gehen.

Was einem Exklusivität wert ist und ob ein Preis gerechtfertigt ist, entscheidet im Falle von Amps jeder selbst und jedem sein Ohr und Portemornaie. Sachen wegen hoher Preise schlecht zu reden ist gröbster Schwachsinn.

Da kann ich dir nur zustimmen. Die von dir genannten Aspekte sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man sich zu den - vergleichsweise vielleicht höheren - Preisen kleiner Hersteller äußert.

Ich denke auch, dass Leute, die sich bewusst für ein Produkt eines kleinen Herstellers entscheiden, genau wissen, warum sie dies tun und dafür auch gerne bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen. Denn als Kleinhersteller kann man aufgrund der heutigen industriellen Massenproduktionen in Fernost preislich unmöglich mit den "Großen" mithalten...

So zumindest meine persönliche Meinung und Erfahrung, als Kleinhersteller von Effektgeräten...

Gruß
 
Und ohne eine Rechtfertigung für meine Preise für nötig zu erachten, möchte ich hier einige wenige Details aus vielen kurz erwähnen, die den Unterschied eines DINO zu anderen Amps vielleicht etwas augenfälliger machen. Details zwar, die nicht allesamt in die Perfektion der Sounds eingehen, aber m. E. zu einem Amp dieser Klasse schlicht dazugehören:

- Die Chassis sind grundsätzlich aus Edelstahl gefertigt. Das hat nicht nur den Vorteil, dass sie niemals rosten können, sondern auch, dass sie daher wesentlich stabiler sind, als gewöhnliche Stahlblechchassis. Ausserdem hat Edelstahl den Vorteil der Aluchassis, dass es keine magnetischen Felder (vom Netztrafo) weiterleitet, ohne den Nachteil der Aluchassis - deren enorm hohe Wärmeleitfähigkeit und hohe Rissanfälligkeit - zu haben.

- Natürlich sind sämtliche Komponenten auf dem Chassis massiv verschraubt (mit nicht rostenden Edelstahlschrauben/-muttern). Keine auf Platinen verlötete Röhrensockel, Potentiometer, Schalter, Buchsen, usw., deren Lötstellen sich durch die stetige Vibration erst in 'kalte Lötstellen' und später in 'knackende oder gar unterbrochene Lötstellen' verwandeln können – insbesondere, wenn sich noch die Röhrensockel auf der Platine befinden, wodurch diese durch die Röhrenwärme einer stetigen Wärmedehnung & -schrumpfung unterworfen wird.

- Sämtliche Positionen der Röhrensockel, Potentiometer, Buchsen, usw. sind so optimiert, dass sich kürzeste Kabelwege zwischen diesen und den Komponenten auf dem massiven Eyelet-Board ergeben. Keine langen 'kreuz & quer' bzw. 'drunter & drüber' Leiterbahnen mit bedenklich kleinem Querschnitt und zahlreichen, unkontrollierbaren und soundbeeinflussenden Kapazitäten zueinander, die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen – auch nicht mit noch so sehr 'überzeugend formulierten' Worten der 'Platinen-Prediger'.

- Keine (computerlike) Multi-Flachbandkabel mit soundbeeinflussenden Querkapazitäten und keine Multipin-Steckverbindungen, die durch Kontaktkorrosion Knacken und Totalausfälle bewirken können. Bedenkt dabei, dass z.B. nach einem 3-Stunden Gig im Inneren des Chassis durchaus Temperaturen von 60-70°C entstehen können – und dann kommt der Amp raus hinter den Truck und steht dort 'ne Weile bei gerade -15°C Aussentemperatur. Worst case, ok! Aber das gibt Schwitzwasser im Amp – und mir ein gutes Gefühl, zu wissen, das 'da drinnen' wirklich alles massiv PTP handverlötet ist.

- Die stabilisierte Gleichspannungsheizung für sämtliche Vorstufenröhren ermöglicht es, dass Larry Amps absolut brummfrei sind, nicht das leiseste Hintergrund-Brummen ist im Betrieb zu hören!

- Die Vorstufen-Röhrensockel sind nicht aus Keramik, was durch seine Härte Vorstufenröhren zur Mikrofonie und schliesslich zum Pfeiffen anregen könnte, sondern aus (dämpfenden) Micalex – hier verwende ich nur die qualitativ sehr hochwertigen NOS-Röhrensockel aus US-Militärbeständen.

- Und natürlich sind auch die Vorstufenröhren selbst NOS! Tungsram oder Tesla (nicht JJ!) aus Fertigungen der 70-er Jahre, die dann zusätzlich noch 'arbeitsplatzspezifisch' selektiert werden. Schliesslich hat ja jede Vorstufenröhre eines Amps eine andere Aufgabe zu verrichten, was zumindest mir verbietet, bei der Bestückung des Amps einfach wahllos in den 100-er Karton zu greifen...

Und, und, und... Ach Gott, ich hör' lieber jetzt auf damit, bevor's noch ein Roman wird :D

genau so etwas habe ich gemeint.
ich stehe dazu, dass ich keine ahnung von amps habe und deshlab weiß ich auch nicht was einen amp so teuer macht. was wohl alleine das edelstahchasis ausmacht ;)

warum wird hier eigentlich ständig versucht die preise zu rechtfertigen bzw gesagt, dass die amps das wert sind.
ich habe nicht danach gefragt ob so ein amp das geld wert ist sondern was einen amp so teuer macht.
nicht mehr und nicht weniger.
 
genau so etwas habe ich gemeint.
ich stehe dazu, dass ich keine ahnung von amps habe und deshlab weiß ich auch nicht was einen amp so teuer macht. was wohl alleine das edelstahchasis ausmacht ;)

warum wird hier eigentlich ständig versucht die preise zu rechtfertigen bzw gesagt, dass die amps das wert sind.
ich habe nicht danach gefragt ob so ein amp das geld wert ist sondern was einen amp so teuer macht.
nicht mehr und nicht weniger.

Na, dann wär das ja geklärt ;)
 
wow bin beeindruckt
wenn ich groß bin muss ich unbedinkt mal einen larry amp anspielen ^^
wohne praktischerweise auch in der nähe ( neustadt aisch )
nur liegen die amps noch weit außerhalb meines finanziellen rahmens ( ist auf keinen fall kritisch zu verstehen !! bin ja auch noch schüler )

ich hätte auch noch eine frage an dich, larry
welche amps, abgesehen von deinen natürlich, sagen dir besonders zu ?
 
ich habe nicht danach gefragt ob so ein amp das geld wert ist sondern was einen amp so teuer macht.
...und genau das haben dir mehr als nur ein paar Leute in ihren Posts erklärt! :rolleyes:
 
jetzt stellt sich mir nur noch eine frage, wie sieht das aus mit der garantie bei einem so teuren produkt aus.
es ist hier zwar der larry thread, aber trotzdem ist die frage allgemein zu halten.
immerhin reden wir hier von kleinstherstellern und die sind oft schneller weg als einem lieb ist und dann würde ich ja auf meinem 5000€ amp sitzen bleiben.
Ok, das kann Engl, Mesa und co auch schnell passieren, aber die wahrscheinlichkeit ist geringer und wie macht das der kleinsthersteller mit dem Prüfprotokoll ?
bekomme ich auch bei einer so kleinen serie eins?
wir haben hier doch mindestens einen Larry user, wenn ich das richtig gelesen habe, ich glaube das ist MeinAnderesIch.
also frage ich mal.
hast du ein prüfprotkoll bekommen?
 
jetzt stellt sich mir nur noch eine frage, wie sieht das aus mit der garantie bei einem so teuren produkt aus.

Nicht nur bei teuren Produkten sondern ganz generell ist es mWn so, dass, wenn ein Unternehmen - egal wie groß - Insolvenz anmeldet, der Gläubiger erst mal das Nachsehen hat. Wo nichts ist, ist nichts zu holen.

Beim einem Großunternehmer ist es eigentlich schlimmer, weil der persönliche Kontakt nicht vorhanden ist. Bei einem Kleinunternehmer mit Einzelanfertighungen, bei dem man das Gerät praktisch von Zuhause abgeholt hat, bleibt die geringe Möglichkeit, dass er sich das Teil wenigstens mal anguckt und gegebenenfalls repariert - so als "Ehrensache".

...
 
Bei einem Kleinunternehmer mit Einzelanfertighungen, bei dem man das Gerät praktisch von Zuhause abgeholt hat, bleibt die geringe Möglichkeit, dass er sich das Teil wenigstens mal anguckt und gegebenenfalls repariert - so als "Ehrensache".

...

genau das ist der springende punkt.
ich habe schon von zuvielen gehört die bei kleinstunternehmern mehr probleme hatten als bei großen.
wenn mein MP3 Player spinnt gehe ich zu saturn und bekomme problemlos mein geld oder ein adäquates gerät. bei kleinen shops, das habe ich auch schon selber erlebt, zicken da die verkäufer eher rum und/oder machen probleme wegen dem umtausch.
mal ein kleines beispiel zum thema ehrensache.
bei einem musikshop, ein kleinerer, habe ich mir vor langer zeit das G2 von zoom gekauft. noch während der garantiezeit hat dann der playschalter für den drumcomputer gestreikt.ich bin daraufhin zu dem laden und habe es den verkäufern erklärt und gezeigt. daraufhin wurde gesagt, dass es kein problem ist und sie für mich das gerät einschicken.sobald es wieder da ist sagen sie mir bescheid.
vier, ich wiederhole 4, wochen später war ich wieder in dem laden und mein Zoom G2 lag noch immer an der gleichen stelle an der ich liegen gelassen habe und war voll mit staub.
auf mein nachfragen hin was jetzt mit dem einschicken ist wurde mir gesagt : ah wir hatten nicht genug geräte da die wir wegen garantieproblemen einschicken konnten und haben gewartet bis wir genug zusammen kriegen.
auf der einen seite kann ich es schon verstehen, der kleine shop muss mit thomann und co mithalten und eben möglichst effektiv arbeiten. trotzdem sollte es nicht vorkommen, dass ich , insgesamt, 7 wochen warten muss damit mein kaputtes gerät endlich mal wieder da ist.
meinst du so etwas mit ehrensache?
beim thomann hätte das niemals so lange gedauert.
ich hoffe ich konnte rüberbringen um was es geht.

von ehrensache halte ich schon lange nichts mehr, damit habe ich schon mehr als genug probleme gehabt.
 
jetzt stellt sich mir nur noch eine frage, wie sieht das aus mit der garantie bei einem so teuren produkt aus.
es ist hier zwar der larry thread, aber trotzdem ist die frage allgemein zu halten.
immerhin reden wir hier von kleinstherstellern und die sind oft schneller weg als einem lieb ist und dann würde ich ja auf meinem 5000€ amp sitzen bleiben.
Ok, das kann Engl, Mesa und co auch schnell passieren, aber die wahrscheinlichkeit ist geringer

Ja und nein.

Natürlich ist bei Kleinstherstellern auch immer das Risiko das sie vom Markt gehen.

Aber wenn man bedenkt das Larry etwa 10 Amps im Jahr baut, das auch noch im direkten Auftrag, dann kann ich mir überhaupt keinen Grund vorstellen, der solch ein Unternehmen in die Insolvenz treiben könnte. Da ist einfach kaum ein unternehmerisches Risiko vorhanden, da nichts auf Lager produziert wird, oder Expansionspläne geschmiedet werden.

Nur mal als Beispiel, auch wenn die Preisklasse eine ganz andere ist...

ich hab mir ja vor einiger Zeit einen JTM45 von Peter Linnemann gekauft. Bei dem Preis habe ich garnicht erst gefragt wie es mit Garantieleistungen aussieht, aber ich habe überhaupt keine Bedenken das man sich im Zweifelsfall mit dem Peter da einig werden würde. Soll heissen, wenn an dem Amp etwas einen Defekt aufweisen sollte, würde ich einfach kurzerhand mit dem Amp zu ihm hinfahren, und ihn in Reparatur geben. Sollte sich herausstellen das der Defekt aufgrund eines Aufbaufehlers entstanden sein sollte, bin ich mir sicher das Peter da auch sehr kulant wäre. Generell würde ich ihn aber für die Arbeit selbstverständlich entlohnen, seine Preise sind ohnehin mehr als fair.

Ich denke nicht das Larry der sich selber als Perfektionisten beschreibt einen seiner "Babys" einfach in defekten Zustand lassen würde.
 
bei einem musikshop, ein kleinerer, habe ich mir vor langer zeit das G2 von zoom gekauft. noch während der garantiezeit hat dann der playschalter für den drumcomputer gestreikt.ich bin daraufhin zu dem laden und habe es den verkäufern erklärt und gezeigt. daraufhin wurde gesagt, dass es kein problem ist und sie für mich das gerät einschicken.sobald es wieder da ist sagen sie mir bescheid.
vier, ich wiederhole 4, wochen später war ich wieder in dem laden und mein Zoom G2 lag noch immer an der gleichen stelle an der ich liegen gelassen habe und war voll mit staub.
auf mein nachfragen hin was jetzt mit dem einschicken ist wurde mir gesagt : ah wir hatten nicht genug geräte da die wir wegen garantieproblemen einschicken konnten und haben gewartet bis wir genug zusammen kriegen.
auf der einen seite kann ich es schon verstehen, der kleine shop muss mit thomann und co mithalten und eben möglichst effektiv arbeiten. trotzdem sollte es nicht vorkommen, dass ich , insgesamt, 7 wochen warten muss damit mein kaputtes gerät endlich mal wieder da ist.
meinst du so etwas mit ehrensache?

Es ist aber ein Unterschied ob du eine beliebige Ware in einem kleinen Shop kaufst, die den Kram eben nur verticken, oder eine Spezalanfertigung direkt bei dem Erbauer. Dieser hat in der Regel eine ganz andere Beziehung zu seinen Produkten.

Wenn du lieber bei Thomann leicht austauschbare Chinaware kaufst, ist das dein gutes Recht.
 
jetzt stellt sich mir nur noch eine frage, wie sieht das aus mit der garantie bei einem so teuren produkt aus.

Larry gibt lebenslange Garantie auf seine Amps - Verschleißteile und unsachgemäße Nutzung ausgeschlossen.

Gehe aber nicht davon aus, daß einen Amp in dieser Preisklasse jemand mutwillig ohne Last betreibt.

immerhin reden wir hier von kleinstherstellern und die sind oft schneller weg als einem lieb ist und dann würde ich ja auf meinem 5000€ amp sitzen bleiben.

Auf diesem Amp bleibt ich ja sowieso sitzen. Den geb ich nicht mehr her! :p
Der Punkt ist eben die Konstruktion. Wenn Larry einmal im Ruhestand ist bzw. aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht mehr daran arbeiten kann, dann ist der Amp eben durch seine PTP-Konstruktion so aufgebaut, daß man ihn jederzeit durch Austausch von einzelnen Bauteilen reparieren kann. In 10 Jahren, in 20 Jahren und auch in 30 Jahren.

Das ist auch ein Grund, warum ich auf PTP setze, wenn man sich mal so grob vorstellt, wie es sich mit Reparaturfragen eines Platinen-Engls in 15 Jahren verhalten würde. Da stehen die Chancen auf Erfolg doch schlechter bzuw. sind mühseeliger, weil da evtl gleich die ganze Platine getauscht werden muß. Ergo: mehr Arbeitszeit, mehr Kosten.

Ok, das kann Engl, Mesa und co auch schnell passieren, aber die wahrscheinlichkeit ist geringer und wie macht das der kleinsthersteller mit dem Prüfprotokoll ?
bekomme ich auch bei einer so kleinen serie eins?

hast du ein prüfprotkoll bekommen?

Der Amp wird auf Herz und Nieren getestet, da brauch ich kein Prüfprotokoll dafür. Das weiß ich, weil ich Larry kenne. Der steht mit seinem Namen dahinter und das ist mehr wert als ein Stück Papier mit ein paar Häkchen drauf.

Und wenn mal was ist, dann ruf ich die Larry-Hotline, also ihn persönlich an und kann ihn fragen. Wenn dann was größeres wäre, würden wir einen Termin ausmachen und ich würde zu Larry fahren und er würde das beheben.
 
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